Volltext Seite (XML)
27. Jahrgang Donnerstag, den 31. März 1S32 Donau-Borkonferenz in Loudon Merkwürdige Haltung Frankreich erane Woche, nach London er ot« Ermittelungen der Ham Ilng, sprach erhoben hätte. G» wird demgegenüber ausdrücklich sestg«. stellt, daß bei diesem Empfang Reicheinnenminister Groener sei-j empfing und von ihnen -um ersten Mal den Wortlaut de» betref fenden Befehls erfuhr, hat «r, »i« gegenüber der obigen Erklärung -- 7" feststellen zu können, Ton in der heutigen schufen für dl, altung äckm« Kinn- 6:ä der«, unner* heb. stör- be- »urd, leiten irden, t» er- lktet«. - den alten nem Erstaunen Uber di« Polizeiaktion Severing, Ausdruck v«r- liehen hat. Ausdrücklich hat Reich,innenmtntster Erven,, «rklärt, daß er persönlich an der Legalität Hitlers in keiner Weife zweifle. Hi« dütz übrigen wird auf die amtlich« Erklärung vom 18. März abends verwiesen, in der der Minister unter Berichtigung der unzutreffen- den Darstellung, di« von nationalsozialistisch« Seit« über diese Un terredung verbreitet worden war, festgestellt hat, daß er über die preußische Polizeiaktion keinerlei Urteil gegeben habe. » in d,m the -ur s Snd« nd den am dar !v<r. von Kes an, der zu be» ch hoch segn kämpf, ickau > Zu dieser Meldung teilt da, Reichsministertum des Innern folgeiche» mit: vorstehend« Erklärung bestätigt nur di« Mit teilung de» Minister» Gr»«ner, daß ihm vor dem Wahltag von dem Wortlaut de» Befehl» über di« Zusammenziehung der Sturm abteilungen überhaupt kein« Kenntnis gegeben worden ist. Al, Französische Stimmen gegen Litauen Part», 29. März. In der Memelfrage erhält Deutschland unerwartete Unterstützung von einem der reaktionärsten Blätter, dem „Avenir". Das Blatt geht von dem Antirevistontsmu» au» und stellt folgendes fest: „Die bestehenden Verträge bieten den Mächten di« Möglichkeit, au« dieser Sackgasse heraus-ukommen. Die Methode der Zwangslitauisierung darf nicht den deutsch«» Revisionisten Argumente in die Hand geben. Ob Mehrheit oder Minderheit, die Meineler Deutschen dürfen nicht von einer Macht ungerecht behandelt werden, die da» Territorium nur durch Ueberrumpelung und gegen sehr genaue Verpflichtungen gewon nen hat." Das „Petit Journal" schreibt heut« auf Grund einer genauen Enquete im Memelgebiet, selbst gemäßigte Deutsche seien der An sicht, daß Deutschland als Mitglied de» Völkerbundes ein gerechte» Statut für da» Memelgebi«t auf der Grundlage der Gl«ichberech- ttgung mit den vier ersten Stgnatarmächten beanspruchen dürft. tsch« aus Sal- und bereit» in Geltung befindlichen Kampfzoll«« von 170 RM der autonom« Zoll Hon 100 RM. Der Mörsen kurier" schreibt dazu: In den am Polen-Geschäft inter. essterten maßgebenden deutschen Wirtschaftökretsen wird da» Ergebnis der Verhandlungen al» durchaus be friedigend bezeichnet, da e» unter Berücksichtigung der allgemeinen Verringerung der Kaufkraft in Polen der tatsächlichen Aufnahmefähigkeit de» polnischen Markte» entspricht und somit die gegenwärtig überhaupt vor handenen Liesermügltchketten praktisch im allgemeinen offen hält. Bericht der Bölkerbundslommlssio» in China an den Völkerbund Gens, 20. März. Die Untersuchungskommlssion de. Völker bunde» richtet« von Schanghai au« an den Generalsekretär de» Völkerbundes folgende Mitteilung: Die Untersuchungskommission traf am 29. Februar in Japan «in, hielt sich meisten» in Tokio auf und verlieb Japan wieder am 11. März. Trotz der Kürz» ihr«« Aufenthalt«, trat di« Kommission in Japan mit d«m Außenminister, dem Krieg-minlster, dem Marinemtnister, mit dem hauptsächlichsten BerIntern der Geschäft»»»« und den Völker- bundsfreunden in Beziehung, wobei sie sich über di« verschiedenen Ansichten zu den Hauptpunkten ihres Untersuchungsprogramm«, Rechenschaft geben konnte. Aehnliche Besprechungen hatte di« Kom- Mission in Osaka mtt führenden Geschäftsleuten. Am 14. -März traf die Kommission in Schanghai «in und reiste am 26. März nach Nanking weiter. Während des Aufenthalte» in Schanghai orientierte sie sich Uber die Ansichten zahlreicher Chinesen und Ausländer, der politischen Kreise, der Universitäten und d«r kirch lichen Kreise sowie der Geschäftsleute über den ganzen Fragen komplex. Die Kommission trat auch offiziell in Verbindung mir den Vertretern der Nattonalregierung der Republik Thtna und hatt« «in« Besprechung mit dem Vizepräsidenten d«r Exekutiv« uno dem Vertreter des Außenministerium». Die Kommission beabsich tigt, vier Tage in Nanking zu bleiben, Peking End« der ersten Aprilwoche zu erreichen und zu Beginn der dritten Aprtlwoche in der Mandschurei etnzutreffen. hr gut, so gut en. 11 :ö m ihr« >n, um- eheiten gestellt, r. der R,ich,inn«nmtnist«, nach de- Wahl, nämlich am IS. März ""T^egrerui nachmittag, di« Herren Goering und Rechtsanwalt Frank II Ahndung ^der^ ^bertartfsätze^bei^der Einfuhr empfing und von ihnen -um «rstm Mali den Wortlaut des Letref. - - ----- senden Befehl, erfuhr, hat «r, rot« gegenüber d«r obigen Erklärung 1382 wieder rückgängig gemacht. Für di« Einfuhr von nochmal» ausdrückkich betont wird, di» Herr»« über seine avleh- Eiern au» Polen bleibt e» bei dem autonomen Zoll- nend« Auffassung zu diesem Befehl nicht tm Zweifel gelassen. Im fast von 30 RM. Bet Butter tritt an dis -stelle de»' : Mar * nach Reu- Retch»in-nenmtntster Groener teilt di« Pressestelle der Reichsleitung d«r NSDAP, mtt: Dl« Abgeordneten Goering und Dr. Frank II haben im Verlauf ihrer Unterredung mtt dem Reich,tnn«nmintster Groener dem General au» den Akten de» Rechtsanwalt» Dr. Frank I I di« Originalfassung de» Befehl» de» Stabschef», der SA. vom 2. März 1982, Vorbereitungen für den Reich»prästdentenwahlkampf betreffend, unterbreitet. E» ist unrichtig, daß General Groen«r tm Verlauf dies«, Unterredung irgendwie «rklärt hätte, daß, wenn er den Wortlaut de» Befehl» vorh«v gekannt hätte, er sofort Gin- spruch «rhoben hätte. G» wird demgegenüber ausdrücklich festg«. getroffen Hai — d«r Kanzler beabsichtigt bekanntlich in der nächsten Woche nach Königsberg, Stettin und Hamburg zu reisen — dürfte für Deutschland Staatssekretär v. Bülow nach London fahren. fiebrigen» wird ja auch der franzö- tsch« Ministerpräsident Tarbieu, wie Eö einer offiziösen ranzösischen Erklärung hervorgeht, nicht persönlich an die- en Vorbesprechungen tetlnehmen, die naturgemäß «in ab- chließendeS Ergebnis nicht haben können. Paris, SO. März. Nach einer Meldung „New Uvrk Herald" nimmt man in Washington daß man auch an amerikanische Bankier» mtt Aufforderung herantreten wird, an der Finanzierung de» Donauplane» tetlzunehmen Man glaubt, daß die Vertreter der amerikanischen Finanz zusammen mit französischen nnd englischen Bankier» zu einer Konfe renz eingeladen würden, wenn auf Grund der Bier- mächte-Konserenz ein genügender Plan für die Donau aktion ausgearbeitet ist. Eine offizielle Entscheidung über die Fahrt Darbten» nach London ist auch heute vormittag noch nicht gefallen. Die Pariser Mittag-- blätter bringen in großer Aufmachung, daß Brüning und Grandt zur selben Zett wie Tardteu, also unter Umständen schon Ende dieser gehen würden. Der „Parts Midi« glaubt daß der einheitlich optimistische Berliner Morgenpresse von der Wilhelmstraße tnspi- rlert sei. Es gebe aber auch schon gewisse Kreis«, die sich beklommen fragen, ob bet der Haltung -er deut schen, englischen und italienischen Diplomatie Frank reich es nicht vorziehen werde, sich vollkommen zurück zuziehen von einer Angelegenheit, bei der e» alle» in allem angefangen mit seinem Geld« nur verlieren und nichts gewinnen kann. Wie wir erfahren, hat die deutsche Regierung im Prinzip ihre vorläufige Zustimmung zu der Einladung der englischen Negierung gegeben, an einer Viermächte. Konferenz Über die Donau-Probleme tetlzunehmen. Die Londoner Besprechungen über die Donaustage London, 29. Dlärz. Wie Reuter über die Zu sammenkunft der Vertreter der vier an der Donau frag« interessierten Großmächte berichtet, steht bisher nur fest, daß sie nach der Unterredung zwischen Tardlcv und MacDonald stattsinken soll. Mail erwarte, daß die vier Minister In Loudon zusammenkommen sollen, doch sei der Ort noch nicht endgültig bestimmt. Lardicu, der am 1l. April -um Wiederbeginn der Abrüstungs konferenz in Genf sein wolle, werd« vorher nach Lon don kommen, wahrscheinlich in Begleitung de» Finanz- mtnlsler» Flandin. Die Besprechung mit Mac Donald würde voraussichtlich am Sonnabend und Gvnutag statt- finden Zunächst englisch-französische Mintsterzusammenkiinsl? London, 29. Mürz. Reuter nieldet au» Pari«: Lord Tyrrell ist heute vormittag von Tacdicn empfangen worden. Danach wurde amtlich bestätigt, daß der franzö sische Ministerpräsident da- nächste Wochenende in London mit MacDonaid »erbringen und daß die Donaukonserenz der vier Mächte später austkhnllen werde. Der französische Finonzminister werde wahrscheinlich Tnrdicn nach London iiegieiien. >ui diesem Falle wird wahrscheinlich eine fran zösisch-englische Besprechung der Ministerpräsidenten, Außen minister und Finnnzminisb'r stottfinden. Der Zeitpunkt und ,'inscimmcntnnst^olt dec Bier-Müchte-Konscrenz sind >vei- lerhin der Gegenstand eines diplomatischen Meinungsaus tausche«. Vorverlegung der Londoner Donaubesprechungen Berlin, 29. März. Nach dem bisherigen Stand des Meinungsaustausche« zwischen Berlin, London und Paris hören wir, daß mit der Vorverlegung deS Termines, der ursprünglich auf Ende nächster Woche angesetzt war, auf Mitte nächster Woche zu rechnen ist. Da der Reichs- kanzler für die kommend« Woche seine Dispositionen bereits >yd«I- »uern vu»- guter nung fielt« >ch«r- Jm «an«- über- nd«t« . —.——— ...... Aushebung illegaler kommunistischer Druckereien Hamburg, 29. März. Ermittelungen der Ham- burgischen Staatspolizei im Zusammenhang mit der poli tischen Polizei in Altona führten zur Aufhebung von zwei in Hamburg befindlichen Druckerei und zur Festnahme meh rerer Personen. In einer der Druckereien wurden illegal« kommunistische Druckschriften, darunter «ine Polizeibeamten- zeitung und die Zeitschrift „Das Sturmbanner, gefunden und beschlagnahmt. Einer der beiden Inhaber diese» Be triebes wurde verhaftet. Sein Kompagnon ist flüchtig. Auch in der zweiten Druckerei konnten Exemplar« de» „Sturmbannes beschlagnahmt werden. Gleichzeitig mtt den Schriften wurden di« Maschinen eingezogen. Die In haber d«r zweiten Druckerei und -wet wettere Personen, di« mit der Herstellung illegaler Schriften beauftragt waren, sind in Hast genommen worden. Rrlchrbaok am 23. März Berlin, 29. März. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 28. März 1982 hat sich in der dritten Märzwocht die gesamte Kapi- talanlag« der Bank in Wechseln und Schick«, Lombard, und Effek ten um 51,1 Millionen auf 8715,9 Millionen RM erhöht. Im ein zelnen haben di« Bestand« an Handelswechseln und -Scheck, um 65.8 Millionen auf 3198,6 Millionen RM, die Bestände an Reichs- schatzw«chseln um 17,8 Millionen auf 20,8 Millionen RM und di« Lombardbestände um 68,5 Millionen auf 134,9 Millionen RM abgenommen. Die Bestände an Effekten erhöhten sich um 209,9 Millionen auf 861,8 Millionen RM durch Uebernahm« von Aktien der Deutschen Golddtskontbank in gleicher Höh«. An R«tch»banknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 110.8 Million«» RM in di« Kass«n der Retchsbank -uvückgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an R«ich»Lanknot«n um 107,8 Mil lionen auf 4005,9 Millionen RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 8,5 Million«» auf 404,5 Millionen RM verringert. Dement sprechend haben sich di« Bestände der R«ich«bank an R«ntenbank- scheinen auf 22,7 Million«» RM erhöht. Die fremden Gtlder zei gen mtt 491,5 Millionen RM «in« Zunahm« um 147,0 Millionen RM. Di« Bestäub« an Gold und deckungsfähtgen D«vts«n haben sich um 6,7 Mtlltonrn auf 1019,6 Millionen RM erhöht. Im einzel nen haben di» Bestände an Gold um k>H Millionen auf 677,i Mil lionen RM und die Bestände an b«ckung»fähig«n Devisen um 6H Millionen auf 14L,2 Millionen RM -ugenomm«n. Di« Deckung der Noten durch Gold und drckungsfähig« De visen beträgt 25,- Prozent gegen 24F Prozent in der Vorwoche. Der Sandel Deutschland-Polen Berlin, 80. März. Nach dem positiven Ab- schlutz der deutsch-polnischen Wirtschaft-Verhandlungen ist jetzt durch eine Verordnung der Retchsregierung die , Yon Butter und Eiern au» Polen mit Wirkung vom 1. April Die Besprechungen über die Einstellung der Feindseligkeiten im Fernen Osten Schanghai, 29. März. Wie zu der amtlichen japanischen Mitteilung über eine Einstellung der Feind seligkeiten noch bekannt wird, ist eine Etniaung über die wichtige Frage der Zurücknahme der japanischen Gruppen noch nicht geglückt. Die Besprechungen sollen am 31. d». MtS. fortgesetzt werden. Deutscher unter Gptonageverdacht verhaftet oot* /luer Tageblatt MMW Mzeiger für das Erzgebirge Lagoas «llthaUenü -I- amtlich»» vrlokmtmachllngea ürs Nate» üer Statt uat ta» Amtsgerichts »US. p.M.ck.-°rtt-- statt s-»ls --- '-** 4tr. rs i lSroener und die NSDAP. Eino Erklärung der NSDAP. — Erwiderung de» Reich», innenministerium» Berl > n, 29. März. In einigen Zeitungen wird behauptet, Reichsmtnister Groener habe den nationalsozialistischen Befehl über di« Zusammenziehung der SA.-Mannschaften am Wahltage vorher gekannt. Bom Reichstnnenmintsterium wird demgegenüber festgestellt, daß dies« Behauptung nicht Wtrtfft. Der Minister hatt« lÄigltch Kenntnis von der Tatsache, daß die SA.-Leute in besonderen Un terkünften zusammengezogen werden sollten. Der Befehl selbst oder der Entwurf eines Befehls hat dem Minister nicht Vorge legen. Im übrigen hat der Minister von vornherein di« schwerst«» Bedenken gegen derartige Pläne gehabt. Den Wortlaut de» Be-> fehl» hat er erst bet dem Besuch der nationalsozialistischen Führers Goering und Frank II am Freitag, dem 18. März, etngesehen. Net diesem Besuch hat Minister Groener «rklärt, daß er sofort gegen derartige Pläne Einspruch erhoben haben würde. München, 29. März. Zu der heutigen Erklärung de»