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Anzeiger für öas Erzgebirge /luer Tageblatt M-M Mnzeiger für -as Erzgebirge EnthaUrn- Sie amtlicher, Bekanntmachungen -es Rates -er Sta-t «ad -es Amtsgerichts R«e. p.W>«s»K»«w, Mr Qva« m. Sonn sy» äen 14. Jedrusr I93r Nr. 3S 21. Zahrgant, Gegen die Streichung der Reparationen ständigen Aussetzung der deutschen Zahlungen zuge- stimmt habe. Ob und wie weit das Abkommen sich auch be reits auf Sinzelfragen über die Höh« der zu leisten» den Zahlungen erstreikt, ist vorläufig nicht bekannt. Berlin, 12. Februar. In hiesigen amtlichen Kreisen ist über den Inhalt der von der französischen und englischen Presse heute früh gemeldeten Verein» barung der beiden Regierungen über die Reparations frage noch nichts Genaues bekannt. Man vermutet aber in unterrichteten Kreisen, daß «» sich nicht um weitgehende materiell« Vereinbarungen handelt, sondern in erster Linie lediglich um Abreden über Zeit und Ort der ReParationSkonserenz. Für diese Annahme sprechen insbesondere verschiedene englische Presseäußerungrn. So spricht z B. die „Times" davon, daß kein« Ein- heitsfront gegen Dritte geschaffen worden sei, und das Meuterbüro warnt vor einer Ueberschätzung -er Ver einbarungen. Die Genfer Besprechungen über die Frage der ReParationSkonserenz Genf, 12. Februar. Die Nachrichten über «in« grundsätzliche Einigung der beteiligten Mächte über die Einberufung der Reparationskonferenz sind, wie wir erfahren, verfrüht. Die angekündigte «nglisch-sranzö- ftsche-Grklär«ng,-bw nach «irrer HmxrS»Dch>efche heut« abend nach Billigung durch Str John Simon in Genf veröffentlicht werden sollte, ist nicht erschienen. Staats sekretär von Bülow hat in den letzten Tagen die von Reichskanzler Tr. Brüning hier begonnenen Bespre chungen über die Konferenzfrage fortgesetzt. Auch ha ben die ausländischen Staatsmänner untereinander ver handelt, wobei aucb Fragen des interalliierten Schul- denproblemS eine Rolle gespielt haben dürften. Tier Termin der Konferenz steht entgegen ander« lautenden Meldungen noch keineswegs fest. französisch-englische Einigung? Di« französisch-englischen ReparattonSverhandlungen Parts, 12. Februar. Wie HavaS mttteilt, soll ^r in Verfolg der gestrigen Unterredung zwischen La- « und dem englischen Botschafter Threll au-gearbei- te Text über die Reparationsfrage, der von Laval ^billigt worden ist, dem englischen Außenminister Str vhn Simon in Genf übermittelt worden sein. Sine ^-röffentlichung soll erfolgen, sobald Simon seine Zu- immung erteilt hat. Wie die „Times" mttzuteilen wissen, warte man rr noch die offizielle Zustimmung der englischen Re- erung ab, um den Wortlaut des Abkommen« zu ver- frntlichen. Zugleich werde, wie aus einer anderen mdoner Quelle verlautet, der englische Außenminister ich im Laufe des heutigen Tages seine Bemühungen ifnchmen, um auch Deutschland für die bisher erziel. In Vereinbarungen zu gewinnen. Ueber den Inhalt dieser Abmachungen, die nach ner sehr regen diplomatischen Aktivität und tage- mgen Verhandlungen zwischen dem englischen Bot- Hafter Lord Threll und Laval erzielt worden sind, ^gen vorläufig nur Andeutungen vor. yestzustehen beint zunächst, daß man den Termin der Repara- kmSkonferenz endgültig,fü; Juni festgelegt habe. Als tirauSsichtlicher Ort der Konferenz wird wieder Lau- Inne in Aussicht genommen. I —England und ^Frankreich sollen -ftch-wetter dar- der einig geworden sein, daß das neue Reparation»- igtme zwar sehr wesentliche Erleichterungen für ieutschland, aber keine endgültige Streichung der deut- den Reparationen enthalten solle. England habe im Laufe der Besprechungen eine tn französischen Wünschen entgegenkommende Haltung tzeigt und einer prinzipiellen Aufrechterhaltung der Irundzüge des Aoung-PlanS (selbstverständlich nicht mit jn gegenwärtigen Ziffern) zugestimmt? andererseits III Frankreich den englischen Wünschen insofern Rech- i,ng getragen haben, daß e» einer mehrjährigen Voll- Nationalsozialistische Massenkundgebung für Hitler al« ReichSprLfidenten-Kandidat Berlin, 13. Februar. In den LenniShallen in Wilmersdorf, dem zweitgrößten Saal Berlin«, der über- füllt war, fand am Freitag abend «ine Kundgebung der Nationalsozialisten für Adolf Hitler statt. — Der Reich«. tagSabgeordnete Goering polemisierte in seiner Rede scharf gegen Sozialdemokratie und MarxtSmu« und gegen die jetzige Reichsregierung. Zum Schluß seiner Rede forderte Doering alle An» wesenden auf, am 18. März, dem Lag« der Retchgprästden- tenwahl, ihre Stimm« Adolf Hitler zu geben, da man mit den Parteien, die einst den Generalfeldmarschall geschmäht hätten, ibn heute aber auf den Schild heben, keinen gemein- samen Weg gehen könne. Da« »orliiasiae Ergebnis der Ein- tragungen slir diehindenburakandidaM Berlin, 18. Februar. Wie von dem Htnden- burgausschuß mitgeteilt wird, beläuft sich di« Zahl der bisherigen Eintragungen in den heutigen vormittag«, stunden auf 18Ü0000. Tie Zahl steigt stündlich, da jetzt erst die zahlreichen EtntragungSergebniss« vom flachen Lande gemeldet werden. Der HindenburgauSschuß macht nochmal« darauf aufmerksam, daß die Eintragungssrtst heute abend endgültig abläuft. Die Anssvrachein üirnI Gens, 12. Februar. Lite heutige Aussprach« der Abrüstungskonferenz wurde eingeleitet durch eine Red« des spanischen Außenminister» Zulueta, der der Kon ferenz ausführliche Vorschläge unterbreitete. Diese Vorschläge enthalten da» von den meisten Vorrednern befürwortete Verbot der schweren Angriffswasfen, der Linienschiffe und die Beschränkung der Größe und des Aktionsradius der Unterseeboote, ferner da» Verbot der militärischen Verwendung von Handelsschiffen, di« völ lige Abschaffung der Militärluftfahrt und die Inter- Nationalisierung der Zivilluftfahrt. Zulueta sprach in »f am verschneit«» tschen Gebirges ff Berlin, 12. Februar. Tie Besprechungen über Reichspräsidentenwahl sind auch heute in den ver- stedenen politischen Gremien und Gruppen weiterge- mgen, ohne daß bis zum Abend eine Erklärung er- lgt wäre. ES ist möglich, daß die Tinge morgen chr vorwärts kommen. Jedenfalls ist für morgen ne Konferenz der Harzburger Front angesetzt und ißerdem werden die Bundesführer de» Stahlhelms vrgen voraussichtlich erneut vom Reichspräsidenten wsangen werden. Aus Kreisen der Harzburger Front Ird erklärt, daß die Möglichkeit einer Etnheitskandt- tur schon al» erledigt gelten kann. Allerdings wer- n aber auch hier die Aussichten skevttsch beurteilt. neswegs ganz einheitlich sein. Zumindest Ist ein oßsr Teil der Stahkhelmfllhrer, darunter auch Veldte >d Düsterberg, für eine Kandidatur de« Ehrenmtt- ede« de« Stahlhelm», vielleicht kommt di« Bunde«- irung nach den morgigen Besprechungen zu einer ärung ihrer Haltung. Im Augenblick liegt der Schwerpunkt aber wohl >etm Khfshäuser-Bund. Sobald der Khfs-äuser-Bund ntt seinem Mfruf herauskommt, wird nach Aufsas- ung gut unterrichteter Kreise für den Retchsprästden- «n der Augenblick gekommen sein, seiner Wiederauf- «ellung -uzustimmen. ES verstärkt sich der Eindruck, 'aß eine Fortdauer der bisherigen Unklarheit uner- räglich wird, wir möchten deshalb glauben, daß, venn die Entscheidung auch morgen noch nicht fällt, mf eine Klärung nach der einen od«r anderen Seit« >tn gedrängt werden wird, so daß die Kandidatur Hindenburg« spätesten« am Montag klar -»ausgestellt ein wird. Am Sonnabend 'tritt übrigen« auch die Reichs- ag-sraktton der Deutschen Volkspartei zusammen. St« »trd ebenfalls zu der RetchSPräsidentmvva-l Stellung 'chmen- -dach den SffenMchE SlMkungM, dis da» 'Pen halt auf - lohn '°itkmeller gehts nach zum Zt,l >. Xorth,B»r»n-«r«»d! Ill»g« »Uscher Welle», f schmalem Brett -tromschnellen Mauri«»« Führer der Deutschen BolkSpartei hierzu bereit» abge geben hat, ist unbeschadet de» politischen Standpunkte» der Deutschen Volk-Partei gegenüber der Regierung Brüning mit einer eindeutigen Meinung für den Reich-Präsidenten von Hindenburg zu rechnen. Ueber- Haupt unterstreicht man in politischen Kreisen, daß sich au« dem unübersichtlichen Hin und Her der letzten Tage doch deutlich die Verbretterung der Hindenburg- Front KerauSschäle. In diesem Zusammenhang wird auch auf den Appell de« Generalobersten Graf Bothmer hingewtesen, der im Name- der bayerischen Offiziere, die am Weltkrieg tetlgenommen haben, den General- feldmarschall von Hindenburg gebeten hat, die Kandi datur anzuneymen. Im ganzen gesehen, scheint «S jedenfalls heute abend, daß die Klärung der Situation nun in den allernächsten Tagen zu erwarten ist. Smwtao Entscheidung der Nationnllurlalistrn Im „völkischen Beobachter" befasst sich der national sozialistische ReichStagSabaeordnet« Dr. Goebbels in einem Leitartikel mit dem Text de» Entscheidung über die in Kürze zu lösenden innenpolitischen Fragen. In dem Ar- tikel heisst e« u. a.r Jede Stunde könnte da« Signal zum Angriff geblasen werden. Am Sonntagmorgen würden in sämtlichen Gauen die Ortsgruppenführer und AmtSvorsteber zusammentreten und au« dem Munde de« Gauletter« die letzten Instruktionen für den Kampf entgegennehmen. Am Sonntag abmd wird die Parttimaschine startberett sein und nur darauf warten, dass einer auf den Knopf drücke, umfie mit aller Vehemenz in Bewegung zu setzen. Jeder Partei- genoss« hat MN endlich die ersehnte Gele«nheit, mit allen Feinden de« deutschen Volke« und allen Berfolgern seir,r Bewegung eine durchaus legale aber vernichtende Abrech- «ung «ü Men. »te st, tn dtts« «uckmassM die deutsche )ie keMprWenten-kaiMaiU Bor der Klärung der Situation seiner Rede ein« gewiss« Enttäuschung darüber au», daß die Konferenz zur Herabsetzung und Begrenzung der Rüstungen nicht ein« Abrüstungskonferenz schlechthin geworden sei. E» sei abwegig, die Konferenz auf da« Problem der Humanisierung des Krieges festzulegen, denn die Erfahrung habe gezeigt, daß der Krieg sich nur soweit humanisieren lasse, al« der Erfolg der mi- litärischen Operationen nicht beeinträchtigt würde. Seern die vrrgewaltlgnna des Memellandes Berlin, 12. Februar. Der Memelland-Vund veranstaltet« heute abend im ehemaligen Herrenhaus« eine große Protestkundgebung gegen die Vergewalti gung de« Memellande». Neben der Versammlung im Plenarsaal muhte im Festsaal eine Parallelkundgebung abgehalten werden, da über 1000 Personen erschienen waren. Der Vorsitzende de« Memelland-Bunde«, Pro fessor Boerschmann, sprach der deutschen Regierung Tank dafür au«, daß sie schnell und nachdrücklich di» Sache in Genf verkochten habe. SS sei undenkbar, daß da« Memelgebiet nach den letzten Ereignissen in der Obhut der Litauer bleiben könne. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der die Einsetzung einer örtlichen NölkerbuirdSkommtssion, die Wiederein setzung des Direktorium« Böttcher, die Zurückziehung de» Militär» und der litauische« Schühenverbänd« ver langt wird, weiter wird die Suspendierung der lt- tauischen Souveränität, eine Volksbefragung aller Me- melländer über ihre staatliche Zukunft und «in« völlig« Neuregelung der Memelsrage unter grundsätzlicher «u«- schaltung Litauen« gefordert. Ke- lel« «wer Meml-Dlrekttrime Kowno, IS. Februar. Nachdem der Vorsitzende de« Landtage« e» abgelehnt -att«, «in« Persönlichkeit zu bezeichnen, di« da« neu« Direktorium bilden könne, wandte sich Gouverneur Merkh« an da» «-«malige Di- rektionömitglted Zhgauda«, den veztrkshauptmann Val- dztu« und den Richter Kairh«, denen er nacheinander die Bildung de« Direktorium« antrug. Alle drei sind Mitglieder der Mehrheitspartei. St» nHmen jedoch de« Vorschlag unter der Begründung nicht an, dass da« aufgehobene Direktorium Böttcher noch zu Recht