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«r. »9. »uer Tagsdiau und Anzeig« Mr Sa« Lrzgevttg». Vonnr.stag, bin 4 yebrnarlW» Für Hindenburg »«Dtkn m>d hie Meöemrhl tzt» NridsorWrotea Manchen, 2. Febr. In einer Erklärung der baye rischen Ausschusses für die Wiederwahl Hindenburgs wird der Aufruf des Oberbürgermeisters Sahin und die dadurch über ganz Deutschland erweiterte Hindenburg - Front auf das wärmste begrüßt. Die Erklärung drückt die Hoffnung aus, daß es den gemeinsamen Bestrebungen von Nord und Süd glücken werde, dem deutschen Volke Hindenburg als Reichspräsidenten zu erhalten. Die „Bayerische StaotSzeitung* nennt den Berliner Aufruf für Hindenburg «in glückliches Gegenstück zu der Kundgebung, die man in München an die Oeffentltchkeit gerichtet hat. Man könn« nur hoffen, daß sich der gesunde Sinn der Mehrzahl der deutschen Bevölkerung als stärker erweise als die dunklen Bestrebungen der Gegenspieler, die sich anscheinend ihrer Verantwortung nicht recht bewußt sei«. Die christlichen Gewerkschaften Westdeutschlands für Hindenburgs Wiederwahl Köln, S. Febr- Der LandeSauSschuß Westdeutsch land der christlichen Gewerkschaften hat an Oberbürger meister Lahm folgendes Telegramm gerichtet: Ein Bravo Ihrer Tat! Die christliche Arbeiterschaft Westdeutschlands stimmt freudig für Hindenburg. Ar Verve der edmali»« Nickte» Wa» die Länder p» zahle« habe» Berlin, 2. Februar. Der Rechtem» »schuß de» Reich »tag», beschäftigt« sich heut« mit dem soztakdemokralilchsi» Antrag, der di« Länderregierungen ermächtigen will, all« Leistungen au, Ver trägen oder Urteilen an ehemalig« Fürsten und Mitglieder de« standesherrlichen Familien mit sofortiger Wirkung etninstelle» und die zustan:« gekommenen Au^inandersetzungen unter Berit«- sichiigung der wirtschaftlichen Notlage der Länder und weitestrr Volkslreis« neu zu regeln. Okerregterung,rat Erb« vom Retch»inn«nmtntft«rtum gab zunälst «inen Ueberblick Uber di« Ziffern der Renten, di« dir deuts-l en Länder gegenwärtig laufend an ihr« ehemalig«« Fürsten zu zahlen haben. Eine Denkschrift mit genauen Angaben hierüber will die Regierung dem Ausschuß binnen kurzem vorle-rn. Au, diesen Mitteilungen ist hervorzuheben, daß Pr«uß«n an laufend««, wiederkehrrnden Leistungen nur Pensionen an frühere Kofbeamt« zu zahlen hat, die im letzten Haushaltsjahr LH Millionen SM be trugen. Weitere Renten hat Preußen nicht zu zahl««. Sachsen hat eine laufend« Sekundogeniturrent« »» zahlen, Die Sozialdemokraten warten ab Berlin, 2. Februar. Der Vorstand d«r sozial demokratischen ReichstagSfraktion hielt am Dienstag abend eine Sitzung ab, an der auch der au» Ascona zuEgekehrte preußische Ministerpräsident Braun tetl- nahm. Ter FraktionSoorstand erörterte die gesamte politische Lage und dann insbesondere auch Wirtschaft», fragen. Er beschloß, die Fraktion selbst für Donners tag, den 11. Februar, einzuberufen. Zn den politi schen Fragen ist in dieser Sitzung des sozialdemo kratischen FraktionSoorstandeS noch keine Entscheidung gefallen. Diese wird vielmehr einer demnächst statt findenden Sitzung des ParteiauSschusse» und der Reichs tagsfraktion Vorbehalten. Zunächst dürfte man ab warten, ob Hindenburg die ihm angebotene Kandidatur für die Präsidentschaft-Wahlen annimmt. Im übrigen wird für die Frage, ob die Sozialdemokraten die Kan- didatur Hindenburgs unterstützen, das Verhalten der Nationalsozialisten ausschlaggebend sein. Wie da» Nach richtenbüro des VTZ. hört, würde eine Kandidatur Hitlers den Sozialdemokraten da» offene Eintreten für Hindenburg schon im ersten Wahlgang sehr erleichtern. Von einer vorzeitigen ReichStagSetnberufung ist nicht mehr die Rede, da nach Auffassung des Retchsinnen- ministeriumS der 13. März als Wahltermin früh ge nug liegt und die Festlegung dieses Tage» noch recht zeitig erfolgen kann, wenn der Reichstag, wie ur- sprünglich vorgesehen, am 23. Februar zusammentrttt. Der Reichspräsident spendet 100000 RM für den Wieder aufbau des alten Schlosses in Stuttgart Stuttgart, 2. Febr. Der Reichspräsident hat zum Wiederaufbau des Äten Schlosses in Stuttgart aus dem ihm zur Verfügung stehenden Fonds trotz der knappen Mittel dieses Fonds eine einmalige Gabe von 100000 RM bewilligt. Die Spende ist mit Rücksicht darauf erfolgt, daß es sich bei dem alten Schloß um ein Baudenkmal von großer historischer Bedeutung handelt und daß sich schon bei den Vorbereitungen für den späteren Wiederaufbau für zahl reiche Erwerbslose Arbeitsmögljchkeit bietet. reiss, Italien und Belgien in Genf zusammentreten, um die grund sätzlichen Vereinbarungen festzulegen und ein Uebereinkommen auszuarbeiten. Die deutsche Regierung soll sodann ringe laden werden, mit den vier Hauptgläubigermächten Deutschlands zu einer Konferenz in Genf zusammenzutreten, um ein« endgültig« Lösung in der Tributfrage zu finden. Fernsprechteilnehmer fordern GebUhrenscnknnq Berlin, 2. Februar. Angesichts der inmitten der allgemeinen Preisabbauaktion unverändert im alten Ausmaß fortbestehenden Fernsprechgebühren wen det sich der Reichsverband der Fernsprechteilnehmer e. V. mit einer Eingabe an die zuständigen Stellen, in der eine möglichst baldige Herabsetzung der Grundge bühren um 50 Prozent oder aber Anrechnung der Grundgebühr auf die Gesprächkosten, ferner Rabatte für Häufigsprecher, Ermäßigung der Gebühren für Ferngespräche um 5 bis 10 Psg. in der Nahgone bis zu 100 Kilometer und die Möglichkeit der vorüber gehenden Abmeldung des Anschlusses bis zu sechs Mo naten (ohne daß für diese Zeit eine Gebühr zu bezah len ist) gefordert werden. Die Eingabe des Reichs verbandes der Fernsprechteilnehmer ist von etwa 160 Verbänden mit schätzungsweise insgesamt einer Mil lion Mitglieder unterzeichnet. Zollzuschläge für die Einfuhr deutschen Malzes nach Frankreich Paris, 2. Febr. Die französische Regierung hat der Kammer einen Gesetzentwurf zugehen lassen, durch den sie für di« Einfuhr von Malz deutscher Herkunft einen Zoll zuschlag von 80 Franken pro Zentner einführen will mit> der Begründung, daß man die Exportprämie in Höhe von 10 RM pro Zentner ausgleichen müsse, die Deutschland fürs die Ausfuhr von deutschem Malz nach dem Ausland ge- währe. Gandhis Sohn verhaftet Delhi, 2. Febr. Der Sohn Gandhis, Devidas, ist verhaftet worden. doch ist die Sache noch strittig. Württemberg hat an da» frühere Königshaus «in« jährlich« Rente von 50000 Mark zu zahlen, di« bis 1937 mit dem zwanzig- sät en Betrag« abgelöst wird, ferner «ine Rente von 70000 Mart an die sillhere Königin. Die jährlichen Zahlungen der Lande- Mecklenburg-Schwerin belraaen 21 ovo Mark an den früheren Großherzog, zahlbar bk zum Jahre 193«, je 11250 Mark auf Lebenyeit an di« Herzogin M. rie Antoinette und eine Prinzessin, 17 000 Mark an di« H«r. zi-j-n Elisabeth, ferner steht dem Herzog Adolf Friedrich auf Leoenc-Zl i, der Nutzbrauch von 1000 Hektar Forst in einem ge schätzten Werte von ca. 40 000 Mark jährlich zu. Braunschweig trägt lediglich die Ruhegehälter unl^ Hinter- l'liebencnvezüyc für 24 Beamt«. Oldenburg hat keine Leistungen mehr zu erfüllen. Schwarzburg-Rudolstadt hat folgende Leistungen zu erfüllen: 12 000 Mark Leibrente an die Prinzessin Thekla, 60 000 Mark Wittum an Anna Luise, zwei vererbliche Leibrenten in Höhe von ' je 5150 Mark, eine beschränkte vererbliche Leibrente von 18 000 Mark an Prinz Friedrich Günther, 12000 Mark Wittum an die verwitwete Prinzessin Alexandra sowie zwei Leibrenten von je 6000 Mark. Das Land Neuß hat keinerlei Renten zu zahlen. Ministerialrat Mayer wies als Vertreter Preußen» daraus hin, daß sich der preußische Londta ro: kurzer Zeit ebenfalls be reite niiz ter Frage der vermögensrechllichen Auseinandersetzung zwischen Preußen und dem früheren Königshause befaßt habe, daß aber diese Stellungnahme erfolgt sei auf Grund zweier Anträge der Statspartei bezw. der Kommunistischen Partei. Au den hier vorliegenden Anträgen habe die preußische Staatsregierung eine abwartende Haltung eingenommen, die schon in Anbetracht des politischen Charakters, den diese Angelegenheit neben dem finanziellen Charakter habe, durch die Abwesenheit des preußi schen Ministerpräsidenten bedingt war. Rücktritt der anhaltischen Regier««- Dessau, 2. Febr. Ern nationalsozialistischer Antrag, der dem Staatsministerium daS Vertrauen entzieht, wurde mit 19 gegen 17 Stimmen angenommen. Darauf erklärte die Regierung ihren Rücktritt. Kleinsiedlerstellen und Kleingartenstellen Berlin, 2. Febr. Der Reichskommissar für die vor städtische Kleinsiedlung hat hiSher insgesamt 856 Klein siedlerstellen und 5698 Kleingartenstellen bewilligt. Oberstleutnant von Hindenburg zum Oberst befördert Berlin, 2. Febr. Der Sohn und persönliche Adju- tant des Reichspräsidenten, Oberstleutnant von Hinden burg, ist zum Oberst ernannt worden. Motta zum Ehrenvorsitzenden der Abrüstungskonferenz gewählt Genf, 2. Febr. Nach der Rede Hendersons wuvde zu Ehren der Schweiz als des die Abrüstungskonferenz be herbergenden Landes auf Vorschlag des Präsidenten der schweizerische Bundesrat Motta zum Ehrenvorsitzenden ge wählt. — Hierauf wurden die drei Ausschüsse (zur Prü fung der Vollmachten, zur Ausarbeitung einer Geschäfts ordnung und zur Vorprüfung privater Petitionen) gemäß den vom Präsidenten gemachten Vorschlägen ohne Aus- spräche eingesetzt- — Die GeneraildiSkussion der Konferenz dürste erst in der nächsten Woche beginnen. Die Reichsbonk am SO. Januar Berlin, 2. Februar. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Januar 1932 hat sich in der Ultimowoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombard» und Effekten um 306,0 Millionen auf 3983,6 Millionen RM erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 224,9 Millionen auf 3631,8 Millionen NM, die Bestände an Reichsschatzwechfeln um 26,8 Millionen auf 32,7 Millionen RM und die Lombardbeftände um Millionen auf 1S8,g Millionen RM zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 223,0 Millionen RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar Hal sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 209,1 Millionen auf 4407,1 Millionen RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 13,9 Millionen auf 419,8 Millionen RM erhöht. Dementsprechend haben sich die Bestände der Rrichsbank an Rentenbankscheinen auf 7,5 Millionen RM ermäßigt. Di« fr«md«n Gelder zeige« mit 393,6 Millionen RM ein« Zunahme um 23,0 Millionen RM. Die Bestände an Gold und deckung-fähigen Devisen haben sich um 14,8 Millionen auf 1092,9 Millionen RM vermindert. Im einzelnen haben di« Goldbestände um 8,6 Millionen auf 947,8 Millionen RM und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 6,2 Millionen auf 145,1 Millionen RM abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige De visen beträgt 24,8 Prozent gegen 26,4 Prozent in der Vorwoche. Neue GlSnbiqerfront gegen Deutschland? Genf, 2. Februar. Bon zuverlässiger ausländischer Ceti« wird mitgeteilt, daß die Verschiebung der Reis« der englischen Außenminister» Simon nach Genf auf die bisher noch nicht erzielt« Einigung in der Trtbutfrage zurllckzuführen sei. Di« verhand. langen über die Reparationsfrage würden zurzeit mit größtem Nachdruck zwischen den europäischen tzaiHtstädttn fortgeführt. Sollt« sich bi» Anfang nächster Woche di« Grundlage einer Eint en- abgeichnen, so sollten di« Außenminister von England, Frank- Der japanische kroberungsMug Die Kämpfe in Schanghai Schanghai, 2. Februar. Man rechnet mit ! einem baldigen Wiederbeginn der Feindseligkeiten. Ter japanische Oberbefehlshaber erklärte dem Konsularkorps, die Chinesen hätten die Waffenruhe gebrochen; er werd» gezwungen sein, Maßnahmen zum Schutze seiner See leute zu ergreifen. Auf die Ankündigung des Admirals hat die Nervosität hier noch zugenommen. Ein end loser Strom von Flüchtlingen bewegt sich nach der britischen und amerikanischen BerteidigungSzone. London, 2- Febr. Ueber den neuen japanischen Angriff auf Schanghai berichtet Reuter, daß gegen 2 Uhr mit schweren japanischen Marinegeschützen das Feuer auf die chinesischen Stellungen nordöstlich des Bahnhofs von Tschapei eröffnet wurde. Die Chinesen hatten nur mit einem Minenwerfer das Feuer erwidern können, so daß es einigen Hund erten japanischer Marines Maten ein leichtes war, zum Angriff überzugehen. Die japanischen Streit- kräfte in Schanghai sind nahezu 5000 Mann stark. Ei« neuer Brand in Tschapei Schanghai, 3. Februar. Heute früh herrschte an der Tschapet-Front Ruhe; nur vereinzelte Schüsse von Scharfschützen waren vernehmbar. Im Nordwesten von Tschapei ist ein neuer Brand ausgebrochen. Bei den gestrigen Gefechten ist ein Japaner getötet und zwei sind verwundet worden. Die Chinesen dagegen sollen mehrere Tote gehabt haben. Die Japaner vor Charbin London, 2. Februar. „Times" meldet aus Tokio r Die japanischen Streitkräfte in der Mandschurei stehen noch immer in einiger Entfernung von Charbin. nachdem sie durch eine zusammengebrochene Brücke in ihrem Vormarsch aufgehalten sind und Verstärkungen erwarten. Ter stellvertretende Sowjetkommissar Ka- rachan hat dem japanischen Botschafter in Moskau mit geteilt, daß die Sowjetregierung möglicherweise ge nötigt sein wird, Protest zu erheben, falls die Japa ner in Charbin etnrücken. Kämpfe in Schanghai auf 20 Tote und 173 Verletzte, dar unter 82 Schwerverletzte, belaufen. Die Japaner greifen Tschapai an Schanghai, 2. Febr. 2000 japanische Marine schützen haben den Angriff ans Tschapei begonnen, nach dem diese Stadt mit schwerem Geschützfeuer belegt worden war. Entrüstung in London über daS Vorgehen der Japaner Londo n , 2. Febr. In amtlichen Londoner Krei sen ist man laut „Morning Post" empört über die Art und Weise, in der die Aktion der Japaner die britischen Inter» essen gefährdet. Tas in der internationalen Niederlassung von Schanghai angelegte britische Kapital betrage minde stens 70 Millionen Pfund Sterling. Leider habe es den Anschein, als ob das japanische Außenministerium unfähig fei, die Marinebchörden zurückzuhalten. Auch Italien sendet Truppen nach Schanghai Rom, 2. Febr. Der italienische Ministerpräsident Mussolini gab Befahl, den Kreuzer „Trento* undden Tor pedobootszerstörer „Espero" mit Truppenabteilmtgen nach Schanghai zu entsenden. Die Beschießung Nankings — ein Mißverständnis Nanking, 2. Febr. Die Beschießung von Nanking gestern abend soll auf ein Mißverständnis zurückzuführen sein. Nach einer amtlichen Mitteilung waren einige japa nische Matrosen an Land gegangen, um Lebensmittel ein- zukaufen. Sie wurden von einer chinesischen Patrouille beschossen, weil sie auf Anruf nickt antworteten. Dir Matrosen meldeten auf ihrem Schiff, daß die chinesischen Truppen angriffen. Der Befehlshaber der Flotte war im Zweifel, ob die Meldung richtig sei, befahl aber Geschütz feuer Es wurden einige Granaten in die Luft abgefeuen, um zu sehen, ob die chinesischen Forts auf das Feuer ant worten würden. Da diesi aber schwiegen, stellten di« Ja paner das Feuer wieder ein. Die Ausländer in Nanking in Sicherheit Washington, 2. Fedc. Nach einer Meldung d«S ...» Zerstörers „Simpson* sind die Ausländer tn Nanking -e^n- Die japanischen Gesamwerlustr tn Schanghai sättig tn Sichevheit. Infolgedessen beadstchtt-t man im artS, 2. Febr. Nach Nachrichten aus japanischer Augenblick ni<A di« Ausländer zum Verlassen der Sdadt Quelle sollen sich die Verluste der Japaner seit Beginn der ! aufzufoödem.