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Nr. SS «MlmdkMWIt: Auer Tageblatt « ^llk öttS EkMtblkAt "Ed" "MI-MüMII« «M.««» »I, ««,1^. E '"*PL§»VUN> ° «"»-«ach-»,« »« Na— »-- °°» »., M». Mitiwoch, äen 3. Februar 1932 2r. Zahraaaa ' Wein in die Hindenburg-Front! W Aufruf an das Bcutskhe Bott ZI 4derltn, 1 Fdbr. Der HtnörnLuva-AuSschuß Lat heute abM folgenden Aufruf erlassen: ° Das Vott wia -tndenvurs, Deutsche! In wenigen Wochen soll da» deutsche Volk den neuen ReichSpräfidenten wählen. Millionen find der Neber- zeugung, daß für die höchste Würde de» Reiche» nur ein Mann in Betracht kommt: Hindenburg. Gegenüber der geschichtlichen Persönlichkeit de» gegenwärtigen Reich». Präsidenten treten alle anderen Namen zurück, die in den Erörterungen der letzten Woche von der Parteipolttik ge nannt worden find Hindenburg: Um diesen Namen leuchtet der Ruhm von Tannenberg und die lebendige Erinnerung an da deutsche Heer de« Weltkriege», da» vier Jahre lang den Boden der Heimat schützte und die deutschen Waffen sieg- reich in ferne Länder trug. Helm Flügel. Landesbaurat Fritz. Reichswohrm inister a. D. Dr. Geßler. Frau Anna von Gierke. Präsident Dr. Grund. Heinrich Grünfold. Dr. Gerhart Haupt mann. Geheimrat Dr. Georg Heim. Frau Geheimrat Heßberger. Oberbürgermeister Dr. Jarres. Professor Dr. Junkers. Päsident v. Kapler. Generalsuperinten dent v. Karow. Staatssekretär a. D. Kopner. Dr. Klee mann. Prälat Kreuz. Kommerzienrat Dr. Krumbhaar. Freiherr von LandSberg-Steinfurt. Reichstagsabgeordne ter Ernst Lemmer. Exzellenz Wirft. Geheimer Rat Dr. Lewald. Professor Dr. Max Liebermann. Artur Mahraun. Geheimrat Oskar von Miller. Präsident Dr. Mulert. Oberpräsident Gustav NoSke. Geheimrat Professor Dr. Onken. Verbandsvorsitzender Otte. Ge heimrat Professor Dr. Planck. Präsident Stadtrat Pflug macher. Staatsminister a. D. Dr. Schmidt-Ott. Bischof D. Schreiber. Dr. Solmßen. Professor Philipp Stein. Professor Dr. Thielemann-Bonn. Dorothea von Velsen. Geheimer Kommerzienrat Wanner. Frau Ministerialrat Weber. Generalmajor von Winterfeldt. Frau Dr. von Zahn-Harnack. Zur Ausführung des Aufrufes für die Wiederwahl Hindenburgs teilt der Hindenburg-Ausschuß mit: Ein von den Parteien unabhängiger Wahlvorschlag muß die Unter- schritt von 20 000 Wählern tragen. Es gilt, diese Zahl möglichst schnell zusammenzubringen. Deshalb ist die deut sche Presse gebeten worden, Listen zur Eintragung für den Wahlvorschlag „Hindenburg" auSzulegen. Dadurch soll di« gesetzliche Vorschrift erfüllt und zugleich ein« spontane VertrauenSkundgvbuny für den Reichspräsidenten v. Hin- denburg ermöglicht werden. Dies« Kundgebung bedeutet die Bitte an den ReichSprLstdenten, sich als VolkSkandidat für die Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Die Gin- zeichnungSltste-n werden von den Zeitungen, die sich hierzu bevettftnden, von Mittwoch, dem 3. Februar, bi« «inschlieh- lich Sonnabend, dem 6. Februar, auSgelegt. Oberbürgermeister Dr. Sahm. ReichSgerichtSpräsi- drift a. D. StmonS. Oberprästdent von Batocki. Ministe rialrat Dr. Gertrud Bäumer. VevbandSvorsttzender Bechly. Oberbürgermeister Dr. Belian. Staatsminister a. D. D o» MM .Dr--. AuM^g, erfüllung im Dienste de» Vaterland«» von der Kaiser- Proklamation von 1871 bi» zur Präsidentschaft der Republik. Hindenburg: Da« ist die Ueberwindung de« Partei geiste«, da« Sinnbild der BolkSgemeinschaft, die Führung in die Freiheit. Hindenburg: Da« ist für Deutschland und die Welt die vornehmste Verkörperung der deutschen Nation; der Erste im Kriege, der Erste im Herzen seiner Mitbürger! Deutsche! Seid in dieser Stunde ein Volk, dankbar, einig und groß! Eine spontane Kundgebung soll Hindenburg bitte«, sich al« Bolttkandidat für die Wiederwahl zum Reich-Präsi denten zur Verfügung zu stellen. Keiner darf beiseitestehen, wenn e» gilt, sich um Hin denburg und zur nationalen Einheit zu bekennen. Deutscher! Dein Name gehört Hindenburg! Berlin, den 1. Februar 1S32. Der Hinbenbuivg-AuSschuh. Die Vorgeschichte der Aktion Dr. Sahm unterstrich weiter, daß seine Initiative nicht durch die R«ichsr«gierung herbeigeführt, sondern au» eigener ernster Prüfung der Frag« herau-gewachsen sei. E» ergab sich dann, dag am selben Tag«, al» dies« Absicht betanntgegeben werden sollt«, auch von München ein ähnlicher Aufmf kam. Dr. Sahm ist dadurch nicht überrascht worden, sondern hatte vorher berett» mit den bayerischen Persönlichkeiten, dto hinter der Sache standen, Füh lung di« in einer völligen Ueberetnstimmung gipfelt«. Der bayerisch« Au.schuß hat ja auch inzwischen erklärt, daß er die Aktion d«, Oberbürgermeister« Sahm nach besten Kräften unter- stützen werd« und die Vorbereitungen dafür sind auch bereit» ge troffen. - Dr. Sahm unterstrich ferner, daß «r sich, um die Bil dung diese» «u,schusse» zu erreichen, nicht an die politischen Par- teien, sondern in der Hauptsache an solch« Persönlichkeit«« wenden mußte, die im wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und «etsiigen L«^n d«, Volk«» wurzelnd« groß« Organisationen hinter sich haben. Dabei soll aber nicht di« Organisation selbst, sondern die Führirpersönlichketten in die Erscheinung treten, und zwar wei di« Befragung der Organisationen zu viel Zett «n Anspruch neh men und auch zu Schwierigkeiten führen würde, weil die Beschäf tigung mit politischen Angelegenheiten -um großen Teil garnicht I^-r-m AufgabÄrew gehört. U.Lrtgen» melden sich auch jetzt noch täglich zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten, die ihr« Es die durch die Levmin« geboten« EU» in stimm Umfange de- Verlin, 1, Februar. OVerbürgermetfttr Dr. Sahm äußert« sich -eute abend vor Vertretern der Presse über di» Vorgeschichte d«r Bildung de, Htndenburg-Au»schusst». Er wie, darauf hin, daß nach dem Scheitern de» versuche», die Verlängerung der Amt»- da«, de» Reich»Präsidenten auf parlamentarische« Weg« »u «r- r«ich«n, «in« groß« veunnthigun, tzn deutschen Volk« entstanden sti, und di» Gefahr L«stand«n -ab«, daß nun einzelne Parttikan- dtdaturen ausgestellt würden, di« eine «eiter« Zerrissenheit zur Folg« -ab»« mußten. Für die Reich,r«gt«rung gab «»in dtestm Augenblick keine Möglichkeit, von sich au, «in« neu« Aktion für di« -indenburgwahl »inzuleiten. Derhalb mußt« d«r Anstoß von außen kommen und «r mußt» schnell kommen; denn der iS. März ist al, wahltermtn sorgest-««, und schon au, technischen Gründen müssen außerdem gewiss« Fristen für bi» Wahlvorbereitungen innegehalten werde«. Au, der Uebeqmgung -«rau,, baß nur «in« Kandidatur Hindenburg, «n, rett«n könne, ist Db«rbürgtrmttst«k Sahm dann zu dem Entschluß gekommen, b«n Ausschuß,« Lilkn, d« jetzt an di« Oesstniltchkett tritt. S«r dttstn Eluß waren vor all«« auch zwei «efichtoMnkte "ußl»imü>- Achm, , ß die Initiativ« von einer Person «»gehen Mte, die im öfstnt lich«« L«b«« st«ht, aber trotzdem bunden ist. von pattetmäßigen »indungeni -«tonte Dr. sahm, grenzt ist, noch weiter wusgeweittt werden wird. Z« den ersten Aufgaben des Ausschusses gehört «» nun, die Stimm«« zu sam meln, die für den Wahlvorschlag gesetzlich vorgeschrioben find. Dr. Sahm begrüßt es besonder», daß «in großer Teil d«r deutsch«« Presse sich berett» für di« Gewinnung diese« Stimmen zur Ver fügung g« teilt hat, indem sie sich berett erklärt«, di« Listen austu. legen. In diesen Listen, die berett, versandt find, muß übrig««», um den Vorschriften zu entsprech««, al» Vertrauensmann Ober bürgermeister Dr. Sahm und al, sti« Stellvertreter Rttchigertcht». Präsident a. D. Dr. Simon, -ufgeführt »erden. tzkcherdmn muß dara-us geachtet werden, bah der Name deir Netch-pr«stdßNtßN Hindenburg und Beneckendorff" richtig «ufgeführt ist. den ge setzlich«» Bestimmungrn find für die Vorschlägen « M0 «im- men «rforderlich. Dr. Sahm betont« aber, daß di« Unterschriften sammlung eine spontane Kundgebung ,filr.den verehrten Reich,. Präsidenten von Hindenburg und damit di« Vitt« für ihn sti« müsse, sich der Bürde «in«, hohen Amt«, von neuem zu unter ziehen. EinzeiGnen!