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1». 27. Jahrgang Der Kriegsbrand im Fernen Osten Eine WncsenftM Schanghai, W. Ja». Die intemationalm Streit, «ahm«. Da« Komitee hab« mit vorbildlicher Klarheit die gegen- >, -SM» HM Pt China anneliert an den Mkerbnnd Genf, 29. Januar. Der Vertreter China« im Völkerbund,, rat, Dr. Yen, hat im Völkerbundsrat beantragt, daß der Rat stch auf Grund des 8 15 nun endlich ernstlich mit den Vorgängen im Fernen Osten besaht, nachdem die bisher auf Grund de» 8 11 ge« l führten Verhandlungen zu keinem Erfolg geführt haben. Komitees. Der Vertreter Chinas, Pen, benutzte di« Gelegenheit, um auf die Wirren in China hinzuweilen. E, liege im Interesse, der Welt, daß der chinesisch-japanisch« Konflikt, der di« wirtschaft« liche Entfaltung Chinas lähme, beseitigt werde. Auf Vorschlag dr» deutschen Vertreters wurde beschlossen, den Bericht mit den Be merkungen, die von einzelnen Ratsmttgltedern dazu gemacht wor den sind, anzunehmen und die Aufmerksamkeit der Regierungen insbesondere auf das Kapitel über den Einstich der finanziellen Lage auf den internationalen Kandel zu lenken. ! — Sicherste Zuspitzung -er Lage — Flammen — Amerikanisches Geschwader unterwegs kunft über die in Schanghai vorgesehenen Maßnahmen ersucht. Das japanische Kosulat in Nanking verläßt die Stadt Nanking, 28. Jan. Das Personal des japanischen Konsulates ist an Bovd eines japanischen Kriegsschiffes gegangen. Die Lhinesenstaät Schapei in flammen Schanghai, 29. Jan. Kurz nach 4 Nhr morgend brach in der Chinesenstadt Schapei Feuer and. Die Flam> men griffen schnell nm sich. Von den Dächern der intcr- nationalen Niederlassung aus konnte deutlich beobachtet werden, wie in der fünf Kilometer entfernten Chinesenstadt ein Haus nach dem anderen in Flammen aufging, wahrend die Luft von dem Knattern der Gewehr- und Maschinen- gewehrschüsse und dem dumpfen Krachen der fallenden Bomben und dem Summen der Flugzeugmotoren erfüllt war. Mer amerikanische Zerstörer unterwegs nach Schanghai Wa s h inCton, 28. Jan. Bier amerikanische Zer störer in Manila haben Befehl erhalten, sofort nach Schang hai in See zu gehen. Die Weisung ist veranlaßt durch das Ersuchen des Befehlshabers der amerikanischen Flußwacht schiffe auf dem Jangtsee. Die Zerstörer können im Notfall Schanghai in 35 Stunden erreichen. Konteradmiral Tay lor in Manila hat streng vertrauliche Instruktionen erhalten. Gemeinsame Aktion Amerikas und Englands in der Schanghai-Frage London, 28 Januar. Der diplomatische Korre spondent der „Morning Post" meldet: Die amerikanische Regierung hat an die britische Regierung eine Note gerichtet, in der sie dem Vernehmen nach eine ge meinsame Aktion wegen des japanischen Vorgehens in Schanghai anregt Die britische Regierung beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Inhalt der Note, hat sich noch nicht entschieden, welche Haltung sie etnnehmen wird. Berliner Blätter zu den Kämpfen im Ferne« Oste« Berlin, 29. Januar. Di« politischen Auswirkung«« d«r Kämpfe in Schanghai werden bisher nur von wenig«» Blättern besprochen. — Der „Vorwärt»" schreibt, Japan hat ungehindert durch den Völkerbund, durch Rußland oder Amerika di, ganze chinesische Mandschurei stch unterjocht. E» geht jetzt daran, der größten und wichtigsten Hafenstadt China» da» gleiche Schicksal zu bereiten. Vielleicht erleben wir in nicht zu ferner Zeit, daß große Teile China» das Lo» Korea» und der Mandschurei teilen. Kein Wunder, daß der Radikalismus der Verzweiflung in China wächst. — Die „Germania" spricht von einem drohende» Weltereignis von katastrophalen Folgen. Wenn auch der Völker- bund bei Sanktionsmaßnahmen seiner Mitglieder sich gewöhnlich passiv verhalten habe und auch andere Mächte in China wieder« holt ein Okkupationsrecht für sich in Anspruch genommen hätten, so sei Japans Sanktionskonto durch das mandschurisch« Abenteuer schon reichlich überzogen. Die Maßnahmen in Schanghai gingen tatsächlich über das hinaus, was stch fremd« Mächte in den letzten Jahren auf chinesischem Boden noch geleistet hätten. E» bestehe die Gefahr, daß Japan bei einer Fortsetzung seiner Politik der starken Hand der Totengräber de» Völkerbundes werd« und daß die Meltabrüstungsaktion in Genf bereit» an der Wurz«! getrost«» werde, ehe noch der erste Schritt in dieser Beziehung getan fei. — Der „Lokalanzeiger" und der „Tag" glossieren in der Hauptsache die abwartende Haltung de» Völkerbundrate», der anscheinend noch auf eine „friedlich« Kriegserklärung" wart«. Der Bölkerbimdsrat bedauert... Genf, 28. Jan. Der Völkerbundsrat hat heute nach- mittag wiederum eine geheime Sitzung abgehalten, die dem chinesisch-japanischen Konflikt gewidmet war. Die Ver treter Japans und Chinas nahmen an der Sitzung nicht teil. Es wurde auch heute -der Wortlaut einer Erklärung besprochen, die der Präsident des Rates in einer der näch sten öffentlichen Sitzungen mitteilen wird. Diese Erklärung, mit der die jetzigen Beratungen des Rates über den mand schurischen Konflikt abgeschlossen werden dürften, wird u. a. in diplomatisch abgewogener Form Bedauern über die Vorgänge, die sich seit der -letzten Ratstagung insbesondere in Schanghai ereignet Haden, zum Ausdruck dringen. nationalen Ftnanzbeziehungrn gezeichnet. Er zitiert« di« Stell« im Bericht, wo sestgestellt wird, daß unter den gegenwärtigen Umständen di« Schuldnerländer ihren Verpflichtungen nur durch Ausfuhr nachkomm«» können, was aber nicht Bericht des Wirtschaftskomitees vor dem Bölkerdundsrat Genf, 28. Januar. Der Völkerbundsrat hat in der heutigen Der Vertreter Italiens, Rosso, unterstrich die Festste^ng«» «des öffentlichen Sitzung zu dem bereits veröffentlichten Bericht des! " " Wirtschaftskomttees Stellung genommen, dem insofern eine ge wisse Bedeutung zukommt, als hier znm ersten Mal von einem Organ des Völkerbundes mit ziemlicher Offenheit darauf hinge wiesen wird, daß die schlechte Wirtschaftslage der Welt ihren Hauptgrund tn den ungeregelten finanziellen Beziehungen der Länder habe. Der Bericht zeichnet die HtndernW auf, die der international« Handel durch di« von den Regierungen getroffenen Krtsenmaßnahmen erfährt, erörtert die Verschärfung der Krise durch die Störungen auf dem Kapitalmarkt und schildert die wech. selseitigen Beziehungen zwischen dem internationalen Warenaus tausch und den Vorgängen auf finanziellem Gebiet. Der deutsche Vertreter von Weizsäcker empfahl al» Berichterstatter dte An- Auer Tageblatt für öüA EkAAkölkAr omtUch«» oikaaatmachimg«, »es Na»«« e«r Aar« IM» t«, flmlsgerlchts n«. psflich.ck.-o>u»k ft» «MB, a>. I«, 2^ Sonnabenä cien 30. Januar IS3> deutsche Vertreter: Anstatt nach dtesep elementaren WcHrheiten zu handeln, verhindern di, Dläubtgerländer bei stch die Einfuhr von Warrn au» ihren Schuldnerländern. Di« Gläubiger wollen da« > durch ihre heimisch« Produktion schützen, aber st» verhindern « gleichzeitig di« Schuldner, ihre Schulden zu bezahlen. In dem . wo die Feststellungen des Komitee, allgemein anec. - . etwa 20 chinesisch« z^nt w«rd«n und die Regierungen entschloßen sind, daraus die SÄdatenin eln japanisch«» ZeitunaShMSim japanisch«» Konsequenzen zu ziehen, wird stch ein Ausweg der Kr st» o--««.ft «»--bl» M» xB-t-» ü. M-Wnm. ff--- AKm» ».m Li« wettere« Schritt Amerika» i« Tokio nationalen Handelspolitik P, machen, solang« nicht die tnternatto« Dakia 28 Jan. Wik vtckrultt, hat die amerika- nalrn Finanzfragen gelöst seien. Der Lnlreter Englands, Lord, ckscho «ZE« urn wett.« Au», «wtt, kmmt. den Ausführung de. deutsche verM.ro zu. Frankreich schwimmt in Saltz Der Bericht der Bank von Frankreich — Golddeckung Po« SS auf 60 Prozent Mies«» P ari S, 28. Jan. Der Bericht de» Genevakrat» der Bank von Frankreich, der in der heurigen Generalversamm lung verlesen wurde, besagt, daß der Kapitalzufluß nach Frankreich und dte Rückkehr französischer Kapitalien au» dem Ausland« nach Frankreich seit Mai beträchtlich gesttegen seien. Di« Bank von Frankreich hab« eine ^weitgehende Politik der internationalen Zusammenarbeit betrieben. In diesem Zusammenhang wird auch die Gewährung de» 25» Mtllionen-Dollarkredite» für die Reichsbank erwähn^ eine Operation, dte bi» jetzt nicht geWst 'werden «kannte, von der sich aber die Bank von Frankreich nicht habe auSschlteßm wollen. Der Bericht widmet dann längere Abführungen der Devisenpolitik gegenüber England. Hierbei HAe sich dte Bank von Frankreich siet» hilfsbereit «zeigt. Schließ lich bekennt sich der Bericht zur Aufrechten «tuns der Kon» vertierungSmdglichkktt in Goich " Sava« marschiert in Fl: Die KSmpse in Schanghai Vanüar. Um 1.80 Uhr früh Uten den größten Teil von Schapei Chinesen leisten hartnäckigen Widerstand ün! - internationalen Konzession zu- r»ck. iS japanische Verwundete sind in di« Lazarette e.e-kk'r^en Lite chinesischen Verluste sollen Thinesen sind gefangengenom« ÜA^orden Ein japanischer Panzerwagen versuchte, Konzession vorzudrtngen, mußte aber um« britisch, Freiwillig« thm di« Durchfahrt «»w» llmflarteitt Japanischer Lvftangriß aus Schapei Schanghai, 28. Jan. Der Befehl der japanischen Overkommandterenderr, Schapei mit Bomben zu belegen, wurde um 4.25 Uhr stütz (9.30 Uhr abends MEZ.) ge geben. Die Bevölkerung (Schapei zählt 500 000 Einwoh ner) hat sich in ihren Wohnungen verbarrikadiert. In den Straßen wird noch mit Maschinengewehren geschossen. Schanghai, 28. Jan. Japanische Marineinfan- wne und Panzerkraftwagen find um 11.15 Uhr abends in me chinesische Stadt Schapei eingedrungen. Im Hongknu- Beztrk, der von japanischen Marinetruppen und Panzer krastwagm vollständig besetzt ist, hört man Gewehr« und Maschtnengewehrfeuer. Schanghai, 28. Jan. Trotz der Annahme der japanischen Forderungen durch die Chinesen hat der Ober- besthlshaber der japanischen Marinestreitträfte beschlossen, dte an die internationale Konzession grenzende chinesische Stadt Schapei zu besetzen. Er verlangt weiter die Be seitigung aller Verteidigungsanlagen, die die Chinesen vor einiger Zeit an dieser Stelle errichtet haben. Schanghai, 29. Jan. Der japanische Befehls- Haber hat Befehl erteilt, den Stadtteil Schapei mit Flieger bomben zu belegen. Harte Kämpfe in Schapei Schanghai, 2S. Jan. In der Morgendämmerung wurde da» Bombardement von Schapei wieder ausgenom men, und man hörte ohrenbetäubende Explosionen. Die Japaner besetzten um 6.15 Uhr früh die militärischen Haupt- punkte von Schapei, doch wird angenommen, daß die Chi« nesen die Eisenbahnstation mit Hilfe von Panzerzügen zurückerobert haben, in dem Augenblick, als die japanischen Streitkräfte geschwächt mären, da ihren an anderen Stellen hart bedrängten Kameraden Verstärkungen zur Hilfe ge- sandt warm. Di« japanischen Verluste in Schanghai Schanghai, 29. Jan. Amtlich wird um 4 Uhr früh mttgeteilt, daß bet den Kämpfen in Schapei die japa- Nischen Verluste sich auf 8 Tote und 29 Verwundete be laufen. Die Höbe der chinesischen Verluste kann nicht an- gegeben werden, da keine Verbindungen zwischen der Intec- nationalen Konzession und den chinesischen Streitkräften in Schapei bestehen. Japanische Truppen nach Tharbin Lolio, 28. Jan. Wegen «der Ermordung japani scher Staatsangehöriger in Tharbin soll, wie verlautet, eine in Tschangtschun stationiert« japanische LruppenaLteilung nach L-arvin oestmdt ^werden. käst,'" ßepogm. Japanische Erklärung über Schanghai V»»»M VN Das Ministerium de» Aukwärti« Steigerung d«r Uussuhr Nachkommen können, was aber nicht A Ma^abmen der möglich stt, »eil di. Släubtz.rlitttd.r immer größer. Hornisse «N «klärt, die Befürchtungen, daß die MaßnavE oer ^mdm Einfuhr entgegenstellen. Dazu bemerkte der Japaner in die internationale Konzession in Schang-hai Anstate na<b dielen «l«mentaren Waürbetten zu übevgreifen würden, seien vollkommen unbegründet Chinesische, Uederfall auf eine japanische Zeitung tn Tharbin mecwzeing Tokio, 28. Jan. Einer javanischen Meldung au» AugAbltck, wo die Feststellungen des'Komitee-'allgemein an«. Tharbin zufolge stürmten gestern abend etwa 20 chinesisch« ^nnt w«rd«n und di« Regierungen entschlossen sind, daraus die Soldaten in ein japanische» Lei-