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— Beilage zvm Muer Tageblatt Zreitag, -en r». Januar Ve.r4 14ZL SS AeSwhmg der AeWWrMrßvW >> ^MDWHMDMHDMMMWW^M^^^ mir die Bilder lewst erklärte, sondern auch historisch« und ethnographische Fräsen behandelte und persönlich Erlebtes mit «tnflocht. Di« Wider warm -um größten Lei! mit dem Meyer-Satzpla-matena ausgenommen und technisch ein- wandfrei. Gut gefaßte Aufnahmen der in hervlicker Sonne liegenden Küste wechselten mit den Ansichten der bäum» .Meinst duf' Es lag ein ehrlicher, suchender Zweifel in ihrer Frage, als wüßte sie wirklich selber nicht, was recht und unrecht sei in diesem Falle. Ich werde, gelobte sich Nora im stillen, als jetzt ein Reisender der Tante gemeldet und das familiäre Gespräch unterbrochen wurde, von nun an ganz anders zu Hell seinl Ich habe ihn unterschätzt. Ich will versuchen, ihn ver stehen zu lernen Und ein warmes Gefühl für den Vetter kam zum ersten Male in ihr auf, ohne sogleich, wie bisher, von ihr unter drückt und verworfen zu werden. Aber sie sollte in den nächsten Tagen keine Gelegenheit haben, ihren Vorsatz auszusühren, denn al» Frau Voll- wank und sie am Spätnachmittag nach Hause kamen, meldete der alte Lschholz mit undurchdringlichem Gesicht, Herr Hell und Prinz seien abgeretst — unbekannt wohin und aus wie lange. .ES ist gut!" sagte Frau Vollwank ergeben. Nora aber tat da« Herz weh. Sie glaubte mit einem Male, Hell und seine Beweggründe zu ahnen. Erich Happel arbeitet, nun schon mehrer« Tage lang auf dem Hof« der Fabrik. Es war hart«, rauh» Arbeit, die man ihm angewiesen, zu der etz seiner Ausbildung al« Textil- arbetter nicht bedurft hätte. Aber war er nicht froh, über haupt einmal wieder .angekommen' zu sein! So tat er ernst, still und fleißig alle«, was ihm ausgetragen wurde. Weder ,va« Fräulein' noch den.jungen Herrn' hatte er während der Zeit zu Gesicht bekommen, obwohl er, wie er seiner Frau versicherte, immer darauf lauere. Sr «ar ihnen unbegrenzt dankbar. Die Belegschaft der Fabrik hatte bald genug erfahren - so etwas sprach sich schnell herum —. daß Happel, der in den Kreisen der Wuppertaler Arbeiterschaft, wie immer sie politisch auch eingestellt sein mochte, sehr bekannt war, daß Happel, den kein Fabrikant mehr angenommen, nun in ihrer Fabrik Arbeit gefunden halt«. Im allgemeinen be» Die Frage der Bierpreissenkung Die Verhandlungen mit dem Brauereigewerbe haben gestern in Berlin zu einer Senkung der gebun denen Bierpretse um zwei Reichsmark fe Hektoliter Vollbier ab 1. Februar 1932 geführt. Di« voll« Sen kung des biersteuersreten Teile» de» Erzeugertelle« um 10 Prozent laut Notverordnung ist damit nicht er reicht, wäre aber auch nur bet einer damit verbun denen Steigerung de» Konsum» vertretbar, di« gegen wärtig nicht zu erwarten fei. Ein« etwaige Herab setzung der Biersteuer wird nicht nur dem Verbrau cher vollauf zugute kommen, sondern auch der biersteuer freie Teil des Braueretpretse» wird dann um volle zehn Prozent gesenkt werden. Die Maßnahmen de» Neichskommtssar» für Preisüberwachung betreff» der freien Bierpreis« und der Bruttoverdienstfpann« der Schankwirte werden durch dies« Regelung nicht berührt. iKlM W> FH Itz IN I ID »ettln sonilMw losen Karstbevge. Schöne Stimmungsbilder der Adria reihten sich an di« Aufnahmen neuer und alter Architek- turen, von denen die technisch gut durchgearbeiteten Inte» riourS besonders hervorzuheben find. Bei der gut besuch, ten Versammlung fanden die Bilder und die Worte d«S Vortragenden vollen Beifall. — MS Vorbereitung für den im Laufe des Jahres stattftndenden Wettbewerb .Das Portvait" brachte H. Neubauer kurze Hinweise für die Technik und Ausrüstung für diese Aufnahmen. Dabei berücksichtigte er besonders die für diesen mangelhafte Aus» rüstung des Amateurs und zeigte Wege, wie man dieser Schwierigkeiten Herr werden kann. Tino Pattiera singt in Aue am kommenden Sonnabend, abend» 8 Uhr im „Bür» gergarten". Für da» Gastspiel de» weltberühmten Tenors, der sich in Dresden seine ersten Lorbeeren holte und der sächsischen Landeshauptstadt viel zu ver danken hat, besteht naturgemäß außerordentlich großes Interesse. Erst vor 14 Tagen hat Pattiera, der auf Einladung des Bühnenvolksbundes in Aue erscheint, mit 'großem Erfolg als Jos6 in „Carmen" im Plaue ner Gtadttheater gastiert. Karten zu der Veranstaltung am Sonnabend, die ein besonderes Ereignis in dieser Saison zu werden verspricht, sind in der im Anzeigen teil bereits bekanntgegebenen Borverkaufsstelle noch zu erhalten. Leipziger Frühjahrsmesse Von der Güterabfertigung Aue wird mitgeteilt: Am 6. März 1932 beginnt die Leipziger Frühjahrsmesse, die Versender, besonders solche, die sich des Kraftwagens be dienen, werden aufmerksam gemocht, daß für Ausstellungs güter für die Techn. Messe frachtfreie Rückbeförderung er folgt. Außerdem wird aufmerksam gemacht, daß unbescha det der Auswirkungen des am 1. März 1932 in Kraft tretenden Speditionsvertrages in Leipzig eine Ermäßigung aller Speditionsgebühren für die Messegüter eintritt: a) um 10 Prozent für Stückgüter, die bis 24. Februar 1932, b) um 15 Prozent für Wogenladungsgüter, die bis 17. Fe- bruar 1932 eingehen. Günstiger Eingangsbahnhof für Güter der Technischen Messe ist Leipzig-Stötteritz. Für Messegüter ist von Aue nach Leipzig-'Stötteritz «in beson- derer Kurs eingerichtet: Ab Aue (Sa.) Zug 6353 21. Stunde, an "Leipzig- Stötteritz 6. Stunde. Beförderungsdauer 9 Stunden. Nähere Auskunft erteilt die Güterabfertigung Aue (Sa.). Meisterprüfung Vor der zuständigen M-eisterprtffungSkommission unter dem Vorsitz des Ingenieurs Walther Ströbel in Reichen bach haben sich letzthin die Elektroinstallateure Ernst Bün del aus Zschorlau und Max M ühlbach auS Bockau der Meisterprüfung unterzogen und sie bestanden. Verschärfte Vorschriften für die Vieheinfuhr auS Oldenburg Dresden. Das Wirtschaftsministerium hat mit soforti ger Wirkung die verschärften Vorschriften der Ausführungs verordnung zum Viehseuchengesetz vom 7. April 1912 (zehntägige Beobachtung) für das aus Oldenburg nach Sachsen Angeführte Klauenvieh in Kraft gesetzt. friedigte e« sie alle. Hatte Happel nicht da» Best« gewollttz Und wenn er sich in ven Mitteln vergriffen, wenn sein« Anschauung ver Dinge selbst von seinen Parteigenossen nicht ganz und gar gebilligt wurde: Unehrenhafte» konnte ihm keiner nachsagen - und für sein« Ideale hatte er redlich gekämpft, gelitten, geopfert. So begegnete man ihm mit Achtung. Niemand«» fiel e« ein, ihn ven Zuchthäusler entgelten zu lasten, so leicht da« sonst wohl geschah, wenn ein „Vorbestrafter' in einer Belegschaft, die auf sich hielt, beschäftigt wurde. Mit Happel lag vte Jache ander». Man wußte, daß nur Ueberetser für die Jache ihrer aller ihn in einer erregten Zett, in der von beiden Setten va» Maß überschritten worden war, hatte schuldig werden lassen, daß aber auch unglückliche Zufälle und wahrscheinlich sogar der bewußte Falschetd eine bitteren Feinde« ihm die sehr harte Strafe eingetragen haue. So kam wohl der eine oder der ander» heran und schüttelte ihm die Hand. „Na, schön, daß du da bist, Erich!' Ein paar Bedenkliche flüsterten geheimnisvollr „Wie ist va«, Erich, wissen die hier — k* Aber Happel lächelte kalt. Das habe er natürlich selbst gesagt. Auch hab« ihn d«k Beamte ja erst abgewtesen? aber ein junge» Fräulein hab« ihn zurückgerufen, und der Herr Volt junior — Ein junge« Fräuletnk Die wenigsten kannten Nora. Man dacht« an Mi«. Ja, ja, die wolt»! Der jung« vollwank indessen —! Man zuckt« die Achseln, lächelt« schadenfroh und höhnisch und - klatschte Sine« Tage« traf Happel zufällig auf Nora. Er grüßte höflich, aber in bescheidener Zurückhaltung. Vte hatte e» eilig und wär« fast achtlos an ihm vorüber- gegangen; va fiel ihr der fragende und doch zutraulich« Blick de» Mannes auf. Vte hielt an und reicht« ihm di« Hand. »Ach, Herr HappeN wie geht'» k Sind Sie zufriedenk* »Ich kann Ihnen di« Hand nicht geben. Fräulein; ft« iß zu dreckt-l Doch, es geht gut - und di« Aran —* Aeftelnegrsperre bei Post und Reichrbabn Für dm gehobenen mittleren nichtt«chntsch«n Dienst bei der Deutschen Reichspost ist Unterprimareif« einer neunstufigen öffentlichen höheren Lehranstalt erforder lich. Der Bewerber muß das 17. Lebensjahr vollendet haben. Er hat drei Jahre Vorbereitungsdienst zu leisten. Ztvilianwärter werden bis auf weiteres nicht eingestellt. Wenn die Laufbahn geöffnet werden wird und welche. An forderungen hinsichtlich der Schulbildung an di« Bewerber zu stellen fein werden, steht noch nicht fest. Etwaig« Be werbungen sind zwecklos, «S werden «auch kein« Vormerkun gen v orgenommen. Der Eintritt in den gehoben« mittleren technischen Dienst hat Obersekundareif« einer neun stufigen öffentlichen höheren Lehranstalt oder «in gleich- zuachtendes Zeugnis zur Voraussetzung, ebenso eine zwei jährige praktische Tätigkeit in Werkstätten des Maschinen gewerbes oder in der Maschinen- oder elektrotechnischen In dustrie (Feinmechanik) und das Reifezeugnis einer staat lichen höheren Maschinenbauschule. DaS 28. Lebenrjahr darf nicht überschritten sein. Einstellung von Bewerbern Der Neichskommtssar für Preisüberwachung hat an di« Landesbeauftragten für Preisüberwachung und an die Gemeinden «in Rundschreiben gesandt, in dem er sich mit einer Reih« von Schwierigkeiten beschäftigt, die bet der Durchführung der Prei»s«nkungßaktton ent standen sind. Der Retch»kommissar teilt in diesem , Schreiben mit, daß in einer Reih« von Füllen dis»*. , PreiSverzeichniSbestimmungen nur unvollkommen b» > folgt werden. Gr empfiehlt, diejenigen Geschäfte, di« die Bestimmungen nicht befolgen, zu verwarnen und von ihnen mit einer 24stündigen Frist die Aushängung der Preisverzeichnisse zu verlangen. Weiter wendet sich der Preiskommissar gegen die Unsitte, beim Ber kaus kleinerer Mengen «ine unzulässige Aufrundung des Preises vorzunehmen, wie es insbesondere im Fletschergewerbe beobachtet worden ist. Der Preis kommissar bezeichnet e» al» völlig unzulässig, Bruch teile von Pfennigen auf ö oder 10 Pfg. auszurunden r sie dürfen nur aus ganze Pfennige ausgerundet wer den. Außerdem beschäftigt sich das Rundschreiben mit einer Reihe von Beschwerden, insbesondere au» west lichen Bezirken, die sich gegen eine Erhöhung der Preise an Lohntagen wenden. Dir. Goerdeler ersucht, gegen diejenigen Geschäfte, die auf diese Weiss die PreiSsenkungSaktion durchkreuzen, gegebenenfalls mit der Androhung der GeschäftSschlteßung vorzugehen. s22 „Hell mutz Besuch haben', sagte sie zu ihrer Tante. „SS wurde gespielt — fast wie vom Rattenfänger zu Hameln oder sonst einem Zauberer. Ich konnte mich kaum los reißen. Und wa» da» Merkwürdigste war, eS tönte ganz leise, wie von fern, obwohl ich dicht vor HellS Tür stand.' Frau Barbara sah von ihren Berechnungen auf und schaute zum Fenster hinaus. „Hell spielt s' sagte sie mehr zu sich, al» zu dem jungen Mädchen. „Hellk' wiederholte Nora fragend und zweifelnd. „Er ist ein großes Talent. Nora, wenn er nicht der Erbe der Fabrik wär«, wer weiß, e« wäre vielleicht ein be- rühmte« Virtüo« heute schon. Aber so mußt« er verzichten. ES hat ihn schwere Kämpfe gekoste«. Und nun ist er fett- sam geizig oder schamhaft mit seiner Kunst. Lr spielt nur, wenn er sich sicher glaubt, nicht gehört zu werden. Und er hat sein« Zimmer schalldicht machen lasten, so gut e» ging. Saß ihn nicht merken, daß du ihm gelauscht hast!" „Hellk' wiederholte Nora überwältigt. Frau Barbara sah lächelnd in di« staunenden Augen de» jungen Mädchen». „Ja, HellI' sagt» st« fast traurig. S» lag eine Welt von Liebe und Sorge, von Zärtlichkeit »nd Mitgefühl in ihrem Ton. Ihr kennt ihn nicht, wie er in Wahrheit ist, lag in diesem Ton; auch ich will nicht be haupten, ihn zu kenne« — ade, ich glaube an ihn! Und Nora, zum ersten Male bedenNtch in ihrem strengen UtteU über den Vetter, sagt« mit d«r Impulsivität, di« sie so anzt«h«nd macht«» „Und «, darf nicht al» Künstle, auf- treten — au, wegen der Fabrik k Tante, da» ist doch - Kus Stockt unck Lanä Aue, 28. Januar 1V.>2 Sparer «ab Ziarseakaag! Von d« Stadtbank Aue wird un» mit der Bitte um Veröffentlichung geschrieben» Zm vergangenen Zahre hatten unter dem Druck der Krise die Zinssätze in Deutschland «in immer höhe- re» Niveau erreicht Lite Folg« war eine wettere schwere Belastung der allgemeinen wirtschaftlichen Tä- ttgkeit wenn ein Handwerker, «in Landwirt oder ein Geschäftsmann für den Kredit, den er zum Ankauf von Werkzeug, Material, Düngemitteln, Saatgut oder anderen Waren oder zur Bezahlung von Arbeitskräf ten braucht, zu hohe Zinsen zahlen soll, die er nicht yera"Swirtschaften kann, dann schränkt er schließlich not gedrungen seine wirtschaftliche Tätigkeit ein. Dies führt zu erhöhter Arbeitslosigkeit, zu Einkommens rückgang, Absatzstockung usw., kurz zu weiterer Ver- schärfung der Wirtschaftsnot. Davon werden auch die jenigen betroffen, die zunächst glauben, sich über die hohen Zinsen für das selbst angelegte oder ausgeliehene Geld freuen zu dürfen. , Ohne Senkung der Zinsen ist, das weiß heute ein jeder, eine Wiederbelebung der Wirtschaft und Be kämpfung der Arbeitslosigkeit nicht möglich. Das zu erreichen, ist der Zweck der ZinSsenkungSaktion. In erster Linie kommt e- natürlich auf die Ausleihzinsen an. Wenn die Zinsen für Kredite, Hypotheken und andere Darlehen herabgesetzt werden, senken sich auch entsprechend die Kosten für alle Güter, und dadurch schließlich auch die Preise. Auf Grund dieser Sach lage sind die Sparkassen, die von jeher ihre AuSleih- ztnsen möglichst niedrig zu halten versuchten, mit den Zinssätzen für Hypotheken, Darlehen auf 6—7 Prozent heruntergegangen. Zin-ermäßtgung auf der einen Seite erfordert Ermäßigung auf der anderen Seite. Die Senkung der Zinsen Mr Kredite macht auch eine Senkung der Zin sen Mr Spar« und Giroetnlagen notwendig. Immer hin zahlen die Sparkassen auch künftighin je nach der Kündigungsfrist 4—5 Prozent Zinsen für Sparein lagen, also etwa soviel wie vor dem verschärften Aus- bruch der Wirtschaftskrise im vorigen Sommer. Der Sparer kann somit mit der Zinsgestaltung zufrieden sein, er hat zwar etwa» weniger ZinSetn- nahmen, dafür aber kommt ihm die durch den ZinS- abbau nicht unwesentlich bedingte Verbilligung der Lebenshaltung zunutze Aufnahmeprüfung in der Auer Oberrealschule In der Oberre-alschul« zu Aue fand in der letzten Woche die Aufnahmeprüfung der neuen Sextaner statt. 76 Schüler, darunter 15 Mädchen, bestanden die Prüfung. Die Schule wird also auch im neuen Schuljahre wieder zwei vollbesetzte Sexten haben. Der Bethelfilm in der FriedenSkirche Auf di« am morgigen Freitag nachmittag 5 Uhr und abend 8 Uhr stattfindende Jubiläumsilmvorführung über Bethel in der FriedenSkirche sei nochmals hingewiesen. Der Eintritt beträgt für Kinder 10 Pfg., für Erwachsen« 50 und Mr Arbeitslose und Jugendliche 25 Pfg. Der Nein ertrag kommt Bethel zugute. Bon den Lichtbildfreunden Der Verein „Lichtbildfreunde" in Aue hatte im Mit telpunkt seiner letzten Versammlung einen Lichtbildervor- trag stehen, der «ine Reise „Von der Adria in die schwär- zen Berge" zeigte. Hierzu di« erläuternden Worte zu spre chen, hatte sich Herr vr. Beek« r bereit erklärt, der diese Gegend wiederholt bereist hatte. Dadurch bekam der Vor- trag eine mehr persönliche Note, da der Vortragende nicht