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27. Jahrgang reichung des Zieles ist. Politische Kreise rechnen übrigens nicht Neues Kabinen Lava! gebütkl Ums*-,»» « »lerung aus dem Parlament oder auch in anderer Form durch Weg zur Freiheit". Im einen mehr unpolitischen Volkeausschuß der beste Weg zur Er- beschäftigte sich der Redner die ganze Frage in einer viel ruhigeren und würdigeren Form gelöst werden, wenn man einige Zeit ins Land gehen läßt. - Der Termin, bi, zu dem die Neuwahl des Reichspräsidenten vollzogen werden mutz, steht fest. Er läßt für die Vorbereitungen genügend Zeit, sodaß man inzwischen auch übersehen kann, ob die Nomi- auf 22.45 Uhr die Mitglieder seine- bisherigen Ka binetts bestellt hat. In einer Auslassung der Agentur HavaS wird er klärt, daß Laval sich bemühe, im großen und ganzen das Kabinett wieder zu bilden, dessen Vorsitz er bis her geführt hat Die Lösung der Mtnisterkrise müsse namentlich wegen der bevorstehenden außenpolitischen Aufgaben rasch erfolgen und aus diesem Grund wolle Laval sich darauf beschränken, das Innenministerium und das Kriegsmintsterium neu zu besetzen. Laval würde also neben der Mtnisterpräsidentschaft das In nenministerium und Tardieu wie bisher das Landwirt- schaftsministerium behalten. Einer der freigewordenen Ministerposten sei Senator Barthou angeboten worden, der jedoch abgelehnt haben soll. Gegen abend glaubte man allgemein, daß Laval das Außenministerium Se nator Paul Boncour und das Kriegsmintsterium dem Abgeordneten Fabry anbieten dürfte. Paris, 13. Januar. Senator Paul Boneour hat das Angebot Lavals, als Nachfolger BriandS da- '' ' abgelehnt; wie Havas zu wissen glaubt, dürfte nunmehr Laval selbst träge einbrtngen: Mißtrauen gegen den Reichskanzler vr. Brüning und das Reichskabinett, Auflösung des Reichs tages und Aufhebung der Notverordnung vom 8. Dezember. Sollte aber Reichskanzler Brüning noch einmal von diesem Reichstag gestützt werden, dann gebe es nur eine Gelegen heit für die Nationalsozialisten, um der Diktatur ein Ende zu bereiten, und das sei Brüning ,. Annchen, 13. Jan. Bei einer nationalsozialisti- Kundgebung in der Allgäuer Tierzuchthalle, an der etwa 2000 Personen teünahmen, sprach der ehemalige thü ringische Staatsminister Dr. Frick über das Thema: „Der Nahmen seiner Ausführungen - auch mit der Verlängerung der Amtsdauer des Reichspräsidenten von Hindenburg und Die Besprechungen 1?/. Januar. Wie in politischen Kreisen verlautet, Volksbegehrens hoben «m Nachmittag in parlanientarlschen Kreisen Besprechungen arbeiten/ Wiederwahl des Reichspräsidenten scken Lausanne vom deut- schen Volte selbst das Ende Brünings herbeigefübrt werde da?ure»^ Nationalsozialisten mit nationalen Kandi- daturen vom Lerbe, von denen sie schon so große Ent- Leute, erklärte der Redner ^Wortlaut weiter, die nur mit dem Herzen bei un» sind und sich nicht zu uns bekennen, bedanken wir uns. Dann wählen wir einen Mann aus unsere« Reihen, auf den wir un« verlassen können, das für den Fall, dass das Kabinett Brüning nicht vorher verschwindet. Wenn die nationale Opposition an die Regierung tritt, kann man sehr wohl anders verfahren. * Ob diese Aenßerungen Fricks als unbedingt authentisch anzu. sehen sind, steht natürlich noch dahin. Sind sie das, so wär« Klarheit über die Haltung der Nationalsozialisten dahin geschaf- sen: daß sie sich in keiner Weise an Hindenburgs Wiederwahl be teiligen wollen, solange die Regierung Brüning im Amte ist. Kommt unter Brüning die Volkswahl, dann wollen sie sogar einen eigenen Kandidaten aufstellen; genannt hierfür wird schon seit längerer Zeit der General v. Epp. Dagegen würden di« Na tionalsozialisten gegen Hindenburg nichts mehr «inzuwenden haben, wenn Brüning gestürzt wäre und sie selbst ans Ruder ge langt wären. Hindenburg selbst wird allerdings kaum Neigung haben, sich mit solchen Bedingungen abzufinden. Brüssel, 13. Jan. Die Belgische manonLlv hat ihren Diskontsatz von 2Vr auf 3Vs Prozent erhöht. Eine kanadische Stimme für Revision der Reparationszahlungen Neuyork, 13. Jan. In der kanadischen Presse er- klärt der Gouverneur der Handelsbank von Kanada, Sir John Aird, es sollte jedem, namentlich in Frankreich, ver ständlich erscheinen, daß «in« R^ision der KriegSschulden. Zahlungen gerechtfertigt sei, nachdem der allgemein« Preis rückgang den Young-Plan noch drückmder gestattet habe als ^>en DaweS-Plan. Ein« Nation wie Deutschland kann« nicht im Zustand der Armut gchalten «erden, ohne Laß Fortsetzung der Vorbereitungen siir Lausanne Berltn, 13. Jan. Wi- wir erfahren, sind heute die Ressortbesprechungen über die ReparationSfvage wieder! ausgenommen worden. Der ReparationSausschuß des Reichskabinetts setzt seine Beratungen fort und wird dafür auch noch die nächsten Tage gebrauchen, damit die Vor- bereitungen der Lausanner Konferenz in diesem engeren und deshalb beso' derS arbeitsfähigen Kreise möglichst wett vorwärtsgetrieben werden, ehe das Kabinett als Ganzes sich mit den Dingen beschäftigt. Die eigentlichen Kabinetts- beratungen werden demnach erst wenig« Tage vor dem Be- ginn der Lausanner Konferenz einsetzen. Die StMhalteverhandlungen Berlin, 13. Im. In den Berliner Stillhaltevcr- Handlungen ist eine sehr erhebliche Annäherung der Stand- punkte der VerhandlungSpartetsn zu verzeichnen, doch eilen die Kombinationen, daß man unmittelbar vor Unterzetch- nun" de» Stillhalteabkommen» stünde, den Tatsachen vor- haben inzwischen den erweiterten deutschen SttllhaltoauS- schuß über den Gang der Verhandlungen unterrichtet, wo bei auch das schweizerische Projekt der Freigabe bestimmter Beträge in Markform bet Wiederanlage mit L-perrfrsst be sonders eingehend erörtert worden ist. Man hat den Ein druck, daß bei Aufstellung eine» neuen Stillhalteabkommen» auf Basis der bisherigen Verhandlungen eine Gefährdung des Devisenbestandes weitgehend auSgeschaltet wirb. Diskonterhöhung in Belgien Brüssel, 13. Jan. Die Belgische Nationalbank, geführt sein wird. B«rl t n, 13. Januar. Im Reichstag fand am Mittwoch- übend die bereits avgekündigte Besprechung von Mitglieds.n der Mttielpart'.ü'il ük-er die Volkswahl des Reichspräsident n von Hindenburg statt. Ls handelte sich wie schon am Dienstag um : 'n private Besprechungen interessierter Politiker, also nicht etwa um Verhandlungen der Parteien. Dabet ergab sich, wie bereit» bei den Besprechungen am Dienstag Einigkeit darüber, daß d'e Aufstellung und Wahl Hindenburgs als gemeinsamer Kandidat des.ganzen Volkes ein erstrebenswertes Ziel auch im Hinblick auf die Außenpolitik sei. Gleichzeitig kam jedoch, wie das Nachrichtenbureau des V.D.Z. hört, zum Ausdruck, daß die Parteien keinen Sibrttt in dieser Richtung unternehmen könnten, weil dadurch der Erfolg nur gefährdet werden könne. Man würde es natürlich begrüßen, wenn andere Kreise, die parteimäßig nicht gebunden sind, di« Aufstellung der gemeinsamen Kandidatur Hmdenburg« übernehmen. MchsvrWentenwW am IS. Mörz? Berlin, 13. Januar. Die „Germania" beschäftigt sich mit dem Versuch, durch einen überparteilichen Ausschuß eine Samm- lung des deutschen Volkes und seiner Parteien auf di« Kandidatur des gegenwärtigen Reichspräsidenten vorzubereiten und durchzu führen. Sie schreibt dazu: Je nach dem Ausgange dieses Ver suches wird es unter Umständen notwendig werden, den Reichstag früher einzuberufen, als es bisher vorgesehen ist, damit er den Termin für die Präsidentenwahl festsetzen kann. Als Termin wird vorläufig der 13. März genannt. Volksbegehren über die Amtr- oerlöngerung Kindenbmgs beantragt Berlin, 13. Jan. Wie wir erfahren, hat die jung- deutsche Bewegung soeben beim Reichsinnenminister einen Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens über die Amts verlängerung Hindenburgs eingereicht. Diesem Antrag soll sich auch die Volksnationale Reichsvereinigung angeschlossen haben. In einem Aufruf appelliert der Hochmeister des Jungdeutschen Ordens, Artur Mahraun, an die anderen Verbände und Bünde, sich diesem Volksbegehren, anzu- schließen. MahraunS Aufruf zur AnttSverlängerung Hindenburg« Berltn, 13. Januar. Der Hochmeister des Jungdeutschen Ordens Arthur Maraun, bat im Zusammenhang mit dem genier- d°r«n Antrag auf Zulassung «ines Volksbegehrens über die Amts- Verlängerung Hindenburg» folgenden Aufruf erlassen: Der Reichspräsident von Hindenburg hat seine Bereit- Willigkeit «klärt, da» Amt de» Reichspräsidenten in der schick salsschweren gegenwärtigen Zeit weiter zu führen, fall- eine «rt- sprechende Mehrheit de» Reichstage» Zustimmung geben würde Der Versuch, eine solche Mehrheit zustande zu bringen, ist gescheitert. In der Erörterung einer volkwoahl Hin enburg» treten die Gegensätze der Parteien bereit» erneut in d^ Vorder- «rund, und e» liyt di. große Gefahr vor, daß ein neuer Streit darüber entbrennt, «essen Kandidat dir Retchrpräsident von I Hindenburg ist. To liegt ferner die Gefahr vor, daß zum minde sten «in kommunistischer l^genkandidat ausgestellt wird. Ts ist ! unbedingt notwendig, die Einheit -u erhalten, welche da, deutsche Volk trotz aller vorhandenen Gegensätze in seinem Glauben an Hindenburg besitzt. Die jungdeutsche Bewegung hat daher be der zuständigen Stelle di« Zulassung «im» volkobegrhren» aus Volk,entscheid über folgende, Gesetz beantragt: Unter Außerkraftsetzung «ntgegensteh.nder »«sttmmungen d« 0°. Di-«-- Die Zwietracht in der Vriiffdentschastsfrage Neue Momente — Volksbegehren unä Volksentscheiä? wie die Wiederwahl des Retch-präsidonten von Hindenburg am zweckmäßigsten einzuleiten sei. Es scheint « ... baß m-n es zunächst für das Richtigste hält, die Dinge nF: zu NMtzNlNMIkWW dttzÜtN Mlt überstürzen, sondern vorerst eine Beruhigungspause einzulenen l " kUieM «. d«, dl-L eignen Äanöivste« ^^^^utenvon Hindenburg unter allen Umständen kom- Fricks Kampfansage an daö Kabinett men wird, nur dürfte nach der Auffassung der beteiligten Kreise " Brünina " Auer Tageblatt Anzeiger Dr öas Erzgebirge — Aertag» äen 15. Januar 1932 Laval beauftragt Paris, 13. Januar. Tier Präsident der Re publik hat Laval mit der Bildung der neuen Regie rung beauftragt. Paris, 14. Jan. Um 1 Uhr früh (deutscher Zeit) ist das dritte Kabinett Laval gebildet worden. Minister- präsidnet Laval übernimmt mit. der Ministerpräsidentschaft auch das Ministerium für Auswärtiges. Der bisherige Landwirtschaftsmiuister Tardieu übernimmt für den vcr storbenen Maginot das Kriegsministerium. Der bisherige Unterstaatssekretär im Innenministerium, Cathala, wird Innenminister und der bisherige Unterstaatssekrctär im Landwtrtschaftsministerium, Fould, wird Landwirtschafts minister. Alle übrigen Ministerportefeuilles bleiben in den > Händen ihrer bisherigen Inhaber. Die Bemühungen zur Kabinettsbildung Paris, 13. Januar. Laval hat, nachdem er den Präsidenten des Senats und der Kammer einen > Besuch abgestattet hatte, sich zum Quai d'Orsay be- . geben, wo er mlt Brtand verhandelte. Laval kehrte Außenministerium zu^^ übernehmen, alsdann ins Innenministerium zurück, wo er mit zu „laubt dürfte nun. Tardieu verhandelte In dessen Begleitung verließ er außer der Ministerprasidentschaft und dem Innen- > das Innenministerium um 21.50 Uhr französischer Ministerium, das er in seinem früheren Kabinett inne- Zeit und kündigte an, daß er um 22.30 Uhr wieder hatte, auch stoch das Außenministerium übernehmen, ins Innenministerium zurückkehren würde, wohin er