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Auer Tageblatt : 09.10.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193110094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19311009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19311009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-10
- Tag 1931-10-09
-
Monat
1931-10
-
Jahr
1931
- Titel
- Auer Tageblatt : 09.10.1931
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Vellage -u Nr. 286 der Vuer Lageblatte» und Anzeiger» für dar Erzgebirge. Freitag, den 9. Oktober 1981 r—9 ries Go! «er beute na> tuns Übei B Donner soneller Ergebn wieder! setzung schift«« ministei Au»wäi > muß d« ! immer ! Neurat! linder« ländern Berlin I zur Ner I Dr. vor I übern!» I mit ihn I Der Ha I nahm« I leiseste' I Außenpi I lungen I auch am I der sich I Berlins ß bah sich haben. 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Kämpfen an das übermächtige Trotz! dem Kwaku Dua öl. den Thron seiner Väter bestieg, geschah dies bereits unter wenig glücklichen Verhältnissen. Seine ehr geizigen Vorgänger hatten durch rücksichtslose KriegSzuge gegen die benachbarten Negerstaaten das Aschantireich zu vergröhern gestrebt, waren dabei mit den Engländern zu sammengestoßen und von ihnen nach blutigen Kämpfen rm Jahre 1874 zu einem Vertrage gezwungen worden, dessen Erfüllung immer noch auSstand. Auch der neue König küm merte sich nicht viel um die von seinen Vorgängern über nommenen Verpflichtungen, konnte es auch Wohl kaum, wenn er nicht feine Stttlung seinen Untertanen gegenüber von vornherein gefährden wollte. Auch fühlte er vielleicht unbewusst, datz sein Reich einer Auseinandersetzung mit d«i ländergierigen Briten doch nicht entgehen würbe. 1895 unternahmen die Engländer einen Strafzug gegen die Aschanti, um diese ein für allemal zur Durchführung deS nunmehr über zwei Jahrzehnte alten Vertrages zu zwingen. Auf mühseligen Märschen in glühender Tropenhitze durch den dichten Urwald gelangten sie in die Hauptstadt Kumassi, die sie zu ihrem Erstaunen unverteidigt fanden. Die Aschanti batten aus den aussichtslosen Kampf verzichtet, ihr König fügte sich der Aufforderung, sich den Engländern zu unter werfen. ES mutz ein malerischer Anblick gewesen sein, als am 17. Januar 1896 König Äwaku Dua vor dem britischen Auf einen Wink Sir Francis' trat Kwakn Dua mit feiner Mutter vor jenen hm, legte die Sandalen und die goldene Hauptbinde, das Zeichen seiner königlichen Würde, ab, und dann kniete das Paar nieder und kützte die Füße des Siegers. ES war die tiefste Demütigung, die je einem Herrscher der stolzen Aschanti zu teil geworden. Lautlose Stille herrschte auf dem weiten Platz, wie aus Stein ge hauen standen die schwarzen Krieger, aber in ihrem Herzen erwuchs ein glühender Hatz gegen die Briten. Doch «S war noch nicht genug. 'Wegen Nichterfüllung. deS alten Vertrages von 1874 sollte der König alsbald einen Schadenersatz von 50 000 Unzen Gold zahlen, er, der vor noch nicht allzu langer Zeit von den Engländern selbst, um die feeren Kassen zu füllen, eine Anleihe von ganzen 80 Unzen ausgenommen hatte. Natürlich erklärte er sich außer stände, dem Verlangen nachzukommen, und seine Aschanti mußten zähneknirschend zusehen, wie jener samt seine» nächsten Angehörigen und vier der vornehmsten Stammes häuptlinge in die Gefangenschaft geführt wurde. Kurz darauf brach der Krieg von neuem aus, blutiger und erbitterter als je zuvor. Unmittelbaren Anlaß bot die Forderung des britischen Gouverneurs auf Auslieferung deS „goldenen Stuhls", eines aus reinem Golde gefertigten hockerartigen Gerätes, deS höchsten Heiligtum- der Aschanti. Der Ueberlieferung nach war er vor mehr als zwei Jahr hunderten vom Himmel gefallen und verkörperte in sich den xstumsun", die Seele deS Aschantireichs. Bei dem letzten Vormarsch der Engländer hatten die Schwarzen ihn auS Kumassi m die Berge in Sicherheit zu bringen verstanden, Dingen. jetzt verweigerten sie, durch die Fortführung ihre« Königs rch den an sich schon aufs höchste erbittert, die Herausgabe des isst, die Kleinods. Ein blutiger Kampf folgte, bis 1900 der Wider- lschanti stand gebrochen war. Aschantiland wurde zum britischen König Protektorat erklärt und der Goldküstenkolonie, einverlecht. fügte sich der Aufforderung^ sich den Engländern zu unter- Durch Schaden klug geworden, hielten die Engländer es für werfen. ES mutz ein malerischer Anblick gewesen sein, als j bester, bei den Friedensverhandlungen den „goldenen Stuhl" am 17. Januar 1896 König Kwaku Dua vor dem britischen Befehlshaber Sir Francois Scott erschien, der ihn auf dem wetten Marktplatz von Kamusst, auf einer ZwiebaaSkiste sitzend, empfing. Ringsum dehnte sich das Viereck der britischen Truppen. In dieses Viereck bewegte sich nun der Zug der Schwarzen, voran der König mit seiner Mutter, einer sehr energischen, einflußreichen alten Dame, die, wie bet den sozialen Verhältnissen vieler Negerstaaten üblich, auch am Hofe von Aschanti eine gewichtige Rolle spielte. Den beiden folgten zahlreiche Würdenträger, prächtige, stolze Ge- halten im Schmuck ihrer Leoparoenfelle und wallenden Federbüsche, Schare» von Sklave» mit Sänften,, Palme», wedeln und den verschiedensten Musikinstrumenten schlossen sich! an. streikte. ES bedurfte dann immer einigen gütlichen Zureden», bah John seine hygienisch« Tätigkeit wieder ausnahm. Uevrigen» verstand da» Tier die Kraft seine» Zunaenschusse» so genau abzumessen, daß ich nur ganz leise, wie Streichel^ bi« Berührung spurte. Sie werden nun, meine Herren", fuhr Profesior Brak fort, al» er di« ungläubigen Gesichter ring» um sich sah, „Sie werden nun mit Recht sagen, daß zwischen Chamäleon und Eidechse kein großer Unterschied sei und ich Insofern von dem vorhin genannten zehnjährigen Knaben nicht sehr ver schieden. Aber warten Sie ab, was noch kommt! Al» wir eine» Abend» so zusammen arbeiten, ich hatte gerade die Verdauungsorgane einer Termite unter der Lupe, höre ich einen ungewohnten Ton um die Lampe schwirren. Nanm denke ich, wa» für ein Tier mag da» sein? Ich sehe mich nach allen Seiten um, auch John blickt gespannt, und da entdecke ich dann zum ersten Mal in dieser Gegend einen Moskito, nach dem ich schon lange fahndete. In großen Schleifen zog er um dtp Lampe, schoß waghalsig dicht über den Zylinder weg, entfernte sich und kam doch immer wieder. Ich fieberte wie damals, als ich meinen ersten Löwen schießen sollte. Un auffällig verständigte ich mich mit John — ein paar spre chende Blicke genügten — und setzte mich dann wieder ruhig an die Arbeit. Inwendig glühte ich vor Spannung, ob mein Plan auch gelingen wurde. Und richtig: Kaum sah ich einige Minuten unbeweglich, als sich der Moskito näherte. Lange blieb er still in der Luft stehen, beäugte mich miß trauisch und saß plötzlich auf meiner Nase. Vorsichtig zwinkerte ich dem John zu. Im nächsten Augenblick schoß seine Zunge, und ich konnte ihm den Moskito unbeschädrgt au» dem Maule nehmen! Das, meine Herren, ist em Triumph der Dressur! Der Moskito lebte noch. Am Stechrüstel und an den Fühlern erkannte ich bald, daß er ein Weibchen war. Folglich hieß er fortan Suse. Zuerst hielt ich sie in einer Flasche, futterte sie alle drei Tage von meinem Unken Arm und hatte sie bald soweit an mich gewöhnt, daß sie das Blut zur Nahrung anderswo schöpfte, aber immer wieder in ihre Behausung zurückkehrte. Mit John hielt sie gute F> schäft. Sre saßen häufig nebeneinander auf den Br Nur manchmal erhob sich Suse von ihrem Platz, zur Freude um t ie Lampe einige Achten und Si fliegen, einen Sturzflug barzustellen, eint»» Rollings zu drehen, daß jeder Kunstflieger — blaßt wäre." . . Mam^ wen» er sich am Stammtisch eiujayd.^--— Profesior Leo vraH seine» Zeichen» Entomologe, ein weitgereister Mann dazu und prächtiger Erzähler, erschien nur selten am Stammtisch; er meinte, baß ein richtige» Bier- fest, wie er solch« in Afrika mitgemacht habe, mindesten» drei Tag« dauer« müsse. Hier aber: Kaum sei man zwischen sieben und elf Uhr abend» auf den Geschmack gekommen, müsse man schon aufhören; warum sei hier ein Rausch etwa» Unanständige»? Er für seine Person ziehe die afrikanischen Trinksttten vor: Unanständig sei, wer keinen Rausch hätte. Trotzdem war Brak einem kühlen Trünke nicht abgeneigt; wenn er auch meinte, daß Negerbier vorzuztehen sei. Dessen Lob sang er in allen Tonarten der Liebe, nur schwer konnte man ihn auf ein andere» Thema bringen. Einmal aber war auf der Hühnerzucht-Ausstellung zu sehen gewesen, wie eine Henne und ihre sieben Kücken zusammen mit einem wilden Kater au» einem Napfe fraßen und rührenderwetse einer Krähe, die daneben saß, von ihrem Futter noch was abgaben. Der ganze Stammtisch hielt das für einen Triumph der Dressur; Vie Henne hatte keine Furcht vor Katze und Krähe, die Krähe stürzte sich nicht wrld auf die Kucken, und be scheiden fraß der Kater zerquetschte Kartoffeln. Da taute der Professor auf: „Triumph der Dressur, sagen Sie, meine Herren, und vergessen ganz und gar, daß Katze wie auch Huhn und Krähe höher organisierte Tiere sind, davon zwei sogar seit Urzeiten Haustiere und engste Gefährten des Menschen. Einen viel größeren Dresturtriumph erzielt der zehnjährige Knabe, dem sich die Eidechse auf die Hand setzt, ohne aus Angst den Schwanz zu verlieren, der Junge, dem die Ringelnatter ver trauensvoll in den Jackenärmel kriecht und der eS schließlich auch wagen kann, seinen Laubfrosch zusammen mit der Kreuzotter in ein Terrarium zu stecken, weil die Schlange gewöhnt ist, nur aus seiner Hand da» Futter zu empfangen. In Afrika, meine Herren, hatte ich ein Chamäleon — Sie wissen, ein Tier, das nach Wunsch und Willen die Farbe wechselt —, John hieß eS, besten Dienste mir schlechtweg unentbehrlich geworden waren. Saß ich abends bei meiner Arbeit, Vie SpuituSglühlamPe vor mir auf dem Tisch, dann schlich sich John auf den Bücherstapel und schielte mit dem einen Auge festen Blick» auf mein Haupt und mit dem anderen kreisend in die nähere Umgebung. Wagte es eine Mücke, ein Moskito, sich auf meinem Schädel häuslich niederzulasten, schwupps, schnellte John die lange, vorn keulige Zunge heraus, fing den Frechling und verzehrte rhn mit großem Behagen. Vergaß ich eS mal, dem Chamäleon für solchen Liebesdienst mit freundlichem Kopfnicken zu danken, konnte ich sicher sein, dah e» beim nächste» Mak Der letzte König der Aschanti Glück und Ende eine» Negerfürften — Der Kampf um den „goldenen Stuhl" — Ein Drama im afrikanischen Urwald Von TheodorLtndenstädt Von der weiteren Oeffentlichkeit so gut wie unbeachtet, starb vor kurzem in der Hauptstadt der britischen Kronkolonie Goldküste ein dreiundsechzigjähriger Greis, der seit etwa sechs Jahren in Kumassi ein stilles, zurückgezogenes Dasein geführt hatte. Damit endete ein Leben, da» wahrhaft tragisch genannt zu werden verdient. Denn Äjimann Prempeh, der unlängst dahin Geschiedene, hatte einst als einer der mäch tigsten Negerfürsten WestafrikaS das stolze Reich der Aschanti "' ' ' " ' SsichtSlosen, jahrelangen an das übermächtige Großbritannien verlor. Nach rzehnte langem Leben in der Verbannung war daun Unschädlichen die Rückkehr großmütig gestattet. Ajiman Prempeh im Jahre 1888 unter dem Namen Magnetisch« Sandbänke verursachen Schiffbrüche. In der Nähe der brasilianischen Stadt Santos geriet kürzlich der englische Dampfer „Western World" bei der kleinen Insel Tonta do Boi auf Grund. Der Umstand, daß I fx? feiert jetzt biMae Triümv^ ^in einer^ Zeit von der brasilianischen Marine glaubt nun, magnetischen Aetzt sii Sandbänken der unweit der Unfallstelle gelegenen Insel Aist dc »r» «Ntugrn oo^ranvig ^^.^bastiano sei die Schuld beizumessen. Genaue Be- I alle Vern In Wirklichkeit hatte der gF obachtunaenhab»» nämlich ergeben, daß bei Annäherung an lbschluß der Feierlichkeiten bei Aschen Bänke die Magnetnadel um acht bis zehn rr Turbinen Gelegenheit, sich ^rad abgelenkt w,rd KurSveranderungen von solchem AuS- e sämtlich deutscher Herkunst natürlich, zumal in so gefährlichen Gewässern Razzia auf englische Schilder. Billige „Siege" des französischen Sparstrumpfe» Von Ernst Roloff. In der „Rue Pigalle", einer der Strahenzüge deS Mont martre, in denen sich die meistbesuchten Nachtlokale deS Seine- babels befinden, wurden kürzlich von geschäftigen, mit hohen I Leitern bewaffneten Männern sämtliche Schilder entfernt, die in englischer Sprache abgefaßt waren oder englische Bezeich- nungeu wie „Dinners", „Suppers", „Five o'clock tea" u. a. auf- wiesen. „Sollen diese gastlichen Stätten alle geschlossen werden? erkundigte sich ein neugieriger Ausländer bei einem der schnauzbärtigen Schilderstürmer. — „kas 6u tout!" er- eiferte sich der Mann. „Es kommen jetzt allerdings französische Schilder an die Häuserfronten. Die englischen sind erledigt. Sie müssen 'raus." Und er machte eine unsäglich wegwerfende Handbeweaung. Die Zeiten haben sich grundlegend geändert. Das Eng lische ist nrcht mehr große Mode in Paris, von den dort längst abgehalfterten Amerikanern ganz zu schweigen. Vorbei die Zerten, da man das modernrsierte vornehme „Hotel Cheval I Blanc" in „White Horse" umtaufte, die feinen Schneider sich ^Taylor" nannten und die allen Parisern bekannte Leonie Bernard darauf bestand, eigentlich Lily Lharingeroß zu heißen, obwohl sie kaum einige englische Brocken verstand. Vor nicht langer Zeit fuhr manche elegante Pariert« noch mit der Tramway". Sre löste sich am Bahnhofs chalter ein ,,Ticket" und hörte die Stimme deS „Speaker" im Rundfunk. Ihr gefiel ein gutes „Breakfast" im „Bristol" oder „Victoria", und oer „Lunch" mundete ihr besonder» gut, nachdem sie einige „CoctailS" in der Hotelbar gekippt hatte. Sie entsann sich I vielleicht auch noch jenes Tages, als einige langbeinige Angel- '-*^fen auf dem Montmartre regelrecht von emer erbitterten '.Smenge verprügelt worden waren, weil sie eS gewagt i hatten, zur Zeit der Frankenbaisse in einem BergnügungSlokal einige Salzsäßchen mit Fünfhundert-Franken-Scheinen ein wenig zu tapezieren. Dagegen heute! Im „Hotel de» Voya geurs" oder rm „Hotel de France" dreht der gewichtige Portier eine Fünfpfundnote mindestens dreimal zwischen seinen Tatzen umher, bis er sich mit einem mißtrauischen Blick auf den früheren Besitzer entschließt, den Schein zu wechseln. Selbst die Amerikaner müssen heute zusehen, in welcher Pariser Wechsel- stube sie am vorteilhaftesten ihre Dollars gegen den hoch- I mögenden Franken loswerden! Liegen doch heute in den isigen festungsartigen Kellern der „Bank von Frankreich" . Dldbarren im Werte von Milliarden Franken, die in einer sehr eindringlichen Sprache zur ganzen Welt reden. Der prall gefüllte „Strickstrumpf" de» ängstlichen franzö- stchen Sparers und Rentners ist gegenwärtig eine Weltmacht. Er feiert setzt billige ^Triumphe" in einer Zeit, da andere — , - , und Kredite beziehen sollen. Er hat mühelos aus der ganzen finanzpoliti schen Linie „gesiegt". Jean Piot schrieb kürzlich in „L'oeuvre": wd wir ei», die den Beutel voll haben. Die Welt be- - ,. «ß der vormals so verhöhnte ,Strickstrumpsi, für den alle vernünftigen französischen Sparer nun einmal eine gewisse Schwäche haben, im Augenblick eine grotzpolitische Rolle spielt." Die Franzosen von heute sind sich selbst genug. Mit einem Lächeln, vai» nicht frei von Schadenfreude ist. betrachten sie jetzt jene Angelsachsen, die mit Dollar» oder Pfunden in Pa- " r Wechselstubt 7 „ " . - gerissene Schild, da» «in« englis, >fen Wester Goldstücke in ihr«« „i besser, bei den Friedensverhandlungen den „goldenen Stuhl" überhaupt nicht mehr zu erwähnen, der sich noch heute im Besitz der Schwarzen befindet. König Kwaku Dua m., nun wieder ein einfacher ! Ajiman Prempeh, war inzwischen über verschiedene Zwischen- stationen nach den Seyschellen gebracht, wo er drei Jahr- zehnte hindurch das harte Brot der Verbannung essen mußte, bis ihm 1925 die Heimkehr gestattet wurde. Seme Heimat, jetzt fest in der Hand der Engländer, hatte im Laufe der Jahre einen glänzenden Aufschwung genommen, vor nehmlich infolge der von den Briten bewirkten Einführung der Kakaokultur. In Kumassi ist Ajiman Prempeh, ein völlig gebrochener Greis, dann gestorben. Mit ihm ging der ES gibt noch heute Potemkinsche Dörfer. Die Russen bemühen sich bekanntlich mit allen Kräften, den berühmten Stalinschen FünfjahreSplan rechtzeitig durch zuführen. Wie dieses Ziel erreicht wird, beleuchtet sehr gut der Bericht eine» russischen Ingenieur», der vor einiger Zeit an der Einweihung de» kaukasischen Zentralwasferwerk» teil- I nahm, bald danach jedoch au» Rußland flüchtete. Da» er wähnte Werk wurde von der gesamten Sowjetpresse al» großer Erfolg gefeiert, wobei die Blätter nicht unterließen, gebührend darauf yinzuwetsen. datz die Turbinen der Anlagen vollständig kn Rußland hergestellt seien. I - nannte Ingenieur aber nach Ab einer näheren Besichtigung der 2 davon zu Überzeugen, daß sie sö waren. Man hatte sie einfach dadi brikat« umgewandelt, daß man I .. wrtmetßrlt«. — Der selig« Potemfin, der seine, "Zarin uSfrauen" gesprochen hat. Betroffenen in der Mehrzahl der 1 um sie steht. Zwar klagen sie > nervÄ findet sich damit ab." Erst die Breslauer Aerztin dr. Klara Bender hat neuerdings die gemeinsame Quelle aller same Berg Vergütung. GaSs dann von den Anwesenden „ GaShähne und -schläuche häufig nicht so dicht, daß , — treten von Ga» völlig verhindern. Zwar kommen jeweils nur geringe Mengen tu Frage, Wirkung doch, und die Merkmalen deS Uebelbefmden», Schleichende LeuchtgaSvergistvng. Di« „Beruf»kraukh«it" unser«, Hausfrauen. — Ne» Gv» fiuduugeu zum Schutz gegen GaSver-iftuu-eu. von Han» Feliz Rocholl. Leuchtgasvergiftungen spielen sowohl al» Ursache« von Unfällen wie auch al» Mittel verzweifelter, freiwillig au» dem Leben zu scheiden, bekanntlich eine große Rolle. Neben diesen akuten Vergiftungen gibt e» aber, wa» wetten Kreisen bislang weniger deutlich zum Bewußtsein gekommen ist, auch noch eine chronische, unter der alle viel in Raumen, wo ständig längere Zett hindurch Leucht- bezw. Kochga» verwandt wird, Beschäftigten mehr ober weniger schwer zu leiden haben. Da» gilt vor allem von unseren in Küchen mit Gasbrennern oder -Herden tätigen Hausfrauen, unter denen diese chronische oder schleichende Leuchtgasvergiftung so verbreitet ist, daß man vor» der Berufskrankheit der Hausfrauen" gesprochen hat. Dabei wissen die davon Betroffenen in der Mehrzahl der Fälle gar nicht einmal, wie ei» um sie steht. Zwar klagen sie häufig über Mattigkeit und Abgespannthest, über Kopf schmerzen, Schlaflosigkeit und Vergeßlichkeit, sie sind und häufigem Stimmungswechsel unterworfen. Ab« findet sich damit ab. Erst die BreSlm dieser ErkrankungSerfcheinungen nachgewiesen: ES ist die lang same Vergiftung mit Kohlenoxyd, dre schleichende Leuchtgas- Wung. Jede in geringem Abstand unter einem Gefäß brennende !flamme glbt an die umgebende Luft Kohlenoxyd ab, ba den eingeatmet wird. Auch sind die , häufig nicht so dicht, daß sie em AuS- ... »llig verhindern. Zwar kommen jeweils nur ' l Frage, aber mit oer Zeit summiert sich ihre ! Folgen zeigen sich m den erwähnten ' rsinden», da» in der Regel auf ganz falsche Ursachen zurückgeführt wird. Man denkt um so weniger an Kohlenoxyd, als dies GlftgaS vollkommen geruchlos ist und daher nickt wahrgenommen werden kann. Aus Unkenntnis der Gründe für da« schlechte Befinden wird in vielen Fällen daS einfachste Mittel, der Leucktgasvergiftung zu begegnen, übersehen; eS besteht in der reichlichen Zuführung frischer, un vergifteter Luft. Versuche, das Uebel an der Wurzel zu packen und da» Leuchtgas zu entgiften, haben bisher lewer noch keinerlei Erfolge gezeitigt. Immerhin ist eS der Technik in jüngster Zeit gelungen, einige Vorrichtungen zu schaffen, die wenrgstenS ein unbeab sichtigtes AuSströmen von GaL verhindern. Einmal kennen wir letzt einen in die Leitung eingebauten GaShahn, der sich auf der Stelle selbsttätig schließt, sobald der die Leitung mit dem GaS- gerät verbindende Schlauch abgleitet. Da die den Gaskocher Benutzenden gewöhnlich aus Bequemlichkeit nur den Endhahn, nicht aber auch den Wandhahn zu schließen Pflegen, konnte bisher beim Äbgleiten des BerbindungSschlauche» — was häufiger erfolgt, als man gemeinhin anmmmt — das GaS un gehindert ausströmen und seine schädlichen, ja gefährlichen Wirkungen zur Geltung bringen. Eine zweite Ursache unbeabsichtigten GaSauSströmenS liegt im Ueberkochen von Flüssigkeiten, welche die Gasflamme dann zum Erlöschen bringen. Dem hilft nun eine neben dem eigentlichen Brenner angebrachte Zündflamme ab, die Mittel einer Schutzvorrichtung derart gesichert ist, daß ein Ueberlaufen der zu kochenden Flüssigkeit sie nicht in Mitleidenschaft zieht. DaS auS dem Brenner strömende GaS wird nach Aufhoren des UeberlaufenS alsbald durch die Zündflamme wieder entzündet, womit jede Gefahr befestigt ist.
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