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2S. Jahrgang Nach -em englischen Besuch »IM d«n internationalen Besprechungen ,« de« innere« Sanierungomatznahmen WKMchsnaaerüeiitMnWuitrleMcagr dagegen nur für die großen Neuqorker Firmen verhandelt zu haben. Immerhin wird durch die jetzt erreichte prinzipielle Uebereinkunft für den größten Teil der noch in Deutschland lau« finden Rembourskredit« «in« Regelung getroffen, «Nd für «inen wesentlichen Teil der ausländischen Darkredtt«. Zu hoffen ist, daß auch di« Großbanken in der Schweiz und in Holland sich an schließen werden. Im Hinblick auf die zahlreichen Kleingläubiger werden noch ergänzende Maßnahmen zu ««greisen fttn, di« viel leicht in ekner verstärkten verwendungeckontrolle der RetchSbank für di« angefordert«« Devtsenbeträg« bestehen dürften. Tine entsprechende Notverordnung dürfte in den nächsten Lagen zu er warten sein. Abreise MaeDonald» .. Juli. Premierminister Macdonald ist 7 Mn. vom Flugplatz Tempelhof nach London gestartet. sich-H-Kielt hat. rr» englischen Mi- ntfter haben sich «in Bild von d«r Wirklichkeit d«r deutschen La« machen «nnen und find von diesen Eindrücken in de« lloberzeu- gung bMvkt worden, daß «in enges Zusammenarbeiten der Hauptmächte notwendtz ist, um über den jetzigen, auch für di« 5^*"" gefährlichen Zustand himvegzukomme». Man kann deshalb darauf rechnen, daß die internationale Aussprache fortgesetzt wird, zunächst mit den Franzosen, di« noch vor «» völkerbundsrat» nach Brrlin kommen «reden. Der englische ««such hat rein stimmungemäßig daM beigetragen, da, vertrauen zu stärken und damit zweifellos auch «in« gewisse wir. kung auf di« Internationalen Stkllhalteverhandlungen ausgeM Wie wir erfahren, stehen diese Verhandlungen durchaus günstig' und man rechnet damit, daß fie vielleicht schm« h«ut« zu einem ge wissen Abschluß kommen. E» handelt sich jetzt noch um gewiss« Garantien, die di« Kredttgeber für di« Sicherheit ihrer Eekder erwarten, also um rein finanziell« Sinzelfragen, wie st« «»solchen Verhandlungen gehören. Im Mittelpunkt der Kabinettaberatun- gen steht heut« und in den nächsten Tagen da» Problem der Frei, «gäbe de» Zahlungsverkehr«, di« bekanntlich für Montag geplant ist. Es kommt darauf an, Schwiertgkeiten zu vermeiden, di« sich au« der plötzlichen Aufhebung der gegenwärtigen Stockung im Zahlung-vevkehr ergeben könnten. Da sich «ine Unterscheidung zwischen Sparkonti «nd laufenden Konten nicht generell durch- führen läßt, wird man wahrscheinlich zu der primitiveren Diffe renzierung zwischen vanken und Sparkassen gelangen. In Regie. rung«kreis«n wird b«tont, daß man auch den Sparkassen soweit wie möglich «ntzegznkommen will. Daneben berät da» Kabinett auch bereit, di« Selbsthtlfemaßnahmen, von denen in den letzten Lag«» mehrfach die Rede war. Dabei spielt -. V. di« Frag« «ine Roll«, ob es ,w«ckm»ßtg ist, unsere Devisenbestand« willkürlich und ungeregelt ousgeben zu lassen, oder ob sich nicht «in« systematische und sparsam« Kontrolle empfiehlt. Auf di«sem Gebiet hat da, Kabinett mit der vor einigen Tagen Erlassenen Verordnung über di« Angabe von Devisenbeständen Maßnahmen «ingeleitet. Wei. 1er bedarf di« Lage den Gemeinden besonder«« Aufmerksamkeit, da auch fie sich in den letzten Wochen finanziell außerordentlich zuge spitzt hat. In unterrichteten Kreisen unterstreicht man mit L«. frtedigung al» Erfolg der internationalen Verhandlungen der letzten zehn Lage, daß doch ein« stark« Beruhigung geschaffen wor den ist, die «« ermöglicht, nun die Maßnahmen durchzuführen, schaftsleben vor unerträglichen Belastungen zu bewahren »nd nicht unnötigerweise den schon in bedenklichem ««maß v-Knd* nen Schrumpfungsprozeß zu vergrößern. Di« Wtrd«rtinfiihrung d« normalen Zahlung«, und UeLerweisungSverkehr, müsse uiche, sorgfältiger Beobachtung der Beanspruchung so schnell wie möglich durchgeführt «erden. Im Zusammenhang mit d« Wieberetn- führung de« normalen Zahlung», und Lebenveifungmmrkahre« s«t«n auch für di« Dauer d«, augenblickliche» RotstasdesMatz- nahmen zur vorsorglichen Bewirtschaftung de« «chand«», Devisendecke einschließlich ein«, Ausfuhrverbot« für Reich,nm» not«n nicht zu vermeid«n. Abr. Frorvetn kpvichtet« wo» di« Stellungnahme de» Reichooerbande» zu der Gaßattung der Lis» ferung,- «nd ZahlungrbedingMgenin der EE?rttz«n Rot- zeit. Er ging dabei von dem Beschluß dm Präsidium» vom IS. und IS. d. M. au», nach welchem jede vevschärsung der Li«^- rung,- und Zahlungsbedingungen untetblakben müfi«. Dieser Beschluß b«-i«ht sich besonder« auch auf die tzk^rung im Ge schäft««,kehr und wendet fäh ges«n ieden Uebevgang I» «iw" Fakturierung in Goldmark oder in A«»land»währung imG»' Mft«vrkeh? Mr versuche einer angeblichen Wibrung^cherung im Rgchnung-verkechr seien »»eignet, wü^Gen heUbeizuführen. Der Zweck der Geschäftsbcktingungen «eIeIügllllgder1U.Mrk.«>,reise- gebühr beiorstehend «ich»»«, i.LL Moreau Mn Mitglted de« Komitees Mr Prüfung der deutsche« «reditverhLltutffe «uamü^' G°u»m«ur d,- S.°W A worden de- Patz» »as, ern«!L Scharfer Angriff Lloyd Georg«» gegen Kraukdelch „.. Burnos Aire«, 29. Juli. .Prensa" veröffent. ^inen scharfen Angriff Lloyd George« gegen Fvan^ Deutschland« mit dem yallttne» fich flutend«« Pinten verglicht, dessen Aerzt« auIschliM lich damit beschäftigt sind, «inen ihr« Kollegen zu verhin dern, ihm durch neue Blutentziehung den Gnadenstoß »u geben. Der Franzose - tapftr im Kampf und in dar Niederlage — -ei^ alS Sieger setn« übelsten Eigenschaften: Anmaßung und Rücksichtslosigkeit. Freie «ewerkschastea «ad die gegen- würtige Krise Berlin, rs. Juli. I» sein« heutigen Sitz»», hat der Vorstand de« Allgemeinen Deutsch«« Gewerkschofäldunde» «im Entschließung zu, Lage gefaßt, dir vor allem di« weiter, wechsel. diNontierung der Ratchsbank fordert, um für di« Wiedmars, nähme der Zahlungen au,retch«nd« Umlaufmittel z» schaffen. Weiter wird »erlangt, daß vor einer vorübergehenden GrhshnnW dm Diskontsätze- nicht -urückgefchreckt werden dürfe, um damit di« Wirtschaft wieder in Gang zu bring,« «nd di« währ»«- zu sichern. Die Regelung der Rückzahlungen kwr^rtstiger Auslands- Verschuldungen dürfe nur durch Vermittelung der ReichSdank er folgen, wobei da, Etillhalteübeeinkommen durch «in teilwets«, Auslandsmoratorium zu ergänzen sei. Im viert«« Punkt der Resolution wird eine maßgeblich« Beteiligung de« Reiche» an der Verwaltung d«r Banken verlangt. Zu diesem Zweck« müsse «in Bankenamt errichtet werden, durch da, der tnlandksch« G«ld. und Kapitalmarkt öffentlich kontrolliert und »«lenkt werd«. Wetter wird «klärt, daß, um die in» Ausland geflüchtet«« Kapitalien der deutschen Wirtschaft wieder zuzuführen, di« Rotmrord- nungen gegen die Kapitalflucht auf ausländisch« Effekt«« im deut schen Eigentum zu erweitern seien und daß di« Anmeldepflicht fist Devisen auf sämtliche Auslandsforderungen ohne Rücksicht auf ihr« Höh« und den Fälligkeitstermin ausgedehnt werden müfi«. Ueber dies« vugenbltcksfordrrungen htnau, wird di» Reform de» Aktienrecht» und. di« Anlehnung der Kartell- und Monopolkon- troll« verlangt, daneben di« Einführung von Sicherheitsmaß nahmen für di« öffentlichen Finanzen und für di« Stützung de» realen Einkommen« der Arbeiterschaft. Schließlich, «nd damit geht auch di« Resolution zu allgemeinpolitisch«» Betrachtungen über, wird auf di« Notwendigkeit de» Abbaues überhöhter Zölle in Landwirtschaft und Industrie «nd darauf, daß di« deutsch« Außenpolitik in erster Linie auf «ine verständig»«» mit Frank reich gerichtet sein müfi«, vermiesen. Auer Tageblatt /lttAtlgrr Alk öüs EkMtUkgr «°ch°u«»u.l^r, -7^ "-SWE - Freitag, äen 31. Juli IS3I Appel brr Steuben-SeseMalt an bar amerikanische Boll Pot» dam, SS. Juli. Di« Deutsch« Steubrn-Gesellschast hat der amerikanischen Presse «ine« Offenen Brief an da» amerika. Nische Volk und seinen Präsidenten Hoover Übergeben, in dem es heißt: Die Ereignisse in Deutschland haben der Welt offenbar ge macht, daß di« unerfüllbar«« Trtbutlasten nicht nur Deutschland, sondern di« ganz« Welt bedrohen. Soll mit Deutschland nicht di« Welt der Gefahr de* Bolschewismus ausgeliefert werden, dann muß da» Reparativ nutzstem verschwinden. Nach «ine« Würdigung de» Hoover-Plan«» wie der französischen widerstände sagt da» SchretLen weiter: In beispielloser Selbstdisziplin nicht in müder Resignation — verharrt dar deutsch« Volk. Nicht Anleihen, nicht Kredit« können Deutschland -elfen. Sie find unwirksame Medizin, solange der Krankheitserregrr — da, Reparation», system — nicht entfernt ist. völlige« Fortfall der weder moralisch noch sachlich berechtigt«» Tributtasten ist da» einzige Mittel, da, di» Gefahren für Deutschland und damit für Europa und di« Welt bannen kann. Diese einzig möglich» Lösung «rroartet da» deutsch« Volk und auf dieser ^Erwartung ist seine Selbstdisziplin aufgebaut. Da» Schreiben schließt, mit einem Appell an da» amerikanisch» Volk, kein», Lösung zuzusttmmen. die an der Ursache der deutschen Kris» und damit der Weltwirtschaftskrise — näm lich am Tributs,ste« - vorübergeht. Solle et« Befriedung Wuropa» und damit »in« lleberwtndung der Weltwirtschaftskrise «inteeten, dann müßt», di« de« deutschen Volke auferkegteu, M keiner Zett erfüllbare« Trtbutlasten fallen. vrundsWche llebrttkstmft mit de« tpglWe« mb amrikapssche» Ba»te> Frankfurt a. M., ». Juli, wie di« »Frankfurter Zei- tung^ erfährt, ist nunmehr nach fast dreitägigen Verhandlungen mit den Vertretern der großen englischen und amerikanischen Banken »in« grundsätzlich« Ueberetnkunft zustande gekommen. Sie steht vor, daß di« «u.lanbsbanken mit ihren nach Deutschland s», gaben«« Krediten fitllhatten, daß st« ober bi, zu einem gewissen Betrag« ihr« yorderusi-en da» Recht zu, Umlegung der Kredite haben sollen. Al» neu» Adi " wohl für Var. al» s kontbank dienen. Di, .. den Auilandsvertteter waren, soweit «nglmch in kommt »an fast sämtlichen Firmen hppollmächttzt, di» Kredit» nach Wieder t« London London, 29. Juli. Premierminister Macdonald, Kr. heule vormittag Berlin im Mugzeug verlassen hat, ist auf dem Flughafen Hendon bei London gelandet. Sriede« - Wirtschaft - Abrüstung Erklärung Macdonalds Premierminister Macdonald ttklärte sich von den Besprechungen mit den deutschen Staatümännern sehr befriedigt. Die Zusammenkunft habe den schönsten Erfolg aesetttat. Eg sei über alles gesprochen worden: Frieden, Wirtschaft, Abrüstung und alle Fragen, di« sich darauf bezögen. Mehrere Etappen seien noch zurück, zulegen. Das erst« sei, auf den Bericht der Banksachver- ständigen zu warten, was sehr wichtig sei. Telegramm Macdonalds an den Reichskanzler Berlin, 29. Juli. Der britische Premierminister hat auf seiner Rückreise nach England von Haag aus fol gendes Telegramm an den Reichskanzler gesandt: „Bis hierher auf meiner Rückreise gelangt, möchte ich, ehe ich den Kanal überquere, Ihnen versichern, wie sehr mich der herz liche Empfang, den Sie mir bereitet haben, erfreut hat und die Hoffnung zum Ausdruck bringen, daß diese Zusammen- kunst dem Fortschritt und dem Frieden dienen möge. Sitzung de» Reichskabinett» Berlin, A. Juli. Nach dem Diner beim englischen Bot- schafter «nd der Abreise H«nd«rson» haben di« Neichsmtnister gestern abend noch ein« Sitzung abgehalten, di« bi» lang« nach Mitternacht dauerte und im Laufe d«, heutigen Tag«, fortgesetzt wird«« wird. E» liegt auf der -and, daß di« Mtntsttr sich zu. di« von innen he« die Gesundung unserer wirtschaftlichen Lag« nächst noch einmal über den englischen Besuch unterhielten. In herbeiführen sollen. beteiligten politische« Kreisen wird immer wieder unterstriche», Berlin,». Juli. Präsidium «nd Vorstand de» N»ich»o«r- band» de, deutschen Industrie traten am Lü. Juli unter dem Vorsitz des stellvertretenden Vorsitzenden «br. A«w«i» zu einer stark besuchten gemeinsamen außerordentlichen Sitzung zusammen, in der di« gegenwärtig« Währung»-, kmdtt- und finanzpolitische Lag« eingehend besprochen wurde. Di. Beratungen wurden «in. «leitet durch Vertcht« von Dr. Siwe^er, und »«hetmvat Kafil übe« di« Entwickelung der withrunv- vnd Kttditl-«e in den letzten sechs Wochen, die Selbsthilfe-Notmahnahmen der Wirt schaft in diese» Zeit, insbesondere auch di» Kreditgarantteaktion Rr Wirtschaft, da» Notverordnung»»«« der «etchsregirrung und die bi,Hertz« Tätigkeit d« Reichm-erbandes in «Ulanditstn Fragen. Nach einer lebhaften Au-sp«che, in ^r di» «inmüttg« Gegnerschaft gegen di« grundsätzliche Regelung de» inneren Zah lungsverkehr« -um Ausdruck kam, billigten Präsidium «nd var- stand «inmüttz di. »i^tzaü S^tt« und ^^men tmr Lei- Mng de» R«ichsverbanhe». Sie sprachen sich tnsbesonvere g^en all« vorsthläg. aus, di« irgendwie das «^rau.n in die ^ch« Währung zu erschüttern -eetznet wären. A^ der a««ren Seit« müßten aber all. durch da» zur Wiederherst.llung d«p^^düffnchn i^r Mrt^st^ nun« tragenden Notenumlauf, der ReichSbank und^r Be^aMng