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Im vorigen Jahre um diese Zett allerdings mar I schon ein wentg weiter mit der Entfaltung der Natur. Da konnten wir schon vom weißen Zauber der Baumblüte in unseren Schrebergärten berichten. Aber da- wird nun auch nur noch wenig Tage dauern, und dann wird auch dteseMatsonne ihre Strahlen in der weißen Blüten schönheit der Bäum« spielen lassen können. Die Stärk« der Kleingärtnerbewegung in unserem Auer Tal« hab«n wir schon vrrschtedentlich hervorgehoben und dabei auch auf die Bedeutung de- KletngartenbaueS htnaewiesen. Wir haben ja in Au« eine ganze Anzahl von Anlagen, wir haben die Anlage deS Naturhetlverein» „Prießnitz" auf dem Zeller Berge, die des Natur- Heilvereins I auf dem Sichert, haben die Schreber- gärtnerveretnigung „BergeShöh"' in Auerhammer, die Schrebergartenveretntgung am Bechergut und einen Verein im Stadtteil Alberoda mit ihren Anlagen, in die di« wär mer« Jahreszeit wieder Tausende htnauSlocken wird. Auch in diesem Jahre hat der Bezirksverband der Schreber. gartenvereine, der die Vereine -usammenschlteßt, wieder beschlossen, die Anlagen in den Dienst der Pflege des allgemeinen Wohles zu stellen und den gemeinnützigen Charakter der Bewegung damit zu unterstreichen, daß die Gärten Kranken, Erholungsbedürftigen und besonders auch älteren Einwohnern wieder zugänglich sein sollen. Und auch Kindzr sollen unter geeigneter Aufsicht wieder hinauSgeführt werden können, wobei besonders auf die für den Aufenthalt von Kindern geeigneten Plätz« den He men, die auch als gute Gaststätten d des Publikums in jeder anderen Hinsicht Rechnung tragen, hingewiesen werden muß. Mit diesem Beschluß, den wir immer wieder gern bekanntgeben, werden sich unsere Klein gärtner des erneuten Dankes vieler Einwohner versichern, und zugleich ist dies« Maßnahme auch als «in schönes Be kenntnis zu der Idee, von der die Kletngärtnerbewegung als Kulturbewegung getragen wird, zu werten. Die wirtschaftliche Lag« hat sich zu der Les Vorjahres noch wesentlich verschlechtert. Ganz besonders wiM sich diese Erscheinung natürlich auch unter den Kleingärtnern aus. Sicherlich wird das auf dem Kongreß der Klein gartenverein«, der in Kürz« in der schönen Gartenstadt Hannover stattfindet, zum Ausdruck ge bracht werden. Aber die Bewegung macht trotz aller Wirt- schaftSnot noch Fortschritte und das Stückchen Erde, das sich der Einzelne selber bereitet, wird vielleicht gerade in diesen Zeiten des umdüsterten SchtcksalShimmelS unseres Volkes und besonders der breiten Schichten der Bevölke rung umsomehr zu einem Flecken Sonnenland, einem Stückchen Heimat, einem Ort der Aufatmens und des Ver- gessenS. Und vielleicht auch des Hoffen- . . . ES geht durch unser« Zeit die Strömung einer großen Sehnsucht. Die Sehnsucht nach neuen Lebensformen, nach natürlichen Daseinsbedingungen, nach eigner Erde, nach mehr Licht, Lust und Sonne, nach mehr Gesundheit, die Sehnsucht nach der Mutter Erde. Noch dieser Tag« ist im Nahmen der Tagung der sächsischen voMotbltothekar« in Aue der Ausspruch getan worden, baß Zivilisation nichts ist als die Förderung der technischen Beherrschung der Natur zum Zweck« der AuSgletchuna der menschlichen Schwäch«. ES H gesagt worden, daß so also die Zivilisa- tion wohl d«n Menschen einmal in seiner Schwäche stützt, zum andern aber auch sein« Schwachheit fördert. Und viel- leicht mag da- Bewußtsein seiner Schwäche heut« di« Ur sache dafür abgeben, daß er wieder den Weg zurückzuftnden sucht zur Natur, zu natürlichen Gesetzen, zu den Kraft- quellen der Natur, aus denen er die Kraft schöpft zur Ent faltung eigner innerer Kraft, zu jener Kraft, die allein in der Lage ist, daS zu-tragen und vorwärts zu bringen, was man Kultur, nicht Zivilisation nennt. Eine Stadtflucht großen Stils ist heute im Gange! Aber wenn man recht hinsteht, nicht nur eine Flucht von der Stadt auf das Land, sondern zugleich eine neue Ver- bindung -wischen beiden. Was verneint wird, ist die tote Leere der Büro- und Wohnhäuser in den Städten. Was bejaht wird ist die StedlungSstadt, die Stadt mit Hinter land, mit Feloernäh«, mit Gartengürteln. Man will nicht die Vorzüge de» städtischen Berufs aufgeben, man will nur seine Hetze, da- Entnervende daran ausgleichen. Die Zahlen der Statistik reden hier «ine erstaunliche Sprache. In einer Vier-Millionenstadt wie Groß-Berlin gibt eS rund 650 000 Schrebergärtner, Kleinsiedler und Parzellen- befitzer. In ganz Deutschland schätzt man allein die Zahl der Kleingartenpächter auf 1500 000, d. h. auf 6 Millionen mit Familienmitgliedern. Bei einem 60-Millionen-Volke bedeutet das 10 Prozent. An den Sonntagen befinden sich ein Drittel bi» Vie Hälfte aller Stadtetnwohner in ge pachteten Schrebergärten oder auf eigenen Laubengrund, stücken an und vor der Stadt. Ein großes gemeinsame» Gefühl, aber auch gemeinsame Interessen verbinden diese Millionen über alle Stände und Berufe hinaus miteinander. Nach einer Berliner Statistik verteilten sich im Jahre 1929 die Schrebergärtner auf folgend« Beruf«: 63 Pro zent von ihnen waren gelernte und ungelernte Arbeiter, 12,7 Prozent Angestellte, 11,5 Prozent Beamt«, 7,5 Pro- -ent Selbständige und 5,3 Prozent Klein- und Sozial rentner. Bedenkt man die ArbettSlosennot, die wie eine Welle fast über alle diese Berufe hinfegt, dann wird man verstehen, daß Sachverständig« gegenwärtig 16 bis 25 Pro- zent der Schrebergärtner im Durchschnitt für arbeitslos halten. Industrieviertel werden sogar 50 und mehr Pro- zent der Laubenkolonisten unter die „Stempelbrüder" zäh- len müssen. Was ein solch hoher Anteil für die Beurtet- lung der Arbeitslosigkeit bedeutet, ist klar. Wären die Schrebergärten und Laubenkolonien nicht, dann wäre die Last der Erwerbslosigkeit noch viel drückender, als sie be reits ist. Jetzt ist doch wenigstens im Sommer den Be- schästtgunaSlosen eine gewisse produktive Nebenbeschästi- gung in ihren Gärten gesichert, so unzureichend der Ernte ertrag für di« Ernährung einer mehrköpftgen Familie auch sein mag. Man könnte nun noch Hinweisen auf die hygienische Bedeutung der Kleingärten und auf die Bedeutung für die Jugenderziehung und -pflege. Für heute würde das zu wett führen. Ein andermal mag darüber mehr gesagt werden. Einen Frühling und einen Sommer lang, bis spät in den Herbst hinein, werden ja nun wieder unsere Kleingärt. Kus Stuckt unck Lauck An». - Mat 19» i „Heitere» au» dem Reiche der Dichtkunst" bot gestern tm Nahmen eines Vortragsabend« Ver Verein ehemaliger Auer Gewerbeschüler, „vsaga", seinen Mitgliedern unv Freunden im „Bürgergarten". Kunstgewerbelehrer Erich Hemmerling, der für eine« Vortrag gewonnen worden war, sprach zunächst Über die charakteristischen Merkmale de» deutschen Hu mors im allgemeinen, kennzeichnet« tressend an vei- spielen den in aller Welt sprichwörtlich gewordenen deutschen Mutterwitz, leitete dann über zu einer kur zen Betrachtung der Nolle, die der Humor in der deutschen Dichtung spielt und befaßt« sich schließlich be sonders mit Wilhelm Busch» von weiser Philo sophie getragenem Wert. Zunächst sprach der Vor tragende mit dem Zeichner Busch. Er kennzeichnete an Hand von Lichtbildern, die zur Vorführung kamen, den leichten, flüssigen und doch in der Wiedergabe auch der kleinsten Einzelheiten getreuen, skizzenartigen Stil der Zeichnungen Busch», di« er al» die Vorläufer der heutigen Trickfilmzeichnungen bezeichnete. An schließend brachte er zwei Werke Busch» bei Beglei tung de» Texte» durch die im Lichtbild wiedergegebenen dazugehörigen Zeichnungen zum Vortrag, und zwar .Lutthen" und „Balduin Bählamm", und eS war ein Vergnügen, der aü»gezeichneten Vorlesung . Hemmer- ling» zu lauschen und sich dabei wieder einmal von Wilhelm Busch die Wahrheit sagen zu lassen. E» war eine heitere Stunde. Der Vortragende erntete rei chen Beifall und der Vorsitzende, Herr Reichel, dankte ihm besonders. Zn der sich anschließenden Versammlung de» Ver ein» wurde eine Reihe von internen Angelegonhciten erledigt. Krei»verband»fest de» Kirchenkretse» Schneeberg Eibenstock wird am kommenden Sonntag im Zeichen de» grünen Kreuze» stehen, hält doch der Ktrchenkreis Schneeberg, der die Kirchgemeinden Albernau, Aue-St. Ntrolai, Aue-Zelle, Auerhammer, Beierfeld, BermSgrün, Bernsbach, Gänstadtel, Bockau, Breitenbrunn, CarlSfeld, Trandorf, Eibenstock, Grünhatn, Hartenstein, Hundshübel, Johanngeorgenstadt, Lauter, Lößnitz, Mittweida-MarkerS- bach, Neustädte!, Oberpfannenstiel, Pöhla, Raschau, Rtt- terSgrün, Sosa, Schneeberg, Schönheide, Schwarzenberg, Schwarzenberg-Neuwelt und Zschorlau umfaßt, dort sein KreiSverbandSfest ab. Am Sonnabend findet als Ein leitung eine Wimpelweihe des Eibenstocker Jungmädchen. Kunde» statt. Nach einem Kirchgang am Sonntag wird die eigentliche Festfeier im Saale de» „Feldschlößen" abge- halten. Anschließend werden dann die 600 Teilnehmer, die man erwartet, nach dem Ehrenmal auf dem Biel ziehen, wo mit einer besonderen Feier das Fest seinen Abschluß finden soll. Gestohlen wurde« in der vergangenen Nacht aus einer Scheune im Stadtteil Neudörfel zwei ältere tragende Häsinnen und eine jüngere Häsin. Bo« einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen wurde gestern mittag auf der Schwarzenberger Straße am „Bürgergarten" ein sechs- jähriger Knabe. Der Radfahrer, der unbekannt ist, fuhr davon. 1 re >»« so » nn von Kuckolk Noble PU Er besau» stch^ bevor er da» Schreibe« la». Sehne Sekretärin k Ja, ganz rech«. Da« war doch da» junge Mädchen, da» er immer mit Lont vergltche« hatte. Wa» mochte st« ihm zn schreiben hader» k Wollt« st« Urlaub, daß st« sich an ihn wandte k Doch dann, al» er den Brief durchflogen und noch ein mal Zeil« für Zeil« durchgelesen hatte, umvüsten« sich sein Gesicht St« hatte nur allgemeine Andeutungen gemach»; aber er fühlt«, daß der Brief ein« dringliche Sprache redet« Reise» wollte er ja sowieso in den nächsten Tagen. So führte er de« Entschluß einfach sofort au», und noch am gleiche» Tage reiste er ab. Et» junge» Mädchen, da» in »er gleichen Pension ge wohnt und ihn oftmals auf seinen Spaziergängen be gleitet hatte, benutzte bi» Magdeburg den gleichen Zug. „Ich weiß wirklich nicht, ob e» Herrn Rteburg recht ist, daß wir unangemeldet kommen", sagte Lont. „Hätten wir ihm nicht lieber erst schreiben sollen, daß wir kommen. Krau Ahlers k" Aber Krau Ahler«, di« mit Lout im Eisenbahnabteil saß, wehrte lächelnd ab. „was du »ich» denkst!" erwiderte ste. „wie sollt« e» deinem Zukünftige» wohl nicht wch« sei», wen» wie Ihn überraschen» Freuen wird er sich, wenn er sei» keine» Komteßche» steht Paff' ans, wa» er sstr Augen mache» wird, wenn er uw» steht. Da» hätte ee stchwftch nicht er- warte^" Sani wa, nicht so optimistisch ww hßr oft» Vam, ER wnnt, »» überhaupt nicht »ichthtth stch B säe Fran Ahlers so ohne weitere« feststand, daß Rteburg ste zur Frau begehren würde Gewiß, es war noch gar nicht solange her, wo ste auch gewünscht hatte, an seiner Seite ihr Glück zu finden; aber RteburgS Verhalten nach seiner Krankheit hatte all« Wünsche in ihr errötet. Warum hatte der Zufall ihr auch Maja in de» Weg führe« müssen? Da« Gut«, das ste ror langer Zeit von ihr erfahren, war doch schon längst beglichen durch den Kummer, den die ehemalige Freundin ihr bereitet harre Wenn Krau Ahler» ihr auch etngeredei hatte, es sei höchsten« ein Stnnenrausch, den er für seine Kontoristin empfunden habe, und das sei nicht tragisch zu nehmen, so dachte ste selbst doch anders Ein Mann, den ste lieben konnte, mußte ihr ganz gehören und ihr treu sein Er durste nicht an anderen wegen ihre» schönen Aussehens Gefalle» finden. Frau «hler» wußte ganz genau, daß Kirburg Lont aufrichtig liebte. Dergleichen Settensprünge, die aller- »tng« nur in ihrer Phantasie existierten, mußte man nach- sehen. Herrgott, Herr Rteburg »ar ja noch in keiner Weise gebunden. Ja, «en» er sich schon a»U Lont verlobt g«habi hätte — aber so k Bald würde st« «» auch nicht «ehr nötig haben, Soni» Zweifel zu beschwichtigen, denn der Zug der Harzbahn hielt soeben vor dem Stationsgebäude von Schiert«. Lont würde selber sehen, daß ihre Befürchtungen grundlos seien und daß Rteburg sie mit offenen Armen empfangen würde. St« hatte eil stch nun einmal in den Kopf gesetzt, die beiden al» Brautleute zusammenzubrtngen. Und un bedingt hätten stch beide schon oerlobi, wenn nicht Nie- bnrg» Unfall «inen Strich durch ihr« Rechnung gemach« hätte Ihr Gepäck gaben ste vorläufig in der Arrfdewahrnng ab. grau Ahler» war wiederholt in Schierke gewesen und wußte hier gut Bescheid. Sie ginge« den schmale» Richt weg durch die kleine gichtenschonun- und dm» durch» Dorf »ach RieburgS Pmston. Die Penstonstnhabertn, die selber di« beide» Dame» empfing, da ste annahm, «» Handl« stch »m ne« Gäste, fragte freundlich nach ihrem Begehr. „Wir möchten Herr» Rteburg sprechen", antworte« Frau Ahlers. Die PenstonSinhaberi» machte eine bedauernd« Miene. „Da kommen Sie leider zu spät", sagte ste. „Herr Mis burg ist nicht mehr hier." SS hätte ja auch Zufall sein müssen, wen» Rteburg bet dem herrlichen Wetter nicht draußen im Wald« ge wesen wär«. „Das habe ich mir schon gedacht", erwiderte Fra« Ahler». „Aber wir werden sein Kommen abwarte». Haben Sie ein Zimmer für uns auf ein paar Tage?" „Das schon Ader Herr Rteburg wohnt überhaupt nicht mehr bet mir. Er ist heute mit dem MtttagSzuge abgeretst und Hai seine Koffer mitgenommen." An diese Mögltchtest hatte die gut« Frau Ahler» gar nicht gedacht. Run hatte» sie beide di« Reise unter nommen, um ihm eine Freud« z» bereiten, und jetzt war er »ich« «ehr hier kl vielleicht würde er aber nur de« Ort gewechfett haben und noch in der Räh« sei», vielleicht in Braunlage, wohin er zuerst hatte Hinreise« «ollen. „Hai Herr Rieburg nicht gesagt, wohin er reistk" frag« grau Ahler». ,O doch. Er ist »ach Berlin gereist. Er erhielt heute mit der Morgenpost eine« Brief von seiner Sekretärin. Ste hätte verlangen »ach ihm, wie « stch scherzhafter weis« «»»drückte." Ein warnender Blick Fr« Ahler» ließ di« schwatzhafte Wirtin verstumme», und diese merkte auch schon, daß st« mit ihrer Au»kunft Unheil angerichttt hatte. St« sah, wie da» jung« Mädchen, Fra« «hler» Begleiterin, «blaßte und ihre Blicke wie hilfesuchend auf di« alte Daum richtete. „So, so. Herr Rteburg mußte also geschäftlich nach Berlin", berichtigt« grau Ahler» erklärend. „Da» ist uu» sehr fatal.