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Wettznachtß-Anzeiger. Laila-« -um Auer LageLlatt und Anzeiger fllr da« Srzgebtrg«. Donneltag, den IS. Dezember 1929 Nerie VLieheir. Kunst und Leben. Ein 'Kalender mit 53 Originalzeichnungen und -«Holzschnitten deutscher Künstler und mit Gedichten und Sprüchen deutscher Dichter und Denker. 22. vahr-gang 193V. NM 3,50. Verlag Fritz Heyder, Berlin-Fehlendorf. — „Tin im besten Sinne deutsches 'Kulturdokument!" nannte der Dichter Kladund den Kalender „Kunst und Leden". Mit dollem Recht. Denn namhafte deutsche Künstler Haden für ihn 53 Zeichnungen und Originalhotzsch-ni-tte neu Beschaffen, 50 lebende deutsche Dich ter und Denker sind neben ebensoviel toten mit Gedichten und Sprüchen vertreten, und feder von ihnen hat in Wort und Bild Gutes, fa sehr ost Bedeutsames, Westes, aus der «Zeit «Geborenes dem Beschauer und Leser zu bieten. Auf diese Weise stellt der Kalender enge Beziehungen her zwischen der Kunst und dem Denken der Gegenwart und dem Leben, das uns umgibt, an dein wir selbst schaffen. Ommer wieder soll auf den Kalender „Kunst und Leben" empfehlend hingewiesen werden. „6 Fuß, 9 Zoll", heult der Lange. Der Webber schmunzelt: .Kann Ihn brauchen. Ein Weih nachtsgeschenk für Seine Majestät. Der König liebt das für di« Lange Garde." Heulend und jammernd «zetert der Schussler: „«Pardon, par- don/ „Molsstler' Gr mich nicht, halt Lr's Maul", damit wendet sich der Werber dem Schulzen zu. ,Laß Er Seine Sache mit den Holzschuhen aufschreiben. Brauch'«, damit dem da", «eist er auf den Langem, „Gerechtigkeit wird/ Während der Schreiber den «Vorfall auHchreibt, richtet Bri gitte dem Offizier ein 'kräftiges Mahl, kredenzt ihm einen feurigen Trunk . . . und erzählt -ihm dabei, bah der Vater hart sei, weil Glaus Schlagintweis Besitz Reiner ist als sein eigener. vust am Weihnachtstag «kommt ein «königlicher Befehl an den Dorfschulzen: „Bei «Vermeidung der peinlichen Halsstrafe muh Gr LOO Dukaten all die Rekruten Kasse «zahlen und bey Strafe allerhöchster Ungnade in schnellster Frist seine Tochter Brigitte mit dem Bauer Glaus Schlagintwei verehelichen, damit der lange Gardist den Dienst und nicht die Weiber «im Kopf hat." Also geschehen Weihnachten im Vahre 1726. „Der Brigitte ihre, wie «kommt Er dazu?" grollt es. » „Ihr «kennt sie, das genügt. Seht «dort das Edikt des Königs, ich will's Euch «vorlesen, «Schulze." i Schreiber", ruft der. ,Micbt notig", fährt «der andere langsam wie buchstabierend s fort: ,-Tbict zu Nutzen des ehrsamen Schusterhandwerks. Nach dem Sein« Mnigllche Majestät von Preußen usw. vermöge ema nierten Gdicti «vom S. Julis in Gnaden verordnet haben, daß das Tragen von hölzernen Schuhen «und Pantoffeln gänzlich abge- fchafst werden soll in allen Dörflern der «Thurmars. «Gleichwohl aber höchst Mißfällig «vernehmen müllen, daß «Dero allerhöchste > Willensmeinung «in verschiedenen Döi" hiermit ernstlich, bey Vermeidung von LOO Dukaten für dl« Re- «trutterungskasse andesohlen, daß dieser Verordnung nachgelebet wird ., ." „Aufhören", schreit der Schutze, „will «Er mich «ins Unglück bringen?^ Mein, wenn Er mich -um Eidam nimmt." Trotzig pressen sich die «schmalen Lippen de« Bauern zusam men. Mein." Wie »in Schlag trifft es den anderen: „So reich' ich «Klage Ugen den «Dorfschutzen ein, wegen unbefugten «Besitze» von Hotz- Mi« kommt Er zu den Schuhen? «Hat Er st« gestohlen?" „Gleichviel. Ich will mein Recht." „Das soll Ihm werben", dröhnt «in« Soldatenstimm« «von der offenen Tür. Tin Offizier blickt in wohlwollender Befriedi gung auf die Gestalt des langen Franz. „Er «kommt mit zum König." «Ein preußischer Werber! Entsetzt erkennt «der Schuster die Uniform, sinkt verzweifelt vor «dem Schutzen in die Knie: „Helft mir, rettet mich!" „Wie groß ist Er?" unterbricht die duNkle Stimme bas Jammern. - ,-Sie nehmen mir jede Möglichkeit, mich von «Ihnen- Le- «bauern zu lassen," lächelte er verbindlich und sah sie mit einem seltsamen Blick an. Sie hielt seinen Augen stand und empfand Plötzlich wie eine «körperliche Wärme, eine innere Zuneigung für den «Mann, der vor ihr «saß. Gr «schien es zu spüren und schwieg-. Das Schweigen wuchs und wurde verwirrend. Sie nestelte an ihrem Täschchen und holte das Ren-atuskreuz hervor. „«Wenn ich Ihr Interesse nicht zu sehr in Anspruch nehme, würde ich «Sie um die Prüfung eines Schmuckes bitten." «Gr erwachte wie aus tiefem Nachdenken und streckte «die Hand aus. „Ein eigenartiges und kostbares «Schmuckstück," sagt« er nach -Siner Weile und prüfte mit einem Vergrößerungsglas die einzelnen Steine. Sie verfolgte das Spiel seiner schön-gcformten Hände. Hände, die gewöhnt sind, mit Gold und Kostbarkeiten umzugehen, dachte sie. „Nur stark veraltet in «der Form," «fuhr er fort. „'Aber die Diamanten «behalten selbstverständlich trotzdem ihren «Wert. «Woher haben Sie übrigens das Kreuz?" ,Mn PatengescheNk meiner Großmutter. «Es soll daran «bas Glück unserer Familie hängen." „-Und dann bringen Sie Ihr Glück ausgerechnet zu mir?" versuchte er zu «scherzen, aber sie spürte den allzu ernsten «Unterton seiner «Stimme. „Glauben Sie daran?" „Unbedingt!" Er neigte sich vor -und fragte «dringend: „Werben Sie mir böse sein, wenn ich Sie bitte, diesen Schmuck zu behalten?" „Nein. Sie müssen -natürlich an Ihr Geschäftsinteresse den ken." Aber plötzlich stand das Gesicht Ihrer alten, vergrämten Mutter vor ihr und das gange Glend «daheim. „Ich — ich würde — würde ihnen doch sehr dankbar sein, wenn Sie es mir abnehmen «könnten", brachte sie stockend hervor. Er faßte in aufquellendem Mitleid nach ihrer Hand. „Och glaube an Ihr Glück, «dechalb tue ich es nicht. Ich -glaube an Ihr Glück, weil — weil ich an meines glaube — glauben muß, und deshalb «bitte ich Sie, dieses Kleinod Ihrer Familie zu er halten." „Ich — ich verstehe Sie nicht!" „In der Tat, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig." Er richtete sich auf. Sie spürte seine Erregung und wußte plötzlich, was kommen würde. Wie aus «weiter Ferne vernahm sie «seine 'werbenden Worte. «Es -war ihr, als ob für einen Augen blick der «Zusammenhang aller .Dinge verloren ging. Aus dem kleinen Tisch lag «das Renatuskreug, und «die s-uNkelnden Steine leuchteten zu ihr «auf. War das das Glück? Er hatte ihre linke Hand -ersaßt und «küßte sie lange und andächtig. Mit ihrer an deren Hand aber strich sie ihm mit fraulicher Selbstverständlich keit über «das Haar. Einige Stunden später sagte ein Auto über den -glitzernden Asphalt und hielt vor dem niedrigen «Hause einer Nebenstraße. Ein Herr im Pelz und eine hochgewachsene Dame sprangen leichtfüßig «die alten Stiegen hinauf. «Dor der Tür lauschten beide mit klopfendem Herzen. Dann sagte eine vor Erregung zitternde Frauenstimme: „Bitte, tritt ein. Ich glaube, das wird das schönste Weihnachtssest unseres -Lebens!" Das Renaluskreuz Eine Weihnachtsgeschichte von Rudolf Naujvk Di« alte Gehe-i-mrätin kniete -vor einer Kommode, in der sie - bi« «letzten Habseligkeiten einer -glücklicheren Zeit aufbewahrte. « Behutsam ließ sie die Perlenketten durch die gitternden Finger gleiten und strich über die einzelnen «Schmuckstücke -mit so mütter licher Gebärde, als wären es «Wesen, die Liebe empfinden konnten. Die Tür öffnete sich und eine hohe Mädchengestalt trat, zum Ausgehen -angekleidet, -in das Zimmer. Die Geheimrätin nahm das RenatuSkreug am-blauen Sternband aus einem rot gepol sterten Kästchen und «hielt es gegen d as Licht. ,Sieh mal, Kind, wie es glanzt. Was gäbe ich darum, wenn ich dieses «kostbare Erbstück behalten «dürfte! Es ist ein Patengeschenk deiner Groß mutter, und man erzählte sich, «daß an «diesem Kleinod das Glück unserer Familie hinge. Glück!" lächelte sie müde. „Wenn man dem Verhungern nahe ist, hinterläßt das Wort Glück so «inen herben «Geschmack auf den «Lippen." Sie stand auf, ging an das Fenster -und hauchte schweigend gegen die befrorenen Fensterscheiben. Die junge Dame legte «das Kästchen mit dem Renatuskreug zögernd in ihre Tasche. Mielleicht, Mama, ist -es doch unser Glück," sagte sie leis«, „viel leicht sollten wir es nicht fortgeben." „O, wie ist das schwer!" schluchzte die junge Dame plötzlich und schlug die Hände vor bas Gesicht. „Gib cs mir," «bat die Mutter in erwachendem Mitleid, „vielleicht fällt es mir doch leichter." „Du? Du wolltest diesen Weg tun? Nein, Mama, da werbe ich gehen." Sie warf den Kopf in den Nacken und schritt zur «Tür. «Draußen rieselte seiner Schnee herab. Durch die hell er leuchteten Straßen schob sich ein Schwarm fröhlicher Menschen. Die junge Dame schritt einsam und unberührt durch den Strom weihnachtlicher Vorfreude. Nicht mitessen dürfen an den beladenen Tischen des Lebens ist bitter. Das erste Mal, als sie Schmuckstücke -um Kauf anbieten mußte, war sie stundenlang vor «dem hellerleuchteten Goldwären- laden auf und ab gegangen. Ihr Herz wollte sich nicht demüti gen; ihr stotzes Blut empörte sich gegen dieses erbarmungslose Muß, ihr feines Frauengefühl- wehrte sich. «Endlich war sie in den «Laden gestürzt, gerade auf einen eleganten Herrn zu, «der sie mit verbindlichem Lächeln aus seinen -grauen Augen ruhig an blickte. „Womit kann ich Ihnen dienen, gnädiges Fräulein?" Wäre diese Anrede -nicht gekommen, so hätte sie vielleicht ge siegt. Jetzt aber wallte das Blut in ihr empor und straffte ihren Körper. Womit dienen? Stotz und sicher, ganz Dame, sagte sie: ,)Ich wollte mich im «Vorübergehen über «die Preise Ihrer Zim meruhren unterrichten. Würden Sie so liebenswürdig sein . ." Er hatte -ihr mit spürbarer Freude neunzehn große Schlaguhren «vorgeführt und alle tönen lasten, dünne und volle, heisere und herrlich klingende. Dann war sie taumelnd gegangen. Seitdem begegnete sie den grauen Augen des «Herrn hin und wieder -aus der Straße. Sie hatte sich demütigen -gelernt vor «den harten Notwendigkeiten des Lebens, und der Blick jener grauen Augen -machte ihr diese Aufgabe «leicht. So leicht «wie sie ein Mensch einem -anderen in solch einer Lage und ohne ihn «beleidi gen zu müssen 'überhaupt machen «kann. Ünd sie war ihm dankbar «dafür. Als sie ihn -bas erste Mal auf der Straße «sah, stieg er gerade aus einem eleganten Auto und grüßte höflich. «Sie er kannte ihn nicht und ging kühl vorüber. Erst zu «spät «wußte sie, daß sie «dem jungen Juwelier «begegnet war, und -eine wachsende Bestürzung bemächtigte sich ihrer. «Seitdem vermied sie es ge schickt, ihn zu treffen. «Was würde er heute sagen? Ob sie ihm nachträglich er klärte, daß sie es bedauere, ihn damals nicht erkannt zu haben? Das -ging wohl nicht gut. Mit klopfendem Herzen trat sie in den ! hell erleuchteten «Raum. Das wehe «Gefühl, einem Menschen ! ausge-liesert zu sein, von dem sie nicht wußte, wo er hinaus wollte, erfüllte sie. Die Atmosphäre einer kühlen, gleichgültigen Geschäftlichkeit war zwischen ihnen längst überwunden und statt besten «ine deutlich spürbare Spannung entstanden. Dieses Ge fühl erregte sie und machte sie unsicher. Als sie eintrat, verh-an- «delte -er gerade mit einer sehr vornehm gekleideten Dame über den Verkauf eines «Schmuckstückes. -Doch trat er sofort auf sie zu, begrüßte sie höflich und geleitete sie in einen Nebenraum mit «der Bitte, bis zur Erledigung seines Geschäftes hier Platz zu nehmen. ! Sie setzte sich in -einen Sessel, knöpfte langsam ihre Handschuhe > auf und horte -ihn nebenan sprechen. Er «besaß eine «klare, de- stimmte Stimme mit einer glücklichen Moduiationsfähigkeit. Es i machte ihr «Freude, ihm zu lauschen. Nach einer «Welle trat er «in und setzte sich ihr gegenüber, s In «dem Licht, das die kleine Tischlampe spendete, sah er über- müdet aus. Misten Sie, die «Weihnachtszeit ist furchtbar," be gann er wie zu einer alten «Bekannten. „«Man muß in zwei Wochen die «Flaute eines -ganzen -Jahres gutmachen." Sie atmete auf, daß «r ihr nichts nachtrug. „Ich verstehe von Ihrem Geschäft« nichts," sagte ste langsam, „aber ich sehe aus der «langen Reihe Ihrer Auslagen, daß es Ihnen gut geht. Ein Der Meilmacktsbefekl cles Königs Skizze von P. Wild Rast« N«belküch«r legen sich über di« rv«it« Ebene der mär kischen Streusandbüchse, sinken wie eine unheimliche Decke über das 'Gehöft des «Dorfschuhen. «In der winzigen Kammer seiner einzigen Tochter flammt zuckend der Kienspan am Fenster auf und «verlöscht. Lin leises Pochen, «knarrend schiebt sich der Laden zurück. Ein Schatten huscht durchs Zimmer, bückt «sich, nimmt unter dem Bett di« Holzschuhe fort, stellt sie auf» Fensterbrett, schwingt sich selbst hinauf. Kräftige Männerarme greifen ste, trogen si« in d«n Garten. Meine Schuhe . . «flüsterte Brigitte. „Laß, Ich trag« dich zurück." ,/Horch!" drängt ste sich enger angstvoll an ihn. „Da -geht einer." „Unsinn, «ine Katze isss." Ihre Lippen finden' sich, alle Wirklichkeit um ste versinkt. Am Fenster aber lehnt «in« baumlange Gestalt. Franz, der lange Schuster. Seine Sinn« lasten ins Dunkel. Die offenen Läden verralen der schönen Brigitte Geheimnis. And nun . Lohende Röte färbt sein Gesicht. Wut «verzerrt es zur Grimasse. Don der Laube im Garten kommt ein «Geräusch ... wie Küste. Oho. «So eine ist die Dirne. Verflucht, llnd er ist -gekom men, um st« zu freien. Seine «Faust liegt aus dem Fensterbrett. Ein teuflisches Lächeln -umzieht die breiten Lippen. Das, «wo gegen er -gestoßen, sind «ihre Holzschuh«. Leise fährt er darüber hin. Wieder das fatale Geräusch aus der Laube. Küste, die einem anderen gelten, machen ihn wild. «Im ersten Impuls will er hinstürgen, «will ... er weiß nicht, was -tun. Dann bleibt er wie gebannt stehen, ein «Gedanke kommt chm. Sich rächen! Wer «ist es, mit -dem ste scharmuziert? Ein paar Schritte tastet er ins Dunkel, hört Glaus Schlagintweis Stimme: „Wag es nicht und sich -den langen Franz noch einmal an, er hat renom miert, er will dich heiraten." „Mich heiraten?" ein perlendes Helles Lachen, in das die tiefere Stimm« des anderen gedämpft einstimmt. Alle anderen Gefühle verebben. Rache schreit es -in ihm, Rache. Er hat es. «Das Edikt des Königs! Kurz, grollend lacht er auf. In jähem Erschrecken fahren di« Liebenden auseinander. „Der Teufel!" jammert «das Mädchen. „Unsinn!" lacht der Mann, doch ist ihm dabei nicht wohl zumute. Sie trennen sich schneller, als ste gedacht. Am andern «Tage kommt der lange Franz auf den Hpf. Soeben tritt Brigitte morgonfrisch, mit blitzenden Augen und steifen Röcken, den Melkeimer am Är-m, aus dem Stall. Mit -sonderbarem Blick betrachtet «der Schuster ste, -fragt kurz: Fist der Schutze daheim?" „In der Amtsstube." Kein Gruß, «kein Dank. Verwundert steht «Brigitte dem Manne nach Der lange Franz steht vor -dem Dorfschulzen, der in der Stube schlurfend auf- und -abgeht, während der Amtsschreiber mit wohlgespitzter «Feder Mer ein Aktenstück gebeugt ist. Mas gibt es?" „Hab Luch was zu melden, unter vier Augen, Dorfschutz«." ,-Geh, Schreiber, Ich ruf Ihn, wenn ich Ihn brauche. Na, was will Er?" Stotz sehen di« harten Augen -des Dauern den langen «Franz an. Der räuspert sich, spuckt einmal in die Stube, faßt ans Kinn, räuspert sich ein andermal. Ma", drängt der andere. Morfschutze, ich, nun ich . . . bitt' Ihn, geb' Er mir die Brigitte »um Weibe/' Dröhnend lacht der Dauer, tätschelt liebkosend über -den wohlgerunbeten Geldbeutel, den er -um den Leib geschlungen trägt.« ,Ost er verrückt -geworden, mein Kin-d ein Schustersweid!" i «in ehrbar Handwerk, Dorfschulze." ,-Hol er sich ein« Schustersdi-rne; gegen sein Handwerk sag ich nichts, doch paßt es nicht für mein Mädchen." „Oho. «Din Ihm nicht fein genug. Wartet; «Euer Bauern stotz «kann auch geduckt werden." Man Ohm?" knurrt der Bauer. «Der «lange Franz reckt sich: „Seid Ihr -der Dorfschutze?" „Alberne Frage. Kennt Er mich nicht?" „Gut. «Jetzt komm« ich zum Dorfschulzen. «Kennt «Ihr dies?" Damit legt er ihm ein paar Hvtzschühe auf -den Tisch.' Kann Erfolg erlernt werden? In unserer «Zeit «de» rastlosen Vorwärtsstrebens gibt es wohl kaum jemand, der für eine mög lichst umfassende Beantwortung dieser Frage nicht das größt« Interesse hätte und besonders -dann, wenn sie, wie von dem be kannten Erfolgs-Psychologen Oscar Schellbach, bejahend 'beani- ivortet wird. Schellbach jagt: „Wer n ganz positivem S.nne «in« Persönlichkeit ist, «keinerlei «seelische Hemmungen «hat und ent schlossen ist, alles einzusetzen, der -meistert bestimmt seine -Ver hältnisse und setzt sich durch!" «Schellbach hat seine Erfahrungen -auf dem «Lrfolgsgehiete in seinem Buch „Mein Erfolgs-System" niedergelegt, das «soeben, kann, -nach Jahresfrist, in -dritter Auf lage erscheint. Zum -Beweis «für den Wert des Werkes stellt es der Verlag allen Lesern dieser Zeitung bolle fünf Tage völlig -kostenlos zwecks Ansicht zur Verfügung, wobei 'bemerkt sei, daß die Ansichtssendung «keinerlei Kausverpflichtung «inschlieht. «Bei Anschaffung gewährt der Verlag 30 Tage Zahlungsziel. Das Werk umfaßt 406 Seilen, mit vielen Abbildungen und Bildern. Großformat, Dallonleimnbcmd mit Goldprägung. Zur Er langung der unverbindlichen Ansichtssendung schreiben Si« an den Oscar Schellb ach-D«r!ag, «Hamburg 13. Di« Zusendung erfolgt vollständig portofrei.- irffern, -um Nachteyl der! Mensch, der um die primitivsten Bedürfnisse des Lebens täglich Schuster, denen solchergestalt di« Nahrung entzogen wirb, dem zu ringen hat, sieht allmählich nichts anderes mehr am anderen vorangesogenen Edicto zuwider gehandelt wird. Di«s«rhalb soll Menschen, als di«s", lächelte sie, gewaltsam ihre Erregung -nie- dies« sochan« Verordnung verschärft «weich««. Da jemand «im der kämpfend. Besitz solcher Schuhe betroffen wich, «der solch« b«y ihm ge- M« vermuten Mo, «bah ich s«hr glücklich bin?" künden «werd««, soll wider ihn dl« Strecke de» Halxvsen, oder Menn ich ,ja' sag«n würde, werden Sie sich wahrscheinlich Gasängnisie» verfahr«« werden. De» Schutz«» jene» Ort«» wird di« größt« Müh« geben, mich vom Gegenteil -u überzeugen." Vas heilige Lacken «Soll «sich da» Leben dir. entkernen — Di« Schal« jst «in bitt'«» Ding —, Mußt du da» recht« Lachen «lernen, Da» Lachen schätz« nicht gsring. «Da» Leben laß vorÄd«rgleit«n, llnd seinen Ernst verkenne nicht, «Vedwed«» Ding doch hat zwei Seiten, Di« h«it'r« fass« in» Gssicht. Blick' auf zu jenen licht«, Wetten Sm mwrmesf'nen «Himmelm aum. W« willst «du, Mensch, dagegen tzelttn? M» winMte» Atömchen «kaum. Was un» -lenieden gar so wichtig Erschein*» will, erkenn« dann: Dein All genMer ist', so nichtig, Daß man es nm belachen kann. «Daß «wir, wi« Staub, lm All «verschwinden «In der Erscheinung «w'ger Flucht. «Kannst du dir» HÄl'ge Lachen finden. Am Lebensbaum wär'» reifste Frucht! Mar Grub«.