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Nr. r-4 öeilage zum -kuer Lvgeblatt Sonnabend, -en 7. vezernber 1429 fünfzig Jahre K!rchzem»in-e Klösterleln-Aelle Am Sonntag, «dem 1. Dezember beging -le Kirchgemeinde ;v.österlein->Ze«lle in Aue die 50-«Iahresfeier ihres Bestehens als selbständige Kirchgemeinde. Die Pfarre und Frieden skirche waren dazu 'von Mitgliedern des Gustav Adolph-, des Frauen- und Iungftauenvereins festlich geschmückt worden. Vormittags um 9 Uhr bewegte sich der Festzug unter Geläute von der -Pfarre zur Kirche. Cs beteiligter sich daran Militärverein Helle, Gesangverein „Liedertafel" und die Vertreter der land wirtschaftlichen Schule sowie die «Iugenbvereme, alle mit Fah nen oder Wimpeln. Aber auch diie hiesigen Schulen waren mit ihren Leitern und Vertretern im Gottesdienste anwesend wie auch der Erste Bürgermeister und Superintendent Nicolai-Schnee berg. Am Mare die beiden ersten Pfarrer der Gemeinde, Pf. i. N. Börner und Köhler, Pfarrer Letz-müll er und der Ortspfarrer Meusel Mit den Vertretern beider Auer Kirchgemeinden. Die Kirche, die noch besonderen Altarschmuck von der Gärtnerei der Firma S. Wolle erhalten hatte, war er freulicherweise aus Meisen der Gemeinde dicht besetzt. Pfarrer Mensel hielt die Liturgie, Pfarrer Börner und Köhler boten die Boblesungen und Superintendent Nicolai hielt die Festpredigt aus Grund der Epistel des 1. Advent, die die Hörer stark packte. Treffliche Kirchenchor- und Gemeindegesänge und Orgel spiel gaben dem Gottesdienst heilige Weihe, so daß die Mit- , feiernden diese wirtliche festliche Stunde nicht gleich wieder ver-« gessen werden. Posaunenklänge, die der Posaunenchor der Lan- « deskirchlichen Gemeinschaft vom Turm herab bot, 'begleiteten die Gemeinde nach Hause. Nachmittags um 4 Uhr war es im gleichfalls vollbesetzten! und von der Gärtnerei der Firma Erdmann Kircheis festlich ge-' schmückten Muldentalsaale die Festversammlung. Der Kirchen-i chor hatte Unter Leitung von Kantor Kern die festliche «Umrah- s mung übernommen. Mitglieder der Jugendvereine trugen Ge dichte vor. Nach der Begrüßung der Festgäste gab der Orts pfarrer den Bericht über die Kirchgemeinde Zelle, die feit 1533- Tochtergemeinde von Oberschlema und seit 1857 Tvchtergemeinde! von Aue mar, 1879 aber am 1. Oktober selbständig wurde, und' am 1. Advent, dem 30. November des Jahres, ihren ersten i Pfarrer enthielt. Die Entwicklung seitdem ist äußerlich und in nerlich günstig gewesen, wovon die herrliche Friedenskirchs be redtes Zeugnis ablegt, die 1914 geweiht wurde. Der Pfarrer dankte allen treugesinnten.Mitarbeitern und wünschte für die Bemühungen auch Verständnis, lebendige Teil nahme am Kirchgemeindeleben. Nun sprachen aus ihrer Er- hattr Hermann Schultze-Griesheim. Da» sehr ge fällige Bühnenbild war von Paul P i low »k i Die Zuschauer klatschten stürmisch Beifall. Heute abond findet 'die -weit« Vorstellung de» Spiels statt. musikalische Feierstunde bietet die beste innere Einstellung für > lichen Belustigungen verbunden noch parteipolitischen Zwecken Dir ist frei.. > mittelbar oder unmittelbar AU dienen geeignet oder bestimmt sind, Aus Staät unä Lanä 6. Dezember 1SS0 StckdtvevMmeitenflhung Am Montag, dem 9. Dezember 19S9, um 18 Uhr (nachmittags 6 Uhr) findet eine StadtverordneteNsitznng statt. Tagesordnung: 1. Antrag der kämm. Stadtverordneten-Fraktion, Einführung des 7-Stunden-Arbeirstages in den städtischen Be trieben. 2. Anfrage der komm. Stadtverordneten-Fraktion, Dielenbretter für den Asylbau II betreffend. 3. Richtigsprechung der Schulkassenrechnung für 1927/28. 4. Streichung der Gas kandelaber. 5. Polizeiverordnung über die Umleitung des Fähr verkehrs an den Iahrmarkttagen. 6. Verbesserung der Straßen beleuchtung. 7. Bewilligung von 140 Mark für den Werkunter richt an der Pestalozzischule. 8. Lombardierung von Wertpapie ren für die 'Sparkaste. Der Sparveweik» Aue-Zelle, bestehend seit dem Nähre 1884, zahlt am nächsten Sonntag seinen Mitgliedern ihr Sparguthaben nebst Zinsen (1. und 2. Bezirk im Restaurant Feldschlößchen, Mehnertstraße und 3. und 4. Be zirk im Bürger garten) restlos aus. Anmeld ungen werden feder« zeit von Unterkassierern sowie beim Hauptkafsierer Hermann Höfer, Pfarrstraße 9, entgegengenommen. Gebühren für Genehmigung von Iugemdpfleigeverchrstoiltmrge« 'In Anerkennung der gemeinnützigen'Tätigkeit der Jugend- verbände werden die Amtshauptmannschaften, die staatlichen Posizeiämter sowie das Zweigamt. 'Sayda durch bas sächsische Ministerium des Innern angewiesen, bei solchen gebührenpflich tigen «Veranstaltungen, die der Jugendpflege oder Jugend erziehung dienen und weder mit Tanzvergnügungen ober ähn- inneruwg heraus die ersten beiden Pfarrer in erst launiger, bann herzlicher Weise. Pfarrer Börmer war aus Anlaß seines 50jäh- rigen OrbinationSjubiläums «in Blumenstrauß überreicht wor den; er stiftete dafür sein Bild für bi« Sakristei, was auch Pfar- rer Köhler versprach. Viel persönliche Beziehungen zwischen Pfarrer und betagtem Gemeindegliebern aus jener Zeit boten sich. Alsth des dritten Geistlichen der «Gemeinde, der durch Krankheit am Erscheinen gehindert war, wurde dankbar gedacht. Super intendent Nicolai «wünschte der Gemeinde nochmals Gottes reich sten Segen für die weitere Entwicklung. Der Kirchsnvorstand von Oberschlema hatte seine Segenswünsche schriftlich gesandt. Mit Dankeswortem und Segensgesang «wurde die Feier um 7 Uhr geschlossen. Amtseinwkirslmg In St. Nicolai Am kommenden Sonntag wird i!m Vormittagsgottesdienst der Nicölaikirche Pfarrer Frommhold, -dem die Kirchgemeinde vertretung von St. Nicolai einstimmig für die 2. Pfarrerstelle gewählt hat, durch Superintendent Nicolai feierlich in sein Amt eingewiesen werden. Die Kirchgemeindevertretung «wird den neuen Geistlichen dm geschlossenen Zuge vom Pfarrhaus nach der Kirche geleiten. Recht zahlreicher Kirchembesuch seitens der Gemeindeglieder wird erwartet. Der Winterkalarrh Von «ch. Wt Prof. Dr. Sürbrt»-«-V«lt» Der Herbst ist eingezogen. Wir steuern der «tasten Sahre»- zelt zu. Mit bemerkenstverter Häuft gkeit spendet st« ein« uner- sreulich« Gabe, den «Winterkatarrb, besonder» de« asten Leuten, den Trinkern, den Fettleibigen, den Gichtikern: aber auch da» -art« Alter, di« «skrofulösen und rachitischen Kinder stellen, zu mal nach überstandenen Masern und Keuchhusten, «in stattliches Kontingent. Oft genug bildet ein Herbstkatarrh den Vorläu fer, UW nicht allzuselten bleibt der Träger diese» vom Winter husten verschont. «Dem Winterkatarrb haften leine -Besonder- Helten an. Gr ist eine einfache chronische Entzündung -der Lüft- röhre, mit meist spärlichem, schleimigen, seltener eiter gemischten Auswurf, verläuft ohne Fieber und, «wiewohl ob der ewigen Husteret «in unwillkommener Gast, ohne intensivere Störungen des Allgemeinbefindens. In «der Mehrzahl der Fälle «dauert der Katarrh unter Schwankungen, ft nach «der Wettergestastung, den ganzen Winter hindurch, um oft, nach einer Steigerung im launi schen Frühling, mit dem Einzug ständiger Wärme abzuklingen, zu heilen. Selbstverständlich liegt die Vorstellung nahe, baß di« Kälte des Winters als solche «den ursächlichen Faktor unseres «Leiden» darstellt. Aoer so einfach verhält sich di« Sache nicht. näckig zu verlausen. Ein, glatt» Heilung vor Einzug der holden, warmen Jahreszeit Mit im höheren Alter nicht zur Regel. Dl« wirkungsvollste Bekämpfung «de» Winterkalarrh» besteht begrelstlcherwiise im Schutz vor «den winterlichen Einflüssen auf die Dronchialschleimhaut. Dl« Schar drr Kranken, di« in der Lag« sind, die «Wintermonat« im Süden bezw. in einem milden, — nach Maßgabe de» mehr trockenen «der oder mehr feuchten Gharakter» ihre» Katarrh» in feuchtwarmem ober trockettwarmem — Klima zu verbr ngen, ist nicht klein, aber weit größer ist di« Zahl derer, «denen «n« Reise und da, störungslos« Fernbleiben ovm Ort« ihre» Berufe» versagt ist. Wr diese, -um Verbleiden in «der Heimat oerurteim Gruvp« ist innerhalb weiter «Grenzen der Aufenthalt in möglichst gleichmäßig ttmeperiertem Zimmer eindringende Nachtkälte pflegt den Husten zu ver- schlkmmern — unerläßlich. Doch b-ebn« man den Zimmerarrest nicht zu lange aus, sondern mqcke bet milder windstiller Wetter lage auch «Spaziergänge «im Freien! Hoch zu «werten Ist eine, der Außentemperatur angepaßte Kleidung, di« auf Wollbemb und wollene Strümpfe nur bei besonderer Wettergunst verzichten soll, abwegig ist aber ein überwärme», Schwitzen auslösendes, ständige» Einpäcken. Kühle Waschungen im «warmen «ZImMer pflegen sich vorteilhaft auszuwirken. Die Verordnung von DLberkuren und von Medikamenten muß «dem Arzt «Vorbehalten bleiben. Die zweifellos oft günstig« Wirkung des Besuchs der tm «Winter geöffneten Kurorte zwecks Trinkkuren und Benutzung von Inhalationsapparaten ist weniger in dem speziellen Charakter dieser Einrichtungen als darin zu suchen, daß «die Patienten vor den schädlichen «Wetter- einflüssen in höherem Grade geschützt sind, als im «heimischen Be rufsleben. Endlich darf -bl« Bekämpfung der genannten, die Bereitschaft »um Katarrh in sich tragenden Körperanlagen und Grund krankheiten nicht unter chätzt «werden. Entfettung«- und Gichtkuren, Mäßigkeit im A koholgenuß haben so manchen hart- näckigen «Winterkatarrh in müdere Bahnen gelenkt, und die Be folgung der gegen «das vorzeitige Aftern gerichteten hygienischen Lebensführung hat sich nicht festen als heilsam erwiesen. Der verstorbene jung« Dichter Kladund, bekannt besonder» durch sein andere, Bühnenwerk, den „«Kreidekrei»", «in chine- sisches Spiel, kam gestern für di« Volksbühne mit dem harm losen Spielchen „X H «3" zu Wort. E» ist «ine Mischung au» Vvilksstück und leichtem naiven Getändel. Lin« fröhlich« Epi- sobe zieht da am Auge des Zuschauer» vorüber und wenn er am Lnd« aufsteht, dann bat er sich gut unterhalten. V und X und Z sind außer dem Diener «die Personen de» Stücke». U ist »Ine Komteß, 8 ein Graf, der st« heiraten soll, und L «In Hoch- stapler, der «die Komteß l-lebt und betratet unter dem falschen Namen Z. Der richtige Z. -deckt die Hochstapelei auf, tritt in feine Rechte als «Ehemann ein, genügt seiner jungen Gattin, teils dieierhalb, teils jonerhalb, das heißt eigentlich bloß di-eser- balb nicht und sie kehrt voll Liedessehnsucht in bi« Arme ihres falschen Grafen Z zurück, mit «dem der Richtige Brüderschaft trinkt und -dem er auch -noch seinen Namen schenkt. In amüsanten Szenen entwickelt sich da» Spiel, an dem bas Publikum seine rechte Freud« hatte. Lott« Reller gab die , . .... - liebes- und lebenslustige Komtesse y, Kurt GvneIl ganz aus- Leiden» darstellt. Aber so einfach verhält sich di« Sache nicht, gezeichnet den Hochstapler L, Viktor van Burrn den Grafen Gehen wir vbm akuten Bronchialkatanh au», so lehrt di« Z und Gustav Hild einen famosen «Diener. DI« Spielleitung wissenschaftliche Erfahrung, daß Bakterien der verschieden hatte Hermann Lchultz«-G«rie»heim. Da» sehr ge-! sten Art «die eigentlich« Ursache sind und die Erkältung «den Pro- "" -- . „h nur auslöst, indem sie die, gewöhnlich im Mund«, im Nasemachenraum und im Bronchialbaum in unwirksamen hübschen Zustande befindlichen Krankheitskeime plötzlich "wild werden" läßt. Demgemäß «spielen die Kältecinfl-Üsse nur die Rolle begün stigender Faktoren, die «der Infektion den Boden aus dem Wege der Schl-eimhautreiiMrg der Luftwege bereiten. Aehnlich liegen die Verhältnisse beim chronischen Winterkatarrh, -nur bah das infektiöse Moment mehr In den Hintergrund tritt. Praktisch genommen übernimmt die Kälte, zumal «die fsuchtkalte und mit rauhen Winden gepaarte Luft, die «Herrschaft. Nicht minder be denklich ist «der schroffe Temperaturwechsel, «der «Umschlag müden, trockenen Wetters ins Gegenteil. Namentlich «Greise, «die überhaupt in hoher -Zahl im Winter „aus Katarrh ge stimmt" sind, «werden auf diese Weise in der kalten Jahreszeit ihren Husten nicht los. Auch sonst pflegt -das Leiden recht hart- Weihnachlsvesp« Am 2. Advent-Abend um 7ii Uhr veranstaltet -der GÄsangs- chor vom IugendbuNd eine Weihnachtsvesper i-m Gemeinschafts haus zu Aue, bei welcher alte und neue Weihnachtslieder fü-r Soli, Quartett «u-nb vollen Ehvr vorgetragen werden. Eine solche Weihnachten. Der Eintritt ist frei.