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VK >68 Nuer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Eonntag, den 17. November ISS» « Volkskommissar» t««m «tret- Lvabem tediglich au»führead« In einer Zentrumsversammlung sprach der Vorsitzende I Deutschen Zenirmspartel Prälat Kaa »- 1 VMWMKt Was anbelangi es sich be gisch Vera Durchfühl die Spur hat sich 1 17jährige zum Weei ten die Z dingS in Essen, bei zurtkkgete «et zwei Ta wurde, i ria Hah Mensche, nun SS entweder von Ber Umgebur durchweg verübt n Lhliger, ter besoi lich der mitten ii den. Di fälle ist Innern v teil Flin Die ner Mm darf Vers um das Zn den zet zu ei teilt seit kleine Hc Mordstell wo das f aufgefun! fällig gel nahe her> rigen, da Sllbermar muttnaßli Aem verfrühtes „Ha«1 Prälat Kaas über politische Tages fragen Partner zu machen habe, entscheidend seien für ihr Ja oder Nein zum Äsung-Plan. Ein verfrühtes Ja, bas die Verhandlungen zu Deutschlands Ungunsten beeinflussen könne, komme nicht in Frage. Das Zentrum kenne hier nur den Weg sachlicher Prüfung. Das könne geschehen, wenn das Verhand- lungsergebnis vorgelegt werde. Wenn man eine zustimmende Entscheidung verlangt, dann wolle man sehen, und zwar zuver lässig sehen, nach welcher Richtung hin sich das Schicksal ber deutschen Saar entwickelt und unter welchen Voraussetzungen die Gegenseite bereit sei, die Saar zum Vaterland gurückkehren zu lassen. steigert si lose Falsi und Mädi waren, nn gaben we jeder Mts ch enden Z Stimmun, was die , dete: „Ti Zustand t gen Tütei den Angl Man schri nen als § Poli-i-i is Ver .echei Lite ' arbeit der Erfolg no bisher gez auch solch verschiedet er dem deutschen Volk» sein sollt», und — Po Cott will — werden wird- Der Wegbereiter und Prophet de« auf der Staats verbundenheit freier und kraftvoller Menschen fest in die Zukunft gegründeten Volksstaate» aller Deutschen. C tftehungsgeschichte einer Rriefls^reue lüge Ein für di« Entlarvung d«r Kriegsgreuslprvpagcmda sehr ... . . iechtea Gesundheitszustand rin» jetzt zum Rücktritt führten. Nachfolger Tschitscherin» kämmt wohl kaum «in anderer ver keitbrfrükerr vom Stein Von Fritz ch. cherrmann. Dem ,Lungdeutschen"-Berlin entnchmen wir den folgenden Aufsatz: „Am 86. Oktober 1757 erblickte der Reichsfreiherr vom und zum Stein im Schlosse der Väter zu Nassau an der Lcchn das Licht der Welt. SS war das Jahr der Eröffnung de» Reichskriege» gegen Friedrich von Preußen. SS war da« Jahr der Siege von Roßbach und Leuchen. Genau drei Jahrzehnte später erlebte der Dreißigjährige die Auflösung der Reichsverfassung durch die Säkularisation der geistlichen Fürstentümer. Sine tausendjährige Geschichte schien beendet. Auf den Trümmern de» alten Reiche» erhob sich unumschränkt die Herrschaft der Terrttorialfürsten. Und an den Grenzen loderte da» Feuer der großen Revolution. Der jung« Reichsritter ging in den Dienst des Staates, der unter de» Reiche» Territorien der stärkste, der gerechteste und der bestregterte war. In Westfalen, dem Land der roten Erde und der aufrechten freien Menschen fand er den Boden für seine Tätigkeit auf dem Gebiete der Verwaltung und der Reformen. Hier sah er noch Reste alter Selbstverwaltung. Hier gab e» keine Latifundien. Hier war auch den Adel durch die ständischen Einrichtungen an hie Zu sammenarbeit mit freien Bürgern und Bauern gewöhnt. Aus den Erbentagen (Gemeindeversammlun gen) seine» Wirkungsbereiche» lernte er sachliche Mit arbeit an den öffentlichen Dingen kennen. Als der deutsche Kaiser die ehrwürdige Krone de» Reiches niedergelegt hatte und hie deutschen Für sten sich im Rheinbund bedingungslos dem erfolgrei chen Korsen unterwarfen, übernahm es Stein, die Heber leitung der Gebiete von Paderborn und Münster in die preußische Verwaltung durchzusühren, weil er der lleber- zeugung war, „daß Deutschlands Veredelung und Kultur fest und unzertrennlich an da» Glück der preu ßischen Monarchie gekettet sei". DaS Jahr 1804 sah den preußischen Beamten als Minister des Königs. Doch.schon drei Jahre später war „der widerspenstige, trotzige, hartnäckige und un gehorsame Staatsdiener" in Ungnade entlassen. Stein ging nach Nassau und Preußen nach Tilsit. Napoleons Machtwort gegenüber dem König von Preußen rief den in Ungnaden Entlassenen in den Staatsdienst zurück. Und das, was der König des friderizianischen Staates versagt hatte, gewährte er nun in der zusammen gebrochenen Mon archie, nämlich grundlegende Reformen. ,Aer König," schrieb Stein an Hardenberg, „zeigt mir bis jetzt viel Vertrauen, und ich kann nur zu frieden sein mit der Art, wie er mich fürchtet." — Diese Furcht aber ließ die Reformen Wirklichkeit wer den, hie Stein bereits in glücklicheren Zeiten der . Monarchie geplant, und vocgtHchlag.sn hatte. - ,Hch halte es für richtig", schrieb er in je ner Zeit an Hardenberg, „Vie Fesseln zu zer brechen, durch welche die Bürokratie den Aufschwung der menschlichen Tätigkeit hemmt, jenen Geist der Habsucht, des schmutzigen Vorteils, jene Anhänglichkeit ans Mechanische zu zer stören, die diese Regierungsform beherrschen. Man muß die Nation daran gewöhnen, ihre eigenen Geschäfte zu verwalten und aus je nem Zustand der Kindheit hinauszutreten, in dem! eine immer unruhige, immer dienstfertige Regierung die Menschen halten will." ES sind die Jahre der großen Erneuerung Preu ßens. Und unter den bedeutenden Männern, die Steins Gehilfen.waren, leuchten die Namen Gnei sen au, Scharnhorst, Hardenberg, Schoen/ Winke, Schrötter, Freh u. a. in der Geschichte. Was Stein wollte und Plante, war die Revolution. Tie Kräfte des ganzen Volkes sollten frei gemacht werden. Die Erneuerung des Reiches durch und über Preußen war sein Ziel. Die Macht des zukünftigen Kaisers aber sollte auf freien Männern beruhen. Mitten in den Kämpfen in diese Pläne fiel ein unvorsichtig geschriebener Brief Steins in die Hand Napoleons. Und a« 16. Dezember 1808 ging da» berüchtigte Edikt des Franzosenkaisers von Madrid aus in die Welt: „Der namens Stein, welcher Unruhen in Deutschland zu erregen sucht, ist zum Feinde Frank reichs und des Rheinbundes erklärt." Mt ihm begann der Leidensweg de» großen Reformators, der ihn über Oesterreich nach Rußland führte. 55 Jahre war er alt, als er am Hofe de» Zaren für den Befreiungskrieg zu wirken begann, der wenige Jahre später Wirklichkeit wurde. Aber als die Schlachten geschlagen waren, als die Heere der Völker — nicht die Söldnertruppen der Fürsten — zurückkehrten in die Heimat, da war und blieb derjenige, der den Sieg vorbereitet hatte in Hao- ter Arbeit und unter unsäglichen Mühen, auSgeschal- tet und abgeschnitten von jeder eingreifenden Wirksam keit. Als Privatmann zog er sich auf .seine Güter zurück. Und am 18. Juni 1831 starb er in Kappen berg als einsamer Mann. Erst im Jahre 1857 errichtet man dem größten unter Deutschlands Staatsmännern einen Gedächtnis turm auf dem Kaisberg bet Herdecke an der Ruhr und rief die herrlichen Verse Arndt» in» Land: Der Gewaltigste war in de» Vaterland» Marken, Lier Stärkste, der unzerbrechliche Stein. Solange klinget von deutschen Lippen Gesang, Wird klingen de» mächtigen Namen» Klang. Was der ReichSfreiherv vom und zum Stein un» Zungdeutschen ist, wissen wir. Wir versuchen, sein Vermächtnis dienend in di« Zukunst zu trag«. Was als Litwinow la Frag», ber praktisch mtl A«,nah<m kurzer Pau- isen, schon fest Ichren ba» Dolkkommissarial M auswärtig« Angelegenheiten leitet. Irgendeine Aendemng schon bcher nicht <n Frage, < len persönlichen Einfluß h Organ« de» Politbüro» stad sichtigte Lokaltermin in der Mordsache Köhler ist abae- setzt worden. Eine Obduktion der Leiche de» erschosse nen Köhler ist nicht mehr möglich, da die Verwesung zu weit fortgeschritten ist. Dagegen wird die Schädel docke des Skeletts untersucht werden. Der durch Rund, funk vom Untersuchungsrichter geladene Zeuge, der sich au» München gemeldet hat, ist vernommen worden. Auf Einzelheiten konnte er sich nicht mehr besinnen. Er erklärte aber, den Eindruck gehabt zu haben, daß man ihn abgcholt habe, damit er von der beabsichtigten Lö tung Kühlers nichts erfahre. Tiie drei Verhafteten Sampel, Gchwentnger und von Beulwitz wurden gestern nach.Neiße übergeführt. Tie vorgestern vernommenen Gastwirtstöchter Seifen au» Nikolstadt (Kreis Ltegnitz) haben erklärt, nur Beulwitz und Schwentnger gekannt zu haben. Nach dem Verschwinden Kühler» seien Leute gekommen, .welche regelmäßig die noch eingegangene Post Köhler» ab geholt haben. Tie Verdächtigten kennen diese Per sonen nach ihren Angaben allerdings nicht. Ein englisches Gesetz gegen den Mißbrauch fremder Automobile Die Unsitte, sich fremder auf der Straße parkend«! Auto mobile zu bemächtigen, um eine Bummel fahrt zu unternehmen und dann den Wagen irgendwo seinem Schicksal zu überlassen, hat einen solchen Umfang angenommen, daß sich die englische Regierung veranlaßt gesehen hat, ein Gesetz vortzubereiten, in dem für dieses neuartige Delikt HaWrafen von drei bis zwölf Monaten oder Geldbußen von 50 bis 100 Pfund vorgesehen sind. Sokolnikvff Svwjetbotschaster in London „Daily Expreß" meldet, daß der früher« Finanzkommissar der Sowjetregierung, Sokolnikoff, der britischen Regierung für den Posten des neuen Sowjetbotschafders vorgeschlagen und von ihr gebilligt worden sei. !In einem Leitartikel drückt „Daily Ex preß" sein« Genugtuung über die Zurückziehung des Vorschlages aus, mit diesem Posten Kamansw zu betrauen, der in London persona non grala sei. Anerkennung der Regierung Nadir Khans durch England Der Staatssekretär des Auswärtigen in London Hal an die afghanische Regierung ein Telegramm gerichtet, in dem er im Namen der britischen Regierung und der Regierungen der Domi nions die Regierung Nadir Schahs anerkennt und die Hoffnun ausspricht, daß die freundlichen Beziehungen bestehen bleiben. W Tschitscherin zurückgetreten Zwist mit Stalin Der russische Volkskommissar G. Tschitscherin, heute der bienstäiteste Volkskommissar in der Räteunion, ein Mer Bolsche wik und Freund Lenins, seit Sommer 1918 Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, P nunmehr aus Gesundheitsrück sichten, wie die amtliche Erklärung heißt, zurückgetreten. Unter den bolschewistischen Führern war Tschitscherin frag los eine der bedeutendsten und interessantesten Erscheinungen. Einst zaristischer Beamter, kam er wie viele bolschewistische Füh rer durchaus nicht aus „proletarischen" Kreisen. Einer alten russischen Adelsfamilie entstammend, war er auch mit dem deutsch baltischen Adel verwandt (Meyendorsss, Stackoldergs usw.). Schon früh schloß er sich, ähnlich wie der Anarchist Misst Kra- potkin, ber revolutionären Bewegung an und wurde damals aus Rußland ausgewiesen. Er lebte zuletzt, wie Lenin, in der Schweiz und gehörte dort zum engsten Freundeskreis Lenins. Nach der ersten russischen Revolution kehrt er, wie die ande ren führenden Bolschewisten, nach Rußland zurück. Während er beim bolschewistischen Umsturz selbst keine Rolle spielte, wurde «r auf Vorschlag Lenins hin im SomMer 1918 als Nachfolger Trotzkis, der das Volkskommissariat für Heereswefen übernahm, zum Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten ernannt. Es war fraglos insofern «ine glückliche Wahl, als Tschitscherin für diesen Posten tatsächlich der geeignetste Mann war. Es ist mit in erster Linie sein persönliches Verdienst, baß fast alle Großmächte die Räterogierung in den nächsten Jahren aner kannten. Wie «in ausländischer Diplomat, der mit Tschitscherin viel zu tun hatte, erzählt, war dieser «in unermüdlicher Arbeiter, der zu jeder Tages- und Nachtzeit — Tschitscherin arbeitete.oft bis 3 Ahr 'Morgens — zu erreichen war. Daß eine täglich« Ar- beitszeit von 17 bis 18 Stunden die Gesundheit mit der Zeit untergraben mußt«, war Kar. Tschitscherin war eigentlich schon seit Jahren «in kranker Mann, der nach kurzer Arbeitsperiode immer wieder aus Urlaub achen mußte. Seit etwa zwei Jahren traten noch verschieden« Mrimmgsverschichenheiten mit Stalin hinzu, di« dm Zusammen hang mit dein tatsächlich sehr schlechten Gesundheitszustand Der Hall Lampel Die de» Fememorde» B«schuldlgtea werd« nach Reiß« »«Pracht der Deutschen Zentrmspärtet Prälat Kaas- Der am Freitag in Wackenau bet Neustadt beab- Trier u. a. über die deutsche Innen- und Außenpolitik. Er sichtigte Lokaltermin in der Mordsache Köhler ist abHe- führte u. a. aus, in der Innenpolitik sei die große Parteizerrisien- heit zu beklagen. Vielfach sehe ber Deutsche in den Angehörigen einer anderen politischen Pattei einen minderwertigen Menschen. Das werde nicht besser, bis die suchende deutsche Jugend bas ganze verkalkte und überlebte kleinliche deutsche Patteisystem über den Hausen gerannt habe und die ewig Gestrigen zu einer Neu struktur zwingt. Wenn das Volk nicht zu dieser inneren Cini- gungsbereitschaft komme und keinen Konzentrationswillen zeige, dann würden Deutschlands Gegner in den kommende« Verhand lungen leicht mit ihm zu arbeiten haben. Kaas bekannte sich dann grundsätzlich zur bisherigen Außen politik, da, wie er sagte, er und bas Zentrum Freund« einer ehr lichen Verständigung mit Frankreich seien. Jedoch hab« er mehr als einmal den Eindruck gehabt, als sei Deutschland in fei ner Konzessionsbereitschaft, und zwar in der Pränumerando- brreitschaft, weitergegangrn als dies notwendig war. Es geb« «ine Grenze des deutschen Entgegenkommens. Sie sei jetzt min destens erreicht. Tr halte es auch für «inen großen Fehler, von einer Liquidation des Krieges zu sprechen. Dieses Wort habe man etwas voreilig gebraucht. Wenn die Haager Abkommen schon die Liquidation des Krieges bedeuteten, dann habe man kein Recht, Weiteres zu verlangen. Der Rhein sei auch nach der Räumung noch nicht befreit, bestehe doch nach dem Versailler Vertrag für gewisse Verfehlungen immer noch das Wieder- besehungsrecht. Deutschland habe kein Interesse daran, den Rhein schon eher als befreit zu erküren, als dies völkerrechtlich richtig sei. Man nehme mit dieser Befreiungsproklamativn dem Volke den Elan zum Weiterkämpsen und zerstöre die Grundlage für eine neue politische Offensive. Der Redner verwies auf die von ihm kleinlich genannten Sicherheitsmaßnahmen im Rhein land und sagte, er sehe zwar keine andere Möglichkeit zur Stabi lisierung des Friedens als durch eine deutsch - französische Ver ständigung, aber der Weg zu dieser Verständigung sei der des Vertrauens und nicht der Zerstörung. Was Tardieu für Frank reich in Anspruch genommen habe, daß nur ein starkes und ruhi ges Volk für den Frieden arbeiten könne, gelte auch für Deutsch land. Kaas kam dann auf die Rückwirkungen zu sprechen, die längst hätten verwirklicht sein müssen. Die Räumung der zweiten Zone sei kein Entgegenkommen, sondern ganz selbstverständlich. Was die Saar anlange, so hätte an dem Tag«, an dem Deutschland in Genf eingezogen sei, Frankreich aus dem Saargebiet ausziehen müssen. Das wäre, so erklärte der Redner, lobenswett, völker rechtlich, gradlinig, staatsmännisch weise gehandelt, europäisch schöpferisch gewesen, und wenn dann die beiden Nachbarvölker sich an einen Tisch gesetzt Hütten, dann wäre dies sicher in einem anderen Geiste geschehen, als in dem Geist kleinlich«! oder — verzeihen Sie den Ausdruck — schofler Interessen. Sicherlich habe niemand in Frankreich den Muk zur Fortsetzung des Saar- Experiments, aber weil man vorübergehend Hoffnungen genährt habe, trenn« man sich ungern von dem Gebiet. Es fei' leichter, etwas zu schlucken, als es wieder von sich zu geben. Durch die , wertvoller iBeitrag ist der Zeitschrift „The Christian Century" zu Verzögerung der Saarverhandlungen habe sich «in tragbares enntnehmen. Di« lawinenartige Entwicklung her Nachrichi Arrangement erschwert. Als Führer ber Zentrumspartei erklär« > könnte erheiternd wirken, wenn sie nicht Iso erschütternde Erinne- er, daß die Lösung der Saarsrage und die Aussichten, die der rungen weckte. Im Herbst 1914 berichtete anläßlich der Erobe- - rung Antwerpens die Kölnische Zeitung: „Ws Antwerpens Fall bekannt wurde, läuteten die Glocken" — gemeint waren die Kirchenglocken Kölns. — Der Pariser „Matin" übersetzte: „Nach einem Bericht der Kölnischen Zeitung .wurde die Geistlichkeil Antwerpens gezwungen, bei der Einnahme der Stadt mit den Glocken zu läuten." In England konnte man daraus lesen: ,-Entsprechend einer Mitteilung, die der Matin aus Köln erhält, wurden in Antwerpen di« belgischen Priester, die sich weigerten, die Glocken zum Fall der Stadt läuten zu lassen, aus der Stadt verjagt!" Darauf wußte der „Corriere della Sera" 'bereits: „Nach dem Bericht, den eine Londoner Zeitung über Paris aus Köln erhält, wurden die unglückseligen belgischen Priester, die sich hei ber Einnahme Antwerpens weigerten, die Glocken läuten zu lassen, zu Zwangsarbeit verurteilt." Daraufhin setzte der Matin wieder ein und zwar mit folgender Schamrmär: Mach einer Erkundigung des Corriere von Köln über London wird bestätigt, daß die barbarischen Eroberer Antwerpens die unglücklichen bel gischen Priester für heroische Verweigerung des 'Glockengeläuts bestraften, indem sie sie als lebendige Klöppel — den Kopf nach unten — aufhängten." Ts schadet nichts, wenn auch die junge Generation an einem solchen Beispiel erfährt, was Kriegslegen den und Greuelnachrichtm sind. Taten oöer Sluff Tie prominenten VolkSbegehrler pflegten bekannt lich ihre Ausführungen gern mit der» Ber- zu schließen: Der eine fragt: Was kommt danach? Ter andre: Was ist Recht? Und dadurch unterscheidet sich Ter Freie und der Knecht!" Diese», in Hunderten von Bolksbegehr-Dersanun lungen totgerittene Zitat hat ein Mitglied des Jung deutschen Orden» veranlaßt, dem Kreis Hugenberg— Seldte—Hitler folgendes ins Stammbuch zu schreiben: „Ter eine fragt: Wa» kommt danach? Ter andre geht gleich druff. Und dadurch unterscheidet sich Tie weise Tat vom Bluff."