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24. Jahrgang 1927 bkrge Sesangs- l Ihnen, ertum fft ir. Diele ilung für offiziellen aber am misse her rr, Mör- Professor er sich nute Än- ie sie zu zu Hal- hie doch »rauchen, u helfen, wünschte »ens zu Geschäft, von rund )a-nkoe ist em auch er keinen u führen. llue einer i, dab Strafe ^"dolf 1 Die Zahl her Erwerbstätigen stieg im Jahr« 1882 von 40 Pro- zent der Gesamtbevölkeruug auf 52 Prozent im Sichre 1926. Diese Entwicklung wird noch weitergehen. Es ist deshalb Zett, die schönen Reben zu lasten und alle praktischen Vorschläge zur Beseitigung her Arbeitslosigkeit zu prüfen. Dor dec furchtbaren Geißel des Arbeitsmangels müssen alle Partei-bogmen verschwinden, auch wenn bas Eingeständnis früheren Unrechts vielen Parteipäpsten unangenehm ist. In ter Kolonialfrage mästen wir alle umlernen, wenn wir Kolonisation als neue sittliche Menschheitsaufgabe nutzbringend einreihen wollen in unsere Wirtschaftsorganisation. Landes- n. Koalirionskrile? Auszug des Zentrums aus dem Rschtsqusschuß wegen der Ehescheidungsresorm Im Rechtsausschuß des Reichstags wurde die Ehe« scheidungsreform weiter beraten. lieber die prinzipielle Stellungnahme der einzelnen Parteien zur Weschei- dungsreform wurden verschiedene Erklärungen abgege ben. Der ReichSjustizminister war nicht anwesend. Abg. Pfleger (Bahr. BP.) erklärte, er stelle fest, daß für ihn und seine Politischen Freunde die Frage der Er leichterung der Ehescheidung eine so schwerwiegende Politische Frage sei, daß, nach seiner Auffassung weder im Reiche noch in einem Lande ein Mitglied seiner Partei einer.Regierungskoalition angehören könne, de ren Mehrheit sich für eine Erleichterung der Eheschei dung ausspreche. Wenn er sich trotzdem an der Wet terberatung der vorliegenden Anträge beteilige, so ge schehe das, um Verbesserungen der Anträge zur An nahme zu verhelfen. Abg. Tw- Bell (Ztr.) gab hierauf namens der Zentrumsmitglieder des Rechts ausschusses folgende Erklärung ab: Wir sind bei der Reichsregierung wegen der Behandlung der Eherechts reform im.Rcchrsausschuß vorstellig geworden. Ueber das Ergebnis haben wir bisher von der Reichsregie rung keine Mitteilung erhalten. Solange wir darüber nicht unterrichtet sind, können wir an den Sitzungen des Rechtsausschusses nicht tcilnehmen. Hierauf verließen die Zentrumsmitglieder geschlos sen den Saal. Abg. Dc. Kahl (D. VP.) erklärte, daß er und der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Abg. Dir. Landsberg (Soz..). einmütig zu der Auffassung ge langt seien, daß es nicht ihre Sache sei, die Ehescheie dungsreform von dem! Arbeitssilan des Rechtsaus schusses abzusetzen, sondern daß lediglich und ganz allein der Nechtsausschuß.selbst hierüber zu entschei den habe. Abg. Tir. Rosenfeld (Soz.) hob hervor, daß es seinen Freunden bei ihren Bestrebungen auf Reform der Ehescheidung daraus ankomme, bei zerrütteten Ehen eine Scheidung zu ermöglichen, ohne daß die Parteien zum Vorbringen unwahrer Behauptungen ge nötigt würden. Der Redner beantragte die Einsetzung eines Unterausschusses. Zm weiteren Verlauf der Sitzung beschloß der Ausschuß, die Anträge zur Ehescheidungsresorm einem Unterausschuß für die wettere Beratung zu über weisen. Vie Tagung -es Reichsausschusses für HanSel und InSustrie Ser deutschen volkspartek IM Hause „Seefahrt von Bremen" fand eine aus dem gan zen Reich stark besuchte Tagung des Reichsausschustes für Handel und Industrie der Deutschen Volkspartei statt. Reichstagsabge ordneter Dr. Hugo eröffnete die Sitzung nut einem Nachruf für den verstorbenen Dr. Stresemann. Den ersten Dortrag hielt Georg Müller- Oerbinghausen zum Thema: „Die wirt schaftliche Lage." Er wies die Behauptung zurück, als seien wir in Deutschland in einer Wirtschaft-Depression begriffen. Don einem Notjahr 1929 könne nicht gesprochen werben. Er sehe im Gegenteil in der Entwicklung eine Anpassung der deutschen Pro duktion an bi» Gleichgewichtslage, wie sie durch die svrtdauerMn Eingriffe des Staates geschaffen fei. E» sei «in Punkt erreicht, wo in schr wette« Gebieten der Wirtschaft «ine Perwtnerpng der vorteilhaft« sei al» bi» Erhdhuug der Produktivität. Geheimrat findet ! statt, w. 2- zu lo- iiebig.) ichang S, Zu ll. b) Seit» stützen . TV. letter- . 3. (Albe- rlung. os. AMD ößnitz uung: rrren, Zogel, Ver- otz. Dr. Zapf, M. t>. R., behandelte das Thema von der politischen Seite aus. Zum Thema „Wirtschaftssicherung durch gründliche Staatsreform" betonte Reichskanzler a. D. Dr. Luther di« Not wendigkeit einer durchgreifenden Staatsreform und unterstrich besonders, daß jede wirksame Finanzreform neben -der unmittel baren Entlastung der Wirtschaft vor allem dem Glauben an die deutsche Zukunft stärken müsse. — An die Referate schloß sich eine eingehende Aussprache. 1928 Landwirtschaft 11Z Bergbau 488 Baugewerbe M8 Kaufmännische Angestellte (männlich) 928 Kaufmännische Angestellte (weiblich) 442 Techniker 107S anderer Kolonialstaat kann In feinen Anfängen solche Leistungen aufweisen Es gibt ja besonders ehrliche und begabte Statistiker, die beweisen, daß der Handel der Kolonien 1913 nur 1,5 Pro zent des deutschen Gesamthandels betragen habe, also nichts de- deute. Das bedeutet aber, daß 0,25 Prozent der deutschen Be- volkerung, die vollständig aus dem Nichts an gefangen haben, t,.i Prozent des Gesamthandelg erarbeitet haben, also sechsmal soviel wie jeder Deutsche in der Heimat, der eine vollkommen eingerichtete Wirtschaft hatte. Jeder Siedler draußen erarbeitet das Sechsfache für die Volkswirtschaft, wie der heimische Landsmann. In fremden Ko- ^len für andere Volkswirtschaften, in eigenen Kolonien für die deutsche Volkswirtschaft. Kolonisation tut not, sie schafft nicht nur Rohstoffe zur Stelle, sie vermehrt die Lebensmittelproduktion, sie -gibt vielen Menschen Brot und Arbeit und schafft Bedürfnisse vom Vielfachen des heimischen Arbeitslosen, erhöht also die Verbrauchskraft und Ver brauchsfähigkeit, schafft neue, zukunftsreiche Absatzgebiete und bringt damit der heimischen Industrie Aufträge, dem Arbeits losen Arbeit, der ganzen Wirtschaft neue Befruchtung und neuen Auftrieb. Kolonien brauchen Kapital? — letzter Anker der Unbelehr baren! Arbeitslosenversicherung braucht kein Kapital? Nein? 1,1 Milliarden jährlich sind dafür notwendig, dazu 51.1 Millionen Vock nock ein SckluLgeset) in cler Aufwertung? Entgegen den vielfach in öffentlichen unv Pri vaten Kreisen vertretenen Ansichten, nicht noch einmal in die Wirrnis der Ungerechtigkeit und Unzulänglich keit der Aufwertung durch! ein Schlußaufwertungsgesetz etnzugretfen, wird anscheinend in nächster Zett doch noch ein solches Gesetz für die Hypotheken- und Pfand briefauswertung vorgelegt werden. Wie zu erwarten war, Handelt es sich dabet um den ominösen Verfalls tag vom 1. Januar 1932, an dem! die Aufwertung» Hypotheken zur Rückzahlung fällig werden. Es ist gar keine Frage, daß in einer ganzen Reihe von Fällen, namentlich wo sich Gläubiger und Schuldner wechsel seitig für Betrogene halten, der Termin 1932 nicht ohne Schwierigkeiten, nicht ohne Tiruck und Pressung vorübergehen würde. Ob aber nun die Gesetzesmaschine bemüht werden muß, ob nicht eine Härteverordnung das gleiche vollbracht hätte, steht dahin. Aus jeden Fall muß das neue kommende Gesetz vermeiden, daß eine allgemeine Verschleppung der Schlußaufwertung und eine unnötige' ÄufblähuM de» Auswertungsappa rates der Regierung eintritt. Zn allen einsichtigen deutschen Gläubiger- und Schuldnerkreisen ist man, nachdem man von dem Streit um die Aufwertung einige Jahre entfernt ist, der Ueberzeugung, daß eine Aufwertung von staatswegen, eine unitarische Abrege lung niemals allen berechtigten Forderungen Genüge tun wird; jedes weitere Auswertungsgesetz müßte im mer wieder durch! Härtederordnungen gemildert wer den, weil es immer wieder, wie alle bisherigen auch, den einen oder den anderen Teil benachteiligt. TfaS neue Austvertungsgesetz wird also in erster Linie zu vermeiden haben, daß von der Milderung, nämlich der bis 1. Januar 1938 zu genehmigenden Stundung der Rückzahlung oder der Rückzahlung in Raten, die Mehr heit wenn nicht die Gesamtheit der Schuldnerschaft so fort Gebrauch macht, eben weil es eine Vertagung und damit eine Milderung bedeutet. Bekanntlich ist schon ein großer Teil der Schuldner abgewtesen wor», den, der eine besondere Notlage und damit eine Ab wertung bei der Festsetzung der bisherigen Beträge geltend machen wollte. Aufwertungsschuldner, die hier bereits abgewicsen wurden, müßte da« Gesetz, von kleinsten Ausnahmen vielleicht abgesehen, völlig aus schließen. Das Gesetz muß vermeiden, daß, bei Be rechnung der Neuregelung, da» Interesse für die Schaf fung von Ersatzhypotheken erlahmt. In Süddeutsch land werden sich vermutlich weniger Komplikationen einstellen, weil man dort in viel höherem Matze ajl« in Norddeutschland von der Möglichkeit Gebrauch ge macht hat, Kündigungshhpotheken 19S2 in unkündbare Tilgungshypotheken 1938 bei den Hypothekenbanken um- zuwandeln. Vielleicht wäre e« ratsaM, In dieser Rich tung da» Gesetz aur-ubauen und die Auswertung stellen der Regierung nur att »erusung»instanz«r bei etwaiger Ablehnung durch- tzie Hypothekenbanken fun gieren zu lassen. Hilke für clie Erwerbslosen? Deutschland Ist ja bekanntlich nicht arm an eigenartigen Käuzen. Ts MM sich aber jetzt eine ganz besondere Art breit, die sich um -die „schwarze Gefahr" Sorgen macht, so baß wir oft anneMen konnten, wir hätten keine anderen Sorgen. Die hun» lert Millionen Neger, die es bei reichlichster Schätzung gibt und deren lHelmatgeblet etwa 20 Millionen Quadratkilometer um- sajzt, liegen diesen Leuten so am Herzen, datz sie entrüstet auf- schreien, wenn man sie an die hundert Millionen Deuiscke er- inner, deren Heimatgebiet kaum k Million Quadratkilometer umfaßt und die vor gar nicht langer Zeit überall gequält -uns bedruckt wurden, so daß sie heute sich noch nicht davon erholt daoen. Mit der Zwangsarbeit einiger hunberttausender Schwar te, dis kein deutscher Kolonialfreund billigt, beschäftigen sie sich ii eit mehr a.s mit der erzwungenen Arbeitslosigkeit, die nun schon ..orekang MMvnen deutscher Mitbürger fast bis zum Wahnsinn treibt. Die Reform des Gesetzes für die Arbeitslosenversicherung Hut in Deutschland zwar große Wogen geschlagen, aber eine grundsätzliche Diskussion, wie man für die Unglücklichen Arbeit schafft, hat sie nicht hervorgerufen. / Ja, es gibt sogar Gemütsmenschen, die aber beileibe nicht als asozial, sondern als das Gegenteil angesehen werden wollen d>'e antzer der heute üblichen Konzession aller Bierbankwir-tscha'ftler an das Zeitkarnickel — Rationalisierung geheißen — behaupten, i baß der Saisoncharakter vieler Gewerbe eine gewisse Winter- arveitslosigkeit als nicht vermeidbar bedinge. Warum es aber z. B. in Frankreich mit seinen 600 Erwerbslosen im September WL9 keinen so bösartigen Saisoncharakter gibt, habe ich vergeb- lich zu erforschen gesucht. Für den vorurteilslosen und scharfen Beobachter ist es heute klar, daß die Arbeitslvsenfr-age in ihrem inneren Kern, nämlich Beschaffung von Arbeit, an der Unlust säst aller Parteien schei tert, da die Frage der Beschaffung von rationeller, für die Volks wirtschaft gewinnbringender Arbeit gegen viele außen- und innen politische Dogmen der Parteien verstößt, zu deren Aufgabe sie heute trotz aller Not der Erwerbslosen noch nicht bereit sind. Zu einem dieser Dogmen gehört auch die nur in Deutschland bestehende Geringschätzung, teilweise sogar Ablehnung der Kolo- nmiarbeit. Ich will sie nicht als Allheilmittel preisen, aber ihre Wirksamkeit sür die Beschaffung von Arbeit ist in Verbindung mit inneren Reformen doch so groß, daß ich bezweifle, ob ihre Gegner auf die Dauer die Verantwortung den Arbeitslosen und dem deutschen Volke gegenüber tragen können. Zum Beleg im folgenden einige praktische Untersuchungen. Dcrsichemngspflichtig-e Arbeitslose im Vergleich zur erwerbs tätigen Bevölkerung (Selbständige und Unselbständige) Arbeitslose Belgien England Frankreich Italien Schweiz Deutschland Deutschland und < . li-en gleichen Prozentsatz Arbeitslose. Die Arbeitslosigkeit in den bereinigten Staaten wird statistisch nicht erfaßt. Es gibt Leute, idi-e jedoch die Arbcitslosenziffer auf drei Millionen beziffern. Das D-at viel Wahrscheinlichkeit für sich, da der rücksichtslose Expor-t- roille der Union eine nicht voll ausgenützte Produktionsquote be iweist. Die drei größten Industriestaaten der Welt leiden also »unter einer starken Arbeitslosigkeit: ein Beweis der Ueberindu- strialisierung. Amerika hat große -eigene Rohstoffquellen, wenn cs auch verschiedene Rohstoffe einführen muß. England ist der Inhaber des größten Kolonialreichs, Deutschland hat weder Roh stoffe, noch Kolonien. Das nennen die Koiomalgegncr -einen Be weis gegen den Nutzen von Kolonien; es -ist aber lediglich ein Beweis für mangelhaftes wirtschaftliches Denken. Amerika hat keine Kolonien, aber Rohstoffe -und doch Arbeitslose; England bat Kolonien und auch Arbeitslose, Deutschland hat keine Kolo nien und keine Rohstoffe und trotzdem Arbeitslose. Die Arbeits losigkeit Hat -also weder mit Rohstoffen allein noch mit Kolonien allein etwas zu tun, -auch nicht mit dein Mangel an -beiden. Die Kolonialgegner behaupten deshalb, der Ausbau des -inneren Marktes durch erhöhte Löhne beseitige die Absatznot und damit sie Arbeitslosigkeit. Der innere Markt der Union ist aber wirk lich auf der Höhe, auch in England ist der Lebensstandard höher :!s in Deutschland: und trotzdem Arbeitslose. Wir sehen, mit dem Drehen auf der eigenen Achse wird das Problem nicht gelöst. Der Kernpunkt ist die Ueberindustnalisie- rung und die Vernachlässigung der Landwirtschaft. Die Industrie kann weder vom Kapital, noch von der Arbeit leben, vorerst hat der Austausch von Industriewerten gegen landwirtschaftliche Pro dukte noch immer sein Recht, und da sitzt di« Krankheit, nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Welt. Die Erhöhung der land wirtschaftlichen Preise nutz gar nichts — der Absatz wird sinken, und der Bauer hat nicht mehr Betriebskapital als vorher. Kolonisation -ist -notwendig, und dazu sollen Kolonien bienen. England hat zwar Kolonien, aber nur machtpolittsch; wirtschaft- sich hat es sich darum wenig bekümmert, landrskulturell hat es vollständig versagt, da es kein« landwirtschafüichen Auswanderer hat, die Eingeborenen aber so ausbeuten -ließ, daß diese als Kow summten fast gar nicht in Frage kommen. Das Suchen nach Diamanten, das Graben nach Gold chat ihm trotz aller Metzeleien und Kriege gar nichts genützt; als Industriestaat es von .seinen Kolonien wenig Nutzen gehabt, da es vorwiegend Kapttallsten und keine Siedler in sein« Kolonien -«schickt hat. Kaum 6000 weih« Siedler haben in den deutsch«« Kolonien vor dem Kriege in kaum löjähriger Aufbauarbeit «inen Au»-und Elnfuhrhandtl von über 300 Millionen Marl Im Jahr» 1013 geleistet. Kein -irr Prozent 1L Jahresdurchschnitt 6,0 0,0.1 1§ 0,6 6,0 England haben -also im Jahresdurchschnitt -DUZ Anzeiger Dr Sas Erzgebirge n„., s.a., u°» X,.. Nr- 260 Donnerstag, den 7. November 1S2S Wohlfahrtszuschüsse. Nur einen kleinen Teil davon steckt jährlich n die Kolonien, und sie werden vielfachen Nutzen tragen. Aber schickt Siedler. Techniker und Kaufleute hinaus und für dl« Ein. geborenen Lehrer und Aerzte, aber keine Kapitalisten. ,, Auf 100 offen« Stellen entfielen bei uns Im 8ahr«»durch- fchnltt Bewerbungen: 1927 ISO 469 488 >1228 620 L39S