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Ar. BE Auer LagsSlatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Sonntag, de« SV. Oktober 1SS0. gevung beschlossen worden ist, al» unver einbar mit den Grundsätzen eine» Rechts staates erklären. Der Bund sicht mit Sorge die jahrelangen Anstrengungen um den Wiederaufstieg Deutschland» und um Verständigung mit den anderen välkern ernstlich gefährdet und befürchtet darau» schwere innere Politische Kämpfe zum Nachteil de» Volksstaate» und de» deutschen Volke». Der geschäfts führende Vorstand billigt die von der Bundeslettung getroffenen Maßnahmen, um die Beamten von der Unterstützung diese» Volksbegehren» fernzuhalten." Württemberg un- Ser gouog-plaa Die .Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet au» Stuttgart: Die bisher im württembergischen Landtag von der Opposition gegen die Regierung beantragten Mißtrauensvoten sind regelmäßig! dadurch zu Fall ge bracht worden, daßj die Deutsche Bolkspartet nicht dafür stimmte. Wie der Vorsitzende der volksparteilichen LandtagSfraktton jetzt erklärt hat, besteht die Absicht, diese Haltung zu ändern, wenn die. württembergifche Regierung ihre Bevollmächtigten zum Reichsrat dahin instruieren sollte, gegen den Aoung-Plan zu stimmen. Tier württembergifche Landtag wird 'bei seinem Zu sammentritt am 22. Oktober sich gleich mit einer An frage der Sozialdemokraten zu beschäftigen Haben, die die Stellung der württembergischen Regierung zum Aoung-Plan betrifft. Ein Aufruf -es Jungüeut^en Grüens Der Hochmeister des Jungdeutschen Ordens, Mahl rau n, veröffentlicht einen Ausruf an die Meister und Brüder des Jungdeutschen Ordens, in dem er unter Hinweis auf die Angriffe von Stahlhelm und Natio nalsozialisten gegen den Orden es allen Meistern zur Pflicht macht, den Einheiten möglichst Zurückhaltung bis zur Beendigung des Volksbegehrens aufz verleg en. Insbesondere dürften sich jungdeutsche Redner auf keine Debatten darüber einlasfen, ob der Uoung-Plan oder der Dawes-Plan besser sei. Der Jungdeutsche Orden bekämpfe beide Tribut-Diktate^ Das Volksbe gehren lehne er ab, weil es ein untaugliches Kampf mittel gegen diese Tributdiktate sei. Tie ganze Öffent lichkeit müsse wissen.. Hatz der Jungdeutsche Orden an diesem Wahnsinn nicht mitschuldig sei. Vie »UeberparteMchkeit"' des Stahlhelms Ausschluß zweier Volksparteiler wegen des „Volksbegehrens Der Hamburger Landesverband des Stahlhelms hat die deutschvolksparteilichen Bürgerschaftsabgeordneten Rechtsanwalt Dr. N. Dehn -und den Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschafts bundes, -Erich Fen-ger, ausgeschlossen, weil beide den Aufruf des Lanbesausschusses der Deutschen Volkspartei gegen bas Volks begehren unterzeichnet haben. Das Disziplinarverfahren gegen Regierungsrat Bierbach Zu der Suspendierung des Negierungsrates Dierbach in Düsseldorf meldet bas Berliner Tageblatt, daß der Preußische Innenminister in den nächsten Tagen den Antrag auf em förm liches Disziplinarverfahren mit dem Ziel auf Dienstentlassung stellen and gleichzeitig den Regierungsrat Bi-erbach seines Amtes vorläufig entheben wirb. Dieser Antrag des Preußischen Innen ministers bedarf -er Zustimmung des Preußischen Finanzministers. Inzwischen ist Regierungsrat Bierbach bereits von dem Regie rungspräsidenten Bergemann seines Dienstes entbunden worden. -dsch.eüun^ -es NepublikiUiutzgesetzentwurfes - rch ücir> N ich kl binstl Das Neichskabinett verabschiedete in feiner gestri gen Sitzung unter dem Vorsitz des Reichskanzlers den Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Republik, der unverzüglich dem Reichsrat zugeleitet wird. Nach Sen Streichhölzern Sos Telephon! Amerikanisches Monopol für hie Deutsche Reichstelephvn- Verwaltung? «Ls wird gemeldet: Die Gerüchte, daß eine englisch-amerika-, nifche Finanzgruppe dem Meichsfi-nanzministeri-um und dem Reichspöstmimsterium angeboten habe, die Reichstelephonverwal tung in eine Monopvlregie zu übernehmen, sind völlig aus der Alft gegriffen. Sowohl dem Reichsfinanzministerium, wie dem Reichspostministerium sind, wie wir von unterrichteter Seite hören, diese angeblichen Angebote erst durch die Presse bekannt geworden. Schwedische AünSholz-verhanülungen mit Ser Sowjeiregierung Die russische sozialdemokratische Zeitschrift „Der sozialistische Bote" und das „Mitteilungsblatt der russischen Sozialdemokra tie", die beide in Berlin erscheinen, berichten auf Grund von In formationen durch ihren Moskauer Korrespondenten, daß dem Handelskommissariat der Sowjetunion bereits vor etwa drei Mo naten ein Angebot des schwedischen Zündholztrusts betreffend eine gemeinsame Absatzregelung auf den europäischen und asiatischen Märkten zugegangen sei. Von russischer Seite habe man dieses Angebot abgelehnt, zugleich aber dem Absatz russischer Zündhölzer auf dem deutschen und den östlichen Märktenn zu schweren Ver lustpressen forciert. Schließlich habe die Deutsche Zündhvlzindu- strie in der Verletzung einiger formaler Vorschriften durch die russischen Fabrikanten die erwünschte Handhabe gefunden, den Verkauf russischer Zündhölzer in Deutschland zu behindern. Als danach der Schwedentrust fein -Angebot an die Sowjeiregierung I erneuert habe, sei es mit Interesse ausgenommen und Verhand lungen eingeleitet worden. Die gegenwärtigen Verhandlungen gehen angeblich zwischen einer Delegation, die sich aus Vertretern des russischen Zündholzsy-ndikats, des Obersten Volkswirtschafts rates, des Handelslommissariates und des Hauptkonzesfionskomi- tees einerseits und den entsprechenden Vertretern Kreuzers ande rerseits zusammensetzt. Der Schwedentrust soll zuletzt der Sow- jetbelegation eine Anleihe in Höhe von MO Millionen NM dafür angeboren haben, daß Rußland auf die Belieferung des deutschen und anderer europäischer Märkte verzichtet. Di« Russen ihrer- seits verlangen Barzahlung (keine Kredite) und außerdem Ver pflichtung des Schwedentrusts, jährlich em bestimmtes russisches Zündholzkantigent zu übernehmen. s Der Stapellaus des Kreuzers „Leipzig* Vie Zeker la Wilhelmshaven Dill voed Lrm damu Lufts« Good Dolla Fahrt zu eti sollte, Unter ster li 8 Räubk halt o gen tt heiten heimg- Der richt anges sowie runds Haupt Hätte: Pasfa so fü Beta, tigt i xi sr I das polnische vorgehen gegen -eutsthe stbgeor-nrke Wie dem „Expreß Porannh" au» Bromberg ge meldet wird, wurden die Haussuchungen im Brom»' berger Büro der Deutschen Gejmabgeordneten fortge setzt. Angeblich ist Hierbei von der Unterfuchungskom- mission ein umfangreiche» Material beschlagnahmt wor den. Achnliche Haussuchungen haben in einer Reihe von Städten in Ponnnerellen (Westpreußen) bei pol nischen Bürgern deutscher Nationalität stattgefunden. So wurde u. a. auch bei dem Stargarder Deutschtums- fühver, dem katholischen Pfarrer Heckert, eine HauS- die Elite-Viamant-fiktiengesellschaft hat heute -le Zahlungen eingestellt Die Elite-Diamant A.-IG. in Siegmar bei Chemnitz > heute ihre Zahlungen eingestellt. Die Zahlungseinstellung wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die Opelwerk« im E vernehmen mit der General Motors-Kooperation beschloss haben, sich an der Weiteöführung der Elitewerke, deren Aktien kenntlich auf die Opelwerk« übergegangen sind, nicht mehr zu i teitigen. §or-s Nke-erlastung in Köln Wie von 'maßgebender städtischer Sette in Kss mitgeteilt wird, sind die bereits mehrfach in der Pre erwähnten Verhandlungen zwischen der Ford MoU Company A-G. und verschiedenen deutschen Städt zum Abschluß gekommen. Lite Ford Motor Compa A -G. wird 'ihren Sitz und ihren Betrieb nach M legen. Körperschaften, den hier bei dieser Gelegenheil abzustatten aufrichtiges Bedürfnis ist. Ich sage nichts Unbekanntes, we-^ darauf hinweife, daß die Wehrmacht, wie alles andere, das öffentlichen Löben eine Bedeutung hat, -in einem Kampf der i ster flöht, und daß dieser Kampf der Geister eben von uns iss gekämpft werden muh. Aber, meine Herren, -wir werben Li Kampf mit besseren Aussichten durchkämpfen, wenn auch wir der Wehrmacht uns -bemühen, den weiten Kreisens deutschen Volkes möglichst näherz-utreten, liehst dem Volke zu -eigen, ohne Ueberheblichkeit, ohne Les fertigkeit, das eine Wehrmacht zur See für jedes Volk, das in Welt eben gelten will, eine unabweisbare Notwendigkeit ist Cs ist ein gewaltiges Schiss, das heute vom Stapel gess ist. Aber es kommt nicht immer auf das Gewaltige an u-nds das Große. Selbst im kleinsten Schiss, daß die Marine hinj schickt auf das Meer und in die fernen Länder, liegt eine gar i abzuschätzende geistige Kraft. Es sind nicht immer die Kann! die hinüberwinken, es find letzten Endes doch die geistigen Äss die alles beherrschen auf dieser Welt. Und so -soll auch aus Lil kleinen Schiff, aus diesem -kleinen Kreuzer eine geistige ss hinausströmen und wieder zurückströmen in unsere Heime!, bas Binnenland, die der Entwicklung des deutschen Volkes nl Auftrieb gibt. Ein modernes Kriegsschiff ist ein fabelhaftes Kunstwerk, wir bemühen uns, von Schiff zu Schiff die Entwicklung -wei zuführen, Neues zu bringen, neue Erfahrungen zu sammeln ist auch bei diesem jüngsten Kind unserer Marine ein weseMki Fortschritt zu verzeichnen. Viele, viele Köpfe und Hände hj mitgewirkt, um dieses Kunstwerk zu konstruieren und zu bas Ihnen allen, vom höchsten Schiffskonstrukteur und vom Höss Marinemann, der die -militärischen Wgenfchasten entwickelt bis zum letzten Arbeiter und bis zum Lehrbub, soll mein ss lichster Dank gewidmet sein. Ich möchte auch noch besonders hervorheben, welche bi malische Bedeutung ein solcher Kreuzer hat. Auch die R« unserer kleinen Kreuzer, unserer Schulschiffe, haben in den le» Jahren nach -allen Berichten, die wir -bekamen, wesentlich is beigetragen, die WeWimmung, die, wie Sie alle wissen, ss den Weltkrieg gegen -uns eingenommen war, wieder für uns gewinnen. So fiehr auch der Minister des Aeußern in iss solchen Schiff, das wir hinausfenden, ein Mittel seiner 'M Nun wünschen wir dem Schiff, dem jungen Tgufling, ü liche Fahrt, zu Nutz und Frommen der Deutschen Nepubli!! des deutschen Volkes. Ich bin gewiß, bah es für die Defa» dieses -Schiffes -nichts Höheres -gibt als das Gelöbnis, alle ss einzusetzen für das Vaterland. Ich verbinde die weiteren M sche -mit dem Freistaat Sachsen, dem schönen Ländchen, vonis ich vor kurzem erst wieder einen vortrefflichen Eindruck gewoss habe. Wir wollen alle diese Wünsche zusammenfassen uni Patenstad-t Leipzig ein Mühen und Gedeihen, wie durch iss Hunderte bisher, so weiter durch viele Jahrhunderte wünsss Leipzig, es lebe hoch! f Nach dem Reichswehr-Minister ergriff der sächsische Ministerpräsident Dr. Bünger das Wort, der dem Neichswehrminister für das ehrenvolle -denken der Stadt Leipzig -mit herzlichen Worten dankte und s a-uf den ergreifenden Eindruck, den der Stapellaus -bei allen ss -gästen hinterlassen habe, hinwies. Nachdem er kurz die a Verknüpfung des sächsischen Volkes mit der Marine und s Meer -gekennzeichnet und nochmals an die Großtat bei- den N land-Inseln erinnert hatte, schloß er mit einem Hoch aus Reichsmarine. suchung vorgenommen. Die festgenommenen deutss Führer Schulrat 'Heidock, der Letter de» Sejmbss Wilke, der Führer der Bromberger Pfadfinder, , Dir BurHardt, der Obmann de- deutschen Psadfind verbände» in Polen, verbleiben weiter in Haft. „Krise büryerltch« Mitte" in Mänchm Für die Münchener Gemeindewahlm hat, wie das „Beiss Tageblatt" aus München meldet, die Demokratische Partei der Deutschen Volkspartei und der Wirtschaftspartei «ine gemeinschaft geschlossen: sie führt den Namen „Freie bürgers Mitte". einbr« wau i Verbr im L> die L- heran mer t Stock« am T gerisf« geld ! die v Sie e die m Hause gekom in de: straße zeug ver der N< bahltzu Mann Geweh Tender hoben Lokomc der -Au der B Sitze n zu öffn griffen vbei Nui ksruio I!!III!IIIIIII u I - Bürgermeister Schneider vor -em Staatsanrvo Staatsanwalt Weißenberg Hat Bürgermei Schneider vorgestern abend telegraphisch zu einer A nebmung vorgeladen. Schneider ist dieser Vorladii gefolgt und gestern früh im Kriminalgericht erschien Seine Vernehmung dürfte, nach der „B- Z-", was scheinlich unter der Anschuldigung der passiven i stechung erfolgen. ES sei noch nicht zu übersehen, es bet diesem Delikt bleiben wird oder ob nicht M brauch der Amtsgewalt und Verbrechen im Amte Frage kommen. Durch dis Einbeziehung Schneiders in den r> der Staatsanwaltschaft Pis jetzt bearbeiteten Frag! komplex wird sich die Untersuchung auch auf andere P« sonen aus dem Freundes- und Gästekreis der Sklarl ausdehnen .müssen. Bis jetzt hat die StaatSanm schäft sieben.Personen in das Strafverfahren eÄ zogen. Oie Kecie cles Reickswedrmmilters Nach dem Stapellauf des Kreuzers „Leipzig" begaben sich die etwa 170 geladenen -Gäste -in den mit Laubgew-i-nden und Fahnon -geschmückten Saal -des Werft-Speisehaufes, wo nach einem Musikstück der Marinekapelle Neichswehrminister Groener das Wort zu ungefähr folgender Rede nahm: In Wehmut habe ich beim Abschreiten der Fronten heute früh ein -kleines Häuflein von unseren Gästen begrüßt: die Ueberl-ebenden der -asten „Leip zig" heiße ich warmen Herzens und -aufrichtigster -Gesinnung unter uns willkommen. Ich halte es für meine ganz besondere Pflicht, den lleberlebenden -der „Leipzig" — ob sie nun hier erschienen sind oder durch irgendeinen A-mista-nd verhindert wurden — zu sagen, daß -wir ihr Erbe, das -sie durch -ihren Heldenmut -und ihre Tapferkeit -uns hinterließen, pflegen und hegen wollen mit all unseren Kräften und Sinnen. And so -wird auch -das Gedächtnis -an Ihren Gatten, gnädige Frau — so führte der Minister -aus, indem er sich zu der Witwe des bei den Falkland-Inseln ums Leben -gekommenen Kommandanten der alten „Leipzig" wandte —fortleben durch Generationen in der deutschen Wehrmacht als ein Vorbild eines Kommandanten, einer ganzen -in sich gefestigten Persönlichkeit. Darin -mögen Sie, -gnädige Frau, für das schwere Schicksal, das sie persönlich betroffen hat, einen -gewissen Trost, -aber -auch Stolz empfinden. . Nun möchte ich an die jungen Söhne des -gefallenen Kommandanten ein paar Worte richten. Lin sol ches Vorbild, meine jungen Freunde, wie es Ihr Vater beim Versenken des Schiffes gezeigt hat, verpflichtet. Sie werden das Bild Ihres Vaters zeitlebens in Ihrem Herzen tragen, als das eines-Mannes, der eine ganze Persönlichkeit war. Nicht jedem Menschen legt die Natur die Fülle der Gaben -geistiger oder kör- perlicher Art in die Wiege; eines aber, meine jungen -Freunde, kann jeder sich schaffen: das ist feine Persönlichkeit. Er muß, gestatten Sie den etwas schwäbischen Ausdruck, ein ganzer Kerl sein. Und so müssen Sie, meine jungen Freunde, Ihrem Vater nacheifern, -und der Segen dieses Vaters wird -auf Ihrem Leben ruhen. Ein solches Schiff, wie Sie es heute gesehen haben in seiner stolzen Gestalt, kostet natürlich Geld. Und es ist -in unserer Not zeit nicht immer leicht, die Mittel zu beschaffen, um auch nur die notwendigsten Bedürfnisse der Wehrmacht zu befriedigen. Um so dankbarer müssen wer unserer Wehrmacht fein, daß es uns wieder gelungen ist, ein neues Schiff, wenn auch nur als Ersatz bau für einen veralteten Kreuzer, unserer Marine zuzuführen. Der Dank dafür gebührt vor -allen Dingen den gesetzgebenden Schon -lange vor Beginn der Feier des Stapellauss des Kreuzers E. halte sich eine -große Zuschauermenge eingefunben, darunter Schulen, Kriegervereine und Arbe-iterabordn-ungen. Das Werftgelände war -mit Flaggen, Wimpeln und G-uirlanden reich geschmückt. Pünktlich um 11 Uhr erschienen Rsichswehrininister Groener und Admiral Raeder. Unter den Klängen des Präsontiermarsches schnitten sie die Front der von der 2. Marine abteilung gestellten Ehrenkompagnie ab. Der -Reichswehnminister begrüßte insbesondere die Ueberlebenden des -bei den Falkland- Inseln -gesunkenen Kreuzers „Leipzig" sowie einen -auf der Werft am gestrigen Tage 50 Nähre lang beschäftigten Arbeiter. Hierauf begäben sich -der Reichswehnminister -und die Ehrengäste auf die Taufkanzsl. Der Oberbürgermeister von Leipzig, Dr. Rothe, hielt die Taufrede, in -der er sagte: „Am heutigen Tage, -an dem vor 116 Jähren die große Schlacht bei Leipzig geschlagen und Deutschland von der Herrschaft Napoleons befreit wurde, lassen wir ein Schiff vom -Stapel, das uns an die erste Kreuzerfregatte .-Leipzig" erinnert, die von -1675 bis 1893 im Dienst der Marine -stand, und -an den Kleinen Kreuzer ,-Leipzig", der 1905 vom Stapel lief und am 8. -Dezember 1914 bei den Falkland-Inseln einer starken englischen Uebevmachl erlag und mit feinem Kom mandanten, Kapitän z. S. Haun, in die Tiefe sank. Das neue Schiff blickt a-uf eine ruhmvolle Tradition seiner beiden Vorgänger und erinnert daran, wie deutsche Offiziere und Matrosen mit dem Kommandanten an der Spitze ihr Leben für ihr Vaterland dahin gaben. Nach den furchtbaren Lehren des Weltkrieges denken wir bei der Taufe eines Schiffes an -die Verbindung der Heimat mit den Deutschen im Auslande, an den Schutz der im Auslands lebenden Deutschen und an den Schutz unseres Außenhandels. Wenn das Schiff in den Häfen -des Auslandes anlegt, dann soll es den fremden Völkern, die es sehen, zeigen, was deutsche Tech nik, deutsches -Können und deutsches Wissen leisten, wie deutsche Offiziere und -Matrosen in Disziplin, aber auch in begründetem Selbstbewuhtkein die deutsche Nation fest und würdig vertreten. Zugleich soll durch den Namen, den es trägt, das Schiff Kunde -geben von der deutschen Stadt, die durch ihre internationalen Messen, durch ihren Welthandel Beziehungen pflegt zu allen Län dern, und soll diesen Namen weitertragen, wo er noch nicht be kannt sein sollte. So taufe ich als Oberbürgermeister dieser Stadt dieses stolze Schiff, dieses Wunderwerk deutscher Technik mit dem Wunsche, daß es -alle Stürme des Meeres siegreich überstehen und überall festen Ankergr-und finden möge und feine Besatzung dem deutschen Vaterlande immer -Ehre -mache, daß das Schiff ein Bote des Friedens zwischen Deutschland und den anderen Völ kern stets sein -möge, auf den Namen Leipzig." Darauf taufte die -Witwe des bei den Falkland- Infeln gefallenen Kommandanten, Kapitäns z. S. Haun, -des früheren Kreuzers Leipzig, das Schiff -mit den Worten: „Ein Wahrzeichen uns gilt: das Vater land zu erretten. Auf Befehl des Herrn Reichspräsidenten taufe ich Dich „Leipzig"." Die Flasche deutschen Schaumweins zerbrach klirrend am Bug. Das Schiff setzte sich langsam in Bewegung und -glitt unter dem Jubel der Zuschauer ins Wasser. Begeistert sang die Menge das Deutschlandlied. Während der Taufe -kreisten zwei Wieger über dem Werftgelände.