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I Beilage zu Str. de» Viuer La rlu l e« ,uit> Onzng. >» >Ul vu» tLizgebtrge. Sonntag, den SO. Oktober 1VSV Aus einem Frauenspiegel Die Dame und die Neue Sachlichkeit Bon Hermine KalkHoff. »ürde '».»-Ml! MN.in b re im M s trw sagt er: jede Aiga Leben swer ich Sie, M! d was di U«tv! Wes». lketts» L8ek n, ner Nase Lbel und Nacht verli ancois 3, d en au» km» in e militärisch war. war Schr iro der Spi r, Listen Deutschlan rubt, und d nädchen Au Mich« Fra Matürb der Stock -er Schwiegermutter !In England sind die heiratsfähigen jungen Leute bekanntlich und mit vollem Recht beim Flirten und beim Treuschwur etwas vorsichtiger und zurückhaltender als ihre Leidensgefährten auf dem Kontinent, denn die Gerichte des Landes fackeln nicht lange und 6880 7880 V«tc »lehen. In d sind, sitzen Iztere in rmern in erden. Di , und es er eifer und ihr Ge war. , Mädchen, unbedingte Sachlichkeit auf Kosten Ser Wärme, Har monie und Behaglichkeit ihrer Räume. Sie bewundert auch Heute noch in den alten Schlössern die seidenen Wandbespannungen, die schweren DamastbeHänge der Türen und Fenster, die vielen Kissen und den Bett himmel aus Wrokat, aber neidlos und ühne Wunsch regung, Gleiches zu besitzen. Me Zetten sind vorüber, da man sich solche Kostbarkeiten leisten konnte und Die nerschaft, sie instand zu Halten. Und die eigene Zeit ist mit so vielem ausgefüllt, mit geistigen Interessen, Kunst und Sport, daß sie nicht ausschließlich! dem Haus halt gewidmet werden kann. Der Innenarchitekt weiß sich! aber der weiblichen Einstellung anzupassen, ühne sich selbst untreu zu werden. Er schafft der Frau einen Rahmen, wie sie ihn sich reizvoller nicht wünschen kann noch mag: Helle, lichte Wände und Docken, dis nichts von dem Licht verschlucken, das durch, die breiten Spiegelscheiben dringt. Die Fenster sind umrahmt von pastellfarbe nen, fließenden und gleißenden Vorhängen aus Glanz? stoff, waschbar, Haltbar und von erlesenem Geschmack. Die Möbel zeigen gerade oder leicht geschwungene Li? nien, alles Unruhige ist verschwunden. Tie Polster Bon Zeit zu Zett entstehen Schlagworte, die bald in aller Munde sind und so eine Verbreitung erfahren,, die einer besseren Sache würdig wäre., Das Wort von der Neuen Sachlichkeit geistert überall umher — üb richtig angewandt oder nicht —, was tut daS, man ist modern und gebraucht die Ausdrücke seiner Zeit. Wir leben in einer Epoche der Renaissance, und zwar in einer 'Zeit der Wiedergeburt auf allen Ge bieten. Natur und Einfachheit ist die Losung in der heutigen Ernährung und Gesundheitspflege, in Kunst und Architektur. Die neugebauten Häuser der letzten Jahre zeigen eine Linienführung.und Anordnung von nicht zu überbietender Einfachheit und Sachlichkeit. Auch die Innenarchitektur erstrebt das gleiche Ziel: die Möbel zeigen glatte Linien ohne Ansätze und Schnitze reien, in die sich der Staub so gern lagerte, und die deshalb die Verzweiflung jeder Hausfrau waren. Hell und licht, abwaschbar und arbeitsparend — so sieht die „Neue Sachlichkeit" aus! Die Frau von Kultur und Geschmack kann sich den Vorzügen der neuen Bestrebungen nicht verschlie ßen; aber sie lehnt die Stahlmöbel ab und ebenso die Fenster ohne jede Stoffumrahmung. Sie will nicht die er veranla asfieren wr n auch bi kr Spione >n Frankrei hwetzer L reizer Gr »Wächter r eine Tine Fra« ohne Kinder wird mit der Aeil unweigerlich eine alte Frau. Eine Frau mit Kindern Mrd es auch, aber da jede Mutter zugleich auch bas Alter ihrer Kinder hat, Iso rettet sie in ihren späteren Jahren das Stück Jugend, das sie in chrer IugÄrd -um Opfer gebracht hat. Man kann sagen: Die Frauen sind ein Werkzeug des Teu fels, durch das Gott seine Absichten verwirklicht. Oder man kann sagen: Dl« Frauen sind eine Erfindung des Himmels, mit deren Hilst der Teufel bis Hölle bevölkert. In jedem Falle grüßten es ringe» Ent DasMäd M»«m der i der Nacht > still war, i dem von d > seiner Fr regellosen der Anwes in der R r llnteroffizi , an dem o send -u f idchen aus d rgen gelasfe Diesonst k >r Munterl m einem Tis zu. Lach« stellen wir nur den sittlichen Dualismus der Weiber fest. Sie selbst betonen ihn, und so wollen wir ihn auch unsererseits nicht ungalant in Zweifel ziehen. Die Frauen sind wie die Könige: Sie reden viel unter der Voraussetzung, datz man sie liebt. Aber sie verzeihen nie, daß man sie nicht liebt. 'M K sprechen der enttäuscht« Maib meist sehr freigebig Entschädi gungen für gebrochene Setratsversprechen und Herzen zu. In Leeds stand kürzlich auch wieder einer der Unglücklichen vor sei nem Richter, weil seine verflossene Braut einen Herzensbalsam haben wollte: ,Hr hat mir die Ehe fest versprochen." Der Be ilage muhte die Wahrheit biestr Behauptung Erkennen, denn Liebesbrief« und -Gedichte mit mehr Schwung als Bersmah ver rieten ihn. Doch meinte er mit einem kleinen Funken Hofstrung: „Herr Richter, frag« Sie doch bitte die Klägerin selbst, ob sie sich nicht denken kann, warum ich sie nicht mehr heiraten will. Vielleicht erinnert sie sich an den Stock, den ihre Mutter manch mal in der Hand hatte." Der Richter entsprach -er Ditte: ,L8as hat es für eine Bewandtnis mit diesem Stock? Die Verfloßene wollte nicht recht mit der Sprache heraus. Da half ihr der frühere Bräutigam: ,Herr Richter, fragen Sie die Klägerin doch, was ihre Mutter mit dem Stock gemacht hat." Nun platzte die enttäuschte Braut endlich los: ^Gehauen hat sie ihn, wie er es verdiente." Ein Heilerkeitsausbruch im Auschauerraum war der Erfolg dieses verschämten Geständnisses, und angesichts einer sol chen Behandlung konnte der Richter dm Beklagten nicht ver-. urteilen. Bon Naonl Warum parfümieren sich di« Frauen? llm bester zu riechen? Um da» eigen« Geruch»ovgan -u liebkosen? illm die Männer anzulockeo wie die Blumen, Über die man sich unwillkürlich neigt, van ihrem Dust verführt? Och glaube, es geschieht hauptsächlich, um «ms sich aufmeriksam zu urachen. Das Parfüm einer Frau dient Ihr als Herold, al» Bote, auch als Liebesbote. ,>Ich kommet meldet er; und: ,sIch bin dal"; gang besonders aber: ,Flch war dal" Das Parfüm verewigt den Augenblick; er ist die Unsterblichkeit der Liebesselkund«. . Ilebvlgen» gibt es zwei Arten von Frauen: Solche, die sich für den Mann parfümieren, und solche, die durch das Parfüm di« Aufmerksamkeit der Männer erregen wollen. Die Frauen der ersten Kategorie sind daranzu erkennen, daß sie sich nicht parfümieren, wenn sie an einen Mann geraten, der Parfüm nicht liebt. Die zweit« Gruppe tut es dann erst recht. Denn man er- rqgt auch dadurch jemandes Aufmerksamkeit, daß man ihn ärgert; ja in noch höherem Maße dadurch. Die volkstümlich« Ausdruckweise unterscheidet sehr sein -wischen einem Mannsbild" und einem „Frauenzimmer". Ein Mann ist ein Bild, das heißt: die Farbenmischung seines Wesens bleibt unter allen Umständen dieselbe; er ist, wie er ist. Sein Platz im Leben scheint ihm «in für allemal zugewiesen wie dem Bild« sein Platz an der Wand; es ändert sich nicht, außer daß es, verschieden beleuchtet, auch verschieben wirkt. Man ikennt es, wenn es ein einziges Mal gesehen hat. Hingegen «in Frauen zimmer ist in der Tat ein ganzes Zimmer. Was gibt es da nicht alles zugleich und nebeneinander? Ein Bett und «Inen Schreib tisch, einen Betschemel und «inen Kleiderkasten, einen Diwan und ein« Nähschachtel, Bücher, Konfekt und Liebesbriefe! Ferner: Das Zimmer ist bald aufgeräumt, bald unaufgeräumt, und bann sieht es ebenso widerlich aus wie im ersten Falle verlockend. Und schließlich, es hat seine Geheimnisse. Wer kennt ein Zimmer, ein Frauenzimmer ganz? Man mag jedes einzelne Möbelstück aus dem Kopse nacAuzelchnen imstande sein; man mag das Bett beim Umzug selbst zerlegen und Len Toilettenkasten umgekehrt, die Füße nach oben, vor sich gehabt haben; man mag die Blu men des Teppichs und die Lückenn im Spitzenvorhang auswendig aelernt haben; so ist man doch nie vor Ueberraschungen sicher. Eines Tages wird man einen Brief finden oder auch ein ganzes Bündel Briest, von deren Vorhandensein im Zimmer man nie Has geringste gewußt hat. Und man wird es keineswegs im Schreibtisch finden, sondern im Waschekasten, wo es am wenig sten hin gehört. Auch noch in einer anderen Richtung ist die Bezeichnung, sinnreich, denn ein Frauenzimmer kennt man erst, wenn man sein Zimmer kennt. Das Zimmer einer Frau ist ein Bestand teil ihrer selbst. Es gehört zu ihr, es ist sie selbst. Darum liebt sie es auch und schmückt es wie sich selbst.