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1. Seilage zum /luer Tageblatt Sonntag, -en 27. Oktober 1-ra Nr. 2S2 rtübl 33,5 lt 294. IM räern! Mil« '.1 Z Z davon. Erörte- Polizei Nachnahme me gestalte! n, Böhmen, «d rirert. Ilke8l r krel! »u. Daß wir bei einer Summe von 6^ Milliardm jährlicher äußerer und innerer Kri-egsfolgelasten mit allen Mitteln dahin streben müssen, unsere öffentliche Verwaltung und un seren Aufwand in Staat und Gemeinde in den denkbar engsten Grenzen zu hasten, Müßte für jeden verantwortungsbewußten Politiker eine S e l-bstv e rst än d - lick >leit fein. In der Pr-ixis unseres Staatslebens merkt man halbweib« e Mk. 10.-, « Z in Voller Fahrt zusammen. Beide auf die Straße geschleudert und er- Der eine trug einen Kniescheibenbruch schwere Kopf- und innere Verletzungen Schwerer Motorra-fahrerzufammensteß Gestern abend gegen Vs6 U!hr stießen auf der Tal straße nach Zschorlau oberhalb der Tauschermühle zwei Motorradfahrer wahrer wurden tzeblich verletzt, md der andere mvon. Beide wurden mit dem Krankenwagen dem lretskrankenstift Zwickau zugeführt- Ein aus dem Sozius Mitfahrender kam mit dem! Schrecken Lie Maschinen wurden stark beschädigt. Me ungen über die Schuldfrage wurden von der mfgenommen. Der Verkehr bei den sächsischen -Sparkassen Im 3. Vierteljahr 1929 bettugen bei den 352 sächsischen Sparkassen die Einzahlungen 80 684 000 Mark, die Rückzahlungen -2 926 046 Mark, die Zimsengutschrift 805 417 Mark. Gegen as 2. Vierteljahr sind die Einzahlungen um 4 803 114 Mark ge- liegon, dagegen haben die Rückzahlungen um 4 277 667 Mark ^genommen. Der lleberschuß der Einzahlungen über die Rückzahlungen - ohne die -Zinsengutschrift — beträgt 27 757 954 gegenüber 8 677176 Mark im Wovviertelijahr. Das Einlegerguthaben, das am Ende des Vorvierteljahres 39 546 942 RM betrug, ist am lEnde des Derichtsvierteljahres uf 568110 313 -RM angewachsen, mithin um 5-3 Prozent und Arbeiten die deutschen Gemeinden zu teuer? von vr. Külz, Kelchsmlnlster a. v. ein solcher von 50 Mark. Dieser langen Dergleichrziffern kurzer Sinn ist der: di« deutsche Gemeindeverwaltung hat von allen Vergleichsländern den geringsten Finanz bedarf, die deutsche Staatsverwaltung aber den höchsten! Weiterhin geigt dieser Vergleich daß der Venoal- tungsbedarf der Gemeinden in Deutschland sich mit dem staat lichen Bedarf etwa das Gleichgewicht hält, während bei -den anderen Staaten der gemeindliche Bedarf ganz bedeutend über wiegt. Wenn man also etwas tiefer in die tatsächlichen Ver hältnisse eindringt, zeigt sich, baß die deutsch« Gemeindever waltung zu denen gehört, die relativ am billigste« ar beitet. Dies« Erkenntnis darf nun keineswegs zur Ableugnung der Notwendigkeit führen, noch viel stärker als bl-sher Sparsam keit auch in den Gemeinden zu üben, aber sie -berechtigt doch zu der Mahnung an die zuständigen Stellen des Reichs und der Länder, bei den Sparmaßnahmen doch auch ihrerseits -kein« allzu große Selbstbescheidenheit zu üben. Ein Wort In diesem Zusammenhang noch über di« pri- vatwirtschastlichen Elgenbe-triebe der Ge meinden. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, baß es hier gilt, einer übermäßigen Ausdehnung der Betriebe, wie sie vor allem die Sozialdemokratie erstrebt, entgegenzutre- t e n. Aber auf -der anderen Seite darf man nicht unberücksich tigt lasten, daß von den im jetzigen Umfange vorhandenen eigen wirtschaftlichen Betrieben nicht nur taufende von Arbeitern und Angestellten, sondern auch der gewerbliche Mittelstand die aller größten Vorteile hat. Wie liegen hier die Dinge und -die Zif fern? In den Gemeinde-betrieben sinken in Deutschland 300 000 Angestellte und Arbeiter ihre Existenz unter sozial sicherlich gün stigen Bedingungen, aber, was fast noch wesentlicher ist, haben Industrie und Gewerbe den allergrößten und am sichersten zah lenden Großbe-steller! In der Reichsbahn sind etwa 20 Mil liarden Volksvermögen investiert, bei der Reichspost reichlich eine Milliarde, -bei den Gemeinde-betrieben etwa acht Milliarden. Die Bestellungen der Reichsbahn bei -der Privatwirtschaft be laufen sich im Jahre auf 1^ Milliarden, die der Reichspost aus etwa 400 Millionen, die der Gemeindebetriebe auf rund vier Milliarden RM. Niemand wird dabei behaupten wollen, daß die Gemeinden zu den unisicheren oder schlechten Zahlern gehöre». Ein« sorgfältig betriebene, den zulässigen Rahmen nicht Aber- schreitende Eigenwirtschaft der -Gemeinden ist also kein Schade», sondern ein Segen für die Privatwirtschaft. Aus Stsät unä Lanä «ue, LS. Oktober 1929 Herr Skmon Schocken tö-llch verunglückt Auf der Fahrt von Waldenburg nach Htrschberg Schlesien) verunglückte da» Auto de» Gründers des bekannten Warenhauskonzern» Simon Schocken, Komm- Nes. in Zwickau. Der Führer de» Auto» mußte we gen unvorschrtftsmüßigen Näheren« eine» entgegenkom menden Auto» scharf bremsen und au-wetchen und fuhr dabei gegen einen Baum, Bon den Insassen wurde der jüngere Bruder der beiden Geschäftsinhaber, Sall- mann Schocken, und der Kraftwagenführer nur leicht d-erletzt, während Simon Schocken einen Oberschenkel bruch erlitt. Tier Verunglückte wurde nach einer Ber liner Prtvatklinik übergeführt, wo am Donnerstag eine htnzugetretene -Embolie seinen Tod herbeiführte. Si mon Schocken war ein hervorragender Kaufmann, der mit seinem Bruder au» dem verhältnismäßig kleinen Ztammhaus Urh in Zwickau einen bedeutenden Waren hauskonzern Mit großen Häusern in sächsischen, baye rischen, württembergtschen und preußischen Groß- und Mittelstädten geschaffen hat. Erst dieser Tage sollte in Waldenburg (Schlesien) ein neue» Warenhaus er öffnet werden. Seit mchr als zwanzig Jahren besteht auch in Aue da» Kaufhaus Schocken, eine der ersten Gründungen mit der Gebrüder Schocken., Mit dem Ableben Simon Schockens verlieren die Orte der Nie derlassungen, vornehmlich aber Zwickau, einen großen Wohltäter, der im Stillen viel Leid milderte und immer Helsreich bei der Hand war, wenn es galt, Mitmenschen unter die Arme zu greifen oder gemein nützige Anstalten zu unterstützen. So ist seine Für sorge für die Gewerbe- und Ingenieurschule besonders hervorzuheben, weil sie diese Anstalten immer über große Schwierigkeiten Hinweghob. Durch die Schaffung einer Siedlung für tuberkulös Gefährdete, durch die Zttftungen für das Krüppelheim und seine Fürsorge sür Taubstumme und Taubstummblinde hat sich der «^erstorbene ein bleibendes Verdienst erworben. Herr davon leider -noch nichts; aber in Aufsätzen und Reden wird um schocken erreichte ein Alter von 55 Jahren. § so eifriger über dieses Thema gesprochen; -das verpflichtet zu nichts und macht einen guten Eindruck. Leider zeigt sich neuer dings in der reichhaltigen Publizistik über diese Fragen «ine be denkliche Oberflächlichkeit; selbst Politiker und Wirtschaftler mit gutem Namen verabsäumen es, vor ihren Ausführungen und Schlußfolgerungen das in Bettacht kommende positive Material kritisch zu sichten. Das gilt insbesondere gegenüber den Fragen der kommunalen Wirts -chaft und Finanzpolitik, lieble Einzelerscheinungen tragen gerade jetzt dazu -bei, -abfällige Urteile besonders populär zu machen. Die im größten Teile Deutschlands bevorstehenden Kom munalwahlen ziehen die Aufmerksamkeit der Kritiker naturgemäß besonders stark auf die Gemeindeverwaltung, die in Deutschland angeblich viel zu teuer arbeitet. Es empfiehlt sich, diese Dinge einmal etwas näher zu beleuchten, um ihnen gegenüber die rich tige Einstellung zu gewinnen. Man hört vielfach die Behauptung, daß in den Vereinigten Staaten von Amerika die öffentliche Verwaltung besonders b i l l i- g werde. Das letztere mag richtig sein. Dazu liegt aber auch aller Anlaß vor, de-n-n -die öffentliche Verwaltung der Ver einigten Staaten weist unter allen großen Staaten -den stärksten Finanzbedarf auf. Auf den Kopf der Bevölkerung kommt in Amerika ein Finanzbedarf der öffentlichen Verwaltung von jähr lich 303,4 Reichsmark, in England ein solcher von 244,5 RM und in Deutschland ein solcher von 180,4 RM. Wie sind nun die Gemeinden an diesem Finanzbedarf -beteiligt? Nun: in den Vereinigten Staaten kommt hier -ein Aufwand von 15 Mark auf den Kopf der Bevölkerung, in England ein solcher von 75 Mark und in Deutschland ein solcher von 25 Mark. Wie sehm dem gegenüber die Ziffern des staatlichen Ver waltun gs- aufwandes aus? In Deutschland kommt hier auf -den Kopf der Bevölkerung ein jährlicher Betrag von 90 Mark (Reich und Länder), in Amerika ein solcher von 85 Mark und -in England - r W gegenüber dem gleichen Zeitpunkte des Vorjahres um Prozent gestiegen. Hm cien 9. November Die Feiertagsfrage vor dem Lanbtagsausschvß Im Rechtsausschuß des Landtages würden gestern di« Ver handlungen über die Eeiortagsfrage fortgesetzt. DI« Regierung erklärte, daß nach neueren Informationen der Reichsinnenminister hoffe, baß bi« Frage der Einführung eines allgemeinen nationa- len Volksfeiertages -demnächst in Fluß kommen werde; bestimm tes Über -die Aussichten dieser zur Zelt im R-echtsausschuß des Reichstages lagernden Materie laste sich nicht sagen. Abg. Ebel (Soz.) stellt« in Aussicht, daß die Gewerkschaf ten mit -einem -gemeinsamen Aufruf «ine ungewöhnliche Aktion gegen bi« Regierungspläne «Inlelten -würden. Der Vorsitzende Abg. D. Hickmannn (D. Vp.) beantragte die Abänderung der Regierungsvorlage in -dem Sinne, daß neben dem 9. November auch der 1. Mai seines Feiertagscharak- -ters -entkleidet -werde. Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte wurde ein sozialdemokratischer Antrag, dm Ministerpräsidenten zur Teilnahme an den Ausschußverhanblungsn einzulad-en, ein stimmig angenommen. In der Nachmittagssitzung erklärt« Ministerpräsident Dk. Bürger u. a., die Regierung habe die F-eiertagsvorlage so zeitig an den Landtag bringen wollen, daß sich die Bevölkerung bequem weniger umstti-itm sei aks ber 1. Mai. Darum hab« da» Kabi nett mir Frage des 1. Mat Stellung -u nehmen -oaächst keim» Än»lay gehabt. Dr. Dünger hob in einer weiteren Erklärung, nachdem mehrer« Redner der Linken gesprochen batten, hervor, daß bei den sächsischen Behörden im Hinblick auf bi« neuen Staatsver- hältniste der 1L. August gefeiert werde. Ein Bedürft»!» für den 9. November -liege daher nicht vor, «mal and«« Länder «in« gleiche Einrichtung nicht besäßen, im übrigen auch wirtschaftlich« Gesichtspunkte dagegen sprächen. Abg. Dr. Dehne (Dem.) legt« dem Ausschuß den Antrag vor, die Regierung zu ersuchen, bei der Reichsvegieneng dafür «inzutreten, daß durch ein Reichsgesetz unter Aufhebung aller politischen Lanbesfeiertage ein deutscher Nationalfeiertag einge- führt werde. Vk Eknrrichungssrlst -er Vahlllften Nach 8 25 der GemeindewaWordnung müssen die Wahlvorschläge für die bevorstch enden Gemeindever- ordnetenwaWeri spätesten» am 17. Tage vor dem Wahltage bet dem Gemeindewahlleiter eingereicht sein. Tu die Gemeindeverordnetenwahlen am 17. Novem ber d. I. stattfinden, müssen die Wahlvorschläge hier nach spätestens am 81. Oktober beim Gemeindewahl letter vorlicgen. S» sind nun Zweifel darüber auft , getaucht, ob mit Rücksicht darauf, daß dieser Tag ein auf Aenderungm habe ein richten 'können. Es sei geboten ge- gesetzlicher Heiertag ist, noch am 1. November Wahl wesen, sich auf den 9. Noveinber zu beschränken, zumal dieser Tag ' Vorschläge gemacht werden Hinnen. Nach/ der Locht-