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Auer Tageblatt : 27.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192910279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19291027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19291027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-27
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Auer Tageblatt : 27.10.1929
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>. Vellage zu Nr >b!t de» Auer rageblatte« und Anzeiger» fllr da» Erzgebirge. Lonntag, den S7. Oktober lV2S. usaestaltuna mit den maß- " außerordenllich wenigen Angehörigem, die in der Lage sind Kemer sollten noch Kett- für das Grab Ihres Angehörigen besondere Aufwendungen zr § mancherlei Beschwerden machen, die Bitte zu richten, sich mit der Einebnung de» Grab- mit einer Art Lufttorpedo Versuche auf dem Schießplatz der Firm Krupp in Meppen, wobei eine Lafette benutzt wurde. Es gelan verhältnismäßig leicht, mit Sprenglasten von 20 bis 40 Kilogramm Wurfweiten von 5000 bis 8000 Meter zu erzielen; nur die Tres ficherheit blieb trotz aller Bemühungen so schlecht, daß an stran gische Anwendung nicht zu denken war. Die Versuche wurde daher abgebrochen. — Kurz nachher würde die aufblühende Funi technik durch die grundsätzliche Möglichkeit drahtlos elektrische zu beheben. Allerdings fehlte diesen Raketen auch noch die Ausströmung! düse, die wir bei neuzeitlichen Hochleistungsraketen als das wesem liche Merkmal ansehen. Sie erfunden zu haben, ist anscheinen das Verdienst von Professor R. H. Eoddard, der in Amerika 181 seine Forschungen begann. Daß diese von allem Anfang an nich frei von strategischen Hintergedanken waren, gibt Eoddard in sei nem 191g erschienenen Werke über die Erreichbarkeit äußerste Höhen durch Raketen ziemlich freimütig zu. Jedenfalls war mm sich an den maßgebenden Stellen der Tragweite seiner Forschung? arbeit durchaus bewußt und unterstützte den Gelehrten mit reich lichen Geldmitteln. Wie heute als so gut wie sicher anzunehmei ist, sind Eoddards Versuche bereits so weit gediehen, daß es ihn möglich wäre, Raketengeschosse viel weiter zu schleudern, als bis her die besten Ferngeschütze reichten. Die Treffsicherheit wird dein heutigen Stande der elektrischen Fernlenkung sicher nicht, zu wiin schen übrig lassen. Einleuchtend erscheint jedenfalls, daß man die Flotten rüstungen beschränken und auch die Geschütze auf dem Festlande ge tröst einschmelzen kann, wenn man erst elektrisch ferngesteuerte, un bemannte Raketen-Lufttorpedos besitzt, die gleich mehrere Zehne von Tonnen Sprengstoffe oder Gifte auf Hunderte, ja Tausende von Kilometern Entfernung, hoch oben in der Stratosphäre, un sichtbar und unabwendbar über die Lebenszentren de« Feinde- zu tragen und dort zielsicher abzuwerfen vermögen. Der zukünftige Raketenkrieg kennt kein« Front mehr, sondere wird dadurch enschieden, daß sich die Hauptstädte der Kampfpartmi gegenseitig durch ein ferngesteuerte, Geschwader von Raketentoi pedos bombardieren und vernichten. Da» war ja auch der Gebaut- Nobels, der das Dynamit erfand: je furchtbarer die Waffen, um I« seltener die Kriege. Ebenso sicher ist auch der Ausspruch eine, be kannten Strategen richtig, daß Kriege zwischen Staaten aurg» schlossen sind, beten Hauptstädte im gegenseitigen Bereich der feind lichen Geschütze und sonstigen Waffen liegen. «L dreimal wieder bloßgelegt fen, man de-irtt nicht daran. lahres, dieser still«, ver- ln und -wieder einmal halb mat- fchtert — auf Da eins de Gebiete gewÄhrn begabte, -u betri da» Nll Sa Markt - leichter» auf die und no Warum hin wti machen es in L ist anzi aus der ballon i mit Prr oder w- Beine i Seide b aus au Mi HauÄhal poetisch, Liebhab forderst Kleider, der Wc Folge 1 geheizte sein. 8ss so wirt ihrem ! für der stehen < gekochte röstete . das bei beginnt walten, fließt v die für Kochtop Siedehi Enttäuscht Er: „Wenn ich gewußt hätte, baß der Tunnel so lang ist. dann hätte Ich dich geküßt." Sie: „Ja — -warst du denn das nicht, der mich geküßt hat' Erheblich verkürzt ,-Sage mal, du streikst?" ,-Jawohl, mein Freund! Ich verlangte «in« Verkürzung bei Arbeitszeit." „Na, und hast du was erreicht?" „Gewiß! Ich arbeit« jetzt überhaupt nicht mehr." UneMgeltltch Vater, der den Musiklehrer überrascht, wie er gerade seine Tochter küßt: „Mein Herr, was ist da»? Habe ich Sie dafür be zahlt?" Der Musiklehrrr: „Nein, aber da» tu, ich umsonst." f«, d. ! r Grad de darüber nach Vorschlag der Bauleitung der zuständige Pate, de seinerseits sich vorher wieder der Zustimmung seiner Mitglied« (auf der Vertretertagung) versichern wird. Damit wären die Hauptpunkte, die für die Jnstanbsehun der Friedhöfe in Betracht kommen, aufgegählt. Es ist Sache de Architekten, nach der besonderen Eigenart der Friedhöfe di nötigen Ausgestaltungspläne aufzustellen. Es ist zu begrüßen, wenn sich bei der Instandsetzung de Friedhöfe allmählich eine gewisse Einheitlichkeit der -Eesamtanlag herausbildet, die, wie immer wieder Hervorgehoden werden muj nun einmal von der Bescheidenheit der vorhandenen Mittel ab hängig ist und doch dem deutschen Empf-nd-n und der Wnrd unlerer Ehrenfriebhöfe Rechnung trägt. Nm Sinne unserer Gefallenen ist es zweifellos, wenn ihr Ruhestätten dort draußen nach der Absicht dos Volkskunde würdig, schlicht und einheitlich ausgestaltet werden, entsprechen dem schönen Spruch, der sich auf dem Gedenkstein des Ehren friedhofes Brügge befindet: Wir standen zusammen in Reih' -und Glied Wir standen zusammen im Leden, Drum gleiches Kreuz und gleicher Schmuck Ward uns aufs Grab gegeben. Wir standen zusammen in dieser Zeit, Wir stehen zusammen in Ewigkeit! wie mit -jedem seiner Kameraden un .... Ob schwerer Heimalschuß, Massengrab, Eim-elgr- ., neben dem Etappematzarett ober Vermodern hier vorn irgendwo ihm ruht all», all«, all«. di« deutsch«« Instandsrtznn-oarbetl«, au» bekannt«« Gründ« noch nicht einsetzen tonnten, muß mit allem Nachdruck mit d« Arbeit begonnen werben, sobald Dolksbund oder Pate die no wendigen Mittel zur Verfügung stellen. Zweifellos werden Ai gehörig«, die gerade im Augenblick der Umgestaltung den b treffenden Friedhof besuchen, von dem augenblicklichen Zustan peinlich berührt werben, aber auch hi«r muß darauf hinaewiejr werden, baß, um Neues zu schaffen, Altes — HLickig LIÄgewoi denes — entfernt werden muß. Klagen und Beschuldigungen- z. B. wurde in einem Falle dem Paten mit einer Klag« weg« Grabschändung gedroht — sollten daher vor der Abseewung cu bas sorgfältigste überlegt werden. Der Charakter der Friedhöfe als Ehrengebächtnisstätt« wird ganz allgemein noch dadurch betont, daß sich an hervvi ragender Stelle entweder ein schon vorhandenes Denkmal ob, ein Hochkreuz -befindet, das noch durch gärtnerische Anlagen d sonders hervorgehoben wird. Vielfach ist diese« -Monumei innerhalb eines besonderen Ehr-enhainv errichtet. Noch ein Wort über die sogenannte Begrünung der Fried Höfe! Sowohl die deutsch« Kriegergräberfürsorge in Belgier wie die Bauleitung des Dolksbunbes, die jetzt einheitlich organ siert ist, gehen bei ihren Instandsetzungen zu weitgehenden V grünungenn der Gesamtflächen der Friedhöfe über. Es wir hierdurch ein einheitliches, ruhiges -Desamtaussehen erreicht. Ai der großen Fläche Heden sich die Kreuze wirkungsvoll ab. Alle, dings wird es nötig sein, auf die 'Instandsetzung und Einheitlich leit der Kreuze — wi« oben ausgeführt — besonderes Gewich zu legen. Die Ersetzung der alten französischen Kreuze hat si wegen Fehlens -der Mittel auf sehr vielen instandgesetzten Fried Höfen noch n-icht durchführen lassen. In welchem Umfange bi« Begrünung der Friedböß also sowohl der Wege, wie der frei«n Flächen -und der reihen durchzuführen ist, wird von -der Gröhe und Lag« Friedhofes abhängig zu machen sein. Im Übrigen entschei darüber nach Vorschlag der Ba " ' «laiamsSrlli „ „ Was kennt er nicht? E» gibt lein« lleberrgschungen m«hr Dieser Soldat be» dritten Kriegsij- für ihn. Nicht einmal der Dob bringt ihn au» der Fassung. Er schmutzte, jeder Freude entwöhnt« und Hst ist ihm allzu nah und «r steht mit ihm genau so auf du -und du kindlich, halb verlegen lächelnd« Mensch — er, der auf Hei, wie mit jedem seiner Kameraden und wie st« alle untereinander., urtaub sich kaum zurechizufinden vermag und beinahe erleiä Ob schwerer Heimatschuß, Massengrab, Einzelarab, Ehrenfriebhos I aufatmet, wen« er mist wieder b-rauhen ort den andern ist Die Rakete als Kriegswaffe vor» Max vallri Obwohl wir im Zeitalter der Abrüstungskonferenzen leben, darf doch als sicher gelten, daß in den geheimen Laboratorien der Arsenale aller Großmächte — ausgenommen das entwaffnete Deutschland — mit Hochdruck an der Erfindung neuer Kriegswaf« fen gearbeitet wird, denn nur mit solchen, deren Wirkung dem Gegner unbekannt ist, lassen sich noch Stege erringen. In diesem Zusammenhänge ist nun in letzter Zett öfters die Frage aufgeworfen worden, ob die Rakete, deren Leistungen zum , . „ ... . . Antrieb von Wagen und Flugzeugen immer mehr vervollkommnet Fernlenkung gestattet haben, den Mangel der Ungeschen Erfindun werden, auch als Waffe in zukünftigen Kriegen Bedeutung gewin nen kann. Ich persönlich glaube, daß man diese Frage bejahen muß, wurde doch die Rakete eigentlich als Kriegswaffe geboren. Die ältesten Berichte über Raketen bezeugen deren Anwendung als eine Art Brandpfeile, bei den Chinesen schon in vorchrist licher Zeit. Im Jahre 1232, während der Belagerung von Pien King, schoß man aber bereits mit richtigen Stabraketen, damals „Lanzen des ungestümen Feuers" genannt. Auch die Araber be dienten sich bei der Verteidigung von Damiette im Jahre 1249 der Raketen zum Schleudern von Brandkugeln. In Deutschland be- schrieb allerdings erst 1405 Tonrad Keyser die Raketentechnik als Kriegsmittel. Eine neue Epoche der Raketenanwendung begann, als der ge niale de Fontana 1420 zum Rammen von Festungstoren eine Art „Widder" ersann, der durch den Rückstoß ausströmender Pulvergase vorgeschleudert wurde. Nicht genug damit baute de Fontana auch ein Raketenboot, ein unter Wasser sich bewegendes Raketentorpedo in Fischform mit Sprengladung im Kopfe und eine Raketentaube, i die Brandkugeln über den Feind tragen sollte. . Bet der Belagerung von Saaz in den Hussitenkriegen 1421 aber trieb der Wind die de Fontanaschen Raketentauben ins eigene Lu- . ger zurück und steckte dieses in Brand. Vielleicht ist dieser Mißer folg schuld daran gewesen, daß die Rakete wieder auf Jahrhunderte in Vergessenheit geriet. Denn erst 1688 versuchte in Berlin ein gewisser Friedrich Geißler die Herstellung von Großraketen von 50 bi» 100 Pfund Gewicht, di« Bomben mit in die Höhe trugen. Er konnte sich aber mit dieser Erfindung nicht durchsetzen. - Erst Oberst Tongreve sollt« der Raketentechnik zu neuer, unge ahnter Bedeutung verhelfen. 1799 Zeuge der Schlacht von Serin gapatem (Indien), in der die eingeborenen Raketenschützen siegten, erkannte er die Krtegsbedeutung dieser Erfindung und gründete 1804 in England ein große, Laboratorium. Dank der reichlichen Unterstützung durch den König gelang es ihm schon nach zwei Jah ren, zwei- bis dreizöllige Metallhülsraketen herzustellen, die 24 Lis 48 Pfund schwere Sprenggeschosse 4500 bi» 8000 Fuß weit warfen. 1806 erzielte er bei der Belagerung von Voulogne den ersten großen Erfolg. Ein Jahr später schoß er mit etwa 12000 Raketen Kopenhagen in Brand. 1826, auf dem Gipfel seines Ruhmes, schrieb er über Raketentechnik im Kriege eine Buch, in dem er die ' Ueberlegenheit der Raketenwaffe über jede andere zu beweisen suchte. Er behauptete darin, Raketen bis 800 Pfund seihst angefer- ttgt zu haben, und hält auch solche bis zu einer Tonne Gewicht für ausführbar. Als aber später die Eeschützartillerie sich durch die ge zogenen Rohre und die Spitzgeschosse vervollkommnete, konnten Tongreves Raketen nach Reichweite und Treffsicherheit nicht mehr Schritt halten, verloren schnell ihre strategische Bedeutung und ge rieten bald völlig in Vergessenheit. Nur in der Eigenschaft al, Sckiffsrettungsrakete erhielt sich Tongreve« dreizöllige Treibrakete bi, auf unsere Tage ziemlich unverändert. Noch einmal, 1909, versuchte ein Artillerist, der schwedische Oberst Unge, di« Rakete al» Krtegswaff« zu entwickeln. Er machte Die Ausgestaltung unserer Ehrenfriedhöfe in Frankreich und Belgien Do« Kapitän zur Sv» a. D. 8« 11er, Geschäftsführer be» Provinzialverbatchr, Schleswig-Holstein der Krlegsgräberfürforge allermeisten Fällen beschränkt sich di« Pflege auf eine einmalige Bepflanzuna im Jahr, die allmählich verwelkt -und dann «rst recht verwahrlost aussieht. Di« Zahl d«r gepflegte« Gräber wird aber sicher noch im Lause der Jahre weiter abnehmen, und dann cheint es gerechtfertigt, an die im Verhältnis zur Gesamtzahl o außerordentlich wenigen Angehörigen, die in her Lage sind, zu richten, sich mit der Einebnung de» Grab hügels abzufinden und damit der Gleichartigkeit der Ruhestätten Rechnung zu tragen. Zur Kennzeichnung der «lmelnen Grab stätte« fetzen die Franzosen auf -den Samme-lfrirdhöfen dezw. da, wo die alten Grabzeichen zerfallen sind, ein wenia ansehn liche» schwarze» Holzkreuz, aus dem sich der Name i« -schlecht haltbarer Farbe -häufig schon nach kurzer Zelt verwischt. Es muß also sichergestellt sein, daß nach Verschwinden des Hügels der Platz gekennzeichnet ist. Die deutsche Kriegergräberfürsorge in Belgien ist dementsprechend dazu -übergegangen, da, wo sie di« Gräber einebnet, an Stelle der mannigfaltigen Formen der Kreuze -und Gedenksteine, di« — wie offen ausgesprochen werden muß — häufig nicht dem allgemeinen Geschmack entsprechen, niedrige, sehr haltbar« Kreuze aus starkem Eichenholz, sogenannt« Stum-melkreu-e, mit tief eingeschnittenen Namen zu setzen, die sicher eine Generation überdauern -werden. Damit ist dem Ver langen der Angehörigen, unter allen Umständen -die Ruhestätte! ihres Gefallenen zuverlässig bezeichnet zu sehen, entsprochen. Wenn bei den bisherigen Friedhofsinstondsetzungen früber gesetzie Steine, eben weil sie das -Gesamtaussehen zu sehr stören, entfernt worden sind, so ist dieses nicht etwa aus mangelnder Pietät geschehen, sondern aus dem Bestreben, eine -betonte Gleich artigkeit der Ruhestätten ohne Ansehen des Ranges der dort ruhenden Krieger oder der Geldmittel der Angehörigen herzu stellen. Der In Beschwerden häufig zum Ausdruck gekommene Standpunkt, daß vor Veränderung der einzelnen Grabhügel das! Einverständnis der einzelnen Angehörigen hätte eingeholt werden müssen, wird sich kaum aufrechterhalten lassen, wenn man be denkt, daß sich dann ein Schriftwechsel mit -den Angehörigen er- - geben würde, der einfach nicht zu bewältigen wäre. Nachdem aber Jahre nach dem Kriege unbenutzt vergangen -sind, in denen Wir entnehmen diesen Aufsatz der Zeitschrift des Volkskunde» Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Anfang Juli des Jahres unternahm ich auftragsgemäß eine Besicktiyungsreise zu den Friedhöfen in Belgien Glandern) und Frankreich. Zweck der Reis« war. unser« Patenfri-edhöf« zu be sichtigen und an Ort und Stelle die Ausgestaltung mit den ma' «blichen Architekten zu besprechen. >7 stellungen gemacht werden, inwieweit die mancherlei Deschu und Bedenken., di« über unsere Friedhöfe dem Provimialverbanb Schleswig-Holstein -ug«gangen warm, zutreffend sind. lieber di« geplante Instandsetzung -der Patenfriebhöse des Provi-nzia-lve-rdand», nämlich Werwicq-Güd, Leffingbe und Brügge, sowie den Patenfriedhof der Provinz Schleswig - Hol- stein, Vignemont, wird «och besonder» berichtet werben. Die bekanntgeworbenen Beschwerden richten sich meist gegen die -Umgestaltung dezw. Umlegung von Ei-nzelgräbern, selten gegen di« Neugestaltung der Gesaintfriedhofsanlage. Diese Klagen würben sich sicherlich stark vermindern, wenn völlige Klarheit über di« Zi«le der Jnstands-etzungsarbeiten herrschte. Ich bemerk« vorweg ausdrücklich, daß es sich bei den nach stehenden Ausführungen lediglich um meine persönliche Ansicht handelt, die sich allerdings auf eingehende Besprechungen mit maßgeblichen Persönlichkeiten und mehrjährige Beschäftigung mit den in Betracht kommenden Fragen -stützt. Bei der Ausgestaltung unserer Kriegerfriedhöfe wird man sich von d-er Vorstellung losmachen müssen, die wir Im allgemei nen über unsere Friedhöfe in der Heimat Haden. Der Unterschied -wischen beiden besteht eben hauptsächlich darin, daß auf den heimischen Friedhöfen jede Familie ihr Grab so Herrichten läßt, wle es ihr gefällt, daß ihr die Grabstätte gehört und sie ständig die Aufsicht über die Instandhaltung führt. Bei unseren Krieger friedhöfen in Belgien und Frankreich liegen die Verhältnisse anders. Erst -nach -langen Verhandlungen ist es gelungen, durch zusetzen, daß Überhaupt irgendwelche Instandsetzungsarbeiten aus unseren Kriegerfriedhöfen von uns vorgenommen werden durf ten. Wenn uns auch ,-Dauerndes Liegerecht" zugestanden ist, d. h. die Gräber dürfen In absehbarer Zeit nicht beseitigt werden, so bleibt das betreffende Land immer Eigentümer des Friedhofes, und alle Jnstandsetzungsarbeiten bedürfen der Genehmigung der betreffenden Regierungen. Während die Zivilgräber in d«r Hei mat je nach dem Ermessen und -den Mitteln der Angehörigen instandgeseht werden, wird dei unseren Kriegerfriedhöfen im Auslande der Gedanke -sestgehalten, die Friedhofsanlage mög lichst einheitlich zu gestalten. Di« Ausgestaltung zu Ehren- gedächtnisstätten setzt außerdem voraus, daß bas Hauptinteresse der Ausgestaltung -der Gesamtfriedhofsanlage zugewandt wirb, wobei die Heraushebung einzelner Gräber durch besonders ins Auge.fallende Monumente, weil sie di« Einheitlichkeit störe«, wenig erwünscht ist. Im Gegensatz zu Engländern und Belgiern, für deren Friedhöfe anscheinend sehr erhebliche Mittel zur Verfügung stehen, so daß an keiner Stelle gespart werden braucht, ist di« Instandsetzung unserer Friedhöfe völlig abhängig von den zur Verfügung stehenden beschränken Mitteln. Dieses macht sich in jeder Beziehung bemerkbar. Neben der Instandsetzung ist natür lich die Instandhaltung recht kostspielig. Infolgedessen muß die Instandsetzung so eingerichtet werden, daß nachher di« Instand haltung wenig Mühe und Kosten verursacht. Im allgemeinen liegen di« Friedhöfe, besonders die neu angelegten Sammelfriedhöfe, in ziemlich einsamer Gegend, sehr häufig im freien Felde. Ein besonders wirksames Mittel, die Friedhöfe aus der Umgebung herauszuheben und abzugrenzen, ist neben Anlegung einer Hecke die Pflanzung einer oder meh rerer Reihen Bäume ringsherum. Da Bäume aber nur, wenn sie noch sehr jung sind, gepflanzt werden können, so wird diese Heraushebung der Gesamtanlage erst nach 15 bis 20 Jahren in die Erscheinung treten, dann aber auch um so wirkungsvoller werden. Die Bepflanzung der Friedhöfe mit Bäumen ist also eine der ersten Maßnahmen, die auf den Friedhöfen getroffen werden muß. Die zweite wichtige Maßnahme ist die Abgrenzung des Friedhofes. Sehr häufig besteht die Umfassung nur aus einem einfachen Drahtzaun, an den Ach unmittelbar bestellte Felder anschließen. Falls der Friedhof an belebten Straßen liegt, muß er hier entweder durch eine Mauer oder eine lebend« Heck« abgsgrenzt werden. Unumgänglich notwendig ist auch die Anlage eines würdigen Eingangs, der durch ein Tor verschlossen werden kann. Aus einer ganzen Anzahl von Friedhöfen sind einfach« Gittertdr«, auf denen -sich bas Zeichen des Dolksbunbes mit den fünf Kreuzen befindet. Al, Begrenzung gegen das frei« Feld wird in den meisten Fällen di« Anlage von Hecken genügen. Was nun das Innere der Friedhöfe ««betrifft, so hat sich bi« Instandhaltung, soweit mir bekannt, wesentlich gebessert, nachdem di« auf allen Friedhöfen (in Framreich) vorhandenen einheimi schen Friedhofswärter eingeaweitet sind. Boi einigen, die ich gesehen habe, ist die, auch vom Volksbund in Aussicht genom men«, Begrünung der Wege bereits von der französischen Regie rung vorgenommen. Da nur sehr wenig Pflege notwendig ist. »«spricht dies« Art der Instandhaltung, obgleich sie viele« «mge- wohvt «scheint, gut« Ergebnisse. Da» Wichtigst« bei b«r Instandhaltung sind natürlich die Gräber und die Kreuze. Grabhügel pflegen allmählich nach gewisser Zeit, je nach der Dodenbeschaffenhett, .mehr oder weniger einzüsinken. und wirken, besonders wenn sie nicht sorgfältig be pflanzt sink, leicht verwahrlost. Gerade eine sorgfältige Instand haltung der Grabhügel würde aber ganz erhebliche Mittel er fordern. Infolgedessen stimmen di« Ansichten der Architekten darin überein, di« Grabhügel überhaupt einzusbnem unk ebenfalls zu begrünen. Das ist mm eine Frage, die am meisten das Interesse der Angehörigen unserer Gefallenen in Anspruch nimmt, und des halb sei noch näher darauf eingegangen. Vorweg muß betont werden, daß nur ein ganz außerordentlich geringer Prozentsatz von Gräbern vorhanden ist, deren Pflege die Angehörigen selbst übernommen haben. Dies ist aber auch nicht in der Form mög lich, daß do» Grob ständig in Ovbmmg gehalßm wird. Qn b«r
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