Suche löschen...
Auer Tageblatt : 16.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192910161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19291016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19291016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-16
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Auer Tageblatt : 16.10.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 2-12. Auer Tageblatt und Anzeiger fllr das Trzgelurge. Mittwoch, den IS. Oktober 1929 ! Die Firma B u t t u. C o. hat mit der Berliner Der- k e h r s - Ak t i e ng «s e l l s ch a f t 1925 ein Monopol abge schlossen. Es läuft bis 1930. Nach diesem Monopol wird sämtlicher Sand und Kies, der für die «Straßenbahnarbeiten ver wandt wird, nur von dieser Firma geliefert. Jetzt wurde in Schöneberg, Friedenau und Steglitz auf einer Strecke von meh reren Kilometern die Straßenbahn umgelegt. Wenn in einigen Vahren die projektierte Untergrundbahn gebaut wird, muß alles wieder aufgerissen werden. Der Kilometer dieser Strecke «kostet 1,5 Millionen Mark. Direktor der Verkehrs-,A.-G. und Ge schäftsführer der sFirma Butt ü. To. sind Vater und Sohn. Die Steuerverwaltung des Magistrats Berlin hat an die Firma Bajanz u. Studer ein «Monopol gegeben und zwar auf die Herstellung von Losröllchen für hie Belieferung von Tombolen. Während bis zum Jahre 1926 der Reichsverband Deutscher Kar neval» und Festartikel-Händler die Losröllchen zu einem Preise von 1,85 bis 2,50 Mark für 1000 Stück liefern konnte, wurde plötzlich der Verkauf durch die Stadt Berlin übernommen und der Preis auf 4^0 Mark für 1000 Stück erhöht. Sämtliche ande ren Firmen, die vordem Lose herstellten, waren gezwungen, ihren Betrieb einzuschränken, wenn nicht gar stillzulegen. Dagegen wurden der Firma Bajanz u. Studer für die Herstellung der Lose vom Magistrat Mittel zur Anschaffung von Maschinen zur Ver-! fügung gestellt. Der Magistrat will sich jetzt damit entschuldigen, daß angeblich die Firma ein Patent auf die Losröllchen hätte und außerdem bei einer Belieferung von nm einem Lieferanten Un zuträglichkeiten ausgefchaltet werden. Heinze tritt seit längerer Zeit als Vermittlerin zwischen Pächtern und der Stadt Berlin auf und läßt sich für jede Vermietung 400 Mark bezahlen. Es geht nicht etwa bei der Vermietung von Ständen der Reihe nach, wie die Anmeldungen kommen, son dern nach der Vermittlungsgebühr. Interessenten, die die Ver mittlung besagter Frau Heinze ausschalten wollen, erhalten über haupt «keinen Stand. Die Vermittlerin selbst erklärt, daß sie dank ihrer guten Beziehungen zur Stadt Berlin immer gute Stände vergeben könnte. Die Beträge, die sie als Vermittlungsgebühr einzieht, bezeichnet sie auf den «Quittungen als Bemühungen in Stadtangelegennheiten". * Die Belieferung städtischer Betriebe und Anstalten, z. B der Krankenhäuser, mit «Fleisch, ist ebenfalls monopolisiert. Das Monopol haben die beiden Gleischwerke Hobrechtsfelde und Fiiedrichshagen in der «Hand. Vor einigen Jahren gab es ein mal einen Skandal. Verschiedene Abnehmer beschwerten sich darüber, daß das gelieferte Fleisch nicht immer in gutem und sauberem Zustande geliefert würde. Die beiden städtischen Werke haben das Monopol trotzdem weiter behalten. Die «Wirkung der Beschwerden war (wie im Falle Sklarek) gleich Rull. Diese Aufstellung legt keinen Wert auf Vollständigkeit. Es ist nur eine kleine Auslese aus der unübersichtlichen Monvpolwirt- schäft, die seit Vahr und Tag von der Stadt «Berlin betrieben wird. Wenn die Industrie- und Handelskammer, wenn das Ein zelgewerbe und alle interessierten Kreise nach dem Sklarek-Gkan- dal auf eine Beseitigung dieses unmöglichen Zustandes drängen, so ist das nicht verwunderlich. Es ist ein Akt der Notwehr und «in Kampf um bi« Grundgesetz« der kommunalen Selbstverwal tung, die durch eine derartige Monopolwirtschaft untergraben und vernichtet werden. Als weitere städtische «Gesellschaften, die Monopole der Stadt Berlin besitzen, seien genannt: Die «Handwagen-Vermie tung Neukölln, die städtischen «Weinkellereien in «Schöneberg und Neükölln, die „Berek" (Berliner Anschlags- und Reklamewefen), die Müllabfuhr, die Straßenreinigung, verbunden mit der Ka nalisation, ferner zwei Buchdruckereien in «Spandau und Schöne berg, sowie die Sarglieferung in Neukölln und Reinickendorf. Die indirekten Monopole, unter denen z. «B. «die städtischen «Leih ämter fallen, seien nicht mit eingerechnet. «Ebenso seien nicht mit eingerechnet die großen Monopole der «Stadt im Verkehrswesen und auf dem «Gebiete von «Gas, Wasser und Elektrizität. Theo-or Leipart schwer verunglückt Gestern vormittag ereignete sich auf der „Avus", der Auto- mobil-Verkehrs- «und ikdungsftraße del Berlin, ein schweres Unglück. Angeblich infolge Herausspringens der Kupplung und Radschadens fuhr «in Kraftwagen der «Bank für Arbeiter, Ange stellte und «Beamte auf den Mittelstreifen der ,-Avus", überschlug sich und begrub die beiden Insassen sowie den Chauffeur unter sich. Der Vorsitzende des All gemeinen Deut schen Gewerkschaftsbundes, Theodor Leipart, erlitt sehr schwere Verletzungen. Sein «Begleiter, der Geheime Regierungsrat und ehemalige Vortragende Rat im Reichswirt schaftsministerium H. «Bachem kam mit leichteren Verletzungen davon. Beide wurden nach dem St. Hildegard-Krankenhaus geschafft, von wo Geheimrat Bachem nach Anlegung von Ver- bänden nach seiner «Wohnung gebracht werden konnte. Der 34- jährige Chauffeur Kurt Bahn hat sich ebenfalls nur leichtere Ver letzungen zugezogen. Er wurde nach seiner Wohnung gebracht Leipart hat einen Schädelgrundbruch sowie einxn Oberschen kelbruch erlitten. Sein Zustand ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Wenn nur ein kleines Monopol, so kann man es bei dieser Gelegenheit, wo di« «Geschäfte der Stadt zur «Sprache kommen, auch ruhig mit erwähnen. Eg handelt sich um Vorgänge bei der Vermietung von Ständen der iZentralmarkthalle. Eine Frau Verbot des Essemr lAntifaschistentvngrrsses Für Sonntag war der antifaschistische Kongreß für das Ruhrgebiet nach Essen etnberufen. Der Essener Polizeipräsident hat, wie die „Rote Mahne" meldet, den Kongreß verboten mit der Begründung, daß es sich bei diesem Kongreß um eine Fortsetzung des ver botenen RFB. (Rotfrontkämpferbund) «handele. somit, um einen Einbruch vorzutäuschen, den Hammer zwischen die Türangel geklemmt, abgebrochen und die beiden Teile — ganz.gegen die Art sonstiger Einbra cher — ordentlich zusammen auf einen Stuhl gelegt. Zur Vernehmung des Büchsenmacher» H. erfährt das Blatt noch folgendes: Fast instinktiv erkannte H. bet der Gegenüberstellung in Frau Neumann die Kun din wieder, und nur die Schwere der Anklage ließ in ihm den Gedanken an die Möglichkeit einer Verwechse lung aufkommen. Auf Befragen durch den Unter suchungsrichter gab Frau Neumann auch zu, den H. schon einmal gesehen zu haben, leugnete jedoch, jemals in seinem Geschäft gewesen zu sein. Auf die Taschen straße sei sie überhaupt nicht gekommen. Dis letzits Behauptung kann als wtederlegt angesehen werden, da erwiesenermaßen Frau Neumann wiederholt um die fragliche Zeit auf der Taschenstraße gesehen worden ist. H glaubt sich auch noch daran erinnern zu können, daß, während Frau Neumann den Dietrich abbrechen ließ, eine zweite Frau durch die halbgeöffnete Ladentür ge sehen und gefragt hätte, ob Frau Neumann fertig fei. Monopolisiert ist das ganze Siedlungs- und Wohnungs wesen. Die private Bauindustrie wird trotz der katastrophalen Wohnungsnot nicht herangezogen, sondern an die Wand gedrückt. Man macht ihr so viel «Schwierigkeiten, daß sie gar nicht daran denken kann, irgend etwas zu unternehmen. Alles ruht in den Händen der Stadt. «Wir haben in Berlin nicht weniger als zehn Siedlungsgesellschaften mit dem Tharatter einer «G. m. b. H. und zwei Siedlungsgesellschaften mit dem «Charakter einer A-G- Sie alle werden hundertprozentig von städtischem «Gelbe erhallen. Wie schädlich dieses «Monopol auf dem Wohnungsmarkte wirkt, «braucht nicht nochmals betont zu «werden. «Wir haben im „Jung deutschen" schon des öfteren darauf hingewiesen und Tatsachen angeführt, die sich nicht widerlegen lassen. Wer auf der Untergrundbahn oder Hochbahn fährt, wird kaum wissen, daß auch die Reklame, die er dort zu sehen be kommt, besonders monopolisiert ist. Ein weiteres Monopol Ist noch sehr aktuell. Bekanntlich hat Berlin bereits einmal einen Autoruf besessen. Dies war eine private Gründung, die nachher aus irgendwelchen Gründen zusammenbrach. Dieser Autoruf soll jetzt wieder neu aufgezogen werden, obwohl sich die Kraft wagenlenker dagegen wehren. Natürlich wird setzt der Autoruf ein städtisches Monopol werden. Vorläufig zwar «rst ein ge mischtes «Monopol, das dann aber sehr bald seine «Hundertpro zentigkeit erreicht haben dürste. Monopol ist Trumpf. Was war öa tos! In Berlin sind Gerüchte verbreitet, wonach die drei Brüder Sklarek im Untersuchungsgefängnis Moabit in einer für sie gün stigen Weise in andere Zellen verlegt worden seien, und daß sie auch in Bezug auf die Belieferung mit Nahrungs- und Genuß mitteln besser behandelt würden als andere Üntersuchungsge- fangene. Hierzu teilt die Berliner Iustizpressestelle folgendes mit: Die Brüder Sklarek sind allerdings in andere Zellen verlegt worden, jedoch in der Art, daß — wie es sich aus der Erfahrung heraus schon längst als praktisch erwiesen hat — man sie in den sogenann ten Bombenlegerflügel brachte und in die benachbarten Zellen ab wechselnd einen der Brüder Sklarek und einen der Bombenleger unterbrachte. Auf diese Weise dürfte wohl am besten Durch stechereien und dergleichen dorgebeugt werden. — Was die Be hauptungen über Belieferung mit Nikotin und Mkohol betrifft, so erklärt die Iustizpressestelle, daß die «Brüder Max und Leo Sklarek an einige Kalfaktoren ein paar Zigarren verteilt haben, und daß bei Leo Sklarek ein kleiner Rest Kognak und ein Rest Wein (!) vörgefunben wurde. Diese Reste sind ihm fortgenom men worden. Die drei Brüder werden im übrigen in Bezug auf Beköstigung genau so behandelt wie alle anderen Untersuchungs gefangenen. Mit Bezug auf die Erkrankung des Buchhalters Lehmann teilt die Iustizpressestelle mit, daß dieser ins Gefängnislazarett übergeführt worden ist. Das Stahlhelmverbot und die Relchsregierung Mit «Bezug auf die erneuten Presseäußerungen, daß die Reichsregierung über das Verbot der Stahlhelmgaue Rheinland und Industriegebiet nicht unterrichtet gewesen fei, wird von unter- richtet» Seite wiederholt betont, daß der preußische Minister des Innern im Einvernehmen mit dem Reichsinnenministerium und auch mit dem Auswärtigen Amt gehandelt habe. Selbstverständ lich sei auch der Reichskanzler unterrichtet gewesen. Sin Aufruf cies Keicksbsnners Unter der Ueberschrtst ,/Vie Stammrollen für ^Ehrabschneider liegen aus" erläßt der Bundesvorstand de- Reichsbanner- Tchwarz-Rot-Gold einen Aufruf, in dem es heißt: .,Mer sich vom 16. bi- 29. Oktober in die Liste deS Volksbegehrens ein zeichnet, wirft dem Reichspräsidenten von Hindenburg vor, daß er eine Politik des Landesverrats gedockt und gebilligt «Habe und von Recht- wegen mit allen Mit gliedern der Reichsregierung in ein Zuchthaus gehöre. An .Sttesemann» Bahre rief Vizepräsident von Kar- dorff aus: „Unbegreiflich will mir scheinen, daß man eS gewagt «hat, diesem treuesten Patrioten die politi sche, die nationale und die persönliche Ehre abzuspre chen". Vom 16. bi- 29. Oktober wird sich erweisen, wer den traurigen Mut aufbringt, mit seine n Namen für ein ehrabschneidertsch.es Unternehmen einzustehen. Wer sich «vom 16. bis 29. Oktober in die Liste des Volksbegehren- einzeichnet, ruft die fremden Truppen zurück über den Rhein, gibt Tieutschland einer neuen Invasion und Inflation Preis, stürzt das deutsche Volk in ein Chaos." Die neuen Ermittlungen in äer Moräsache Rosc>n Wie die „Schlesische Zeitung" in Breslau mittetlt, ist mit dem Eingreifen der Berliner Kriminalbeamten von Liebermann und Tretttn in das Ermittlungsver fahren zur Mordsache Rosen die Untersuchung erneut in Fluß gekommen. Unmittelbar nach der Mordtat hatte man in einem Zimmer auf einem Stuhl einen Hammerkopf mit einem abgebrochenen Stiel vorgefuu- dcn. Bei der Prüfung der Räumlichkeiten entdeckten die Kriminalbeamten an einer Stubentür eine Druck stelle, die anscheinend durch daS Einklemmen eines runden Gegenstandes zwischen Türpfosten und Türflü gel entstanden war. Die Tür war früher grau-grün angestrichen und trägt jetzt einen weißen Oelanstrtch. An dem Hammerstiel fand man Reste der ursprünglichen grau-grünen Farbe. Ter Täter bezw. die Täterin hat Sell verwendet seine Zell Mitteln al um reine Mittel, m warf, war fernen Oj mit voller Sehne sch So f Mitteln he das durch glaubte w Versuchen späteren f es zuerst « kommt, w Brairdmll diese an i« genehme > gefährlich« die Bran« Geister er schnellten hinten cm Mischung« Das nach Chri Von Mischung blute erlÄ und der v Glaubens' nen Torpl das Gehe nus und ' die gar g zifferte) < ron Freit erste Gest In K raketen rr um Ehiolz Dam zum rein« zu «rinne« len Iahri machte de mit seiner Zu I sinbien K sore. Au Brandrak einige G« Kopf, der Congreve, raketen Ahnung i der „Bür schen Kri Nun päischen i reich und nicht zut Corps" f Erinnern: Doch bcu die gezog Daft port« zu « ,Z«er e Dampft«! Goliightly Jahren 1 ger als P« her folgt« prller du von Skea bas dunj Im i dem es se liirg trotz riös ring« noch bas den Tag manch« ui einen Bis sich im D fanadisch« durstig« L in der W danach km Geschäft i den Stoff Straßen f sein oder. in der Ta Mann gel Güte des der Enid« einem ber paus« her dem junge empfanger verkaufen' ,Ia, selbs sagen, w« Monopole! Monopole! Eine kleine SerUner Auslese Dem „Iungdeutschen" entnehmen wir die nachstehenden Ausführungen über die Monopolwirtschaft in Berlin: „Nur die Zulassung des freien Wettbewerbs ermöglicht jene öffentliche Kontrolle, die bas Grundelement der kommunalen Selbstverwaltung bildet". Das sagt die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels in einer Eingabe an die zuständigen Ministerien und den Deutschen «Städtetag. Die Hauptgemein schaft betont, wie stark die «Erregung und Empörung gegen die ungeheuerlichen Vorgänge zwischen der «Stadt Berlin .und den Sklarsks fei. Diese Stimme steht nicht allein da. Die .Mono polwirtschaft der Stadt Berlin ist in den letzten «Tagen in der «breiten Oeffentlichkeit Gegenstand schärfster Kritik gewesen. Und sie verdient diese Kritik. Nicht allein, daß in den Jahren 1924 bis >1927 Berlin bereits 252 kommunale Wirtschaftsbetriebe zählte, von denen nicht weniger als 145 mit großem Verlust ar- cheiteten: das Einzelgewerbe wird durch diese vernunftlvse .Mono polwirtschaft, die sich über fremde Firmen, eigene städtische Ge sellschaften und Deckfirmen zieht, in einem unerträglichen Maße benachteiligt und geschädigt. Die Kleidervertriebsgesellschaft ber drei Gebrüder Sklarek hatte ein Monopol für die «Beliefe rung aller städtischen Betriebe mit Textilwaren. Angebote des Einzelgewcrbes, die im Preise niedriger und in der Qualität besser waren als die Angebote der Gebrüder Sklarek, wurden zu den Akten gelegt. Nach Ablauf des Vertrages lehnte die Stadt verordnetenversammlung eine Verlängerung ab. Heber den Kopf der Stadtverordnetenversammlung hin weg wurde vom Magistrat der Mo n op o lv e r 1 r a g verlängert. Den Gebrüdern Sklarek wurden Kreditmittel in uneingeschränkter Höhe gewährt. Durch die Kreditgewährung hat die Stadt Berlin einen Schaden über 10 Millionen «Mark er litten. Der Monopolvertrag hat den Gebrüdern Sklarek drei Villen, einen großen Rennstall und bie Möglichkeit zu verschwen derischer Lebensführung eingebracht. Geschädigt wurde das Einzelgewerbe und die Abnehmer der Sklarekschen Waren, die Üeberpreise für Schund bezahlen mußten. Salkun- un- Schiesienfahrt Wie vom Luftschiffbau Zeppelin gemeldet wirb, wird das Luftschiff ,Grcck Zeppelin" am Dienstag abend 8 llhr zu seiner Balkan- und Schlesienfahrt starten. Nach der disher bekannt gewordenen Fahrtroute dürften folgende Ort» überflogen wer den: Friedrichshafen, «München, Trostberg, Wien, Preßburg, Budapest, Szeged, Belgrad, Nisch, Sofia, Plewna, Alexandria, Bukarest, Kronstadt, Hermannstadt, Temesvar, Szegedin, Buda pest, Brünn, Ratibor. Von hier aus nimmt das Luftschiff Kurs nach Breslau, wo eine «Zwischenlandung vorgesehen ist. Dort werden auch die Passagiere gewechselt. der ve.suchsflus, -es englischen Luftschiffes R 1-1 zur Aufrieüenhelt verlaufen Der Dersuchsslug des Luftschiffes „R. 101" ist sehr zufrie denstellend verlaufen. Die Steuerorgane arbeiteten spielend. Es wurden 38 Mann Besatzung und 14 Passagiere befördert. Die Maschinen arbeiteten zur vollsten Zufriedenheit. Man erreichte eine Geschwindigkeit von 50 Stundenmeilen, ohne daß di« Mo toren auf volle Tourenzahl gebracht wurden. kein Kun-funk-Vialog «ach Maß! Mil lebhafter Genugtuung vernimmt man, daß die Idee eines Zwiegespräches zwsschen zwei Repräsentanten der einander gegenüberstehenden Lager über das Volksbegehren doch noch Wirklichkeit werden soll. Bei dem, der die Technik des Arrange ments solcher Zweigespräche vor dem Mi'. cohon «kennt, mischt sich allerdings ein Wermutstropfen «n die (Freude. «Für solche Zwie gespräche wird vorher eine genaue schriftliche Festlegung des Ver laufs von -er Rundfunkleitung eingefordert. Bei dem dann vorgetragenen Dialog fehlt dann also das «Entscheidende: die In tuition des Augenblicks. «Schon jetzt weiß der ständige Rund funkhörer, daß dieser Dialog, wenn er auf die übliche Weise «rangiert wird, mit den Worten enden wirk: „Es ist also un möglich. Sie zu überzeugen." — „Allerdings". «Es ist selbstver ständlich, daß der Reichsausschuh für das Volksbegehren keinen Vertreter entsenden wird, ber sich vom «Gegner des Volksbegeh rens überzeugen lassen würde. «So wird «Aeußerung und «Gegen äußerung ohne bas erregende und mitreißende Fluidum des ech^n Dialoges bereits vorher einander gegenübergestellt sein und der Rundfunkhörer hört nur, was er fast jeden Tag in der Zeitung liest, wenigstens wenn er sich nicht mit einer einzigen Zeitung be gnügt. — Aber noch ist es Zeit zu fragen, ob das auch hier so sein muß. Sicherlich werden sich «Männer finden lassen, die sich verpflichten und denen man glauben darf, daß sie einen sachlichen Dialog mit sachlichen Argumenten führen werden. Man erspare es ihnen, sich in einem vorher nach «Maß gemachten Dialog den vier Millionen Rundfunkhörern präsentieren zu müssen und über- lasse es der Wendigkeit ihres Geistes und vor allen Dingen der Güte ihrer Argumente, zu welchem Resultat der Dialog gelangt. Un- abermals üas Ehrenmal Wie man «hört, befindet sich die aus Vertretern der Reichsregierung, der Länderregierungen und meh reren Künstlern bestehende Kommission zur Prüfung der Pläne für die Errichtung eines deutschen Ehren mals wieder auf Informationsreisen und hat soeben das in Aussicht genommene Ehrenmalsgelände bei Bad Berka in Thüringen besichtigt. Tse Kommission wird sich jetzt nach dem Rheinland begeben, um die dortigen Projekte abermals zu prüfen. Zum Schluß dürfte das bei Goslar ins Auge gefaßte Gelände in Augenschein genommen werden. Man muß hoffen, daß diese abermalige Prüfung der vorliegenden Projekte endlich zu einem Ergebnis führen wird, nachdem bis in die Einzelheiten ausgearbeitete Pläne für jedes ein zelne der vorgeschlagenen Gelände bereits seit Jahres frist und länger vorltegen. Es ist ein wenig erfreu licher Zustand, daß als einziges von allen Ländern Deutschland diese würdige Ehrung seiner Weltkriegs gefallenen noch nicht verwirklicht «hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)