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Beilage -u Nr SSI des Auer Tageblattes und Anzeigers für das Erzgebirge. Aormabend de« St. Eepte»ber 1S2V. HLnb« Ml Wh lang, da» Schwerst* «vlsib« Wch, dl, d« B« bvech« sei» Schtlchalennkcht. Dl« Doch«afchv« verppM». 1SL0 10.00 16L0 lch« lr. SS iS.« 10.30 12.00 20.10 21.00 K. "lOIIUlllUIIUttlllltt - P L Einer -er -ur-oll lebenden bekanntesten Menischenaffenforscher, 1 G«rg Montandon vom Raturgeschichtlichen Museum la -», hat der französisch« Made»« der Wissenschaft« ein«' Gewicht bedeutend -überrag« sitz«», di, wir G«oißh«tt üb« h« Mw» Msnfcheaäff« g«o«m« «ch 1 14.00 14.30 18.00 19.00 17.00 18.00 1SL0 1000 10,08 10L0 10,2ö 11,00 11,45 12.00 13.00 14.30 16.00 >uten sind gröb lich zu solchen auch Petersburg verlangt von den Affen, daß sie vor allem ftummesschwämig aus der ganzen < oder schwan-los sind, nicht zu grohe Wülste über den Äugen de- haben, also Endei sitzen, ihre Genossen an Größe und Gewicht bedeutend -überragen < " ? I und besonder» Ger nur 32 Zähn« wie der Mensch verfüg«. Landsmannes, nicht dos Tier selbst. Dies« Sam sich al, aus- Ein solcher Affe kst in Südamerika und der ganzen Neu« Wett gesprochener BaumLewohner sehr wohl der bisherig« Beobach- bisder nicht angetroff« worb«. All« diese munter« Keinen tung durch dm Menschen entzogen hab«. Nm ist aber dessen Affen erfreu« sich sehr langer Schwänz« und stütz« ihr Dasein Auftnevksamkeit entflammt, und «» kann nicht mehr lange baue«, Ein neuer Menschenaffe Er fällt Lb«r «tu« E-pebttwa her. — Et» Foauzos« erlegt bi« Affeufrau. — Aber dw Kusch« geh« verlor«. DoaLraaz Hsrmaaa Fakt«. - Klasse 1-A. Laaüeslotterle IS. rag 28 000 »«lauf Nr. 23268. sooo Marl mck Nr. 2746 -88-7 S00a MaN auf Nr. 43327 6O3S5 S9S16 100844 103711 142455 148834. 2000 Mart aUf Nr. S61S4 36648 47638 88788 SilSSV 96386 S79S4 106088 106588 109010. 1000 Marl auf Nr. 7213 18918 19944 20073 21264 »163 »904 28492 296öS 3O5SS 33625 33922 43324 49730 68644 72995 87905 88253 90761 119036 128827 131198 131427 140040 143791 145140 14760V 147801 148237. 500 Marl auf Nr. 4692 11792 1447S 19218 20805 21555 24001 25611 26967 27614 32029 3S1S7 34104 34653 36273 43898 46282 48431 49591 57149 87855 61427 63139 64421 69781 72847 72955 74618 77302 78179 88187 95666 95891 97987 102748 106070 108213 108880 114949 128280 128474 134606 136148 137784 38559 140254 142190 145047 146954 147157. (Ohne Gewähr!) mterricht» (II) 7. strtell«. — Der stemrilche VuchpMer lxm Hamduva Dr. Bruno Brv«cker: StaÄich«, Sch Lektor Tlaude Grander, Gertrud van E-seren: Französisch Kr Anfänger Dr. Häinrvch Mil». Hermam Klauender-): Heimisch« DogMmmen (K) Au» v« Mkinialurdramm" von Mauric« Bariag Die gute Versicherung ,-Aufln Huber hab i a Wut. Wem dem sei Hau» «mal ab brennt, dem losch -i g'kviß 's Feuer aus." In der Schule Lehrer: Dieses Mal »ollen wir uns «in wenig über die Wasservögel unterhalt«. Der wohlbekannte Storch ist einer davon — worüber lachst du, Mathilde Stephan?" ,F), Herr Lehrer, über -d« Gebaut«, daß es Störche geben soll." 20.00 Au» den „Miniaturbramen" von Mauric« Vortag Anschl. bi» 00.30: llebertrogung von Berlin: Tan-mustk. Leipzig (W«ll« 289) Wirffchastsfunk Wetterdienst, Berkehrsfmk Bekmmlgabe des Tagesprogramm, chrichwn - und Wasserstandsdienst Homocordplatten. Beliebt« Opernarim Qrchestrolaplatt«. Schlager mit Refrain, Bastelstunde für die Jugend (Sprecherin: Susann« Vach) Praktische R-echtskunb«. verfaßt von Landgerichtsrat Paul Gäbler und Amtsgerichtsrat Dr. Paul Mayer, Dresden: „Das DarleLn und seine Sicherung" Konzert. Leipziger Sinfonie-Orchester. Dirigent Rettich. Märchenmustk Funikbastelstunde Massenchorkonzert (3000 Sänger) vor dem Rathau» in Dresden. Anläßlich der Werbewoch« de» Deutsch« Ardel- tersängerbunde». Paul Beege Festkonzert anläßlich der Werbewoche de» Landesverban des „Deutschtum im Ausland". Aus der Iahresschau Deutscher Arbeit, Dresden. Dirigent: GeueralmuMrektor Professor Paul Richter, Kronstadt Ludwig Thoma-Abend. Mitw.: Hann» Hunkele; Gretr Anders, München und di« Schranmrelkapelle Hutterer Word« sein. Dieser Forscheflfft^GeoWge^ LsshtrMssch-Dierige Etudi« -im Bereich des Tarra-Glusses, eine» Nebmflusies or« Catatumdo. der Teil« ColuMbi«, und Vmezuelas durchfließt. Während sein« Leine Expedition an einem Zufluss« zum Tarra lagerte, wurde sie plötzlich von zwei mächtigen Aff« von hier nie geschauter Grütze angegriffen. Di« Menschen verteidigten sich mit ihr« Gewehren; einer der tierischen Angreifer wurde nieder gestreckt, der andere verwundet. Er stellte sich heraus, daß der getötete Aff« «in Weibchen war, währet das Männchen sich trotz eifriger Verfolgung durch die Läger in Sicherheit bringen konnte. Di« Menschenähnlichkeit des erlegt« Affenweibchens fiel den Forschern sofort auf. Sie -photographiert« es auf einer Kiste sitzend und schritt« dann zur Äbhäutung und zur Reinigung der KMochen. Aber diese kostbare Beute der Expedition ist bei ihrer an Zwischenfäll« reich« Reil« durch den Urwald verlor« gegangen. Nur die Photographie und die mündliche Beschreibung de« Geo log« find vorläufig bl« Unterlag« für di« Entdeckung eine« südamerikanisch« Menschenaffen. De Loy behauptet, da, Tier hab« keine Spur «ine» Schwanzes desesi« und der Inhalt seiner Kiefer au, nur 32 Kähnen, der typisch« Zahl de» Menschen aff«, bestand«. Auf der Photographie macht die Aeffm «men schlechthin verblüffend «enschenSHMchm Eindruck. Ihr« Größe betrug 157 Zentimeter und ihr Gewicht 115 Pfund, ei« Maß und eine Schwer«, an di« kein anderer neuweltlicher Affe auch nur annähernd herankommt. Es spricht für d« Wert der Ent deckung, daß der hervorragende Äffenkenner Montandon für sie eintritt. Dieser Wissenschaftler gehört zu d« Männern, bi« eigene neue Wege zu finden wissen; er ist der Urheber der bemerkenswert« Theorie, daß sich Menschenaffen und Menschen auf der ganzen Erde völlig unabhängig von einander entwickelt ' ' rgebniss« ägener Entwicklungsstufen sind. Ader auch er kennt nur die Photographie 0 nd die Erlebnisse sein« KuMlcbe psycke in Womenlbilclern Don Adolf v. Keußler Ein Doppeltes pflegt den Ler bst der Betrachtung russischer Wesensart zu erfüll«. eit» staunende» Nichtbe- areifenköim« der an» Tierische zynisch« Grausam keitsinstinkte, andererseits Ergriffensein von der Fähigkeit zu künstlerischer Vertiefung in die Urgründe feinster seelischer Regung«. Und in der Tat pendeln — rätselvoll wie der une che Raum selber — di« Gegensätze in Men talität und r« de» Russen unberechenbar zwischen dies« beid« Pol« Ein Hinweis auf die eurasische Mittel stellung der Zwechundertmimonennation -wisch« dem unerschöpf ten Orient und dem überaltert« Abendland «Märt das Problem disie» Doppesteolentum» natürlich nur schlagwortmäßig. Jeden falls ist ber bi» heute wirksame Nachhall des vor rund 700 Jah ren auf RußlaNd-Mosikau lastend« „mongolischen Joches" in Denkweise mü> Sitten der Rufs« immer noch sehr stark ausge prägt. Schon das russisch-mongolische Sprichwort „Ohne Be trug verkaufst du nicht" zeigt die Verschiedenartigkeit der Vor stellung« unseres „ehrbar« Kaufmanns" von dem in slawischen Ort« 8a, der Betrug gilt io sehr als „geistige Leistung," daß er, verglich« B. ml Diebstahl, al, direkt verkchrserlauLles Verhandlungsmittel -angesehen wirb. Denn nach echt orientali scher Auffassung hat ber Betrogene ja Mr den Nachteil seines ge ringer« „Witz«* zu tragen, während der Dieb sich dadurch ver- ächMch macht, daß er bas Hab und Gut eines Abwesend«, also Wehrlos«, Mindert. Andererseits war aber im ältesten russischen Strafgesetz Iaroflaws de» Weis« selbst Diebstahl straflos, wenn der DteL nachweis« konnte, sich zur Bewirtung eine» Gaste» an fremdem Eigentum vergangen zu hab«. Achnlichen Auffassung« mffvringt bi« auch unter Kaufleuten groß« Stil» gepflogene russische Gewohnheit, ein« adzuschließsnd« Vertrag dadurch zu „würzen", daß man in ihn „ein Schweinchen hinein schmuggelte", durch «in« den Kontrahent« zu schädig« geeignete, seinem Scharfsinn aber harmlv, «rschebmnde Klausel . . . 8m Nachstehenden sei«, al» kulturgeschichtlich» Knriosa, einig« Anekdoten aneinaNdergereiht, die al» tatsächlich« Begeben- NunSfunk-programm für Sonnaben-, LI. ->ept. König»» ufterhans« (Welle 1635) Künstlerische Darbietung« Mr bi« Schule: Tarl Loewe- Feier, geeignet für Schüler von 14—48 8ahrm. Der Zugenbchor der staatl. Akademie für Kirch« und Schul musik unter Leitung von Prof. Heinrich Martens, Prof. Dr. Hans Joachim Moser: Vortrag und Gesang, Beglei tung: Dr. Hans Fischer Von Berlin: Schall-platt« Kinderstunde. Bastelstunbe. Hansi und R-ofel Tüchtig (Ltg.: Ursula Scher») Pari», hat ber frcntzösischm Akademie der Wissenschaft« eine überraschend« Entdeckung mitgeteilt. Er behauptet, daß der Forschungsreisend« Dr. Francis ds Loy in Südamerika «inen Menschenaffen gefunden hat, der bi» jetzt ber Aufmerksamkeit der Naturwissenschaftler entgangen ist. Dieses Ereignis wird nicht nur in der wissenschaftlich« Wett «ine stürmisch« Wellenbewegung auslös«, sondern ist auch für die -Allgemeinheit besonder» fesselnd. Die erste Begegnung Mit einem Menschenaffen war noch für jeden Kulturmensch« «in aufrüttelndes Erlebnis. Die Tier haltung in unseren -deutsch« Zoologisch« Gärt« vermittelt heut« Tauferw« «nd Abertausend« eine genaue Kenntnis der bisher festgestellt« drei Art« menschenähnlicher Aff«, also des Goril la», des Orang-Utang und des Schimpansen. 8n dem neuen «nd großzügig eingerichteten Menschenaffenhaus« de» Berliner Zoo» ist seit geraumer Zeit bi« Beobachtung aller drei Menschenaffen in hervorragenden Vertretern nab unter anscheinend recht be kömmlichen Daseinsbedingung« für dies« empfindlich« Tiere möglich. Der braunschwarz« mächtig« und ernst« Gorilla, ber aleichfall» dunst« kleiner« und lustig^fpielerisch« Schimpanse und der fuchsrot« Orang mit sein« klafternd« Arm« lass« sich hi«r gleichzeitig betracht« und vergleich«. Diese ganz« Gesellschaft gehört zu den -Aff« der M« Welt. Der neu« Menschenaffe ist jedoch in Südamerika entdeckt worb«. Die lebhaft« Aff« diese» Erdteil» sind unser« Naturfreunden ebenfalls durch bi« Zoologisch« Gärt« sehr bekannt. Bei viel« Arten von ihn« mut« uns die Gesichter noch menschenähnlicher an als bei den wirklichen Menschenaffen. Di« Wissenschaft trifft ihr« Unterscheidung« aber nicht nur nach dem Gesicht, sondern Mer bst äie Gluklampe erfunäen? Et» aufgelegter Schwindel 8n den Vereinigten Staaten von Amerika veranstaltet man zur Zeit große Feiern zu Ehr« Edison», der vor 50 8ahr« die elektrisch« Glühlampe erfunden haben soll; ja man ist sogar soweit gegangen, anläßlich de» Jahrestages eine Briefmarke mit dem Bild einer Glühlampe herauszugeben. Man kann -di« Behaup tung, Edison sei -der Erfinder der elsktrsschm Glühlampe, nur als gang plumpen Schwind«! bezeichn«, da durch ein« amerikanisch« Genchtshof in einer Patentverletzungsklage einwandfrei festge- stellt wordm ist, daß nicht Edison, sondern der Deutsche Heinrich Göbel -der Erfinder ber elektrischen Glühlampe ist. Heinrich Göbel hat schon 25 8ahr« vor Edison elektrisch« Kohlenfaden glühlampen hergestellt und in Neuyvrk, wo er lebte, lm Schau fenster seines stein« Laden» und auf einem Wagen öffentlich gezeigt, mit dem er ei, Sternfernrohr -abend, in den Straßen herumfuhr. Die Elektrotechnische Gesellschaft Hannover hat am 14. Sep tember diese» 8ahre» am Geburtshaus Göbels eine vom Ver band Deutscher Elektrotechniker und der Elektrotechnischen Ge sellschaft Hannover gestiftet« bronzene Gedenktafel enthüllt. De Tafel wirb zu Ehren Göbels für ewige Zeit« -mit einer Lag und Nacht brennend« Glühlampe beleuchtet. Diele deutsche Zeitung« hab« Über di« amerikanischen Feiern berichtet und auch Bilder ber Glühlampenbriefmarke ge bracht, ohne auf di« dadurch beabsichtigte Geschichtsfälschung auf merksam zu mach«. Wir Deutsche haben aber alle Veranlassung, die Tatsache herlvvizukchr«, daß es ein Deutscher war, der di« Glühlampe erfunden hat. Merkwürdig ist nur, daß «in Mann wie Edison,- der es nicht nötig hat, um Ruhm zu geig«, zu dieser fehl ergangenen Ehrung schweigt. werfen. — Der Zar Nikola»» I. hatte schon öfter» dm überlebens- lustig« Dardeofftzier Fürst« L. verwarne« lassen, der die Fol gen seines Ueber-den-Durst-Trinken» gar zu oft öffentlich zur Schau trug und so da» Ansehen der Garde beeinträchtigte. Eine» Tag«, begegnet« der Aar während «in« Spaziergänge, dem jung« Dürsten, der wieder mal kanonenvvll am Newa-Qai tor kelte. Der Aar vertrat dem Sünder den Weg: „Also, du bist wie- der betrunken," fuhr er ihn zombeb-end an. „Nun sag doch selbst, was soll ich mit dir tun, an dir scheint ja HoMn und Malz ver lor« z» sein!" Fürst L. riß sich mit dem letzt« Aufgebot ber Kräfte -um militärisch« Gruß zusammen und erwiderte: „Ew. Majestät, — an Ihrer Stell« würde ich mit einem solch« Schweinehund, wie ich -einer bin, gar nicht mehr sprech«." — Ein befreiendes Lach« de» sonst so streng« Herrscher» und die Straflosigkeit des Sünder» war« bi« Folge. — 8n dm achtziger Jahren wmide der Kammerherr Besaf zum obersten Chef des Postwesens ernannt. Neue Besen kehr« gut. Daher wendete sich Besaf alsbald an sein« berühmten Kollegen Et«han, dm genialen deutsch« Generalpostmeister, mit der Bitt« um -Unterlag« zum Bau ber bewundert« deutsch« Groß- Postämter. E, traf« drei luxuriö» ausgestattet« Riesenmappen ein; Inhalt: preußisch-gründlich ausgearbeitet« Kostenanschläge, Grundrisse und Ansichten der neueste» postalische« Prachtbauten. Mn« Konferenz aller russisch«, Be»iff»-Postdirektoren folgte, den« Desai da, -wundervolle Stophansche Material mit ber Bitte um Anregung« vorlegt«. De Mapp« ging« unter Ausruf« neidloser Bewunderung von Hand zu Hand, und Besaf eröffnete die Debatte, wo und wie am besten in Rußland ähnliche Post ämter erreichtet werd« könnt«. Lange» Schweig«, verleg««. Räuspern. Schließlich sprach einer der Anwsstnbm die erlösen den Wort«: „Eure Exzellenz, dies« deutsch« Bai artig. Ader wenn ich off« nd« darf: Wir si Leistungen nicht imstande ..." So hatte denn a . noch di« -um 8ahr« ISIS ei» wahrhaft vorsintflutliche, „Haupt postamt". — Wie Minfsteremenmmgm zustande kam«. Während de» Kriege, starb ber Kuttusmtnffter Professor Dr. Kass». A!» Nachfolger kam eigentlich nm Bar«» Taub« la Betracht, Kasso, si» Maa» dmssch-balttsch« Geblüt", ft.i- «k Damachsit« schwatzt — da kam fttasr barch? Net», Bruderherz, wem» die Deutsch« über den Tirul-Sumpf hätten «hm wolle«, so hätten fl, « auch geta». E» mar edea bloß chre Sa»«,, von «übol ' " 8-u de» Wett Propaganda bestrebt, dm Grausamkeiten la den schr da: ligsten Güter schütze« müsse. verschwand da» Wörtchen „Anti Wortschatz der Propaganda. West, »uaal nach den deutsch« Sieg« bei Tannenberg, Angustowo usw., der unverbildet« russi sche Muschff öfter, al, der Obrigkeit lieb war, seine Krieg»- Philosophie sich so zurechtleate: „Euer Hochwohlgeboren, wenn der Deutsche der Antichrist ist — können mir bann Überhaupt gegen ihn aufkommen? Dana naht ja da» gottgewollte End« ber West. Da ss« »vir bet« und unser« arme Seel« rett«. Schießen ^d hsifen doch nicht»!" gungen, den« di« deutsch«» Koloaistea in Rußland während des Krieges ausgesetzt warm, -gehört da» blutige Krisgsgerichtstheater, dem die jung« Söhn« der Kolonist« -um Opfer fiel«, während bi« Väter al» russis Untertan« zur Front eingezo-gen waren. Nicht nur wurden restlv» von Haus und Hof gestmt. 8n ungezählten Fäll« te man ihn« in irgend einer Form .Hochverrat" an, und r gab es Mr den Strang. Bei einer dieser enwörenden Hinrichtui vernahm der anwesende evangelische Geistliche, al» der angesi seine» unver- schuldet« Tobe» seiner Sinne nickt mächtige junge Kolonisten- sohn zitternd vor dem Galgen stand, diese Worte de» Lenker»: Mur fein« Angst, junger Mann. Schauen Eie, so lege lch Ihn« dm Strick um dm Hals -- und bann geht alle, wunderschön!" sam, den Träger eines deutschen Namm» während des Kriege» mit einem -so hohen Amt zu betrau«, wo doch alle» Deutsche wie die Pest verkehmt war. „Dann jage man ihn also fort" (russisch: „gnatj jewo"l), erklärte dazu der gar. Der steinalt» Goremykin verhörte sich und verstand Ignatjew", d. h. dm Namm eines weitbekannt« gräflich« Geschlechts. Nun wurde fieberhaft unter den Ignatjew« Umschau gehalt«. Mr dm ein zig«, dm der Aar gemeint hab« könnte, hält man schließlich den —Reichsgestütsverweser Graf« Ignatjew. Er wurde in der Tat Kultusminister. Aeit: 1897, da» Jahr der erst« allrussisch« Volkszählung. 8n di« Kanzlei des Landschaftsarzte» eines weltvergessenen Dor es flattert ein Fragebogen, der Wer di« klimatischen Ortrver- - Mnisse und di« gesundheitlich« Lebmsbedingungm Desckeid ver- angt. Dem Arzt erscheint sein Stammtisch wichtiger als die lang weilige Fragerei der höheren Behörde; er beauftragt also sein« Feldscher mit ber Ausfüllung der entsprechend« Fragegruppen. Und dieser, Mr darauf bedacht, jede außenseitige Einmischung In den -gewohnten Trott des Tage» zufriä>enstellend abzuw-ehren, schreibt kurz und bündig: ,-Klima und Luft gibt es bei uns nicht. Lieber unserm Dorf brütet bloß die ssngenide Sonne, wodurch die Leute erkranken und sterb«. Sie werd« darnach laut gesetz licher Vorschrift beerdigt." Während des Weltkrieges. Soeben wird di« Einnahme Rigas durch da» deutsche Heer gemeldet. Saizew und Dmitrijew, zwei Rsgimmischreiber studier« di« Landkarte, auf der die Front stellungen eingezeichnet sind. Dmitrijew verweist auf da» Fehlen einer Frontlinie im Südwest« der Stadt und gibt seiner Ver wunderung Ausdruck, daß di« deutsch« Eroberer vom Südost« Ms eindrang«. Saizew: „Mein Lieber, schau doch nur ge nauer hin, südwestlich liegt da» große T-irm-Sumpfgelände, da kann ja keiner -durch und darum gab es auch dort keine Front." Worauf Dmitrijew, im Vollgefühl der russisch« Ohmnacht «gen üb« deutscher Intelligenz und Tatkraft erwidert: „Was du da