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2. Beilaae zu Nr. 2lO de« Auer Taget'laltes und Anseisiertz für du« Erz >e trge. Sonntag den 8. Srpteuiber 1SSS. Vernichtung -er Gewebe, in welchem er haust, führt. Nun kann bas Leben in Leinen GründersMeinungen auf rein chemische Pro teste zu rückgeführt werben, und e» lag deshalb nahe, um den Kampf gegen den Tuberkelbazillus wirksam ausnehmen zu kön nen, dieses Lebewesen zunächst von seiner cheimschen Seite ken nen zu lernen. Es gelang, den Bazillus und seine Zerfallprodukte in ihre chemischen Bestandteile zu -erlegen. Der Bazillus macht den Forschern diese Arbeit insofern leicht, als er sich aus chemisch reinem Nährboden vermehren kann und das; das Material für die Analysen in genügenden Mengen zu beschaffen ist. Da die Bestandteile des Nährbodens genau bekannt Lind, so lassen sich auch die Zusatzstoff«, die durch den Lebensprozeß der Tuberkel bazillen entstehen, durch die chemische Analyse ermitteln. Obwohl die Untersuchungen noch nicht völlig abgeschlossen sind, wurden durch diese Analysen überaus wichtige Ergebnisse gewonnen. Aus den Zerfallprodukten, die der Tuberkelbazillus ausscheidet, wurden zwei Stoffe isoliert, welche zu zwei Gruppen der bekanntesten Nährstoffe gehören, und zwar eine bis jetzt un bekannte Art van Zucker und ein bislang unbekanntes Fett. Diese Stoffe erwiesen sich als die eigentlichen Träger der Krankheit, da sie bei Injektionen die typischen Krankheitssymptome Hervor rufen. Es ist dies um so merkwürdiger, als bisher unter den Hunderten der bekannten Zucker- und Fettarten keine einzige Ab art bekannt war, die giftige Eigenschaften besitzt. Jedes andere der bekannten Fette und der Zuckerarten ist nahrhaft und be kömmlich. Das neu gefundene Fett verhält sich durchaus feindlich gegenüber dem tierischen Organismus. Wird es einem Tiere in reinem Zustande injiziert, so entstehen in dem Gewebe die be kannten Knötchen, d. h. typische Tuberkeln. Das neue Fett ent hält, di« gleichen Bestandteile wie die übrigen Fettsäuren der Nahrungsmittel, z. B. die Stearinsäure. Trotzdem vermag es die typischen Symptome der Tuberkulose hervorzübringen. Es ist zu erwarten, daß man recht bald Ausschluß über den Aufbau dieses sonderbaren Fettes erhält, woraus sich die Möglichkeit er geben wird, bas neue Fett aus Mineralischen Substanzen künstlich zu erzeugen und seine Eigenschaften genau zu studieren. Vor- läufig Ist nur bekannt, daß dieses eigenartige Fett eine an reizende Wirkung auf die besonderen Blutzellen, in denen die Tuberkelbazillen leben, ausübt. Die Wucherung dieser Zellen ruft die krankhafte Veränderung der Gewebe hervor. Die zweite Entdeckung, die gemacht wurde, ist noch erstaun licher. Eine Injektion des neu entdeckten Zuckers in die Blut gefäße eines an Tuberkulose erkrankten Tieres führt recht bald den Tod des Tieres herbei, während bei gesunden Tieren keiner lei Einwirkung zu bemerken ist. Wäre das Ergebnis der In jektion nicht so verhängnisvoll, so könnte dieser Zucker als un trügliches Mittel für den Nachweis einer Erkrankung an Tuber kulose dienen. An sich ist dieser Zucker ein weißer, harmlos aus sehender Süßstoff, der aus den gleichen Elementen wie jeder andere Zucker zusammengesetzt ist, und es bleibt vorläufig un erklärlich, worauf seine giftigen Eigenschaften zurückzuführen sind. Es konnte nur festgestellt werden, daß er direkt auf die Neben nieren einwirkt und Fieberzustänbe sowie Schweißabsonderung hervorruft. Eg kann angenommen werden, daß die Infiltration des Blutes mit diesem Zucker letzten Endes für den Verlauf der Krankheit ausschlaggebend ist. Die sehr aussichtsreichen Untersuchungen werden fortgesetzt, und man hofft, nach eingehendem Studium dieser in reinem Zu stande isolierten Zerfallprodukte der Tuberkelbazillen, ein Mittel zu finden, diese chemischen Stoffe in andere unverfängliche Fette und Zuckerarten umwandeln zu können, um dadurch das Uebel an Radium und Krebsbehandlung Wirb di« Radiumproduktton größer und Radium billiger? Unlängst wieder ist viel über da» Radium und seine gute Einwirkung auf Krebs gesprochen worden. Dm Auftakt hierzu bildete der Kongreß der Bayerischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde in München. Dies« Tagung, welche unter Leitung von Prof. Dr. Wintz, Erlangen, stand, bracht« genaue Berichte über die Tätigkeit der radiologischen Kommission des Völkerbundes. Prof. Boltz und Prof. Döderlein sind di« beiden einzigen Deutschen, welche dieser Unterkommission der Krebskom mission des Völkerbundes — eine solche Unterabteilung hatte sich als notwendig erwiesen — angehören. Beide sprachen die An sicht aus, daß die kombinierte Radium-Röntgenbehandlung die Krebsbehandlung der Zukunft wäre. Jedenfalls kann das an § Hand der von den beiden Forschern ausgestellten Statistiken de- , yauptet werden. Es dürfte daher — und das wurde von dm Forschern des öfteren betont, — interessieren, wie die Produktion der Welt an Radium sich gestaltet und wie die einzelnen Mengen in der Welt verteilt sind. Denn in der Hauptsache wird es in der Zukunft darauf, ankommen, möglichst viel Radium zur Hand zu haben, wenn man diese gefährliche Krankheit, deren Ausbrei tung fast der der Tuberkulose gleichkommt, erfolgreich bekämpfen will. Das Radiuminstitut in Paris besitzt die „ungeheure" Menge von 7 Gramm Radium, das Radium-Hemet, Stockholm, die mehr als beträchtliche Menge von 6 Gramm. Soeben hat aber der schwedisch« König aus Anlaß der Dvlksspende zu seinem Ge- burtstag abermals 6 Gramm Radium gestiftet. Wenn man be denkt, daß die Frauenklinik in München schon mit A Gramm Radium auch ganz hervorragende Erfolge erzielt hat, wird man wohl am besten den riesigen Unterschieb der einzeln«, Institut« im Besitz dies«, kostbaren Material, versteh«, können. Dabei ist ober sehr erfreulich, daß bi« Union Minier« hu Haut Katanga, welch« sich schon ,m «fahre 1928 durch eine ProbMivn von 20 Gramm Radium auszeichnete, km Jahr« 1928 dies« Produk tion bi» auf 40 Gramm erhöhen konnte und bah dies« Gesellschaft hofft, ihre Produktion lm Jähr« 1929 sogar auf SO Gramm her aufzubringen. Wenn man erfährt, baß di» jetzt an jährlichem Zuwachs nur 12 bis 18 Gramm, welch« namenmch von Amerika und der Tschechoslowakei geliefert wurden, in Frag« kämm, lo ist dies« Produktion der Union Miniere etwa» ganz ungeheuerlich«». Mit Hilfe der versprochenen Produktion, also 80 Gramm im Jahr«, würden sich die Wellbestände an Radium bald sehr ver mehren. Und das wär« im Hinblick der zuerst erörterten Tat sachen äußerst wünschenswert. Denn heut« ist da» Radium tn noch viel zu kleinen Mengen vorhanden, als daß e» dort überall angewandt werden könnte, wo es zu Heilzwecken wirklich notwen dig wäre. Nun würde aber ein« erhöht« Produktion, wie in allen solchen Fällen, auch eine bedeutende Preissenkung mit sich bringen. Noch im Jahre 1921 kostete ein Gramm 80 000 Pfund Sterling, also 1200 000 Mark. Heut« kostet es nur noch 12 500 Pfund, also 250 000 Mark. So darf man also wohl der Hoff nung Ausdruck geben, daß auch da» verarmt« Deutschland bald in den Besitz einer genügenden Menge Radium «langen wird, damit auch seiner Bevölkerung lm weitesten Maß« bi« Segnungen der Radiumbehandlung zugute kommen. seiner Wurzel anzugreifen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die rein diätetischen Maßnahmen, welche Dr. Gerson als Heil mittel gegen die Tuberkulose ergreift, Aenberungen in dem Auf- bau des Fettes und des Zuckers, welche die Symptome der Krank heit Hervorrufen, hervorbringen, oder daß durch diese Ernährung«- Methode Blut und andere Körpersäfte oder die Gewebe selbst so beeinflußt werden, daß die Wirkung der beiden Gifte aufgehoben wird. So scheint es ihm auf empirischem Wege gelungen zu sein, das Mittel zu finden, welches die amerikanischen Forscher als Ergebnis ihrer analytischen Arbeit zu finden hoffen. H be e < k ine i lü<k ichen Esten f Was ein Professor herausgefunden hat „Mensch sei Helle, bleib Junggeselle!" Die Wahrheit dieses alten Spruches glaubt soeben Professor Jabot von der Pariser Sorbonne auf wissenschaftlich-statistischem Wege nachgewiesen zu haben. Der Gelehrte hat Zwei Jahre eifriger Arbeit daran ge- wandt und an 40 000 Paaren das Pariser Eheloben studiert. Er kam zu dem Schluß, es gäbe so gut wie kein« wirklich glücklichen Ehen. Jabot stellte fest, daß rund 30 Prozent aller von ihm be obachteten Paare unglücklich Zusammenleben und sich auch nicht scheuen, dies der Öffentlichkeit zu zeigen. Weitere 30 Prozent leben genau so unglücklich miteinander, führen den ständigen Kleinkrieg aber innerhalb ihrer vier Wände. In zehn Prozent der Fälle ließen sich die Verheirateten innerhalb der Beobach tungszeit, also nach weniger als zwei Jahren, wieder scheiden, bei ebensoviel Ehepaaren ging der eine Teil dem anderen einfach durch, und zwar waren dies interessanterweise doppelt so viel Männer wie Frauen. Von den noch verbleibenden rund 4000 Ehen glaubt der Pariser Gelehrte 127 als „beinahe glücklich" be zeichnen zu können, und nur ganze 13 (ausgerechnet 13!) erhalten das Prädikat ,-vvllkommen iglümich!" Die Unschuld Ehefrau (bei der Rückkehr von einem Ausflug): „Hast du eine Vorstellung, wie du dich heut« wieder benommen hast?" Ehemann: „Nein, aber ich gode zu, baß es scheußlich von mir war . . . was war denn eigentlich los?" Am Telephon Er: „Bist du da, Schätzchen?" Sie: ,-Ia, -wer ist am Apparat?" Finanzen „Wieviel Mark bin ich Herrn Doktor schuldig?" „Drei Mark." „Dürst ich Herrn Doktor wohl'n ^Wechsel darüber geben?" psrsilb-» Persil k Oe? e/>/eL stlismsss loss nur in Originslpsekung.