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L.it-ramm,: rag.bla« Eathalleu- -le amtliche« Bekanntmachungen -es Rate» -er Sta-t «a- -es Amtsgericht» Rue. posych»ck.«»at» r FM «egg «e. iree so-/» M' «l „Bury lesen. Lite »Sordnun,, der Md stegreich er Schweiz, und Md. auch gegen « Vertreter >n di« Der- «werde um. ) Zuschauer Wichmann, — 4X44U lon) 3:19,2, 3:20. - e, Thomas, >t, Böcher, 1. England Deutschland :49,6. - Wichmann, c<120 Hards , Burghley ! r) 50 Meter land (Dierk- tsprung: 1. Dobermann !. 1 Deutsch- 2. England 7L1 Meter 2. England eter (Uebler SL9 Meter leister 43,R leter. 8uer Tal lstalten die s Schautur- n Male aus altung und »rten Hände schäft« vom Deutschen gurenmei Klemm- zend o. B auch die ne« Kette önnt fein, den Deut- a Meister- r. ns fällige itttn" ab. nung war nde ange lte TageS- M en üb' - erfolgte >kallegelni ger. Wan- Bernsbach Plaketten ts Holzer- chv Mttt.» etger Btl> ttz, tonnt« Gelegen!' c tn Leip ritz, Bao rbach sin« :tchnunge' Hel unten ung über- ersammel- 1n der ^o. »or ten B« I soll voa st« wir! verehrten für dies« !lälüma»> Nr. 200 Mittwoch» äen 2S. Nugust 1929 24. Jahrgang Me lange nock? Zum Stand der Haager Konseren, ES war in öffentlicher Senat-sttzung tm alten Rom. Lite tnnerpoltttschen Verhältnisse der römischen Republik waren morsch, und die Verschwörung Cati- linas war längst kein Geheimnis mchr. Da erdhob sich Cicero, der größte Redner de» römischen Alter tum» und begann seins Donnerrede mit den Worten: „Qno u»que taubem". Wie lange noch, Cattltna, willst du unsere Geduld mißbrauchen? Diese geschichtlich bedeutsame Episode drängt sich uns jetzt angesichts der Politischen Lage der Haager Konferenz nachdrücklich auf. Cicero» Frager „Wie lange noch?" richtet sich! heute an die DelegationS- 'ührer der Gläubigermächte, sie wendet sich vornehm lich an Brtand, den französischen Ministerpräsiden ten, der es verstand, den englischen Schatzkanzler Snowden drei Wochen lang hinzuhalten, die Lösung der Räumungsfrage der besetzten Gebiete auf die lange Bank zu schieben und die Liquidierung des Weltkrieges zu verhindern. ES handelt sich im Haag nicht um das Wohl oder Wehe eines Staates, sondern um die Befriedung Europas und die Zukunft unseres Erd teile». Wa» man un» nicht alles zumutet! Wir sollen nicht nur den Aoung-Plan annehmen, der dem deutschen Volke auf Met Menschenalter hinaus — länger als selbst der Versailler Vertrag vorsieht, die schwersten Opfer auferlegt, sondern auch noch! in eine wesentliche Veränderung des Aoung-PlaneS auf unsere Kosten uns einlassen. Wir sollen eine Erhöhung des ungeschützten Teiles der Jahreszahlungen hinnehmen, auf 200 bis 300 Millionen Dawes-Ueberfchutz ver zichten und jetzt gar noch, in eine Erhöhung der Jah- reszahlungeu einwilligen. Auch in der Sachlieserungs- srage sollen wir nachgeben, obwohl wir nur durch Lei stungen und mit Waren unsere Schulden bezahlen kön nen, und schließlich eine Rhetnlandkontrolle nach! fran zösischen Wünschen für ewige Zeiten gutheißen. Auch oen starken politischen Druck, den die Franzosen mit ihren engsten Verbündeten im Haag auf unsere deut sche Vertretung au-üben, sollen wir uns gefallen Jas sen, ohne mit den Wimpern zu gucken. Das ist zu viel. Die große Konferenz tm Haag sollt« zu einer Verständigung der Völker führen, die aufgeregten Gei ster bannen und den Frieden tn Europa fördern und festigen. Sie hat bi» jetzt in allen Punkten da» Ge genteil erreicht. Sie offenbarte an erster Stelk, daß die Art und Weise ihrer Vorbereitung so unzuläng lich! und schlecht war, wie bei keiner ihrer Vorgänger rinnen. An zweiter Stelle sahen wir dann den Ver treter der englischen Arbeiterpartei und hörten von ihm ein neues internationales Evangelium mit einem finanziellen Nationalismus, daß die übrigen Dele gierten aus den Wolken fielen. So war es aber nicht gemeint! Schatzkanzler Snowden kam «S viel weni ger um eine Million Pfund Sterling an> al» um das politische Prestige, die neue Außenpolitik der englischen Arbeiterregierung und die Freiheit und Un abhängigkeit Weltbritanniens. Die deutsche Delegation befand sich! wäh rend des ganzen Streite» der Gläubigerstaaten in einer einzigartigen Lage. Alle Delegationen drückten den deutschen Vertretern ihre lebhaftesten Sympathien aus und alle schlagen jetzt auf Deutschlands Rücken herum, um es zu weiteren Opfern zu zwingen- Wenn sich! die Gläubigermächte nicht einigen, trägt Deutsch land den Verlust beim Wetterbezahlen der DaweS- lasten, wenn sie sich einigen, so geschieht e» offensicht lich gleichfalls auf unsere Kosten. Wohl sind die Engländer entschlossen, am 15. September mit der Rheinlandräumung zu beginnen und sie vollständig bis Weihnachten durchzuführen. Es ist aber noch keineswegs ausgeschlossen, daß die Franzosen und Belgier weiterhin in de« dritten Rheinlandzone blei ben, vornehmlich .um aus.England einen politischen Druck ausüben zu können. Auf unser« Kosten! Noch immer bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder einigt man sich im Prinzip noch in dieser Woche und verschiebt dann die technischen Kommissio nen tn irgendeiner Form in den September hinein, so daß das endgültige Abkommen eist im nächsten oder übernächsten Monat unterzeichnet wird, Oder aber man erzielt keine Einigung und geht in den ersten Septembertagen nach Genf und versucht dort zu neuen Kompromissen zu kommen. Auf wessen Kosten? Wie lange noch? Mit welchen Folgen? — ES scheint uns an der Zeit zu sein, daß sich sämtliche Delega tionsführer tm Haag über die außenpolitischen und innerpolitischen Folgen de» bisherigen Konferenzver- laufe», namentlich über die Vorgänge tn den letzten acht Tagen, ihre Gedanken machen, und dementspre chend handeln. La» tnnerpolittsche Unheil, da» die Kon ferenz tm Haag bei un» jetzt schon angerichtet hat, liegt unverkennbar zutage. Um de« innenpolitischen Verwirrung porzubeugen, ist dringlich, geboten, daß die deutsche Presse vom Haag au» wesentlich besser und zuverlässiger unterrichtet wird, ^»ls es gerade in den letzten Tagen geschehen ist, Ueber die Kontrollkommission für dis besetzten Gebiet« be richteten „Lokalanzetger" und „Vorwärts" schnurstracks da» Gegenteil. In anderen Fragen ist e» nicht an ders. Jedenfalls ist e» ein« eigenartige Erscheinung, wenn die deutschen Berichterstatter tm Haag, um ein zutreffende» Bild der Lage geben zu können, mit unter darauf angewiesen sind, bet anderen Delega tionen oder bet ausländischen Kollegen Rat und Aus kunft zu holen. Bor dem Kouferenzabbruch? Aebeereichung eines neuen Ragebots an SnorvSen Das Angebot der vier übrigen Gläubigermächte an England ist gestern früh 8 Uhr 15 dem britischen Schatzkanzler Snowden übermittelt worden. Er hat sich Frist zur Prüfung des Ange bots, das etwa 60 Prozent der britischen finanziellen Ansprüche decken und die Befriedigung der englischen Wünsche mit Bezug auf die verschiedenen Sachlieferungsfragen bringen soll, bis gestern nachmittag Vorbehalten. Dem Vernehmen nach ist bei der Zusammenstellung der Summen, die England neuerdings -uge- sprochen wurden, mit Rücksicht aus die in den Verhandlungen aufgetauchten Differenzen in der Firme des Zinsfußes diesmal die Berechnung auch der Kapitalsbetrage, di« in dem Angebot enthalten sind, ausgehend von fest gewährleisteten Jahresraten erfolgt. Englan- lehnt ab Tier Haager Reutervertreter erfährt offiziell, daß Snowden den vier Mächten mitgeteilt hat, daß ihr neuestes Angebot ungenügend sei. Eine andere Reutermeldung besagt: Die Lage war gestern abend verworrener denn jemals seit Be ginn der Konferenz. Niemand Weitz genau, ob Snow dens erneute Ablchnung den endgültigen Zusammen bruch der Konferenz bedeutet oder nicht. Heute wird die Antwort des SchatzkanzlerS erfolgen.. Zweifellos wird versucht werden, ihn in eine schliefe Lage zu bringen und ihm die Verantwortung für einen Zusam menbruch der Konferenz aufzuladen. Der Haager Berichterstatter des „Daily Herald" meint, die Lage sei kritisch, wenn auch! noch, nicht hoff nungslos. «Immerhin sei klar, datz de« letzte Abschnitt der Konferenz erreicht fei. Der Korrespondent führt u. a aus: Me schriftliche Antwort Snowdens von gestern nachmittag war unmißverständlich.. Was da» von Deutschland geforderte Zugeständnis betrifft, so ist Snowden wiederholt nähegelegt worden, Großbri tannien solle sich an einem gemeinsamen Druck auf Deutschland beteiligen. Der Schatzkanzler hat aber klar und deutlich! erwidert, daß dis britische Regierung keinen Vorteil auf Kosten Deutschlands wünscht. Die britische Delegation hat, so schließt der Haager Bericht erstatter des „Daily Herald", die finanziellen und wirt schaftlichen Folgen, die ein Abbruch der Konferenz für Deutschland haben würde, bereits tn Erwägung ge ¬ zogen, und, wenn e» dazu kommen sollt«, dann wird sich, wie ich glaube, zeigen, daß Snowden bereit ist. bezüglich der deutschen Zahlungen eine Politik vorzu schlagen, die mit feinem nüchternen und strengen Ge rechtigkeitsgefühl übereinsttmmt. G In einer HavaSmeldung au» dem Haag erklärt der Sonderberichterstatter der HavaS-Agentur, datz di« französische Delegation angesichts der erneuten aus acht Schreibmaschinenzeilen sich beschränkenden Ableh nung de» englischen Schatzkanzler» die Ansicht vertrete, datz es nicht mchr ihre Sache sei, einen Vermittlungs versuch zu unternchmen. Sie werde deshalb kein neue» Angebot machen und der englischen Delegation di« un erläßlich« moralische Frist lassen, über den Ernst der internationalen Lage, die die Aufrechterhaltung ihrer Ablchnung schassen würde, nachzudenken. dle Suche nach -em Karnickel, -as schul- ist Tier Haager Korrespondent der „Times" hält den Augenblick für gekommen, da versucht wird, irgend jemandem die Schuld aufzuladen. Anscheinend wird versucht, Snowden zu veranlassen, selbst ein Kompro miß vorzuschlagen. Aber tn britischen Kreisen hat stet» die Auffassung bestanden, datz Großbritannien keine Forderungen stellt, sondern lediglich verlangt, seine Rechte zu bchalten. Ein Schreiben -es Grasen Westarp nach -em Haag Graf Westarp hat In seiner Eigenschaft als Mitglied de» auswärtigen Ausschußes und als Vorsitzender der deutschnatio nalen Reichstagsfraktion an die Haager Delegation einen Brief gerichtet, in dem er von neuem bas Verlangen nach Veröffent lichung jenes Memorandums erhebt, das die deutschen Sachver ständigen vor dem Abschluß des Pariser Plans cm bie Reichs regierung gesandt haben. Das deutsche Volk habe im jetzigen Zeitpunkt ein Anrecht darauf, genau zu erfahren, wie bie Sach verständigen in Paris zu der lleberzeugung gekommen seien, daß die über das zweite Angebot hinausgreifenden Forderungen der Alliierten wirtschaftlich nicht vertretbar seien und nur unter neuen politischen Instruktionen angenommen werben könnten. Graf Westarp beruft sich darauf, daß sein Wunsch nach Ver öffentlichung dieses Gutachtens, der im Reichstag von verschie denen Seiten Unterstützung gefunden hab«, auch von Stresemann als berechtigt anerkannt worden sei. „Graf Zeppelin" zur letzten Etappe gestartet Los Angeles. Das L-ftschifs ist IS Uhr 14 nachts (9 llhr 14 M. S. Z.) nach Lakehurst gestartet. dir Segelsterung ku Los fingeies Einer Stlberwolk« gleich näherte sich der »Graf Zeppelin" gestern kurz vor 2 Uhr im Licht der ersten Sonnenstrahlen vom Norden her dem Flugplatz und steuerte, immer tiefer gehend, dem Ankermast zu. Um 2,05 Uhr wurde das Ge räusch der Motoren schwächer, offenbar, weil einige Motoren abgestellt worden waren. Das Luftschiff senkte sich langsam der Erde zu und um 2,16 Uhr wurde, wie bereits gemeldet, das erste Haltetau von der Bodenmannschaft erfaßt- Damit hatte also der „Graf Zeppelin" den Kontakt mit der ameri kanischen Erde hergestellt, Der Bug des Riesenschiffes wurde sodann langsam dem Ankermast zugeführt. Der erste Versuch, das Schiff am Mast festzumachen mißlang- Es wurde noch mals zurückgenommen und dann wieder langsam vorwärts gezogen- Um 2,40 Uhr hatte der „Graf Zeppelin" am Landungsmast festgemacht. Wenig« Minuten später verließen Lady Hay und Str Hubert Wtlkings als erste Passagiere die Gondel.' Lady Hay rief den Umstehenden zu: „Ich freue mich, wieder tn Amerika zu sein." Milkins erklärte: „Es war eine prachtvolle Fahrt, ein wundervolle« Erlebnis." Die Begeisterung de« Publikum«, da» zum großen Teil die ganze Nacht hindurch auf dem Flugplatz «»»geharrt hatte, kannte keine Grenzen. Schon vor der Landung halt« sich ein Zug gebildet, der unter Borantritt einer Musikkapelle um den Flugplatz herum paradierte. Hunderte von Presse photographen und Kameraleuten versuchten dle Absperrung»- Unten zu durchbrechen, wurden jedoch von der glänzend disziplinierten Staatsmiliz, die einen Kordon um den eigent lichen Landungsplatz bildete, zurackgehalten. Im wetten Umkreis und in respektvollen Abstand von dem Luftschiff wimmelte «ine unübersehbare Menge, die immer wieder spontan tn begeisterte Rufe ausbrach. Di« gsahrtdan« von Kasumigaura nach Los Angeles betrug 78 Stunden und 58 Minuten. Die bisher von Lakehurst aus zurückgelegt« Strecke des Weltflugs wird auf 16880 englisch« Meile» berechnet, die tn einer Flugzeit von 283 Stunden untz 35 Minuten bewältigt wurde. dr. Eckener «ar krank Dr. Eckener, ber wie jetzt bekannt wirb, wähvenb der Fahrt über den Stillen Ozean zwei Tage lang ernstlich krank war, wurde nach der Landung des Luftschiffs in einem Automo- dtl nach einem Hotel tm Innern der Stadt gebracht. E» war ur sprünglich geplant, eine Erklärung von ber Führung de» „Graf Zeppelin" über ben Verlauf der Fahri auszugeben; aber bst schriftlich« Erklärung, die Dr. Eckener vorbereuet HÄ«, ging ver-