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Gestern nacht um Uhr erfolgte im Hause des Landrats Skalweit-Niebüll im Kreise Tondern eine Detonation, die weithin hörbar war. Die Küchenwände des Gebäudes wurden durch die Explosion weggerissen, und die übrigen Teile des Landratshauses wurden schwer mitgenommen. Durch die Explosion wurden in den benachbarten Häusern alle Fenster« scheiben zerbrochen. Eine vorläufige Untersuchung durch die Staatsanwalt schaft Flensburg, die sofort alarmiert und im Auto nach Niebüll gebracht wurde, ergab, daß von den Tätern, von denen noch jede Spur fehlt, eine Bombe mit Zeitzündung gelegt worden war. Beobachtet worden ist zur Zeit der Explosion ein Auto, das in rasender Geschwindigkeit davonfuhr und zwar anscheinend nach Husum- Es ist wie ein Wunder zu betrachten, daß Personen durch das Attentat nicht verletzt worden sind. Durch diesen neuen Anschlag ist die Bevölkerung Schleswig-Holsteins in neue Unruhe verseht worden, zumal es bisher noch nicht gelungen ist, die vorangegangenen Bomben attentäter festzunehmen und damit die Attentate aufzuklären. Ueber die Urheberschaft des Attentat» wird dem »Hamburg«» Fremdenblatt aus Niebüll gemeldet: Landrat Skalweit erfreut sich allgemeiner Wertschätzung, und sein« Familie steht in regem gesellschaftlichen Berkehr mit der Einwohnerschaft. Man neigt daher zu der Ansicht, daß der oder die Täter von au»« wärt» zu diesem Anschlag gekommen sind. sooo Marl Belohnung Las preußische Ministerium de« Innern hat au» Staatsmitteln eine Belohnung von 8000 RM für die Ermittlung der Bombenattentäter von Niebüll au*» gesetzt. Außerdem hat der Kreis Süd-Tondern eine Belohnung von,8000 RM ausgesetzt. Dsr Prozeß Orloff bin veullcber in Polen verb-stet Spionag«-Aurcht der polnisch«« Polizei Auf einem Soldatenfriedhof in der Nähe der Stadt Kielce in Polen ist der 60 jährige Oberbaurat Arendt aus Gelsenkirchen von polnischen Polizeibeamten verhaftet worden- Oberbaurat Arendt wollte die Gräber seiner in Polen gefallenen Söhne besuchen. In seiner Eigenschaft als Vorstand»mttglted des „Verbandes deutscher Kriegergrübrr-Fürsorge" hat er auch andere Gefallenen-Friedhöfe aufgesucht und dort photographische Aufnahmen gemacht Es war ihm offenbar unbekannt, daß ein polizeiliches Verbot besteht, Soldaten-Frirdhöf« zu Photo« graphieren. Die polnischen Polizeiorgane haben sich jedoch nicht damit begnügt, die auf dieses Verbot stehende Polizeistrafe zu ver hängen. Sie haben vielmehr den Sechzigjärigen in Hast genommen und eine Untersuchung wegen Spionage eingeleitet. Bon amtlicher deutscher Seite sind in Warschau bereits Schritt« unternommen worden, um die Enthaftung Ms Obrrbaurat» Arendt in die Wege zu leiten. Bisher daben dies« deutschen Bemühungen noch keinen Erfolg gehabt. Die Verhaftung selbst ist gegen Ende voriger Woche erfolgt. Nach den darüber vorliegenden gegenwärtigen näheren Mitteilungen stützen die polnischen Behörden ihre Spionage- Untersuchung darauf, daß bei Oberbaurat Arendt polnisch« Generalstabskarten gefunden worden seien- Don deutscher Seit« ist dieser Vorwurf bereits entkräftet worden. Arendt hat, wie feststeht, diese Generalstabskarten in einem Buchladen, wo sie von jedem öffentlich erworben werden können, gekauft, um für seine Antofahrten zu den Friedhöfen und zur Auffindung dieser Wege die nötigen Unterlagen zu haben- Bei dem deutschen Schritt in Warschau ist dringend dämm gebeten worden, eine Entscheidung über die Freilassung des Verhaftetm schnellsten» herbeizuführen. Dieses Ersuchen war umso notwendiger, al» bis heute die vor einem Vierteljahr auf der Fahrt durch deutsche Siedlungen in Ostgalizien verhafteten drei deutschen Studenten noch immer in Untersuchungshaft sitzen. Auch hier« Spaniens neue Verfassung Sk« staatsrechtlich« Neuheit. — Dl« Lorie» kommen wieder v« Lhrourat Lite alte spanische Verfassung vom Jahre 1876 wurde von Primo de Rivera nach dem Staats streich vom 18. September 1923 außer Kraft gesetzt. In den letzten Monaten wurde vielfach erörtert, ob r» nicht da» Bests wäre, sie wiederherzustellen oder doch den neuzeitlichen Verhältnissen anzupassen. Den- Gegnern de» spanischen Diktators wäre diese Lösung des Verfassungsproblems willkommen gewesen. Primo de Rivera dachte jedoch anders. Ein eigener Verfas- sungSausschuß der gesetzgebenden Nationalversammlung beschäftigte sich monatelang mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die jetzt endlich in ihren Grundzügen der Oeffentlichkeit unterbreitet wurde. Primo de Rivera behauptete vor just sechs Jähe ren, daß seine Diktatur n-urfürein Vierteljahr berechnet ist. Er hatte damals offenbar recht ver schwommene Vorstellungen von den Aufgaben und Pflichten eines Diktators. Immerhin war ihm klar, daß das spanische Verfasfungsproblem auf diktatorische Weise nicht zu lösen ist. Der jetzt vorliegende Ver fassungsentwurf . ist ein eigenartiges staatspolitisches Gebilde. Soll man es kurz charakterisieren, dann muh gesagt werden, daß sich Spanien auf dem Wege be findet, die absolute Souveränität des Kö nigs wieder herzustellen. Ter König herrscht und legiert, lautet das Grundprinzip der neuen Verfas sung. Er übt seine Macht lediglich unter der Mit-- wir.'ung eines neuartigen politischen Organismus aus, des Parlaments, das wieder den alten Namen der Cvrtes erhält, und eines königlichen Dhronrats, der eine^ ganz neuartige staatspolitische Einrichtung dar- Der Verfassungsentwurf sieht für Spanien das Einkammersystem vor., Tie Kammer der Cortes wird zur Hälfte vom Volke gewählt, wobei auf 100000 Einwohner ein Abgeordneter entfällt/ Dreißig Mitglieder der Kammer werden von der Krone auf Lebenszeit berufen. Die restlichen Mitglieder d.-s insgesamt aus 140 Mitglieder bestehenden Parlaments werden von den Berufsständen gewählt. Die Zusam mensetzung der Cortes erscheint für die Politischen Ver hältnisse Spaniens freiheitlich! genug, wenigstens nach der Auffassung Primo de Riveras. Der Thronrat, der Pen König in der Ausübung seiner Regierung unterstützt, ist eine Körperschaft, die nicht nur den König zu beraten und in Berwaltungsangelegenh eiten mttzusprechen hat, sondern auch! in das Räderwerk der Gesetzgebungsmaschine einzugreifen vermag. Ihm ge hören zunächst an die höchsten Würdenträger Spa niens, .der Thronfolger, der Erzbischof von Toledo, die Oberkommandierender» des Heeres und der Marin« l»nd die .Präsidenten des höchsten Gerichts und des Finanzhofes. Ferner gehören ihm an Mitglieder, Pie vom König auf Lebenszeit öder auf zehn Jahre er nannt werden. Der Rest wird gewählt. Sieht man näher zu, dann ist dieser Thronrat ein Versuch der Nachbildung des Großen Ra tes des Faschismus. Mussolini stützt sich Mit seiner Diktatur auf eine Partei, wobei er gleichzeitig eine große Idee vertritt. Primo de Rivera hat we der das eine noch das andere. Tuher auch! .dieses Zwittergebilde des Thronrats. Der spanische König ernennt und entläßt seine Minister nach!- eigenem Er messen/ Tie katholische Religion wird von dem Ver fassungsentwurf zur Staatsreligion erhoben. Neu« artig ist auch!, daß das aktive und Passive Wahlrecht für die Frauen eingeführt wird. Besonders eingehend wird schließlich die Erbfolge der Krone geregelt. Die spanische Presse, die von Primo ds Rivera die Er laubnis erhielt, sich, frei aber „gebührlich" Wer den Entwurf zu äußern, hält sich! größtenteils vorsichtig zurück. Doch fehlt eS nicht an scharfer Kritik. Das spanische Volk nimmt den neuen Entwurf jedoch kaum zur Kenntnis, sondern verharrt thM gegenüber in hoffnungsloser Teilnahmslosigkeit. Die Spanier haben wenig politischen Sinn und noch we niger politischen Eifer. Politische Leidenschaften ken nen sie kaum. Die überwältigende Mehch'ett der Bo völkerung verlangt lediglich!, daß man ihre alten Sit ten ^nd Gebräuche nicht antastet.. Die Stierkämpse, das Lotteriestriel und die Zigaretten erscheinen ihnen wichtiger al» alle Arten von Politik. Ter Vollständigkeit Halver must indessen bemerkt werden, daß die neue Verfassung den.Spaniern die Freibeit der Persönlichkeit gewährleistet, die Unver« fassung vom Jahre 1876 entnommen, ohne daß der Versuch gemacht würde, diese Grundrechte der bürger lichen Freiheit mit dem neuen absolutistischen Berfas- sungsshstem in Einkl mg.zu bringen. Alles in allem die neue Verfassung eine Verneinung des demo- kratischen und Parlamentarischen Regimes dar^ Ob sie sich bewährt, kann lebst,lich die Erfahrung zeigen« Na bet, ist zu bedenken, daß. rund 80 Prozent der spa nischen Bevölkerung weder lesen noch schreiben können und daß die Zahl der Gebildeten verhältnismäßig ge ring ist. ES ist, wie die Verhältnisse nun einmal liegen, zu erwarten, daß der BerfassungSentwurf in dem bevorstehenden Herbst Gesetz wird.^ Starker po litischer Widerstand ist nicht zu erwarten, zumal di« alten Politischen Parteien Spaniens nahezu vollstän dig von der Bildfläche verschwunden sind. Primo de Rivera fühlt sich als Herr der Lage, Er meint, daß jetzt die Diktatur ttoch anderthalb Zahl re braucht, um die neue Verfassung in Kraft zu setzen. Aus den drei Monaten, die er ursprünglich! zur Durchführung seiner Reformen für notwendig hielt, sind am September dieses Jahres sechs Jähre geworden. Der Zeuge Siewert zusammengebrvchen. am Mittwochfrüh wieder ausgenommen. Erster Staatsanwalt Köhler erklärte, baß am Mittwochvormittag ein Schreiben des Zeugen Siewert bei ihm eingegangen sei, in dem er mitteut, daß er nicht vor Gericht erscheinen könne und wolle. Er habe ein Zeug nis eingeschickt, wonach ei für die nächsten drei Wochen als nicht verhandlungsfähig erklärt wird. Siewert habe ihn am Dienstag, aufgesucht und gesagt, daß er infolge der Aufregungen des Pro zesses und der Angriffe gegen seine Person der Sachlage nicht mehr gewachsen sei und einen völligen Nervenzusammenbruch erlitten» habe. Auf die Feststellung des Vorsitzenden, daß die Zeugenver nehmung des Siewert nicht abgeschlossen sei, erklärte der Ver teidiger IaffS, baß, wenn sich Siewert der Aussage entziehe, alles das bestehen bleibe, was er hier als Stimmungsmache gegen die Angeklagten vorgebracht habe. Der Minister des Innern habe genehmigt, baß Regierungsrat Barthels über alle Fragen, die sich auf seine Tätigkeit im preußischen Staatskommissariat beziehen, aussagen darf. Es sei nicht angängig, baß Siewert Anschuldigungen in die Welt hinausposaune, ohne daß sie wider legt werden können. Erster Staatsanwalt Köhler gab darauf folgende aufsehen erregende Erklärung ab: Gegen die Glaubwürdigkeit Siewerts wäre schon allerhand Belastungsmaterial vvrgebracht worden und er glaube daher nicht, daß er einen Beweis gegen die Angeklagten auf Grund der Aussagen Siewerts führen könne. Es bleibe somit nur noch der Fall Knickerbocker übrig. Rechtsanwalt Dr. Iaffö verlas dann einen Dries des Dr. Karl Kindermann aus Moskau, m dem es u. «. heißt In oen lebten Tagen wurde in der Angelegenheit des Herrn Orloff ! unser Studentenprozeß in Moskau mehrfach herangezogen. Dazu muh ich einen maßgebenden Punkt richtigstellen. Max v. Dit- lchNchl-i- d-r «chnm« und -A, IK>°- -> freiheit und dte VersaMnlunssfreiHett. Wese^Veo !(Tsc^a) Dagegen mugre Bolschewisten über- Rücksprache mit Dserschinski für gut, eine ganze Reihe fcüscher ^zübe'reitenI'z/''B7'GestLndnisse mit Erpressungen der'Unter schrift, „Kautionen". Bei Ditmer fälschte man ziemlich kunter bunt die Angabe der Zeit und des erstmaligen Verhör». Dr. Iaffö erklärte weiterhin, baß er sich Vorbehalte, Dr. Kinder- mann als Zeugen dafür zu laden, daß es somit tatsächlich, wie der Angeklagte Orloff behaupte, von Trylesser in Rußland selbst ge- sälschte Dokumente gebe, die von den Bolschewisten zur Errei- chung ihrer Zwecke verbreitet werben. Nach längeren Auseinandersetzungen zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft einigte man sich schließlich aus Grund der Erklärung des Staatsanwalts Kohler, bah er die Anklage im Falle Siewert fallen lasten werbe, dahin, aus die Verneh mung der Kriminalkommissare Heller und Dr. Braschwitz sowie alle anderen Zeugen über einige Punkte kurz zu vernehmen. E» folgt sodann die Vernehmung des Regierungsrats Barchel. Dieser hat die Aussagegenehmigung vom Auswärtigen Amt über seine Tätigkeit als HandelsattachS beim Deutschen Gene ralkonsulat in Petersburg im Jahre 1918 bekommen. Er hat dort Orloff kennengelernt, aus den bas Konsulat al» besonderen Kenner des unterirdischen Bolschewismus aufmerksam gemacht worden war. Orloff, der in den armseligsten Verhältnissen lebte und seinerzeit für die Bolschewisten arbeitete, hat dem Deut- chen Generalkonsulat sehr wichtiges Material über di. Tätiakeit der Bolschewisten in Berlin im November 1918 gebracht. Eben- so brachte er wertvolles Material über bolschewistische Wühlarbeiten an der Westfront. Al» Orloff» Doppelrolle entdeckt wurde, flüchtete er in» Generalkonsulat und wurde mit großen Schwierigkeiten gerettet. Sm Interesse des Deutschen Reiches wurde er dann weiter verwendet und konnte wesentliche Ratschläge geben und Hilf« bei Bekämpsuna der Aufstände in Mitteldeutschland und an anderen Unruheherden leisten. Orloff arbeitete völlig selbstlos und unentgeltlich. In einem Falle, auf den der Zeuge oder hier nicht eingehrn will, bat er dem Reiche sehr bedeutende Dienste geleistet. Er hält Orloff für einen Fanatiker seiner Ansichten. ... . . Im allseitigen Etnverständni» wurde darauf dl« Vewrstauf- nähme geschlossen.