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Ur. 16b Seilage zum Auer Tageblatt Zreitag, -en I-. Juli ISS» Aus Stadt und Land Können wir das Wetter beeinflussen? Neu» Srutsthr wohlfahrlsbrlefmorkeu Am 1. November d. I. werden dom ReichBpofl- Ministerium neue WoGfahrtSbriefmavken herau-gege- ben. Ter Bertriob der dteSjährigen WohlswhrtSbries- marken wird einige Neuerungen austveifen. Besonder wichtig ist die Herabsetzung de» bisherigen Wohlfahrt»» aufschlag» von 100 Prozent de» Frankierung-werte» auf durchschnittlich -0 Prozent.. Man erwartet, daß aus diese Weise die WohlfcchrtSbriesmarke in immer weitere Kreise der Bevölkerung eindringt. Die Wohl fahrtsbriefmarke mit dem FrankierungSwert von 5 Pf. wird künftig 7 Pf., von 8 Pf. wird 12 Pf. und von 15 Pf. soll 20 Pf. kosten., E» ist beschlossen wor den, den Ertrag in erster Linie zu« Kräftigung der Jugend zu verwenden. Die diesjährigen Wohlfahrt»' briefmarken werden die Wappen von Bremen, Lippe, Lübeck, Mecklenburg-Strelitz und «Schaumburg-Lippe tragen/ Me Erträge der seit nunmehr fünf Jochren regelmäßig ausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken waren jährlich 700000 bi» 1,5 Millionen RM. Man kann der DohlfahrtSbriefmarte nur Vie vollste voH-kLu» lichkeit wünschen, weil sie außer einer sozialen «iw nahmequell« da» landläufigste Mittel werd«, kann, um überall den Hilfswillen für die Not in Deutsch« land zu wecken. Di« Reich»geschäftSstelIe für die Wohlfahrtsbriefmarkt ist die Deutsche Nothilfe in Berlin Der bisherige Verlauf des Sommers hat den Versiche rungsgesellschaften, die sich mit der neuartigen Versicherung von Unternehmern gegen Verregnen ihrer Veranstaltungen befassen, bisher Leine sonderlich großen Gewinne in den Schoß geworfen, wenngleich natürlich die Versicherungstechniker sorg fältig genug darauf bedacht sinh, Prämien und Entschädigungen ausreichend miteinander in «Einklang zu bringen. Trotzdem plant man in Versicherungskreisen, das «Re-genversicherungs- -geschäft weiter auszubauen und auch den einzelnen Reisenden gegen ein «Verregnen seiner «Reise zu versichern. Angesichts dieser neuartigen Wie Hoden der «Sicherung «gen Unbilden des Wetters drängt sich wieder einmal die Frage auf, ab es nicht möglich «wäre, die «Chancen der «V-er- sichc'rungsges-eMchaften bei besonderen Gelegenheiten durch entsprechende «Beeinflussung der Weiterbildung, Abwehr von «Unwettern Usw. izu «verbessern. Diese Idee ist nicht so ab sonderlich, wie sie «klingt. Man braucht nur an das von alt-ersher bekannte „Hagel"- oder „Wetterschießen" zu.erinnern, das ursprünglich zwar für das Empfinden des Volkes einen rein kirchlich-religiösen «Akt darstellte, solange es mit dem Läu ten der «Kirchenglocken verbunden war, das aber tatsächlich — sowohl «was das Schießen, wie das Läuten der Glocken anbetraf — eine rein mechanische und gar nicht unwirksame Aktion zur Zerstreuung oder Vertreibung von Hagelunwettern darstellte. Es «kann daran -erinnert werden, daß vor «Jahren sogar eine internationale Sachverständi-genko-nferenz für Wetterschießen «in Graz gegründet wurde, die in «jahrelangen «Versuchen nach streng kritischen Methoden seststellte, daß die Wirkungen der Hagel- oder Wetterkanonen im allgemeinen zwar keine, unter besonders günstigen Umständen aber «doch eine deutlich erkenn bare Wirkung ausübten. «Es handelte sich im Prinzip bei diesem Glockenläuten und Wetterschi-eßen darum, durch die «Erzeugung möglichst «kräftiger, mechanisch wirkender Schall wellen die Atmosphäre so zu beeinflussen, daß niedrig ziehende Hagelwolken abluden, bevor «sie die eigene Dorfmark -erreichten. Der erwähnte «Sachverständigenkongreß in Graz konnte mangels ausreichend starker Wirkungen zu keinem durchschlagenden «Er gebnissen gelangen. «Mn unglücklicher «Zufall bewies erst im letzten Kriegssahre, daß der «Gedanke des Wetterschießens grund sätzlich richtig ist. Ms am 6. Juni 1018 in der «Nähe von Kiew -ein Munitionsdepot mit 1«1 000 Tonnen Sprengstoff in «die Lust «flog, konnte mit «Sicherheit beobachtet «werden, daß die Explosion Regenfall verursachte. « Auch andere menschliche Eingriffe in die Wettergestaltung , , , , sind bekannt. So gelang es -1919 -einem Flieger, eine ausge- Vorderseite ''der Briefumschläge, «Streifbänder usw. und auf dehnte Cirruswolke zu erzeugen. Die «Ursache «dafür waren die die «Rückseite der Umschläge usw. (unter Freilassung eines min- Auspuffgase seines Flugzeuges, die -als KondeNsationSkerNe «für bestens 2Ä Zentimeter breiten «Raumes am -oberen Rande) be«« den in «der Lust enthaltenen Wasserdampf «dienten. Man muß schränkt bleiben. sich dabei vergegenwärtigen, daß die Lust, je «wärmer sie Wird, Am 1. Juli ISA liefen im Bereiche der «Sächsischen Von- deSverificher ungsamstalt «258 SW Renten und »war: -ISO 272 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten, -0 OSS Witwenrenten und 87997 Waisenstammveniten. «Gegenüber den BestandSzablen vom 1. Wril 1929 ergibt sich somit eine Zunahme van 1958 «laufenden Invalidenrenten und von 1«14S Witwenrenten, während sich die Waisenrenten um ISO Waisensdämms und 145 Waisen vermindert hoben. «lieber das «Heilverfahren ist zu berichten, daß di« Aabl der Gesuche um Heilbehandlung und Muderfüvfovae im 2. Viertel jahr 1929 wieder stark Mgestiegen ist. «Sie betrug insgesamt im .1. Vierteljahr IS 588, im S. Vierteljahr SS 771. Abgeschlossen wurden im S. «Vierteljahr insgesamt 8120 Heilbehandlungen («gegen 8184 im L. Vierteljahr 1928) und zwar 583 für Lungentuberkulöse und 2548 für ander« «ranke. -umso mehr Wasserdampf achnehmm kann. «ES gibt dabei naturgemäß einen -bestimmten ««Sättigungspunkt, «jenseits dessen es zu regnen «beginnt. «Unter gewissen besonderen «Umstünden aber tritt nicht sofort mit «Erreichung «d-eS «Sättigungspunktes Wolkenbildung Und «Regen ein, sondern -es kann eine erhebliche Uebersättigung der Luft mit Wasserdampf statdfinden. Da» ist in erster Linie der Fall bei «sehr reiner und ruhiger Luft. In dem Augenblick jedoch, wo die Rübelage und Reinbeit der Lüft irgendwie — so in dem vorliegenden Falle durch die Auspuff gase des Flugzeuges — gestört wird, «vollzieht sich sofort di« Kündensati-ondes Wass-erdampfes, d. -h. es stellt «sich Wollenbil- -düng oder Regen ein. -Eine -andere Art menschlichen «Eingreifens in daS Wetter stellt die Bekämpfung des «Nebels dar, mit der man sich beson ders in «den «U. «S. A. seit -einiger Zeit intensiv beschäftigt. Hier benutzt man zur Bekämpfung «des Nebels aus «Flugplätzen elek trisch geladenen Staub, der in die Luft geschleudert -oder -ge blasen wird und um «den sich der Nebel kondensiert, um alsdann als Regen zu verschwinden. Man «kann auf «die Weis« auf Flug plätzen den Flugzeugen -die so -unentbehrliche nebelfreie «Lan- dungsstr-ecke «verschaffen, Pin «Fortschritt, der in «der «Lat nicht unterschätzt werden darf. Das amerikanische «Marineamt hat sich der «Versuche -angenommen und ist im Begriff, bewährte «Apparaturen -cm «wichtigen Flugverkehrspunkten aufzUstellen und in Betrieb zu setzen. «So unzweifelhaft bei diesen «Unternehmungen von «Wetter macherei im eigentlichen «Sinne -des Wortes, d. -h. von mensch lichen «Eingriffen in die Vorgänge der Weiterbildung gesprochen werden kann, «so offenkundig ist es zugleich auch, «vag «Wetter macherei praktisch, etwa in dem eingangs angedeuteten «Sinne, eine Utopie bleibt. Man spricht zwar heutzutage schon viel davon, daß «die rissigen -elektrischen Hochspannungsleitungen, «daß die, die Atmosphäre «kreuz und quer durchziehenden. Radio wellen angeblich «Einfluß auf die «Witterung haben, aber «diese Vermutungen «sind bisher in keiner Weise bestätigt. Wollen die Versicherungsgesellschaften mit ihrer «Regenversicherung «gute Geschäfte machen, so werden sie sich auch für die Zukunft an die Leute halten Müssen, «die immer noch als die eigentlichen Wet- termacher -gelten, nämlich an die «Meteorologen, denen ja jeder verregnete Ausflug und jedes gestörte Gartenfest in die Schuhe geschoben wird, obwohl gar nicht zu «verkennen ist, daß der Prozentsatz -der richtigen «Voraussagen der offiziellen Meteoro logen erstaunlich wächst und obwohl diese Steigerung der rich tigen «Voraussagen umso erstaunlicher ist, als «die -notwendigen meteorologischen «EiNgelbsobachtungen, auf denen die Vorher sagen «sich aufbauen müssen, gerade aus dem «Gebiet fehlen, das nach allgemeiner Auffassung der Wetter- oder «Unwettevherd Mropas ist, nämlich aus «Grönland und der Randzone der Arktis. 17 Jnlt 1929. Wol-bran- im Sürengrun- Gestern nachmittag gegen 4 Uhr brach Im Bären grund ein Waldbrand au», dem etwa 1000 Quadrat meter zehnjähriger Kiesernbestand zum Opfer fielen. Die Feuerwehr «Ute sofort zur Brandstätte, und ihren Bemühungen gelang e», das Feuer zu löschen. Heute mittag gegen 1 Uhr brach an der Brandstelle aber wiederum Feuer aus.. Me Feuerwehr fuhr aber mals sofort hinaus und ist noch bet der Bekämpfung des Feuer» tätig. Neber die Ursache der beiden Brände ist nichts bekannt. Zusom.nenstoß Gestern mittag gegen 2Vi Uhr stießen an der Ecke Ernst-Papsr-Straße und Markt Met Personenautos zu sammen, es entstand aber nur leichter Sachschaden. hitzfchlag un- Sonnenstich So sehr sich Hitzschlag und Sonnenstich in ihren Erschei nungsformen gleichen, so verschieden sind sie doch -in -ihrer GnHehungSnr,fache. Der Hitzschla-g kommt durch eine An Wärmästauuüg im Körper zustande, tue besonders durch ange strengte Arbeit, unzweckmäßig gewählte «(dunkle oder engan liegende) Kleidung entsteht, zumal wenn dem Organismus zu viel We -und zu «wenig flüssige Nahrung zugeführt -wird. Der Hitzschlag entsteht also «durch -sine Hemmung der Wärmeabgabe Beim So nm-en st «ich handelt es sich um eine starke Erhitzung des Körpers durch -direkte Sonnenbestrahlung. Besonders wenn man sich zur «Mittagszeit mit entblößtem Kops zulange den Sonnenstrahlen aussetzt, kann -eine Reizung der Hirnhäute ent stehen, die bei abnormer «Steigerung der «Körperwärme den augenblicklichen Tod zur Folge haben kann. Zur Vorbeugung -gen Hitzschlag und Sonnenstich empfiehlt sich außer Bedeckung des Kopses und «Vermeidung zu starker Sonnenbestrahlung be- , anders während der Mittagszeit di-e Anwendung von Zitro- ueusaft. Wenige Tropfen, die man, sofern kein Wasser zur Hand -ist, auf die Zunge des «Betroffenen träufelt, genügen -voll kommen, um die durch die Hitze erschlafften Lebensgeister wie der zu beleben. Für häufige Abkühlung -des Körpers ist durch k-alt-e Waschungen, -Tuschen, Bäder und den vorsichtigen Genuß o-ou kaltem Zitro-nenw-ass-cr zu sorgen. Rückstrahler an Z httäSern un- Motorräöern Die «Verordnung des Reichsverkchrsmimst-ers vom 27. «April «1929 schreibt bekanntlich «das Prüfzeichen «des Her stellungslandes «Mr Sachsen: 8 Nr. . . des Herstellungslandes) vor. «Entgegenkommender Weise erkennt das sächsische Mini sterium des Innern in einer neuesten Verordnung auch -die alten «Prüfzeichen P. -f. «R. 1—«1-13 -cm, die Preußen bereits früher -oihn-e Unterschied des Herstellungslandes -ausgegebeu hat, und zwar -auch, «wenn die -Angabe des Herstellers -fehlt. Dies gilt aber nur für Rückstrahler, die sich bereits im Handel oder «im Verkehr befinden. Für die wettere «Produktion müssen die sächsischen «Herstellerfirmen di-e «Verordnung «des «Reichsver- kehrsmi-m-fters beachten d. -h. -ein -neues Prüfzeichen «(8 usw.) nachsuchen und -anbringen. Die «sich widersprechenden «Aus künfte verschiedener «Blätter aus der letzten Zeit haben sich durch -di-e neueste «Verordnung des sächsischen «Ministeriums des Innern erledigt. Verlängerung der AufbrauchSsrist für Briefumschläge mit unzulässigen Aufdrucken Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirekti'-on keilt Mit: Es wird erneut darauf hingewissen, d-aß Briefumschläge, Streif bänder «Gür «Drucksachen), Taschen («für Warenproben), An- fchristz-e-ttel usw. mit unzulässigen Aufdrucken -nur noch «bis zum 31. Dezember «1929 -aufgebraucht werden dürfen. Bei der Herstellung neuer «Briefumschläge -ist zu beachten, daß di-e Wb- seNderbezeichnungen, Reklamen usw. auf das linke Drittel der