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Beilage »u Nr. 1t» de» «uer Tageblätter und «nzeiger» für da« Grzgebirg»., DonneMag, den 11. -utt die Laad gltttea md dem Regal da» dl, «f mNera aadHd- len bsted«, hab«, für mm ia ihr«, arelftar« törp«rlich«Da- Irin gewist, wirkend« Kräft», Lea bi» Atmoft>här« aeschastea. welch» sich mu der benchigmbea Vefamchett aller Bänd» cm de» Wänden bestimmt. Wir masten wissen, daß nnfer, Bücher da stad. Denso wie wir in manchen Minuten zu unserer H«rzen»nch« gerne «lstea möchten, ob dieser oder jener in erreichbarer Näh« sei — »benso wollen wir die Bestätigung, bad auch bi» Zeugen unser« geisti gen Treiben» i» uüsrrem Umket» bleiben, um un» nicht verein samt zu fühlen. Denn in ihnen stab schließlich alle Niederschläge von Erlebnis und Bemühung; und je mannigfaltiger dl« Nieder- schläge dieser Atmosphäre stab, «aso lieber «ad bester atm« wir darin. . . Damit jedoch dies« besonder, Luftschicht zustande kommt, müssen sich wohl di« unterschiedlichsten Bestcmbtell« mischen. Drama und Noma», Kunstgeschichte und Naturwissenschaft, Ge dicht und Historie, Kulturphilosophi« und Technik, Wörterbuch und Nationalökonomie — da» sind alle, Element», di» »rst la ihrer Zusammensetzung zu der Lust werden, in b»r jede Lichtwrll« des Geistes zu unserem Gehirn, zu unserem Herz« herüberschwln- gen kann. Und die Literatur wird zu Leben, wenn bi» Atmo- sphäre des Buche» ihre Macht gewinnt. Das Schopenhauerwort ist hart; es bleibt eine bissige Mah nung, gewiß. Und der Spruch Nietzsche» ist bitter; er bleibt der grimmige Stachel für jeden, der schreibt. Wer immerhin, wenn wir die Zeit zum Lesen auch nickt mit jedem Buch mttkauften — unser Umgang mit Büchern, unsere Beziehung zu Quart und Oktav, zu Einband und Umfang zu Wälzer und Schrankr«al ist noch nicht bas Schlechteste an ui s. Und der Gott der Bücher wird uns bas vielleicht einmal bester anrechnea al» den Amerüa- nem alle ihre gewonnenen Minuten. Mit dem Lächeln ist das so eine eigenartige Sache. Unsere Sprache, die sonst so reich an Worten ist, kennt für das Lächeln nur einen Ausdruck. Und doch liegt in diesem leichten Verziehen der Mundwinkel eine Beredsamkeit, die weit deut licher und eindringlicher sein kann al» eine ganze Rede. Auf der anderen Seite wieder finden wir das Lächeln, das der Beruf manchem Menschen aufzwingt. Das ewig ein tönige Lächeln, das die Kundschaft jederzeit vom Verkäufer verlangt, selbst wenn sie ihm den Beruf derartig schwer macht, daß ihm wirklich nicht zum Lächeln zu Mute ist. Deshalb kann es oft nicht anders sein als stereotyp, fast eingefroren. Selbst der besterzogene Verkäufer ist manchmal versucht, aus der Haut zu fahren, wenn die Kundin nach stunden langem Betrachten nicht zu einem Entschluß kommen kann. Aber er muß sich auch dann beherrschen, und alles, was sich in seinem Innern an Wut, Verzweiflung und Menschenhaß aufgespeichert hat, gelangt im Höchstfall in einem Lächeln zum Ausdruck. Den meisten Kunden wird dieses nicht auf fallen- Trotzdem sah sich kürzlich ein Erfahrener auf diesem Gebiet, ein Kaufhausbesitzer, veranlaßt, seinen Angestellten einen längeren Vortrag über vier Arten von Lächeln zu halten, die er nicht zu sehen wünschte. Dazu gehörte in erster Linie das leicht verächtliche, mit etwas ergebungsvoller Melancholie gepaarte Lächeln, das dann unbewußt um die Mundwinkel des Verkäufers spielt, wenn dieser seinen gesamten Vorrat an teueren Stoffen aus gebreitet hat, genau weiß, daß der Kundin manche» Stück gefällt, und nun doch aus einem anderen Regal da» billigst« Zeug herausholen muß, weil der Geldbeutel der Kaufenden mager ist. Verboten ist auch das sarkastisch« Lächeln, das der Ver käufer unwillkürlich zeigt, wenn die Kundin durch Wovc und Tat zu erkennen gibt, sie sei wett erfahrener und schlauer al» der Fachmann. Dieses Lächeln ist dann am gefährlichsten, wenn die Käuferin von ihrem Gatten begleitet wird, dem seine bester« Ehehälfte schon längst den Glauben an ihre Ueberlegenhett in allen Dingen etngeimpft hat. Schlimm» Folgen kann auch das schlaue, wissende Lächeln haben, mit dem der Verkäufer den Wunsch jener Damen aufntmmt, die für ihr Dienstmädchen etwa» „recht Nette», aber „Preiswertes" kaufen wollen. Auf das Preiswerte legen sie hierbei den Nachdruck, und der unachtsam« Verkäufer pflegt das Wort jedesmal durch ein schärferes und Verständnis- innigeres Verziehen der Mundwinkel zu unterstreichen. Das gefährlichste aller Lächeln ist aber das verzweifelte, das ein Verkäufer mit seinem Kollegen am nächsten Ttsche in unbeobachteten Augenblicken zu tauschen pflegt, wenn die Kundin nach zweistündigem Suchen nicht da» Richtige fand- Geschäftsmäßiges Lächeln Die ausdrucksvolle Sprach« br» Mundwinkel — Di« vl« verbotenen Sti«mung»kundgebuuge« Don G. W. Beyer- Di« begegnet der Leser b»m Buch? Dies« Frag» bat Arthur Schopenhauer gestellt, und er hat st« mit dem tapferen Verzicht de» Mistenden beannvortet, al» er — bi« spöttisch« Falte tief in die Mundwinkel gekerbt —, den ehrlichen verbitter ten Satz nieberschrieb: „E» war« gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mittaufen könnte." Er bat diele kübr Aussicht noch einer gelassenen und bedächtigen Leserschicht mitge- teilt ... wie heute die Auskunft lauten müßt«, wenn sie ehrlich und tapfer sein wollte, ist garnicht abzusehen. In einem Lande, bas den letzten Wert alle, Leben» darin sieht, baß man am schnellsten den Ellenbogen rührt, baß man am schnellsten da» Bein vorwärtshasten löst, am schnellsten den Rumpf anspannt und am schnellsten die Faust wirbeln macht; wird auch da» Lesen zur Höchstleistung; — da» amerikanische Buch-Magazin baut den Rekord in seine Seitenzahl ein; und die Werbeabteilung gibt auf ihre Weise die Antwort, wie man mit Büchern umgehen kann — sie hat den Reiz de» Lesen» im Be wältigen der meistmöglichen Buchstaben entdeckt. „Die Zeit, unsere Aufsätze und Geschichten zu lesen", so be rechnet bas Magazin In geschäftlichem Gleichmut, „können wir leider nicht mit dem bedruckten Papier zusammen verkaufen. Aber wir können etwas anderes anbieten, um den Eilverkehr mit der Druckerschwärze zu erleichtern: wir teilen vor jedem Teilab schnitt mit, wieviel Minuten, ja wieviel Sekunden er von Pupille und Hornbrille fordert. Wir übermitteln dem Leser da» Schiebsrichteramt; er selbst muß es am besten wissen, ob er bi« fälligen Minuten opfern will." Das kann man so machen. Und es mag etwa» Beruhigende» dabei sein, im voraus besten sicher zu sein, baß die Kurzgeschichte mit dem Wildwest-Motiv keine halbe Stunde, sondern nur sechsundzwanzig Minuten und achtzehn Sekunden erheischt. Dort, wo das Buch als Lückenbüßer gilt, ist damit die beste Lösung ge schaffen, jede Enttäuschung im Keim erstickt, alle lästige Erwägung aus dem Wege geräumt. Nietzsche hat freilich in grimmiger Vor- ahnung dazu gesagt: „Wer den Leser kennt, der tut nicht» mehr für den Leser . . ." Gewiß, Europa liest noch nicht mit der Stoppuhr in der Hand; und Deutschland tut es am wenigsten. Ja, manchmal sind wir sogar ein wenig verwundert, wie standfest wir hier den amerikanischen Ansturm, der unsere Lebensbebtngungen, unsere Musik und unsere Theater zu erobern versucht, durchgehalten haben. Während die Wagenflui sich durch die Straßen preßt, während da» Schlagzeug in grobenSynkopen hämmert, während das Kriminalstack sich zu den Bühnen heranboxt: vor dem An spruch des Buches denken wir nicht amerikanisch. Im Gegenteil, selbst die unter uns, die jenes Schopenhauer- Wort noch immer spöttisch trifst, richten den Blick ost genug wie von ungefähr aus die Zimmerwand, die ein mastiger Bücher schrank fast versteckt. Bücher stehen dort aufgestapelt, Bücher und wiederum Bücher, wie sie die Vielfalt der Jahre eben hingeliefert hat. In wohlgeordneten Kolonnen stehen sie dort, in doppelter und bisweilen sogar in dreifacher Reihe. Ein kleines Heerlager sammelt sich um jeden von uns an, das nach jedem Monat an schwellend anwuchert. Wenn wir einen Amerikaner vor unsere Regale führen wollten ... er würde lächeln und uns drollige Besitz-Fanatiker nennen, die sich mit drolligen Mitteln den Beleg und Beweis ihrer geistigen Habe täglich sichtbar vor die Augen halten. Dann würde er uns befragen, auf wieviel Monate oder gar Jahrs wir die Lesedauer veranschlagten. Sein Buchmagazin käme aus der Brusttasche heraus; und der Vergleich seiner gewonnenen Zeit mit unserer verlorenen wäre schlagend genug, um zu wohlwol lendster Belehrung Anlaß zu geben. Immerhin ... es bleibt schon seltsam —l Wir kennen uns so schwer von einem Buch, bas einmal — mochte es nun der rasch« Begleiter der Stunde oder ein verläßlicher Arbeitsgenoste Ist da» wirklich nur dumme Gefühl,seligkelt, die sich vom vergilbten Vorrat nicht trennen will? Hindert uns wirklich nur die behagliche Gewohnheit, das Meiste unerbittlich den Weg zu schicken, den alle» Irdische früher ober später doch geht. Fehlt uns wirklich nur der harte Mut, zum Generalappell zu rufen und zwischen den angehäuften Buch-Bataillonen unnachsichtlichste Heerschau zu halten? Oder hoffen wir im geheimen, baß eines Tage» der unnütze Schmöker die Wahrheit birgt, die wir gerade suchen? . . . An dem allen kann vielleicht etwas Wahres sein; denn wir wollen uns nicht bester machen, als wir sind. Aber bas Eigent liche, bas Wesentlichste kifft dieses Erklären nicht; und bas Eigentlichste, bas Wesentlichste ist, bah wir einen wirtlichen Um gang mit Büchern haben, wie ihn außer uns wohl nur noch die nordischen Völker kennen. „Bücher sind Freunde" — bas ist ein bezeichnendes Wort; und was jene alte Weisheit meint, begreift nur der, dem seine Bücher so verkaut geworben sind wie Mau rern die Kelle, dem Fischer sein Netz. Bücher haben ihre eigene Atmosphäre; sie sind dem Ge wandtesten noch mehr als Vorwände für literarische vergleiche, mehr als Gelegenheiten zur wissenschaftlichen Arbeit und mehr als Anlässe zu flüchtiger Bekanntschaft. Alle Bücher, die einmal in Umgang mit Büchern sein — in bi« Kameradschaft der ander« ausgenommen wurde: auch wenn «» au» einer großen Zahl ist, bi« un» im Grunde stets fremd gewesen ist — sorgfältig hüten wir noch den ältesten Wälzer, der nur mit seiner stofflichen Anwesenheit in unser Da sein hineingespenstert, sonst jedoch ungebraucht seine tote Stunde im Regalwinkel fristet. Ist da» wirklich nur dumme Gefühlsseligkeit, die sich ilbten Vorrat nicht kennen will? Hindert uns wirkst ovhnheit, das Meiste unerbittlich den Weg zu —s Irdische früher ober später doch geht. Fehlt wirklich nur der harte Mut, zum Generalappell zu rufen und chen den angehäuften Buch-Bataillonen unnachsichtlichste :schau zu halten? Oder hosten wir im geheimen, baß eines e.-i,«» IM» fde j<rnsp Leiegr c Sdt« si L wurdis streich 8» de es ntt doch r Gegnei des B de Rit sungSa besch«fi einer Grundj P ren, ,do berechn schwom Pflicht« daß da Weise fassung Gebilde gesagt findet, n igs : egiert, sung. wir.'unp des Pa Cortes eine ga stellt. De Ginka Corte auf 10l Dreißig auf Leb insgefan werden mensetzu hältnisse der Auf der Pen unterftüi König z, mitzuspr Gesetz geb hören ?i nienS, .d dis Ober und die Finanzhe vom Köi nannt w Siel ein Vers tes de> seiner D eine gros der das Zwitterge ernennt i messen. fassungSei artig ist für die 8 wird schli spanische laubniS k Entwurf zurück, spanische zur Kenn hoffnur Spanier I Niger Pol nen sie k« völkerung ten And das Lotte wichtiger Der! werden, h Freiheit I letzlichkeit freiheit rr fassungSbei liberal, st