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vtllaflejuNr. »z de» Luer Tageblatt«« und Anzeiger« für da» Erzgebirge. Mittwoch, den S4. Äprtl ISS». acht G. kommt e» ind doch nichi eint der Guts t Finanzamt." die Zielscheibc einem Nestau, .ndtvirte, meist vollgssrätenen h ganz dinn." Fräten." inlde Witz vor i. D. Qu. er- :n Bekannten s nach Berlin Zusammensein als er gönnt- hätte ein Ka< > OskpreutzenI r. Ostpreußen n diesen eine l den Schwei- vrps bringt." >at man nicht >er Väter in zeichnet woh! läschoch, dem : ,/Günterche. nd kennzeich- gcamten, der er, seien Su rie stvafver > hier keines- .en tröstet in a der gegen- rftlicher No: ühlen r des Don nsa, ist noci zchebene wii man schrieb »len, die ihr nlassung zu ?c trauriger der Manche ersehen setz: . Der Rei e fährt und diese alten wrz erfinden ne'hr haben az Spanien n besondere . Sie sollen ondern nur fremden sr rfzudrücken ichotes, dir nköhrs gar > Thans en von ir beide - »<->- !NL,M,»aiui >uuul>> -n- Frühling und ^rühlingsbrSuche im deutschen Volkslied Don Dr. Karl vltsfinger, München, Profestor an der Staatlichen Akademie der Tonkunst. Die modern« industrielle und technische Entwicklung hat di« enge Verbindung de« Lebens mit dem Jahreslaus der Natur in weitem Umfange gelöst. Selbst auf dem Lande be ginnen die alten Bräuche, wodurch die wichtigsten Punkte de- JahreSzöitenlaufeS gefeiert wurden, allmählich zu verblassen. In den Kreisen der städtischen Bildung ist die unmittelbare Fühlung mit der Natur schon seit etwa lüO Jahren völlig ver loren gegangen. Zuletzt finden wir in diesen Kreisen Natur feste in der Umgebung KlapstockS und des Göttinger Hains, dann am Hose Karl Augusts von Weimar, wo auch in diesem Punkte der sunge Goethe die treibende Kraft gewesen ist. Wal tet« hier noch echte Natürlichkeit, so haftet den kurz nachher von Mathias Claudius unternommenen Versuchen neue Bräuche dieser Art in den Familien des Landvolkes einzufüh ren, bereits sehr stark der Charakter des Künstlichen an. Naturseiern sind sa auch kein« Angelegenheiten der Familie vder eines engeren Kreises, sondern sie müssen ihrem ganzen Weisen nach allgemeine Volksfeste, vor allem Feste der Jugend sein. Je .naiver die Jugend ist, umso lebendiger und natür licher gestalten sich die einzelnen Gebräuche, und eS ist ver ständlich, daß die Kinder am längsten und hartnäckigsten an solchen Dingen sesthalten. Wenn die Feiern als solche ver schwinden, so hält doch das noch lange lebendig bleibende Lied bis Erinnerung an das Alte fest, so zäh, daß noch heute im Kinderlieb starre Reste der alten germanischen Götter- und Natur sagen zu erkennen sin d. Untrennbar verbunden mit all diesen Festen ist der Ge sang, der in Lost Formen austritt, als sogenanntes Ansimge- lieb und als Tanz- oder Reigenlied. Die Anstngelieder sind vor allem bei Festen gebräuchlich, in deren Mittelpunkt die Kinder stehen, sei es, daß es sich dabei um reine Kinderfeste handelt, sei es, daß die Erwachsenen an der Freude der jungen Generation mit teilnehmen. Die Ansingelicder sind regel mäßig mit Umzügen der Kinderscharen verbunden. Zu den bekanntesten gehören die Wöihn-achts- und Neusahrsgesänge. Aber diese Gesänge sind heute so gut wie überall verschwun den, während die Feier des ersten .Erwachens der Natur noch immer an -manchen Orten, vor allem in pfälzischen Gegenden, die Bedeutung eines allgemeinen Volksfestes hat. Zu Mitt tasten wird der Winter' mit Gesang, Mummenschanz und Kinderumzügen ausgetrieben. Im Odenwald wurde dabei gesungen: „Heut' ist Mitterfasten, da leeren die Bauern die Kästen". In der Pfalz wird das Fest am Sonntag Lätare mit dem Liede gefeiert „Strieh, Strah, Stroh, der Summer der ist do", wobei der Winter als Strohpuppe umhergöführt und gehänselt wird. Wohnliche Gebräuche herrschten in der Gegend von Glogau und von Schweidnitz; doch sind hier die Liedmelodien ganz anders, in ihrer Führung den Kinder liedern im engeren Sinne weit nähersdehend, und die Texte nehmen großenteils keinen so engen Bezug auf die Natur wie in der Pfalz. In Sachsen und Böhmen wurde gleich zeitig der Tod ausgetrieben. Mit einem entlaubten, papier bebänderten Bäumchen zogen die Kinder von Haus zu Haus, sangen ihr Liedchen ab und wurden dafstr mit Brezeln und Eiern belohnt. Der religiöse Hintergrund, der im!16. Jahr hundert auch diese Lieder charakterisiert, ist bis in die neuere Zett nur in Köln bewahrt geblieben, wo in der Karwoche der Judas verbrannt wurde. Am engsten an den Laus der Natur geknüpft waren diese Feste im Mittelalter, wo an dem Tage des Aufblühens des ersten Veilchens der Sommer begrüßt und die Blume unter Gesang in festlichem Aufzuge eingeholt wurde. In Wien eröffnete sogar der Herzog mit seinem Hof staate den Zug. Vielfach gebräuchlich waren auch die sogenann ten Wettstreitlieder, in denen allegorische, als Sommer und Winter verkleidete Figuren miteinander disputieren. Der Opfsrtanz, der bei den Germanen zur Frühlingsfeier üblich war, hat sich ganz ungewöhnlich lange, allerdings nach mannigfachen Wandlungen, in vielen Gegenden als der Sie- bensprung erhalten, so in Süddeutfchland, am Rhein bis nach Holland hinunter, in Westfalen, am Harz «nd in der Mark. Dieser Lang wird fast überall nur von «irrem Paare auSgs- sührt; «S handelt sich in Wirklichkeit meist nicht um stöben Sprünge, sondern um rituelle Bewegungen, bei denen mit dem Fuße gestampft, mit den Knien, den Ellbogen und sogar mit der Stirne der Boden berührt wird, was sich dann in um- aekchrter Reihenfolge wiederholt. Der Danz ist keineswegs leicht auSzusühren; in einem der Lieder heißt es: „Da ist man cher Edelmann, dm die stöben Sprüng' nicht kann." War auch der Siebensprung von Hause aus ein Frühlingstanz, so ist er doch manchen Orts auch zum Erntefest oder zur Kirchweih« getanzt worden. Auch beim Siebensprung kommen christlich- reliaiose Moment« mit hinein; so wird aus dem 16. Jahr hundert berichtet, daß der Tanz von sieben als die Todsünden verkleideten Personen ausgoführt wuroe. In Westfalen lebte ein Brauch gleichen Namens, aber anderen Ursprungs. Um eine alte Eiche herum waren stöben Löcher gegraben; am Ostertage zog das Volk dorthin, um di« Eiche zu umtanzen. Dem Einzelnen galt das Gelingen des Tanzes als eine Art Orakel. Wer alle stoben -Löcher träf, glaubte noch stöben Jahre zu löben und in dieser Zeit vom s Glück begünstigt zu sein. Den Höhepunkt erreichen die Frühlingsfeste im Mai, besten Beginn durch das feierliche Ausrichten des Maibaumes bezeichnet wird. In Bayern ist es noch heute üblich, in jedem Dorfe einen Maibaum als Wahrzeichen -des Ortes aufzurich ten; an anderen Orten herrscht« der Brauch, daß die Burschen einzeln ihren Geliebten sine frische Birke öder Tanne vors Haus pflanzten. Im erstgenannten Falle versammelte der Maibaum an jedem schönen Frühlingsabend die Jugend zum Tanze um sich; die begleitende Musik dabei ist in der Regel nicht ein von Instrumenten gespielter Tanz, sondern «in ge sungenes Tanzlied. Einer der eigenartigsten Bräuche stellt sich in den Mail ehen dar, die sich am längsten in der Eifel erhalten haben. Diese Mailehen sind sine Versteigerung der Dorfschönen an die versammelten Burschen. Aus den Texr-en der dabei ge sungenen Lieder ergibt -sich deutlich, daß von dem Anführer Vorschläge für die Zusammenstellung der Paare gemacht wur den, denen :die Versammlung Zustimmung oder Ablehnung zollte. Waren die Paare zur allgemeinen Zufriedenheit be stimmt, so mußten sie für «in ganzes Jahr bei allen Festlich keiten -zuscrmmenbleiben. Di« Gesänge der Mailehen gehören zu den reizvollsten der ganzen Volksliedliteratur; es sind regel mäßig Wechselg-esänge zwischen einem Vorsänger und dem gan- Nanette in der »Dunkelkammer« Andr6 Orban, sin jünger Pariser Schriftsteller, besaß einen Kakadu Nanette, -äuf besten Gelehrigkeit er nicht wenig stolz war. Eine kleine ^Erbschaft versetzte ihn kürzlich in die glückliche Lage, stch einen längst gehegten Wunsch zu erfüllen und eine Reise nach dem Süden zu unternehmen. Aber wo ollte die getreue Nanette so lange bleiben? Er könnt« sie >och unmöglich mit sich in Italien herum schleppen. In einer Verlegenheit ging Orban zu dem Besitzer des Käffee- Mifes, in dem er zu verkehren pflögt«, unid bat ihn um die Gescilligkei, dem Vogel für die Zeit seiner Abwesenheit Gast freundschaft zu gewähren. Mr. Collard war gern dazu bereit, Nanette zog bei ihm ein, und AnfirS Orban reifte beruhigt äb. Der Kakadu war zunächst für einige Tage die Attraktion -des Kaffeehauses, aber sein lärmendes Wesen fiel den Gästen bald aus die Nerven, und Her Collard wurde ersucht, das lästige Tier wieder fort zu schaffen. Aber wohin damit? Nanettes durchdringende Stimme -schallte ja durch das ganze Haus. Da fiel Herrn Collard gerade noch zu rechter Zeit ein, daß Kana rienvögel im verdunkelten Räume nicht zu singen pflegen. Mo würde wähl auch Nanette, das Tageslichts beraubt, ihren „Schnäbel halten". Jedenfalls konnte der Versuch nicht scha den, und so wurde -denn der Kakadu in einen kleinen dunklen Raum gesperrt, dessen Tür die dem Englischen entlehnten Buchstaben W. C. zierten. Hier brachte Nanette nun die näch sten 14 Tage zu, in ihrer Einsamkeit nur durch -gelegentliche Besucher gestört. ^Endlich kam Andrä Orban aus Florenz zurück. Noch spät am Abend holte er sich den geliebten Kakadu, der ober zu seinem Befremd«, gm» gegen sein« Gewohnheit still und stumm dasaß und keinen Laut hören ließ- Doch al« am nächsten Morgen OrbonS Hauswirtin an seine Kammertür klopfte, um zu melden, das Frühstück stehe bereit, hott« Nanette die Sprache wieder gefunden. Laut und deutlich antwortete sie auf das Klopfen: „Gesetzt!" — Der Aufenthalt in der Dun kelkammer war also nicht ganz vergeblich gewesen. Die Verlobungslaler Bon Richard Lminger Nach der alten Friesensttte gab der Freier seinem Mäd chen drei Täler Handgeld als Gewähr am Lage ihres Ver sprechens. Nahm ste die, so aalt das Verlöbnis als geschlossen. Sie küßten sich hielten sich Treue und blieben verbunden. Die drei Taler sind dann während der ganzen Ehe nicht angebrochen worden. Ehe ste in Gefahr gerieten, hörte daS Einkäufen rechtzeitig auf, lieber legte man sich krumm, leistete stch kein Vergnügen, sondern lebt« sparsam. Di« drei Taler blieben als letztes Kapital, als ein letzter natürlicher Reichtum, bis vernünftige Leuts kamen und sagten: „Wozu verwahrt Ihr sie denn überhaupt? Gitte, was nützen Euch die drei Taler, wenn Ihr sie unter keinen Umständen an greift? Uöberlegt Guck das doch einmal!" Diese Sitten sind interessant und bei vielen Völkern ge bräuchlich. Aber ste sind nicht mehr zeitgemäß. Es sind UeberMeibsel, kulturhistorische Kuriosa aus Jahr hunderten, da inan noch Gold in Kesseln vergrub und die Münze eine andere Bedeutung hatte, weil die Finanzwirt schaft nicht klappte. Heute verfehlen ste ihren Zweck. Ist nicht ein Taler so gut wie der ändere? Geld will laufen. Geld will kaufen. Kinder, steckt Ihr noch im Mittelälter?" Ja. Und die alten Friesen sagen: „WaS ist leichter: Drei Taler hüten oder drei Versprechen halten? ES ist leichter, drei Taler hüten, als die drei Versprechen zu halten. Wenn nun aber ein Ehepaar nicht zuwege bringen wollte, die drei Taler nicht anzutasten, wird es wähl zuwege bringen, die drei Versprechen durchzuhalten? Deshalb bewahrt nur erst die drei Taleri Den ersten, der heißt: Ich betreue dich. Den zweiten, der heißt: Ich erfreue dich. Den dritten, der heißt: Ich scheue dich. Wer das Letzte aäfzöhrt, der hat keine Zehrung mehr, und wer dem Haus den Grund entzieht, richtet sein Haus zu grunde." Es ist gut, daß etwas bleibe, das nicht ang-ettrstet wird zwischen Eheleuten. HelSmann un- König Eine Anekdote, die in der Gegenwart einen be sonderen politischen Beigeschmack erhält, wird von dem englischen Bankier Staine erzählt^ Tiefer wurde be schuldigt, nicht nur den amerikanischen Befreiungs kampf durch Geld gefördert, sondern auch an einer Ver schwörung teilgenommen zu haben, deren Ziel es war, den König Georg HI. gefangen zu nehmen und ncW Philadelphia zu bringen. Mesen letzten Borwurf ver suchte er bet seiner Verteidigung mit den Worten zu entkräften? „Ich weih sehr wohl, wozu ein König einen Geldmann braucht, kann mir aber nicht denken, was ein Geldmann mit einem König beginnen sollte? Das mag für die Zeit StaineS wohl Geltung gehabt haben." Heutzutage weiß mancher Geldmann genau, wozu er, wenn auch nicht Könige, so doch: die an ihre Stelle getretenen Regierenden gebrauchen kann.. Pantoffel „Geben Sie mir ein Paar quietsche n-de Pantoffel." „Was? . . . Für Sie Fräulein, oder für diesen Herrn?" „Wir brauchen sie für Vater, daß man ihn kommen hört."