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de» Auer z.-grutuu», ui,t> in« cm Millwiich, » 11». April lv^. Wie der Ostpreuße über sich selber lacht Don Msred Hein-KönigSberg Vellas,! -tr. I» WrtärOg kA« «Md« des „Gras MypM»* Wie der Luftschiffbau mitteilt, litegl daS Luftschiff für die -weite Mittelmverrsife ftartbevvtt in der Valle. Infolge der auch gestern Nachmittag vorliegenden schlechten Wettermeldun gen Wer dem Mttelmeer ist an «inen Aufstieg zur zweiten Mittslmverreise vorlLuistg nicht zu deuten. Aefselbaüonunglück Gestern nachntittag kippte bei Epinal bei einer Uebung von Reservisten die Gondel eines Fesselballons durch einen Windstoß um. Ein Teil der Besatzung blieb im Netzwerk hängen. Ein Reservist fteil jedoch aus der Gondel heraus und war sofort lot, ein anderer wurde schwer und drei weitere leichter verletzt. vraad ans «tn«m griechischen Dampfer Nach einer in Hamburg eingegangenen Meldung liegt der von Bombay nach Hamburg bestimmte griechische Dampfer „Hadiotios" brennend vor derEms. An der Unfallstelle befin det sich der Hamburger Bergungsdampfer „Seefalke". Ferner ist der Hamburger Bergungsdampfer „Heros" zur Hilfe leistung abgegangen. Vlr man la hollpwoo- zu einer Zroa kommen kann Juns Tollyer ein Star der Foxfilmgesellschaft, hatte mit ihrem Partner Earls Fox eine Szene vor dem Standesamt zu mimen, in der da» Paar in kr- rektem Hsiratsdrstz vor den Ztvilstandesbeamten trat. Miß Collher im Schmuck de» Myrtenkränze» und Earls Fox im Besuchsjackett, «in Sträußchen im Knopfloch, sahen bezaubernd aus. T« die Frühstückspause kurz bemessen war, beschlossen die Künstler, sich nicht erst umzukletden, sondern ein benachbarte» Restaurant auf- zusuchen, in dem sie zufällig viele Freunde und Be kannte antrafen. Als da» Paar im Brautstaät Platz nahm, glaubte alle Welt, daß hier eine in Hollywood so oft überraschend kommende Eheschließung stattgefun den habe. Man machte den Filmdarstellern Borwürfe, daß sie diese Tatsache verheimlicht hätten, und bewarf sie beim Verlassen de» Lokal» nach amerikanischer Gitte mit Ret». Alle Straßenpassanten sahen sich verständ nisvoll an und sandten Glückwünsche und Hochrufe zum Auto des Paare». Die Künstler bemerkten dann, daß di« Besucher de» Restaurants an den Kraftwagen ein Plakat folgenden Inhalte» geklebt hatten: „Achtung, ein junges Pgar". Ta Earls Fox Sympathie für seine Kollegin empfand, überredete er sie, Ernst zu machen, versicherte sich ihre» Jaworts» und fuhr di rekt zum nächsten Reverend, um sich mit ihr trauen zu lassen. M. L. Eine neuartige Reklame Man muß schon sagen, daß die neueste Erfindung auf dem GcMete der Kinematographie, nämlich der -Sprechfilm, auch mit neuartigen Reklametricks arbeitet. So erhielt kürzlich jede Londoner Haushaltung einen verschlossenen Brief mit — einer Hand voll Papierfetzen ohne Kommentar. Am nächsten Tage bekamen dann die Leute in einem zweiten Schreiben des Rät sels Lösung: „Wir haben Ihnen gestern einfachheitshalber gleich Papierschnitzel zugefcbickl. Wir wissen ja genau, daß st? Reklamerundschreiben grundsätzlich zerreigen. Da werden Sie uns bestimmt dankbar gewesen sein, daß wir Ihnen diese Ar beit ersparten." Die meisten Menschen, deren Interesse ans bisse Weise geweckt wurde, nahmen sich die Müde, die Papier schnitzel zusammen zu steilen. Der Reklamechef der Tonfilm, firma war eben ein guter Psychologe. Bet fedor TarMesellschaft wärmt wohl irgend einer das berühmteste Pillkaller Ballgespräch auf: „Freilein, tanzen Sie Jazz? — Nein, später." So wie dieser Witz in Ostpreußen erfunden oder wahrscheinlich passiert ist, mach: sich der Ost- Preuße in unzähligen Ancikdoten. die hier vori Mund zu Mund gehen, über seine geistige und körperliche Schwerfälligkeit, über seinen breiten Dialekt und vor allem über die Gerissen heit und Pfiffigkeit seiner Bauern in gutmütiger, manchmal sehr drastischer Weise lustig. Die größte landwirtschaftliche Zeitung Ostpreußens mit dem anheimelnden Namen „Geor gine" sammelt seit Jahren die ihr aus Stadt und Land ein gesandten „Wahren Geschichtchen", und der ostpreußische Hu mor zeigt darin eine wirklich nicht gewöhnliche Entfaltung. Ob Russeneinfall, Inflation oder Kriserezeit, irgend etwas zu „be- schabbern" und zu „bekunikeln" hat der Ostpreuße immer, und mit nicht bösartigem, doch oft bissigem Spott „quiddert" er gern einen guten Witz hervor, so beim Schalche Grog, der von Mariä bis Christi Himmelfahrt das Nationalgetränk, der ost- preußische Maitrank bleibt. Ein zweiter, weniger bekannter Dialektwitz ist der vom Camembert. Wenn man in Tapiau in einer Kneipe fragt: ,/Haben Sie Camembert?" so antwortet der Kellner prompt: „Nei, nur Jnsterburger Beer." Die Wortkargsten des Ostpreußen verläßt ihn selbst nicht, wenn er eine Reise tut. Auch da mag er nicht viel erzählen. Ein Landwirt kommt von einer Geschäftsreise aus Berlin zurück und wird von seinem Nachbar gefragt: „Na, wie ist eigentlich Berlin?" — „Ja, was soll ich da sagen? Kennst du Labt au?" — „Jau, ich kenn Labiau, natierlich." — „Also, gegen Berlin ist Labiau ein Stück Schiet." Schluß. Nicht nur in der Politik hält der Ostpreuße an seinen Ge wohnheiten fest. Im alten „trautsten" Seebad Neukuhren ist es strikte Gewohnheit der Königsberger Stammgäste (manche gehen seit 40 bis 50 Jahren dort von Ma: bis September an den Strand), zur bestimmten Stunde am den Seesteg zu wan deln. Auch die Kinder werden mitgeschleppt. Ein Junge, der viel lieber sein Abendbrot statt des Abendrots haben möchte, atmet erleichtert auf, als endlich der Sonneuball ins Meer getunkt ist. Doch wie er sich mit den Eltern zum Nach- hauisegehen wendet, steigt vor ihm der rote Vollmond empor, und ihm entringt sich der Seufzer: „Erbarmung, da is se all wieder!" Typisch ostpreußisch ist der folgende Witz: „Ein alter vor nehmer Herr liebt es, sich schlecht anzuziehen zum Mißfallen seiner Freunde, so daß ihn schließlich einer fragt „Sag mal, wer trägt dein« Anzüge eigentlich, wenn sie neu sind?" — Mir sind in Ostpreußen wie sonst nirgends viele solche wirk lich gediegenen vornehmen Herren bekannt, auf die der Witz passen wurde. Biel belächelt wird auch hier die tatsächlich wastre Ge schichte von einem bekannten Kavallerieoberst, der nach dem Kriege, aber völlig fremd der Landwirtschaft, «ine ostpreu- ßische Klitsche kaufte und sich zum ersten Male einen Bullen vorführen läßt. Nach längerer Betrachtung saht der Herr Oberst: „Na, nun lassen Sie ihn mal traben!" Dem Ostpreußen sind allzu höfliche und liebenswürdige Leute zuwider. So kündigt ein Gutsbesitzer seinem Inspektor „in aller Freundschaft", weil er zu liebenswürdig war. Der Inspektor versucht noch einmal in verbindlichster Form seinen Herrn zu überzeugen, daß man auch mit Liebenswürdigkeit ein Gut verwalten könne. Nischt to moake! Da schlägt der höfliche Inspektor mit der Faust auf den Tisch und bedient sich des Spruches des Götz von Berlichingen. „Nei, nei, mein Gunter, jazz is zu spät. Jazz wollen Sie sich einschmeicheln, was?" Die auch hier vorhandene „Kyritzer Stimmung" der Landwirte löst sich aber fast immer i-n gemütlichen Witzen über das Finanzamt auf. Der beste ist wohl folgender: Zum le.wnden Regierungsrat des Finanzamtes in G. kommt e n Landwirt und bittet um Urlaub. „Aber Sie sind doch nichi beim Finanzamt angestellt?" — „Das nicht," meint der Guts Besitzer, „aber ich arbeit« doch nur noch für das Finanzamt." Ebenso sind die Agrarier immer noch selbst die Zielscheibe des Witzes. Arbeitslose schippen Schnee vor einem Nestau- rant in einer Kreisstadt, das gerade mehrer« Landwirte, meist wohlbeleibte, verlassen. „KiÄ mal, Kvrl, den vollgefrätenen Ograrier." — „Jau, Minfch, aber där dais doch ganz dinn." - „Wal, Koarl, ick fegg di, där is lo fuiü tom Fräten." Sebr derb und zu ehrlich ist auch der folgende Witz vor der herzigen Rilvmeistersfrau: Der Rittmeister a. D. Ou. er zählt in Gegenwart sviner Frau einigen guten Bekannten er märe als junger Leutnant zu einem Turnkurfus nach Berlin kommandiert, dort bei einem feucht-fröhlichen Zusammensein mit Kameraden gefragt, wo er herfdamme, und als -er geant wortet, er sei Gulsbesitzerssohn aus Ostpreußen, hätte ein Ka merad gesagt: „Natürlich, Gutsbesitzers)oh-n aus Ostpreußen! Sie müssen wissen, meine Herren, daß, wenn ir. Ostpreußen einem Gutsbesitzer ein Sohn geboren wird, man diesen erne Weile beobachtet und ihn, bekommt er Borsten, in den Schwei- ncstall, bekommt er aber Haare, in das Kadettenkorps bringt." — Darauf Frau Qu. mit größter Ruhe: „Dich hat man nicht lange genug beobachtet." Daß die Jugend auch schon dein Humor der Väter ir seiner offensten und gröbsten Form huldigt, kennzeichnet wohl die Unterhaltung eines Onkels mit einem Dreikäsehoch, dew cs schwer sollt, das „Schw" auszusprechen. Onkel: „Günterche, sag mal Schwein!" — Günterche: „Zu wem?" Und was kann für manche ostpreußische Gegend kennzeich nender sein als das Präsidentenwort zu einem' Beamten, der gern wieder „ins Reich" wollte: „Aber, mein Bester, seien Sic doch zufrieden. Aus dieser Stadt können Sie nie stvafver setzt werden." Doch die Kultur und guter deutscher Sinn sind hier keines wegs im Rückstände geblieben. Auch den Ostpreußen tröstet in jeder Lebenslage sein eigener Humor, der selbst in der gegen wärtigen Zeit schwerster politischer und wirtschaftlicher No: nicht versiegt. die Manche bekommt wic-er Wknömühlen Die Mancha, der Schauplatz der Abenteuer des Don Quijote und seines getreuen Knappen Sancho Pausa, ist nock immer die wasserarme, von Winden durchwehte Hochebene Wit zu der Zeit, ass Cervantes seinen unsterblichen Roman schrieb Aber eins fehlt ihr: die große Zahl der Windmühlen, die ihr das charakteristsche Gepräge gaben und die Beranlassung zu einem der lustigsten Abenteuer des „Ritters von der traurigen Gestalt" bildeten. Die moderne Zeit hat auch in der Manche ihren Einzug gehalten, und elektrische Mühlen versehen setz? den Dienst der früher durch den Wind getriebenen. Der Rei sende, der heute im Schnellzug über di« Hochebene fährt und seinen Cervantes kennt, ist stets sehr enttäuscht, diese alten Wahrzeichen der Heimat Don Quijotes nicht mehr vorZnfinden In Zukunft wird er aber keinen Grund zur Klage mehr haben Eine Anzahl von Cervames-Berehrern hat in ganz Spanien eine Sammlung eröffnet, aus deren -Ertrag man an besonder- geeigneten Stellen neue Windmühlen errichten will. Sie sollet! zwar nicht wirklich in Betrieb genommen werden, sondern nur dazu dienen, der Landschaft wieder den von den -'Fremden sc schmerzlich vermißten -Stempel der „Echtheit" aufzudrücken Eine eigenartige nachträgliche -Ehrung Do-n Quichotes, di> gleichzeitig als Mittal zur Hebung des Fremdenverkehrs gai nicht mal so übel ist. Si« gähnte gelangweilt s „Das kannst du ja nun Haden: 'blutter und Kind." sprach st« mit leichtem Svott. „Ich sehe ein. daß es gut war, daß ich nicht „Wir kommen von Prag. Die Hanna soll morgen den Chauf feur nicht wecken. Gib ihm nach Mittag ein paar Zigarren von meinen guten, mcinelwgen kann er ganl frei machen. Wir beid« 4 die er Natur ginnei Jahre-. In d« Fühlu loren feste li dann c Punkte tet« hi von i Bräuck ren, v Naturf- oder ei Welsen sein, s kicher s ständlic solchen schwind die Eri Kinder! Natursc Un sang, d tied uni vor all- Kinder handelt, General mäßig i bekannt! -Mer di den, wä immer c die Bed Lasten U Kindern gesungen Kästen", mit dem der -ist t und -geh Gegend - L'iedmelo liebe rn i nehmen - in der is zeitig de bebäNder sangen i! Eiern be hundert, Zeit nur Judas ve aeknüpf-t des Aust und die l -wurde. !s staate den ten Wett Winter v Der, üblich wa mannigf-a- benfpruns