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Nr. 84. «uer Tageblatt und Anzeiger «Ur va« Erzgevtrge. Donnerstag, den 10. vpnl Der Luftverkehr gefahräet? Der Arbe!t«au»schuh der Deutschen Lufthansa A -G. hat gestern in mehrstündiger Sitzung über die Sachlage beraten, die durch die beabsichtigten Streichungen im Luftver- kehraetat geschaffen wurde. Der Ausschub war der Ansicht, datz di« geplanten Abstriche eine Vernichtung der langjährigen, mit groben Mitteln geleisteten Pionierarbeit bedeuten und eine katastrophal« Auswirkung für das im Luftverkehr tätige wertvolle Personal nach sich ziehen würden. Sie würden nicht nur den deutschen Flugverkehr im Inland« fast gänzlich lahmlegen, sondern auch der Deutschen Lufthansa unmöglich machen, ihre Flugverbindungen nach dem Auslände forizusetzen- Es wurde daher ein Unterausschuh eingesetzt und beauftragt, mit den zuständigen Instanzen alsbald Ver handlungen wegen Aufrechterhaltung des deutschen Luftver- kehrs aufzunehmen. Ruch äer geppelinbau gefährdet Dr. Eckener über die Streichung der Reich sbeihilfe für den Zeppelinbau Die anläßlich einer Pressebesprechung im Württemberg!- scheu iStaatSministerium'offiziell bekanntgegebene Tatsache der Streichung des im Reichshaushaltplan 1029 bisher vor ge sehenen Reichszuschusses für den Luftschiffbau Zeppelin in Höhe von 4 Millionen Mark, mit dessen Hilfe der Dau einer neuen Werfthalle ermöglicht werden sollte, veranlaßte den Fried richshafener Vertreter des W. T. Ä., gestern vormittag Dr. Eckener über die Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf die PNne der Friedrichshafener Werft zu befragen. Im Verlauf dieser Unterredung erwiderte Dr. Eckener auf die Frage, ob er in dem Ausfall der Reichsbeihilfe und damit auch zwangsläufig des württembergifchen Staatsbcilrages in Höhe von 2 Millio nen Mark «Ine Gefährdung der Entwicklung des Luftschiffbau ZePpelin erblicke, folgendes: „Di« weitere Entwicklung des Luftschiffs ist damit in der Tat sehr ernstlich gefährdet und ich befürchte, daß wir Zeppe linleute Hoffnungen zu Grabe tragen müssen, die zugleich solche weitester Kreise des deutschen Volkes sind. Denn es ist der Zeppelin gesellschaft, nachdem sie unter dem Druck der Frie densbedingungen fast verblutet war, ganz unmöglich, aus eigenen Mitteln neben einem neuen Luftschiff auch noch eine neue Werfthalle zu erbauen. Diese Werfthalle aber ist die Vorbedingung für den Bau der verbesserten Schiffstype, die wir in Angriff genommen haben." Auf die Weibe« Frage, was er angesichts dieser Tatsache nunmehr zu tun gedenke, erwiderte Dr. Eckener: „Ich sehe vorerst keinen Ausweg aus dieser Situation. Ich verstehe sehr gut die Notwendigkeit, angesichts der schlechten Finanzlage sparsam zu wirtschaften und ich kann auch ver-! stehen, daß wir gerade angesichts der Pariser Verhandlungen uns doppelt bemühen müssen, nicht als reiche Verschwender zu! erscheinen, aber es will mir nicht einleuchten, daß man nach! den vorgenommenen Streichungen noch 35 Millionen Mark für sonstige Luftfahrtzwecke und keinen Pfennig für das Zep- pelinluftschiff zur Verfügung haben soll. Ich möchte deshalb annehmen, daß das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch > nicht gesprochen ist." drr Kapitän -er ,I'm alone^ freigefprochen Gestern wurden die Gerichtsverhandlungen gegen Kapitän Randall vom kanadischen Schoner „I'm alone" und die sieben Mann starke Besatzung dieses Schiffes wieder ausge nommen, die angeklagt waren, eine Verschwörung gegen das Prohibitionsgesetz cmgezelteit zu haben. Kapitän Nandall und seine sieben Mitangeklagten wurden auf Antrag des Staatsanwaltes freigesprochen. Bei seiner Beantragung der Freisprechung betonte der Staatsanwalt, es sei selbstver ständlich, daß die Zurückziehung der Anklage das Recht des Küstenschiffes, auf das Schmugglcrschiff zu schießen und es in den Grund zu bohren, keineswegs in Frage stelle- Es wird vermutet, daß das Justizministerium in Washington den Bundesbehörden empfohlen hatte, die Anklage zurück zuziehen. Hrvoerk.ckaften und keich^bohn Die Spitzenorganisatioueii der deutschen Gewerkschaften (Allgemeiner deutscher Geivevkschastsbund, Deutscher Gewerk- fchaftSbund und Deutscher Gewerkschaftsriug) haben zum Reichsbahnkonflikt am 9. April je ein Schreiben an die Reichs regierung und die Reichsbahnhaulptvevivaltung gerichtete In dem Schreiben heißt es nach dem „Deutschen", es'sei der Wille der Spitzenorganifationen, den Aübeitsfrieden in dem für die Gösamvwirtschaft so bedeutsamen Eisenbahnbetrieb nicht ohne zwingende Not gefährden zu lassen. Deshalb sollten Reichsregierung und ReichseiseNbahnhanptverwaktung den Weg der Verständigung beschreiten und damit Arbeitsnieder legungen, die iü die ernsteste Nähe gerückt sind, vermeiden. Durch neue Verhandlungen, bei denen Vertreter der Spitzen- vrganifakionen mitzuwirken bereit wären, sei die Möglichkeit einer Verständigung gegeben. Bislang hätten sich die Spitzen- gewerkschaften mit Erfolg für die Unterlassungt.jcder gewerk schaftlichen Karnpfhandlung bei den Eisenbahnemerbänden bis zum Abschluß der gewünschten neuen Verhandlungen eingesetzt. Zum Schluß erklärten die Spitzenvevbände, daß sie zu einer Aussprache über Wege, die zu aussichtsreichen Verhandlungen führen können, jederzeit bereit sind. Di« Werbungen für di« Fremdenlegion Es besteht eine Vereinbarung mit Frankreich, nach der amtliche Instanzen die Werbungen für die französische Frem denlegion nicht begünstigen dürfen. Seit dem Bestehen dieser Vereinbarung ist ein merklicher Rückgang der Werbungen zu verzeichnen. Den bekannt gewordenep Fällen wird jedesmal nachgegangen und das Material nach Paris gesandt. Ein amerikanischer Berater der Nanking «gier nng Wie Associated Preß aus Schanghai meldet, ist der Kor respondent des „Newyork Herald and Tribüne^, Thomas Mllard, von der Nankingregierirng zum politischen Berater er nannt worden. Millard tritt am 1. Mai im Interesse der Nankingregierung eine halbjährige Reife nach den Vereinigten und Europa an. -kn Kapitel aus -er -rutschen Kleinstaaterei lUsber Einheitsstaat und Verwaltungsreform wird zwar viel geredet, aber keine Behörde will damit den Anfang machen. Was >bei unserer Vielstaaterei möglich ist, zeigt fol gender Vorfall, den die „Morgenpost" erzählt: Für eine Vollmacht zur Erstattung einer Strafanzeige, die «in Stuttgarter Rechtsanwalt der Staatsanwaltschaft Zwickau vorlegte, verlangte die Gerichtskasse IchO Mark Stein- pelgebühr. Der Anwalt lehnte das mit Reckt ab, da eine Er hebung von Stempelgebühren neben den im GerichtSkoften- aesetz festgesetzten Abgaben unzulässig fei. Das Finanzamt Zwickau lehnte den Einspruch des Anwaltes als unbegründet ab, weil die Vollmacht zwar außerhalb Sachsens ausgestellt, aber „zwecks Gebrauchs nach Sachsen eingeführt worden" und das „Einführen" stempebpflicktig sei. Zwei weitere Instan zen stellten sich auf den gleichen Standpunkt. Schließlich wandte sich das württembergische Justiz ministerium au den RoichSfinanzminister. Auf seine Veran lassung entschied nun der Reichssmanzhjf, als oberste Instanz, daß die Erhebung dieser Stempelgebühr mit dem Reichsrecht nicht vereinbar sei. Nach 2>- Jahren war so ein Streit been det, der ein halbes Dutzend Instanzen beschäftigt und Reich und Länder 4000 Mark gekostet hat. Verwaltungsreform! Sastermann über Wilhelm ll. Zu einem demnächst im Verlage für Kulturpolitik, Berlin, erscheinenden Werke von Dr. Th. Eschenbur-g „Das Kaiserreich um Scheidewege hat Dr. Stresemann ein Vorwort verfaßt, dem wir die folgende Stelle über den früheren Führer der Natioualliberalen, Bassermann, entnehmen. „Ms wir einmal als Parlamentarier in Bulgarien waren, wurde Bassermann von dem König von Bulgarien empfangen, der mit ihm anderthalb Stunden lang die Welt lage besprach. Als er zurücklam, sagte er zu mir: „Ich komme hier in ein fremdes Land, das die meisten von uns nur dem Namen nach kennen. Der König dieses Landes hält es für selbstverständlich, mit mir als Führer einer deutsckien Partei über die Weltlage zu sprechen und seine Gedanken mit den meinen auszutaufchen. Treuer als mein« Partei hat keine Partei zur Monarchie und zum Kaiser gestanden. Aber nie mals hat es der Kaiser für nötig gehalten, ein Wort mit mir zu reden und als er auf der Kieler Woche das Hapagfchiff be suchte, auf dem ich mich befand, hat er bestimmt, daß ihm nur Damen vorgestellt würden, damit er nicht gezwungen war, etwa mir mir zu sprechen. Das stimmt einen bitterlich trübe." Die Schilderung Stvcsemanns beleuchtet blitzartig die Situation, die Deutschland später zum Kriege und zur Nieder lage geführt hat. Selbst der Führer der Wrtionalliberalen fiirdet keine Gelegenheit, offen zum Kaiser zu sprechen. Das Ohr des Kaisers besitzen allein jene Konservativen, die heute so gern für die Kriegsratastrophe jene verantwortlich machen möchten, die sie früher systematisch von aller Verantwortung und allem Einfluß ferngehallen haben. Zusammentritt einer internationalen Konferenz zur Bekämpfung der Falschmünzerei Die vom Völkerbund vorbereitete internationale Konfe renz zur Bekämpfung der Falschmünzerei ist unter dem Vor sitz deS Generalgouverneurs der Tschechoslowakischen National bank, Pospischil, in Gens eröffnet worden. Die Konferenz zählt gegen 70 Teilnehmer aus 35 Staaten, darunter auch der Freien Stadt Danzig und fünf Nichtmitglieder des Völker bundes, nämlich Brasilien, Ecuador, Vereinigte Staaten, Sowjetrußland und Türkei. Außerdem ist eine Abordnung der Internationalen Kominission für Kriminalpolizei an wesend. Ein« n«u« wohmmgspolttifch, Maßnahme d«r GmstckngM«, Die Regierung hat beschlossen, am 1. Oktober die ehemali gen Hausbesitzer, deren steuerpflichtiges Jahreseinkommen 3000 Rubel übersteigt, aus den kommunalisierten Häusern zu exmittieren. Ausgenommen von dieser Maßnahme bleiben Wissenschaftler, Techniker, Künstler usw. Auch Pächter oder Eigentüiner von Jndustrieunternehmungen werden nicht exmittiert. Die mexikanisch«» Aufständischen aus dem Rückzüge In der sechsten Woche des Aufstandes ziehen sich die In surgenten auf der ganzen Linie in die unwirtlichen Teile ve- Staates Sonora zurück. Ihr Führer, Escobar, hat Juarez in Richtung auf das westliche Chihuahua mit sechs Truppentrans- portzügen und zahlreichen requirierten Automobilen verlassen. 55 Schleswiger Landwirt« vor Gericht Vor dem erweiterten Schöffengericht Itzehoe, das im Ständesaal des Rathauses tagt, hat gestern vormittag der mit Spannung 'erwartete, sogenannte ,,Beidenflether-Prozeß" gegen 55 Landwirte wegen Psandbruches, Zusammenrottung üsw. begonnen. Es handelt sich um die Beidenflether Un ruhen vom November v. I., in deren Verlaus es zu Pfän- dungsvechinderung, Bedrohung von Polizei und Vollzugsbe- anuen gekommen war. Es liegen insgesamt vier Anklagen vor. Die Verhandlung dürfte 4—5 Tage dauern. Nebeneinnakmen äer Reieksbakn Der finanzielle Pachtvertrag aus den wichtigsten Neben betrieben der Reichsbahn hat sich im Verhältnis zu den Vor- kriegSeinnahmen sehr beträchtlich gesteigert. Nach Mitteilung dec Deutschen Beamtenbund-Korrespondenz betrügen im Iah« 1913 die Einnähmen aus den GälMürtschasten 8,9 Millionen Mark, aus den Lahnhofs-Buchhandlungen 0,64 Millionen, aus den Automat -u 0,46 Millionen Mark; im Iah« 1928 be trugen die Einnahmen aus den Bahnhofswirtschaften 18,6 Millionen, aus den Bahnhofs-Buchhandlungen 2,1 Millionen, aus den Mltomaten 1,5 Millionen und aus sonstigen Der- kaufsständen, Wechselstuben, Frifeurstüben üsw. 3,16 Millioicen Reichsmark. Die Ausschreibung der Bahnwirtschäft Halle stsaale), die kürzlich erfolgte, brachte einen Pachtzins von 16 v. H. vom Umsatz mit einer Mindestpacht von 280 000 MM und die Vergebung der BaHuhoisÄuchhaicklung im Hauplbahnh-of Breslau einen Pachtzins von 10 v. H. vom Umsatz und eine Mindestpachl von 54 000 MM, d. h, 18 v. H. des jetzigen Umsatzes. Der Reichsbahn erscheint es .empfehlenswert, Speziäl- verkaufsstäicke auf großen Bahnhöfen im allgemeinen getrennt (d. h. nicht zufameu mit der Gahnwitrsthuft) auszuschreiben, da die Beobachlung gemacht worden ist, daß die dadurch ent standene Konkurrenz den Umsatz gehoben hat. Das An,ia Mg k a nw esen , das nach den angegebenen Zählen besonders stark steigenve Einnahmen gebracht Hal, zeigt eine lebhaft Mlssteigeude Entwicklung. Es Vergeht kaum «in Tag, an dem nicht bei der Hauptverwaltung oder den Reichs- bahndirektionen Anträge auf Aufstellung von Automaten auf den Bahnhöfen gestellt werden. Um eine Ueberbesetzung der Bahnhöfe mit Automaten zu vermeiden, sollen nur solche Auto- mateuarten auf Bähnhösen tzugelassen werden, die Waren aus geben, die als unmittelbarer Reisebedarf anzusehen find-' — Die Bewirtschaftung der Wachs elstuben ist in steigen dem Maße der Deutschen Verkghrskreditbank A.-G. Übertragen worden. Der Erfolg für die Reichsbahn ist außerordentlich günstig gewesen, denn er brachte ständig wachsende Gewinne und besonders den Vorteil, daß die Beschaffung von Devisen mit Hilfe der in den Wechselstuben eingezahlten Auslandsnoten erheblich erleichtert wurde. Aus Stadt und Land Aue, 10. April 1929 Wetterbericht Für das mittlere Norddeutschland. Meist stärkere Bewölkung, kühl, nordöstliche Winde, nur unbedeutende Niederschläge. Für das übrige Deutschland. Wolkig und besonders im Süden und Südosten noch Nie derschläge. Usbcrall kühl. Kontoren braucht heute nicht mehr besonders herausgestrichen zu werden. Der zweckmäßigen Verwendung der kurzen Frei zeit baut der VWA. Brücken. — Für den Sommer sind Wan derungen und Freizeiten wie folgt vorgesehen: Thüringen- fahrt vom 30. Juni bis 6. Huli, Freizeit in Ben neckenstein (Harz) vom 3. bis 10. August, Freizeit in Kellenhusen an der Ostsee vom 18. bis 24. August. Außerdem find Ferieuwochen mit guter Unterkunft und reicher Verpflegung in eigenen Ferienheimen zum Preise van 12,50 Mark für die Woche vorgesehen; so z. B. in Holzhau- Erzgebirge (750 Meter). Fahrpreisermäßigungen sorgen dafür, daß jede junge weibliche Angestellte, und selbst die Lehrlinge, sich diese .Erholung verschaffen können. SWere Auskünfte erteilt die 'Gaugeschäftsstelle Leipzig C 1, Neu markt 3, III. Die Freizeitheste können dort ebenfalls kostenlos angefordcrt werden. Milet,-Prüfung. Die Amt shaupi Mannschaft bittet uns, mittzuteilen, daß mit den vom Landtage zur Verbesserung der Lebensmittel kontrolle bewilligten Mittel für den kreishauptmannschaftlichen Bezirk Zwickau ein Milchprüfer angestellt, in Pflicht genom men und mit Ausweis versehen ist. Der Milchprüfer ist be auftragter Sachverständiger im Sinne von 8 7 des Reichs lebensmittelgesetzes vom 5. Juli 1927 (Reichsgesetzblatt Teil I S. 134ff.). 'Er hat demnach alle in dieser Vorschrift bestimm ten Befugnisse, insbesondere das Recht, sämtliche der Milch erzeugung und dem Milchhandel dienenden Räume und Gegen stände zu besichtigen und Proben zur Untersuchung zu ent nehmen. Alle bei der Milcherzeugung und dem Milchhandel beteiligten Personen haben nach § 9 des Reichsgesetzes die Pflicht, den Milchprüfer bei seiner Tätigkeit in jeder zweck dienlichen Weise zu unterstützen. Wer dieser Pflicht zu- w id e rha n d el t, wird nach 8 17 des Gesetzes mit Geld strafe bis zu 150 RM öder mit Haft bestraft. Automatenfund. In einem Waldstück hinter dem Friedhof in Nicderpfan- nenstiel wurde heute ein Triumph-Schokoladen-Automat auf gebrochen und beraubt gefunden. Der Geschädigte ist noch nicht fcstgestcllt. Er wolle sich bei der Kriminalpolizei melden. Märtyrer der Liebe. Wir beginnen heute mit einem neuen, sehr schönen Roman, betitelt „Märtyrer der Liebe". Er ist von Lchneider-Förstl geschrieben, dem Verfasser des erst vor kurzem von uns ver- öffentlichien Romans ,-Lache Bajazzo". Wir glauben, daß wir unsoren Leserinnen und Lesern damit etwas besonders Gutes bieten. Auf auf, ihr Wandesleut'l ^betitelt sich das diesjährige Fahrtenheft deS Verbandes der Brieftelegramm« Von der Oberpostdirektion Chemnitz werden wir gebeten, unsere Leser auf ein billiges Schnellverkehrsmittel hinzu weisen, das anscheinend noch recht wenig bekannt ist. Gemeint sind die Brieftelegramme. Brieftelegramme sind Telegramme m offener Sprache, die nach den vollbezahlten Telegrammen telegraphisch an den Bestimmungsort befördert und dort wie gewöhnliche Griese auf dem nächsten Zustellgang abgetragen oder Abholern in der Üblichen Weise ausgehändigt werden. Sie sind im Inland allgemein, im Verkehr mit dem Ausland, z. Zl. allerdings mir mit Dänemark, dem Freistaat Danzig, Litauen, einschl. Memelgebiet, Luxemburg, Polen, Oesterreich, der Tschechoslowakei und Ungarn zulässig. Nach Orten inner halb Deutschlands, des Saargebiets und des Freistaats Danzig beträgt die Wortgebühr 5 Mpf-, mindestens ist jedoch die Ge bühr für 30 Wörter zu bezahlen. Nach Dänemark, Litauen, und dem Memelgebiet, Luxemburg, Oesterreich, Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn betrügt die Gebühr die Hälfte der gewöhnliche Wortgebühr; mindestens wird die Gebühr für 20 Wörter erhoben. Soweit es sich um europäische Län der handelt, die den Briestelegrammverkehr noch nicht einge richtet haben, bietet sich die Möglichkeit, die Brieftelegramm: bis zu einer an der Reichsgrenze gelegenen deutschen Lele- graphcnanstalt telegraphisch und von dort aus brieflich weiter befördern zu lassen. Es bedarf dazu nur der Angabe „Post" oder Most eingeschrieben) und der Bezeichnung der Tele graphenanstalt, von der aus die briefliche Weiterbeförderung eintreten soll. Zu zahlen sind dafür die .Gebühren für ein tn- , , „ , ... .... ... ländisches Brieftelegramm und für einen gewöhnlichen oder weiblichen Handels- und Bürovngestellten e. V. Mr seine' «iugefchviebenen Auslandsbvt'ef. Schließlich kann Mr die jugendlichen Mitglieder. Die Notwendigkeit frohen Wanderns briefliche Beförderung gegen Zählung der bestimmungSge- und beschaulichen Ausruhens in der freien Natur als Gegen- mäßen Gebühren auch der Luftweg benutzt werden, weiter« gewähr zur Berufsarbeit in FabriMert, Arbeitsstube» und Auskunft «teilen die LeleMättze«WstML».