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Vellage zu Nr. -01 de» Auer Lageblatt«« und vn-^jM für da« Erzgebirge. Kr,ttag, den Dezember 1SSS. Dor Kontreabmttal a. D. varrendrapp tn Frmckfurt am Mai« hatte eine zu «roße Dosis eine« Schlaftntttel» ge nommen und mußte in bewußtlosem Zustande in- Bürger hospital eingeüefert werden, wo er starb, ohne da» Bewußt sein wtedererlangt zu haben. Kontveadmiral Barrendrapp lebte, so bemertt« da» .^Tempo" seit seiner Pensionierung mit seiner Gattin, wie eß scheint, in bedrängten Verhältnissen, so daß man Selbstmord annehmen muß. Wie dagegen au« ver- wandtschaftlichen Kreisen mitgeteilt wird, M die von dem Ber liner Blatt ausgestellte Vermutung, daß Varrendrapp infolge schiecher finanzieller Verhältnisse Selbstmord verübt habe, nicht zutreffend. Er habe lediglich, um jein« starken Schmerzen zu betäuben^eine^u große Dosis Schlaspulver genommen, die den Prag« peisch«, PiScator md Wilhelm H«^,. In dem Garderobenraum eine- Kabaretts im Westen Berlin» kam e» zu einer Prügelei zwischen dem früheren Dheaterdirsktor PiScator und dem Schriftsteller Wilhelm Herzog. Herzog hatte in seiner Zeitschrift „Das Forum" fett längerer Zeit eine Pressefehde gegen PiScator geführt. Bei der Begegnung gestern abend trat Pukator aus Wilhelm Her zog zu und schlug ihn zweimal mit der Faust aus den Kops. Herzog setzte sich zur Wehr und e» entstand ein längeres Hand gemenge, da» erst von anderen Personen getrennt werden muht«. Die Prügelet wird waihrscheinlich noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Ei« schwimmend« Hydrometeorologisch, Station in Armenien. Mus dem See Sewan in Armenien, an dem Forschungs arbeiten unter Mitwirkung der Madenri« der Wissenschaften der v. d. S. S. R. im Sang sind, ist eine schwimmende hydro meteorologische Station errichtet worden. Die Station ist mit Registrierapparaten versehen, di« Niederschläge, Windstärke, Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt >der Luft und Ausdünstun gen des Wasser« verzeichnen. Die neue Warte ist di« erste schwimmend« hydrometeorologische Station der Welt. Di« Einführung der lateinisch«! Schrift tn der Türkei. In den drei letzten Monaten haben in allen Schulen der Türkei mehrere hundertttausend Schüler, ferner all« Beamten und die ganze Armee di« lateinischen Buchstaben lesen und schreiben gelernt. Di« im ganzen Land für erwachsene An alphabeten eröffneten Sdaatsschulen haben allein in Stambul 206 000 Besucher. Der Unterrichtsminister "hat Vorkehrungen getroffen, um im kommenden Jahr die Unterweisung von 400 060 Männern und Frauen zu sichern. Ein in lateinischen Lettern gedrucktes Buch wird in der Türkei zum ersten Male in einer Auflage von LOO 006 Exemplaren hergestellt. Schloss«». Daraus-atw FrittMn Geßl« m« gM Al» sie di« Aufmerksamkeit iHv» Gegner» von sich abgelonkt sah, ergriff ft, einig« aus dem Tische stehende Tintenfässer, bom bardierte damit den Einbrecher und stürzte dann an den bei den andern im Vorraum vorbei in» Freie. Dor Bandit am Geldschrank, über und über mit Tinte bedeckt und nahezu durch sie gMendet, feuerte ohne zu treffen, auf di« Flüchtende. Auch ^Echüss^ h^dm andavm -tnWn fehl bi» auf «inen, der aber nur «tn» leicht, Verwundung zur Folge hatte. In «btzor Eil« verließni nun die Eindringung« da» Büro, da der Knall der Schüsse die allgemeine Aufmerksamkeit erregen mußte. Sie bestiegen ihren Wagen und führen in Windeseile davon. Selbst die der Kassiererin bereits ab genommenen tausend Mark ließen sie in der Hast zurück. Turnen * Sport» Spie» LritzGall. Ergebnisse von den Wek-nochtSs-talen. Zwickau: VfL.—Viftovia-Lvipzig 6:2. Sportklub- Sportklub Planitz 1:1. Glauchau: VfB.—VfB.-Lichtenstein 4:2. Plauen: VfB.—Teutonia^Netzschikau 2:ül Reichenbach: 1. FE.—Lentoma-Ehemnitz 2:8. Chemnitz: EBE.—Sportklub-Dresden 4:4. Wacker— Konkordia-Plauen 2:2. Hohnstein: VsL.—VfB.-GIaucha« 1:2. Riesa: Sports.—Konkordia-Plauen 1:1. Dresden: Guts Muts—Fußballring 2:1. Branden burg—Sportv. 08 Halle 4:4. Svielvgg.—DST.-Saaz ü:2. Leipzig: Fortuna—Arminia 4:0 TuB.—Sptelvgg. 4 :1. Wacker—D. Sportbr. Schreckenstein ü: 1 Halle: Wacker-Borussia 8 :8. Düddevtschland. 1. FE. Nürnberg Meist«. Fürth 4:8 geschlagen. Vor etwa 20 000 Zuschauern fand am zweiten Weihnacht«- federtag der EntschoidungÄampf um die Meisterschaft von Nordbayern zwischen den langijähriaen Rivalen 1. FE. Nürn berg und Spielvereinigung Furth statt. Der ,-Tlub" gewann den Kampf mit 4:3 <2:3) verdient nach besserer Gesamt leistung und ist somit Gruppenmeister. Fürth: WM.—Franken-Nürnberg 4 :2. DM.—SpuB.- Plauen 2:1. München: Wacker—Slavia-P rag 2:4. Sportv. 1860 —VfB.Stuttgart 2:1. Worms: Wormatia—DSC.-Prag 6:1. Frankfurt: FSpv.—Vienna-Wien 3:4. Hanau: FC. 03—Eintracht-Frankfurt 4:1. Norddeutschland. S:S. Braunschweig: VfB.—Sport Egyesulet Budapest OL. Berlin. Hertha-BSC.—FT. 08 Töplitz 2:2. Tennis-Borussia- 1. FT. Neukölln 8:0. Spandauer Sportv.—Alemannia 6:2. LnVireir Hindenburg an di, Deutsch« Turnerschaft. Der Reichspräsident beantwortete di« Neujahrsglückwünsche der Deutschen Turnerschaft wie folgt: Der Deutschen Turner schaft danke ich für die freundlichen Wünsche, die sie mir zum kommenden Jahve in ihrem Schreiben vom 1ü. Dezember zum Ausdruck brachte. Ich erwidere st« mit d«n besten Wünschen für weitere Erfolg« Ihrer Bestrebungen, zur Gesundung und Ertüchtigung des deutschen BolkeS beizutragen. Mit freund lichen Grüßen zeichnet iv. Hindenburg. SchmMng kämpf« am 4. Immar. Für den ausgefallenen Kampf gegen Vale Okun hat Ma; Schmeling schnell Ersatz bekommen; denn Echmeling wird be reit- am 4. Januar in der großen Halle des Neuyorker Madi son Square Garden in den Ring gehen. Das erste Auftreten deS Deutschen in ÜlSA. war so imponierend, daß man ihm für den 4. Januar den Hauptkampf zuteilte, in dem er mit dem guten amerikanischen Schwergewichtler Joe Sekyra zusammen tröffen wird. Die Vertrüge für diesen Kampf sind durch Schm«- linas Manager Arthur Bülow, dessen Kontrakt mit dem ehe maligen Europameister von der Neuyorker Kommission für rechtsverbindlich erklärt wurde, bereits unterzeichnet worden. Am gleichen Abend kämpft der Weltmeister der Weltergewichts- Haffe Joe Dundee gegen Phil Rosenberg. Paoltno schlägt Renault nach Punkten. m l. aller Hamburg: Viktoria—FE. 03 Altona 4:0. Kiel: Holstein—BV. Gaarden 7 :0. Hannover: Sportklub 06—Sport Egyesulet Budapest Der ««-mord au einem deutschen Vorarbeiter 1« Irland. Wie au- Limerick Mrland) ^gemeldet wird, ist dort am Montagabend der beim Bau des Shannon-Kraftwerkes beschäf tigte Arbeiter John Eox unter dem Verdacht verhaftet worden, in der Nacht zum Sonnabend den bereits gemeldeten Raub mord an dem Vorarbeiter Jakob Kunz aus Deutschland verübt zu haben. Wie die Polizei miiteitt, sind bei dem Verhafteten die 80 Pfund gefunden worden, die Kunz geraubt worden sind. neu Augenblick. Geschickt stellte es sich äuße-rs zitterte vor lauter Angst scheinbar so heftig, möglich war, das Sicherheitsschloß zu öffnen." Ungeduldig machte sich der Bandit schließlich selbst an di "" " Der Kegelsport unter sportörztlichem Urteil Der deutsche Kegelsport, der seine sportlichen Großkämpfe LekbesübmH großen, der breiten Öffentlichkeit zugängigen Hallen vor s l «r Angen ab hält, der durch fortgesetzte Schaffung neu Paolino errang in Cali (Columbia) einen sicheren Punkt sieg in einem 10-iRunden-Kampf gegen den kanadischen Schwer- gewichtsboxmeister Jack Renault. stellte es sich äußerst erschrocken und auch cm einfachen Äebungsabend-en ärztliche Beobachtungen 'cheinbar so heftig, daß es ihr un- erböten worden. Die Werturteile der ' die Oeffnung des ausgefallen und bestätigen . „ Lekbesübung, als auch als Sport in einem Maße, daß sie ganz besondere Werbokrast besitzen. Eine Reih« von diesen sport- ägen ab hält, der durch fortgesetzte Schraffung neuzeit« s ärztlichen Urteilen, die sich alle auf die günstigen körperlichen Sportstätten und durch Ausbau seines sportlichen Systems z und seelischen Einwirkungen des Kegelns beziehen, werden i auch Venen das wahre Bild des neuzeitlichen Kegelsports vor > Augen führen, die bisher noch zweifelnd und ablehnend ihm gsgenüberstanden. So schreibt Generaloberarzt a. D. Dr. Leuner - Dresden: „iZusammenfassend ist zu sagen: Das Kegeln (im abendlichen Uebungsbetrieb) ist eine zwar mäßig anstrengende, die Geschick lichkeit aber außerordentlich fördernde, beim sportmäßigen Be trieb auch die Ausdauer stärkende Leibesübung. die deshalb und auch wegen ihrer günstigen seelischen Einflüsse sehr zu empfehlen ist." „Es kann auch ohne Schaden bis ins hohe Alter fortgesetzt werden, vor allem auch deshalb, weil bei ihm nach den bisherigen Erfahrungen der Blutdruck niemals steigt, sondern die Neigung hat, zu sinken." der« Eignung i In der Feßlerschen Maschinenfabrik in einer Vorstadt, hat, ist auch bemüht gewesen, sich das ^einwandfreie Zeugnis Neuyorks war Zahltag. Die Kaffe arbeitete an der Fertig« des Sportarztes über seinen Wert als Leibesübung und Sport stellung der Lohnliste und zählte das Geld ab, als ein Auto zu sichern. So fanden, erstmalig in größerem Umfange, ans vorsuhr, dem drei Männer entstiegen. Mit vorgehaltenen dem Sachsenjubiläumskegeln in Dresden 1926 Revolvern stürzten sie ins Büro, und während zwei der Räuber Untersuchungen von Sportkeglern vor und nach den Groß- dl« Angestellten mit dem Rufe ,Hände hoch!" im Schach hiel- ! kämpfen (300 Kugeln) statt; dasselbe wiederholte sich beim ten, drang der Dritte in den eigentlichen Kassenraum. Die ! Sächsischen Bundeskegeln in Puma 1028. Auf Der- Tochter deS Besitzers, di« den Dienst als Kassiererin versah, anlassung des Wundessportwarts nähmen in Leipzig in diesem wurde Wwungen, das vor ihr liegende Bargeld, mehr als! Jahr« zwei Merzte eingehende Untersuchungen von Keglerin tausend Mark, herausz-ugöben, und sollte dann den Geldschrank nen vor, und auch in einer Reihe anderer Gaue und Ver- öffnen. DaS tapfere Mädchen verlor seine Kaltblütigkeit kei- bände sind anläßlich von sportlichen Veranstaltungen, aber » Dis besonder« Eignung des Kegelnsals Leistungs- Sportärzte find ausnahmslos günstig spart betont das Urteil des Glogauer Arztes Dr. Eindemcmn: in den Ruf des Kegelns sowohl als! „Soweit ich sehe, ist das Kegeln, nach den RichMn rn deS Komaa von blarry bckelt 1«, ckuck v«l»s VUl» bt«i»i«r. V«rö-M t«. stonietzun«.) (Nachdruck verboten.) Di« jung« Schauspielerio trat einen Schritt zurück, ihre Stimm« klang kälter. „Wa» verlangt dieser Mensch — was fordert er dafür von mir, daß er der Wahrheit die Ehre gibt?" Die Glimmer drückte die Hände gegen das krachende Mie der und sandte «inen Blick zur Decke empor. Selbst Bilma erkannte tn diesem Moment, daß sie es mit einer durchtrie- denen Heuchlerin zu tun hatte. Ekel erfaßte sie vor ihrem Gegenüber. Aber sie unterdrückte den in ihr aufsteigenden Unwillen. „Sehn, Sie, Kindchen, so geht es einem, wenn man eine Mission übernimmt, von der man lieber die Hände lassen soll. Ich lese Ihnen ja da« Mißtrauen von der Stirn. Sie lagen sich, die Glimmer will dabei auch ihren Prosit machen. Aber Sie verkennen mich, Fräulein Hellborn, mich hat nur mein« Lieb« und Ergebenheit für Tie hierhergeführt Ich bin «ine arme, aber anständige Frau, und es wird besser sein, wenn ich meinen guten Ruf nicht durch dies« Zwischen- trägeres gefährde, von der ich schließlich nicht einmal Dank ernten werde." St« rückte an ihrem Hut, raffte ihren Pompadour vom Sessel auf und wandte sich zum Gehen. „Nein — bleiben Sie — begreifen Sie denn nicht, daß mir kein Pret» zu hoch sein darf für eine Mitteilung, die mich meinem Elend entreißen könnt«. Fordern Si« also — «»Namen dm anderen." „Aber 8t« werden erschrecken, Kindchen — der Mensch ist unverschämt — «r v«rlangt ein vermögen. Und nicht um «tn«n Pfennig will er mit sich handeln lasten, so sagt er. Ich hab« ibn elnen Wucherer mit Menschenglück genannt. Er zuckt« dl« Achseln und erwiderte frostig: „Leben. Freiheit urch Ehr« sind alle» wert." «Der Mann hat recht. Ach, wenn Ich doch nicht so arm wäre. Doch ich bin bereit, alle» zu verkaufen alles herzu ! geben. Ich habe Kleider, wertrolle Kostüme, ein wenig , Schmuck und diese Wohnungseinrichtung gehör« mir. auch, >wb< ich einige Ersparnisse gemacht. Also der Preis?" ! „Arme, Äknmmen. S'e werden », au« eigener Krch nicht ausbringen, der Unverschämte fordert für seine Beweise hunderttausend Mark." Bilma zuckte zusammen. Sie schloß die Augen. Als sie sie wieder öffnete, schwammen sie in Tränen. Hinter dem Perlenvorhang aber erklang es wie da dumpfe Knurren eines wütenden Hunde» „Kanaille!" Die Glimmer sah sich ängstlich im Zimmer um. „Sind wir denn nicht allein," fragte sie bestürzt, „mir war, al» hätte ich einen Ruf gehört." Vilma brachte die Geistesgegenwart auf, zu versichern, daß ein großer Neufundländer nebenan läge. „Ach so, das liebe Tier, der Barry, der kennt mich ja. Dem habe ich ost, wenn er Sie von der Probe abholte, ein Stück Brot oder Kuchen gegeben. — Aber starren Sie mich doch nicht so trostlos an, Kindchen, was tut e» denn, wenn Sie selbst die hunderttausend Mark nicht besitzen. Sie haben doch Freunde, nicht wahr, gute Freunde." „Freunde? Wer unglücklich ist, besitzt selten einen Freund. Auch wäre ich jetzt in meiner verzweifelten Lage zu stolz, Geschenke anzunehmen." Das widerwärtige Weib war dicht an die junge Künst lerin herangetreten, sie schielte sie von unten herauf viel sagend an und versuchte ihrer Stimme einen mütterlich zärt lichen, vertraulichen Klang zu geben. „Geschenke — wie Sie das nun wieder sagen. Jede» Ge schenk bedingt nun wieder ein Gegengeschenk, man revan chiert sich Daraus rechnet der Geber natürlich, und Ihnen wird die Revanche nicht schwer fallen. Wenn ich vilma Hellborn wäre — noch heute Abend hätte ich die hundett- tausend Mark in meiner Börse und damit " „Ich verstehe Sie nicht," unterbrach vilma die Elende, „und — will Sie nicht verstehen. Gehen Sie, Frau. Wenn Sie mir keinen anderen Trost geben können, so ist unser« Unterredung beendet." „Und die Beweise, die Sie io dringend brauchen," fragte die Aste mit lcbarfer Stimme. „Der Mann, der mich zu Ihnen geschickt hat droht sie zu vernichten, die für Eie so kostbaren Beweise, wenn da» Geschäft nicht binnen drei ^agen erledig« Ist." „Dann bin ich verloren. Aber ich kann diesen hohen nicht schaffen ich sehe keinen Weg." „Ich s-s"» >s>n - elnen ebenso sicheren wie bequemen Weg." "nd sich auk den Fußspitzen erhebend, raunte sie ""sw„ «u Se'ne Durchlauch« Prinz Egon." as, ob die Züge vilma» sich oersteinte«. Sie starrte die entsetzliche Ratgeberin so feindselig au, daß da» Weib vor ihrem Blicke scheu zurückwich. „Ich meinte ja nur," stammelte die Glimmer, „ich dachte, weil doch die ganze Stadt weiß, daß der Prinz Ihr Anbeter ist und ein tadelloser Kavalier, der Ihnen mit Vergnügen diesen Dienst leisten würde und weil doch di« verlangte Summe für seine Durchlaucht eine Bagatelle ist." „Ich bitte mich zu verlaßen und mein Haus nicht wieder zu betreten." Ein fauchender Laut entrang sich der keuchenden Brust de» Weibes. Mit krebsrotem Gesicht flüchtete sie zur Tür. Dort wollte sie noch einmal das Wort ergreifen, ober si« öffnete nur den Mund, klappte ihn dann wieder zusammen und rollte ihre Kugelgestalt hinaus. Der Perlenvorhang zwischen Bibliothek und Boudoir wurde so heftig zur Seite gerissen, daß er beinahe in Stücke ging. Wernicke stürzte zu Vilma, die kraftlos in einen Sessel gesunken war. Der alte Journalist glühte vor Zorn. „Sie haben gehört, mein Freund?* Alle» — ich war ja der Barry, der nebenan lag und knurrte. Aber Barry kann auch ein scharfer Hund sein und eine ihm verhaßt« Person packen. Und da» will ick — diese Erpresserin — diele Kupplerin — diese giftgeschwollene Kröte — diesmal soll sie nicht entkommen." „Doktor Wernicke riß das Sprechrohr de« dem Schreibtisch stehenden Telephons empor. „Was wollen Sie tun, Doktor?" „Das Richtige — da», was hier geboten kst — bitte Num mer 307 — hier Doktor Wernicke — sind Sie selbst dort, Herr Oberstaatsanwalt — nein, ich telephoniere nicht von meiner Redaktion au« — ich befinde mich bei Fräulein Hell born und bitte Sie, Herr von Mangold, sich so schnell wie möglich ebenfalls hier einzufinden — zu welchem Zweck? — Hier hat soeben «ine Unterredung stattgefunden, welche mich mit der Hoffnung erfüllt, daß der wahre Mörder Ludwig Schänders in ei« paar Tagen hinter Schloß unb Rieyel sitzen wird. Ob ich diese Unterredung mit angehvrt Hobe? Gewiß, Doktor von Mangold. Ich sage Ihnen nur so viel: Dl« Glimmer, die nichtswürdige Kreatur hat ihre Hand im Spiele — na gewiß, die Glimmer — wie sagen Sie, Herr Oberstaatsanwalt: Die Ist Ihnen schon ein paarmch unter den Händen entglitten, Ich glaub«, diesmal brauchen Sie nur fest zuzupacken und Sie werden sie haben. Also Sie kom men sogleich tn Ihrem Auto. In fünf Minute« sind Sie ' er? Gut - dank« — Schluß." kFoektzetzimg stEot»