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Nr. SOI. Auer Tageblatt und Anzeiger Mr da« Erzgebirge. Freitag, den LS. Dezember 1SLS. Selbstregierung für Indien gefordert Der Ullpavtvienkonvent in Kalkutta unter dem Bor fitz von Ansari hat ohne Opposition eine Entschließung ange nommen, in der «fordert wird, daß Indien die verfassunas- - mäßige Stellung «tne» sich selbst regierenden Dominions in der Skt Australiens und Südafrikas erhalten soll. Vie Loge in fifghoalstan Meldungen, daß König Amanullah seinen Hof nach Kandahar verlegt habe, werden in Peschawar und an der Grenze nicht allgemein für richtig gehalten. Man ist allerdings der Ansicht, daß sich außer der Königin- mutter vielleicht di« Königin nach Kandahar begeben hab«. GS wird jetzt auch bekannt, daß, die Freima chung der Straße von der britischen Gesandtschaft nach dem Flugplatz, die es ermöglichte, die Frauen und Kinder mittels Flugzeuges zu retten, auf die Tatsache zurüchuführen war, daß die Regierungstruppen die Aufständischen zurückgedrängt hatten. Vor diesem Er folg war di« Gesandtschaft in dauernder Gefahr, da sie zwischen dem Feuer beider Parteien lag. Das Haus des britischen MilttärattacheeS ist, wie berichtet wird, durch Granatfeuer zerstört worden. N«n« Veamtenverhastungen im besetzten Gebiet Nach einer Meldung des „Berliner Lokalanzeiger" auS Koblenz wurde der Postsekretär Scholz, der früher bet dem Reichsvermögensamt Koblenz tätig war, ohne Angabe von Gründen festgenommen und in Haft be halten. Wie verlautet, wollen die Franzosen gegen all« verhafteten deutschen Beamten Anklage wegen Spio nage und Gefährdung der Sicherheit der Besatzungs truppen erheben. Der verhaftete DerwaltungSoberinspcktor Kratz hat durch die schwere Untersuchungshaft einen Nerven zusammenbruch erlitten und mußte in das franzö sisch« Milttärlazarett übergeführt werden. Hoesch in Berlin. Dor deutsche Botschafter in Paris, von Hoesch, ist (wie alljährlich) aus Anlaß des Weihnachtssches nach Deutschland gekommen, wo er «die Feiertage jm Kweffe von Angehörigen verbringt. Vor seiner Rückreise nach Paris am Ende der Woche wird >er noch einmal nach Berlin kommen, um mit dem Reichs außenminister Über die weiteren diplomarischen Besprechungen, di« Anfang des nächsten Jahres in der Räumungsfrage ein geleitet werden sollen, Fühlung zu nehmen. Aus Stadt Sne, 27. Dezember 1928 Wetterbericht. Für das mittlere Norddeutschland. Zeitweise heiter, nachts leichter Frost, Tagestem peraturen einige Grade über Null. Für das übrige Deutschland. Jm Nordosten noch einzelne Schauer, im Alpen vorland Regen, sonst wolkig bis heiter mit Nachtfrösten. postöienst am Neujahrstog beim Postamt Aue Am 1. Januar sind die Briefschalter von 8 bis 9 und von 11 bis ISN Uhr geöffnet; die Paketschalter bleiben geschlossen. Es findet eine Briefzustellung im Orte und auf dem Laude stabt. Di« Paket- und Geldzustellung ruht. Für den Mar kenverlauf wird bereits am 29. nachmittags von 14 bis 18 Uhr und am 30. Dezember von 8 bis 9, 11 bis 12)4 und von 14 bis 18 Uhr ein besonderer Schalter geöffnet sein, um dem Publikum Gelegenheit zu geben, seinen Wert- zeicyeneinkaus so frühzeitig wie möglich zu bewirken. Mißten im Weihnachtsfest Am 22. Dezember ist einer Arbeiterin aus Akberoda ein Paket mit Bettwäsche, die sie als Weihnachtsgeschenk eingekauft hatte, abhanden gekommen. Vermutlich hat sie das Paket in einem Laden liegen gelassen, wo es eine unberechtigte Person sich angesignet hat. Etwaige Wahrnehmungen wolle man der Kriminalpolizei Mitteilen. Unsittliche Belästigungen Immer wieder tauchen hier Unholde auf, die besonders in den Abendstunden Frauen und Mönchen beiästigen; in letzter Zeit trat ein solcher — «in etwa 30jähriger kräftiger Mensch — in der Näh« des Blaufarbenwcrkes auf. Zweckdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei. Jugendlicher Dieb AuS einer verschlossenen Bodenkammer in der Goethe- straße waren ein Paar Ski-Stöcke gestohlen worden. Als Tä ter wurde ein im Hause wohnender Schüler sestgestellt. Seme Mutter hatte die gestohlenen Stöcke verbrannt. Naberfahren. Mm Bahnhofsübergang an der Lößnitzer Straße wurde am Montag nachmittag ein Eisenbahnbeamter M. von einem Auto überfahren und am Knie so sehr verletzt, daß er ins KreiSkrankenstift nach, Zwickau ge bracht werden mußte. Auto.Zufammenstvß. An der Ecke Wettiner- und Carolastraße stießen am Dienstag ein PostomnibuS und ein Personenkraft wagen zusammen; e» entstand kein bedeutender Schaden. Di« schönste Stimme der Welt entstammt dem Erzgebirge. Vom Verbände amerikanischer Gesangslehrer ist das Mit glied am Mstropolitane-Theater in Neuyo-rk Elisabeth Reihberg, di« aus Schwarzenberg gebürtige weltberühmte Sängerin, vor kurzem mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden, und zwar in Anerkennung der vollend et- sten Stimme der Welt. Es verlautet, daß diese Aus zeichnung einem GesangMnstler -um ersten Male Anteil wurde. Die Sängerin ist vor kargem von einer Gastreise aus Kali fornien nach Neuyork zurückgekehrt. Gi« wurde überall dort, wo sie (vor 6000 Personen) fang, laut Berichten mit nicht zu übmMewad« SegaiMmng gekeimt. WethnachtSgaben der Hindenburg-Spend«. Zu Weihnachten hat die Htndenburgspend« den Rest per dem Reichspräsidenten au» Anlaß seine» 80. Geburtstages für Kleinrentner usw. zur Verfügung ge stellten Mittel ausgeschüttet. Mehr al» tausend ver armten Mittelstandsangehürigen wurden zu Heiligabend durchweg je 100 RM überwiesen. Aenderung des Reiseziel» Hoover». „Chicago Tribüne" berichtet von Bord des Kreuzers Utah, auf dem Hoover seine Südamerika reis« durchführt«, dieser habe am Dienswg ganz plötzlich seinen Meiseplan geändert und ge wünscht, möglichst schnell wieder in Washington zu sein. Der Kreuzer habe deshalb Kurs auf Hampton Roads anstatt nach Florida genommen. Hoovers plötzlicher Entschluß hänge mit der Frage der Bildung des neuen Kabinetts zusammen. Haussuchungen im Elsaß. Nach der „Libertö" find in Straßburg besonders in den autonomifchen Kreisen, die der Haegypresse nahestvhen und mit Ricklin und Noss« Fühlung haben, Haussuchungen voraenom- men worden. Man habe Verhöre angestellt, um die Gründe in Erfahrung zu bringen, aus denen erst so spät der Polizei das Schreiben zur Verfügung gestellt worden fei, daS Benoit von Le Mans aus am 18. Dezember abgesandt habe. Der Kolmarer Generalstaatsanwalt hat sich nach Paris begeben, um mit dem Pariser Generalstaatsanwlt Fühlung zu nehmen. Laut „Libertö" sollen beide dahin Übereingekommen fein, daß die Untersuchung im Elsaß geführt werden müsse, weil man wahrscheinlich dort die Helfershelfer Benoits oder die Anstifter des Attentats auf Fachot suchen müsse. Ein chinesischer General beschlagnahmt di, Lokomotive eines Diplomatenzuges. Die Londoner Blätter berichten aus Peking, daß die Loko motive des Sonderzuges, in dem vier fremde Gesandte, dar unter der britische, mit ihren Stäben nach der Unterzeichnung der neuen Tarifverträge mit der Nankingregierung von Nan king nach Peking zurückfuhren, in Tschengtschau von einem chinesischen General beschlagnahmt wurde, so daß di« fremden Gesandten sechs Stunden lang auf die Ankunft einer neuen Lokomotive warten mußten. Annäherung Stalins an Trotzki. Wie der Berliner „Volkswille", das Reichsorgan der Un ken Kommunisten, aus Moskau erfährt, hat Stalin veranlaßt, daß Trotzki in einen Kurort Südrußiands geschickt wird, wo er sich von seiner schweren Malariaerkrankung erholen soll. In diesem Schritt sieht man, so fährt das Blatt weiter fort, in russischen Parteitreisen die Bestätigung für den Annäherungs versuch Sialins au Trotzki, der bisher abgelehnt hatte, die ihm für eine Verständigung vorgelegten Bedingungen anzunehmen. und Land Christbaum „Für Alle". Unter dem Chriftbanm „Für Alle" wird heute abend um 7 Uhr der Posaunenchor mit dem verstärkten Gesangs chor der Biblischen M e t hod i st e n kir ch e (rund 100 Teilnehmer) ein schönes Konzert bieten. Das Programm lau tet: 1. Vom Himmel hoch, da komm ich her; Posaunenchor.. 2. Macht hoch das Tor, di« Tür macht weit; gemischter Chor. 3. u) Süßer die Glocken nie klingen, d) Es geht durch alle Laude; Pvsaunenchor. 4. a) O du mein Trost, K) Heilige Nacht, du einzig schöne: gemischter Chor. 5. s) Stille Nacht, heilige Nacht, b) Ihr Kinderlein kommet; Posaunenchor. 6. a) Es waren Hirten auf dem Felde, K) Und, du Bethlehem, Ephrater; gemi'schrer Chor. 7. a) Du lieber heiliger, frommer Christ, b) O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit; Posaunenchor. — Möchten sich rechr viels die schöne Stund« nicht entgehen lassen. Sicherlich wird dieser Abend die Besucher nochmals in die rechte Weihnachtsstimmung versetzen. Musikalische Genüsse Die Volkshochschule wird, wie wir schon berichteten, nach Weihnachten ihre Kurse wieder aufnehmen. Den Auftakt der neuen Vortragsreihe bildet das 51. Konzert, das am Montag, dem 7. Januar, abends um 8 Uhr im Saale des „Bürgergarten" stattfindet. AIS auS- führende Künstler sind Josef und Maria Pembaur- München gewonnen worden, die dem Auer kunstlieben den Publikum durch zwei Konzerte schon hinreichend bekannt sind; insbesondere Herr Pembaur hat sich, in Ane eine feste Gemeinde geschaffen. Zur Aufführung gelangen Werke aus dem vorigen Jahrhundert für ein und zwei Flügel. Chopin und Liszt vertreten dabei mehr die ältere Schule, während ihre französische» Zeit genossen Caesar Franck und Saint-Gaen» mehr moder nen Anschauungen huldigen. Das weitere Konzertprogramm der Volkshochschule sieht für den 7. Februar einen heiteren Liederabend des Kammersängers Latzner vor; Günther Ramin be gleitet. Den Abschluß der Saison bildet «in Streich quartett-Abend Ende März. Verwendet zu Neujahr Glückwunschpostkarten «it Wohlfahrts briefmarken. Bei der U-ebermittlung von Neujahrsglückwünschen bietet die hübsche Glü cksp o stkar 1 e der Reichspost für die Deut sche Nothilse jedem Gelegenheit, zugleich den notleidenden kin derreichen Familien, alten Leuten und Erwerbsunfähigen in allen Bcvölkerungssmichten eine kleine Neuijahrsgabe zu spen den. Die Karte kostet mit eingedruckter 8 Pfg.-Wohlfahrts briefmarke nur 15 Pfg. und ist bei allen Wohlfahrtsstellen und Postämtern erhältlich. Wer zum Jahreswechsel Glück- wunschbvi'Lfe schreibt, möge Wohlfahrtsbriefmarken 'verwenden, deren Ertrag ebenfalls Lor Deutschen Nothilfe zuflietzt. Neujahrsglückwunschablüfung. Wir weisen nochmals darauf hin, daß Spenden für die Neujahrsglückwiinfchablösung nur bis Sonnabend, den 29. De zember 1928, vorni. 10 U'hr von der Stadchauptkaffe entgegen genommen werden. Begnadigungen Aus Anlaß des Weih nachtsfestes sind vom Justizministe rium 202 Begnadigungen ausgesprochen worden, wodurch teils Gefangen« in Freiheit gesetzt, teils Strafen gemildert (umge- wandell oder herabgesetzt) oder erlaßen oder Bewährungsfristen Gi» HtmsSi» für bi« Berufswahl Die Sächsische Lande-Polizeiscb-ul« Meißen sucht ständig Bewerber, di« sich für den Polizeidienst eignen. Jungen Leu ten bietet sich bei Einstellung 'in die Landespolizeischule eine günstig« Gelegenheit, in kurzer Zeit in «ine Polizoiboamten- stell« bei der sächsischen Schutzpolizei einzurücken. Der Anwär ter für 'den Polizeidienst erhält schon als Schüler vom ersten Tage an Gehalt in Höhe von SSchO RM monatlich und freie Dienstkleidung und Wohnung. Neben dem Polizeifachunter richt und der Förderung der Allgemeinbildung wird di« Was- fenausbildung und Körperschulung gepflegt. Junge Männer, di« sich in 'den Dienst de» sächsischen Staate» stellen wollen, können jederzeit ein Gesuch mit selbstgeschriebenem Lebenslauf einschicken an die Sächsische Landespolizeischule Meißen — Hauptmeldestelle. Die EinstellungLauSstchten find zur Zeit be sonders günstig. In den LmtdeSeisenbahnrat berufe» Wie di« Blätter melden, ist der LandtagSabgeordnete Professor Dr. Kästner zum Mitglied des LandeSoisenbahnratS berufen worden. Bockmr. Goldene Hochzeit. Der Invalid Karl Georgi feierte mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit. Lötzinitz. Feuer. Am ersten Weihnachtsfeiertag entstand Im Autoschuppen de» Fuhrwerksbefitzer» M. Berger ein Brand, der an den im Schuppen lagern den Benzinvorräten reiche Nahrung fand. Sin großer Lastkraftwagen erlitt durch da» Feuer schwere Beschä digungen; der Schaden ist für den Besitzer um so größer, al» der Wagen nicht versichert gewesen sein soll. Die Lößnitzer Feuerwehr war rasch zur Stelle und löschte den Brand. Zwickau. Falschmünzer verhaftet. Nm Sonn tag ist es auf dem Wochenmarkt gelungen, einen Falschmünzer festzunshmen. In ihm wurde ein in Chemnitz wohnhafter 46jähriger Handlungsgehilfe festgestellt. Er gibt zu, etwa 30 Stück <ilij 20 Mark lautende Reichsbanknoten hergestellt und «inen Teil davon in Zwickau und 'in Mittweida abgesetzt zu haben. In seinem Besitz wurden noch 10 falsche Scheine vor gefunden, während sich nach feinen Angaben noch 13 Stück in seiner Chemnitzer Wohnung befinden sollen. — Eisen bahn Unfall. Bei Wilkau stieß am Bahnübergang «in Kleinbahnzug mit 'dem Lieferauto einer Crossener Firma zu sammen. Der Kraftwagen wurde mitten auf dem Gleis vom Schneeräumer der Maschine erfaßt, zur Seite geschleudert; er mußte abgeschleppt werden. Der Äutofü'hrer soll das Klingel zeichen des Zuges überhört haben. Gersdors. Wohnungsbau in Gersdorf. Das Gemeindeverordnetenkolleginm genehmigte di« Aufnahme fol gender Darlehen für die diesjährigen Wvhnungsbauten: 100 000 Mark vom Arbeits- und Wohlfahrtsministerium, 40 000 Mark aus der produktiven Erwerbslosensürsorge für die Umfiedlerwohnungen, 40 000 Mark als erststellige Hypothek von der Sparkasse Oberlungwitz, 40 000 Mark für Gemeinde wohnungen aus Mitteln der Mietzinssteuer sowie ebenfalls für Gemeindewohnungen 28 000 Mark von der Sparkasse Ober lungwitz und 8000 Mark von der Knappschaftskasi«. Der Ver trag mit dem Elektrizitätswerk Oelsnitz i. E. wurde auf wi» tere 25 Jahre verlängert. Hohenstein-Ernstthal. Tödlicher Unfall durch Glatteis. Am Sonnabend rutschte auf dem Bahnhof d w Hilfsrangierer Seltmann infolge der Glätte vom Wagen h« > unter und geriet unter die Räder. Der 33 Jahre alte Ä< c- unglückte erlag bald darauf den erlittenen schweren Vc:- letzungen. G'emnttz. „Billige- Weihnachtsgünse. Am Sonnabend früh wurden einem Händler aus Linda von seinem vor einem Gasthause in Hartmannsdorf stehen den Planwagen ein Korb mit sechs geschlachteten Gän sen, zwei Kisten mit Butter, 50 Pfund Quark und e'n Korb mit Aepfeln gestohlen. Die Täter sind unerkannt entkommen. Chemnitz. Krisis im sächsischen Lokomotiv- bau. Die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hart mann hat das letzte Geschäftsjahr mit einem Verlust von 4 735 134 Mark abgeschlossen Hierzu teilt der Vorstand im soeben veröffentlichten Geschäftsbericht u. a. mit: Auch in die sem Jahre hat wieder der Lokomotivbau den größten Anteil am Verlust. Durch die geringen Aufträge, die von der Reichs bahn erteilt wurden, war es nicht möglich, auch nur annähernd die Unkosten dieser Abteilung zu decken. Die in der deutschen Lokomotivindustrie in Vorbereitung befindlichen Konzentra- tionsbeftrebungen zeigen deutlich die Lage dieses vor dem Kriege blühenden, Überaus wichtigen Industriezweiges. Die Deutsche Reichsbahn erklärte neuerdings, daß an größere L ok o m o t i v b est el lun g e n für die nächsten zwei bis drei Jahre nicht gedacht werden könne, da genügend überzählige Lokomotiven vorhanden feien. Daher kann die Zukunft >deS sächsischen LokomotivbaueS nicht günstig beurteilt werden. Wie die Verwaltung der 'Sächsischen Ma schinenfabrik vorm. Rich. Hartmann den Blättern weiter Mit teilte, hat sie mit der Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm L. Schwartzkopff eine Vereinbarung getroffen, wonach die Havt- mannwerke den Lokomotivbau aufgeben. Damit dürfte der sächsische Lokomotivenbau überhaupt vor feinem Ende stehen. Ehemnitz, Ungetreu« Buchhalterin. D«s Schwurgericht verurteilt« die 82 Jahre alte Buchhal terin der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Fi liale Limbach, Elsa F. wegen Unterschlagung und Be truges zu einem Jahr einem Monat Gefängnis. Di« seit 1916 bei der Bank tätige Angeklagte hatte feit zehn Jahren Beträge in Höhe von 67 000 RM unter schlagen. Ihre Mutter, mit der sie nach Aufdeckung der Unterschletfe einen Fluchtversuch unternahm, hatte sich seinerzeit da» Leben genommen. — Vermißt. Der Arbeiter Oswin Schenkel, wohnhaft in Glösa, 4S Jahr« alt, hat sich am 17. d. M. au» feiner Woh nung entfernt und ist nicht wieder zurückgekehrt. Ma« befürchtet, daß er infolge Krankheit und Erwerbs losigkeit sich «in Leid angetan hat. Chemnitz. Aufwertung der Papiermarian leihen der Stadt Chemnitz. Der KreisauSschuß der KreiShauptmannfchaft Chemnitz hat al» Spruchstelle den vom Treuhänder für dl« Stadt Chemnitz gestellten Antrag, die Ab lösungsanleihe der Stadt Chemnitz zum Zehnfachen de» Nenn betrages, d. h. Aufwertung .für Altbesitzanleihen, einzulösen, ab- gelehnt und hat gleichzeitig den Einlösungsfatz auf da» Fünf- wche, d. h. 12)4 Prozent, festgesetzt. Wie verlautet, hat der Treuhänder gegen diesen Beschluß bst der zuständigen Be schwerdestelle beim VberveavaümigSgertcht Dresden Vv-