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Ze 23. Jahrgang Sonnabend, den 22. Dezember IS2S Nr. 248 US sem. rks n St8 nkof- »88V »4 ;s6i tig wurden, blieb durchßhnittltch unter 700 000, d. h. nur wenig mehr als die Hälft« der Zahl aus den früheren Jahren. Davon wird auch der Wohnung»« markt In einer spätere« Verlad« beeinflußt werden. wie Immer ftch die Zukunft entwickeln mag, sicher ist, daß die Gegenwart noch gänzlich unter dem Druck de» augenblicklichen ernsten Kapttaldeftzit» steht." fLU en eines .ustspiel- irolle! — :bt ^era üben er- a mückts i sieb »m 8ie alle sZereick- n. — Uvio netter — debmiaa es Ilinen »Ird. I ogramm: egenkeit, Vtt Krkchsbohnkommissar gegen Tariferhöhung In dem Jahresbericht des Eifenbahnkommisfar» äußert sich der Kommissar gegen eine weitere Erhöhung d-r Etsenbahntarife. Nach feiner Anschauung liegt ^rund zu der Annahme vor, daß die Reichsbahn bet Durchführung einer vernünftigen Wirtschaftspolitik in den nächsten Jahren ihre Ausgaben decken kann, ohne erneut zu dem Mittel einer Tariferhöhung greifen zu müssen. Im Hinblick auf etwaige Lohnforderungen wird allerdings vorsichtshalber htnzugefetztr „Bedtn- dingung hierfür ist allerdings, daß ihr nicht neu«, un« vorhergeschene Lasten auferlegt werden, die ihre per« sönlichen oder sächlichen Ausgaben vermehren und das Gleichgewicht ihre» Betrieb-Haushalte» stören würden". Warum Dr. Simons zurucktritl Eine Erklärung des Rcichsgerichtspräsidenten Dr. Simon» Reichk-gerichtsprüsident Dr, Simon» gab gestern nachmittag Vertretern der Presse gegenüber zu den in der gestrigen Morgenprcsfe verbreiteten Nachrichten über sein Rücktrittsgesuch folgende Erklärung abr „ÄS ist richtig, daß ich unter den, IS. d. Mt». gleichzeitig mit der Eingabe, in der ich namens und im Auftrag des StaatSgerichtShofe» für da» Deutsch« Reich um Genugtuung für die Vereitelung des Ter« minS vom 18. Dezember durch die Reichsregterung ge bet«» habe, um meine Verabschiedung eingekommen bin. ÄS geschah, weil ich die Verantwortung dafür trage, daß nicht alsbald nach dem Eingang de» Antrag» Ba« den» auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen da» Reich wegen Offenhaltung der zum 1. Januar 1929 freiwerdenden Stellen im BerwaltungSrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft ich al» Vorsitzender de» StaatSgerichtShofe», wozu ich nach meiner Auslegung seiner Geschäftsordnung befugt war, eine entspre chende Verfügung erlassen hab«. Die RetchSregierung gewann dadurch die Frist, die sie benutzt hat, um di« Stellen zu besetzen. Ich hab« die Verfügung unterlasst«, »eil da« Sktch gegen e!-e sskH« Verwahrung eingelegt und Flugzeuge auf diese Stellungen noch keine Entschei dung herbei. Tie Regierungstruppen erhalten unauf hörlich Verstärkungen. Auch au» Kandahar sind Trup pen eingetroffen. To» Kraftwerk in Dschebul Sa- radscha, dem die Strombelieferung Kabul» obliegt, wurde von den Aufständischen beschädigt, so daß Kabul abends und nacht- in Dunkel gehüllt ist. Ebenso war di« Tätigkeit der Funkstationen unterbrochen. Die Anhöhe bei Bagibala wird unaufhörlich von der Artillerie und au» Flugzeugen der RegicrungStrukpen neschosien. Am 18 Dezember erschien über Kabul ein engli sches Militärflugzeug, das die Post der englischen Ge sandtschaft abwarf. Bei der geringen Höhe de» Flu ges geriet das Flugzeug in die Reichweite de» Ge- wehrfcuers, trug eine Anzahl Beschädigungen davon und mußte auf dem Flugplatz niedergehen. Zwei Stun den später erschien ein zweites Flugzeug, da» di« Stadt Kabul mehrmals umkreiste und dann in Rich tung auf Peschawar (Indien) abflog. Während de» Fluges über Kabul stand das Flugzeug mit der «ng- lischen Gesandtschaft in Funkverbindung. Am 19. De zember erschien nochmals ein englische» Militärflug zeug, da» sich gleichfalls mit der englischen Gesandt schaft in Funkverbindung setzte und über der Stadt Flugblätter abwarf, in denen e» u. a. hieß: „Sollten vom afghanischen Volke Gewalttätigkeit«» gegen britische Beamte oder gegen Gesandtschaft»« und Konsulatsgebäude erfolgen, so wisset, daß di« englisch« Regierung .alle Mannahmen treffen wird zur Entschä digung für jegliche Einbuße, die Beamt« - oder da» Eigentum der Gesandtschaft und der Konsulate «klei den werden." Tiefe Flugblätter erregten starken Unwillen in den Kabuler Afghanenkreisen." Vir- -er firbektsmarkt in -en nächsten Jahren sich än-ernt Bericht de« Kommissur« bei d«r R«Ich«danI Tier Kommissar bei der 'Reichsbank, G. W. I. Bruin», veröffentlicht jetzt seinen Bericht für die Zeit vom 1. September 1927 bi» 31. August 1928. In den Schlußbetrachtungen heißt e» u. a. r „Eine tiefgreifende Reorganisation und Rationa lisierung des Wirtschaftsleben» hat stattgefunden; die Lebenshaltung der großen Masse der Bevölkerung hat sich bedeutend gehoben und hat für «inen großen Teil der Arbeiterbevölkcrung di« BorkriegShvhe wieder er reicht oder übertroffen. Weniger günstig al» im übrigen Wirtschaftsleben — obschon hier und da eine Besserung festgestellt >ver- den kann — bleibt die Lags in der Landwirtschaft, wo die Möglichkeiten, den hohen Zinsfuß innerhalb der Betriebe selber zu kompensieren oder aber die hohen Zinslasten auf den Verbraucher abzuwälzen, bedeutend geringer sind. Ter vielfach modernisierte Vrodukll.?^ apparat verschafft rund vier Millionen Arbeitenden mehr Arbeit, als e» vor dem Kriege innerhalb des selben GebietSumfange» der Fall war, und «ine große Anzahl von lange Zeit unbefriedigt gebliebenen öffent lichen Bedürfnissen hat inzwischen befriedigt werden können. Ter Preis hierfür ist jedoch eine zusätzliche jährliche Zinsenlast dem Ausland gegenüber, welche fetzt eine halbe Milliarde Reichsmark sicher bedeutend übersteigt. Sin besonderer Faktor ist der demnächst zu er wartende Rückgang de» Angebot» von neuen Arbeit»- kräften, der eine Folge d«» Geburtrnau»fall» während der Hrteg»jahrr fein wird. Die Zahl der Kinder, die in de« Jahne« 1988 bi» einschließlich 1985 schu^ptch- Entspannung in Südamerika Der bolivianische Senat hat in einem Beschluß der Regie rung dafür, daß sie sich bereit erklärt hat, di« Vermittlung und guten Dienste der Panamerikanischen Konferenz zur Beilegung de» Konfliktes mit Paraguay sein Vertrauen ausgesprochen. Wie Router weiter meldet, hat sich die Spannung und Uever- reiztheit der Bevölkerung Bolivien» in dem Auaenblick gelegt, wo e» bekannt wurde, daß beide miteinander in Konflikt liegen den Staaten dem WermwlungSversuche zustimmten. TS sei wahrscheinlich, daß die Krise ebenso rasch au» der Welt ver schwende, wie sie entstanden sei. Die Kümpfe um Kabul Ein unmittelbarer Bericht au» Kabul Churchill über -en Sochverstän-kgeaousschuß Im englischen Unterhaus erklärte Churchill in Er widerung auf verschiedene Anfragen, daß die Einsetzung des >>. . tratHonssachversrändigen-AuSschusses unmittelbar bevor- st"'ch. Alle Fragen seien in der befriedigensten Weise geklärt worden und zwischen allen beteiligten Regierungen sei eine vollkommene Einigung erzielt. Er hoffe, daß noch in dieser Woche eine offizielle Mitteilung erfolgen könne. Schaumburg-Lippe und Preuße« Der Reichsinnenminister hat sich laut „Berliner Tage blatt" bereit erklärt, in der Angelegen'heit der Wiederaufnahme der Anschlußverhandlungen zwischen Schaumburg-Lippe und Preußen die Vermittelung zu übernehmen und zur Aufnahme der Vorverhandlungen einen Beamten seines Ministeriums nach Bückeburg zu entsenden, die Verhältnisse zu studieren. In offiziellen lippischen Kreisen wird das Vorgehen Severtngö außerordentlich begrüßt. Gämng I« MvR» einer von einigen Pariser Abendblättern wiedergege benen Meldung aus b^ett'an herrscht unter den Stämmen der Senhadsa und in Marokko eine gewisse Erregung, dir angeblich aus die Agitation eines Stammesführer« zurückzu führen ist, der überall bei den Stämmen di« bevorstehende Rückkehr Md el Krim» ankündigte. E» sind Truppen entsandt worden, um Unruhen vorzubeugen und um den Agitator namens Mulay Hussein festzunoytnen. ReichSverkehrSmSnifter von GuSrard üb« den Reichsbahn- Konflikt. ReichSverKehrSminister v. GuSrard hat sich gegenüber dem „Dresdener Anzeiger" über den Reichsbahnkonflikt auSgespro- chen, sollte ein Urteil de» StaatsgerichtShoseS zu Ungunsten der Reichsregierung kommen, so würde sie sich ihre weiteren Maßnahmen Vorbehalten müßen. Unter Umständen müßte die DrweSgesetzaebung entsprechend geändert werdrn, um zu ver meiden, daß «in Zustand einttere, in dem die Stimmen der R«ich»r«gierung in K-Mi-ÄkmgSpat der Reichsbahn Ächt mehr Seruhigung in fifghunistan Wieder telegraphischer Verkehr Die Berliner Afghanische Gesandtschaft hat, laut Merl. Lokalanzchger", gestern ein Telegramm aus Kabul erhalten, demzufolge die Aufständischen von deü Regierungstruppen zer streut worden seien und die Aufstandsbewegung als erloschen Blatt mit der deutschen Gesandtschaft in "Kabul wieder in telegraphischer Verbindung, und die letzten hier eingegangenen Meldungen scheinen dafür zu sprechen, daß die afghanische Re gierung die Lage beherrscht, und daß für die dort befindlichen nichts zu befürchten ist. Die Derbin- ausreichend zur Geltung kommen, lieber di« prozessuale Seite des Konflikts erklärte der Minister, denn der StaatSgerichtS- Hof behaupte, baß das Ne ich sich durch die Ernennungen for mal inS Unrecht gesetzt habe, werde das von der ReichSregie- rung energisch zurückgewiesen und demgegenüber betont, daß der Staatsgerichtshof nicht das Recht habe, einer der streiten den Parteien die Wahrnehmung ihrer Rechte zu verwehren. Jedenfalls weise die Reichsregierung den Vorwurf weit von sich, daß sie sich irgendeine Verfehlung in prozessualer Hin sicht habe zuschulden kommen laßen. Vie Jeonzofen verhof en welker Die „Kölnische Volkszeitung" meldet aus Koblenz: Die durch die in den letzten Tagen vorgenommenen Verhaftungen aufgerollte Affäre zieht immer weitere Kreise. Vorgestern ist Wieder ein Beamter des Reichsvermögensamtes von den Fran zosen vernommen und dann in seine Wohnung gebracht wor den, wo er seitdem unter militärischer Bewachung gehalten wird. Eine Anzahl anderer Beamter ist von Ken Franzosen bereits zur Vernehmung vorgeladen. Da die französische Staatsanwaltschaft den deutschen Behörden keine Mitteilungen macht, ist der wahre Grund für das Vorgehen der Besatzungs behörden bis jetzt nicht zu erkennen. Man weiß nur, daß die hiesigen Verhaftungen mit der Mainzer Affäre in Verbindung stehen. Denkmal für dl« 13 von den Frvnwfen erschossenen Kruppschen Angestellten Auf dem Essener Ehrensriedhof wurde gestern nachmittag das von Professor Lederer geschaffene Denkmal für die am Karsamstag 19S3 den französischen Kugeln zum Opfer gefalle nen Angehörigen m die Obhut der Stadt Esten übergeben. /luer Tageblatt Anzeiger Dr -as Erzgebirge «elv^-e: Logrdlati stnmMAv Enthalten- -k amtlich»« Vrkarmtmachua-rv -rs Rate« -er Gta-t rm- -es Amtsgericht» Mur. p»stfch»ck.««m»r statt LeVS« m»KM» Di« Moskau«» Vreff« veröffentlicht folgende un mittelbare Meldung au» Kabul: „Am IS. Tazember, gegen 4 Uhr nachmittag», er öffneten Banden de» aufständischen Kugtstan-Skanlme». di« auf der Tscharikarstraßv Lt» Kabul vongedrungen waren, unvermittelt einen Angriff auf Kabul. Lite Banden, die sich den Anschein mobilisierter Soldaten gegeben hatten, beferen im nordwestlichen Vorort Ka bul» da» Milttärhvspital auf her Anhöhe Bagtbala, di« Kabul beherrscht, ferner eia« Kriegsschule, meh- rere Befestigungen und einige Munttivnsdepot». Ge gen Abend befestigten di« Aufständischen ihre Stellun gen. Am nächsten Morgen versuchten sie «inen erneu ten Vorstoß, wobei e» ihnen gelang, weiter in Richtung auf die Mitte der Stadt vorzudringen. Sie erreichten da» italienisch« GesanbtschaftSgebäude und beschossen den Flugplatz, da» Palais Diljaguscha und die Gegend um die persische und um die türkische Gesandtschaft. Ge gen Abend machten die Regierungstruppen dem wei teren Vormarsch der Aufständischen, dis sich auf ihre früheren Stellungen zurückzogen, «in Ende. De» Nachts erhielten di« Aufständischen neue Verstärkungen. Am 16. L«zember betrug Pie Gesamtstärke der Aufständischen etwa 6000 Mann. Den ganzen Tag dauerte der erbitterte Kamps um die Vororte, den Flugplatz und den di« Stadt Kabul beherrschenden Berggipfel an. Die Lag« der Verteidiger der Stadt war überaus schwierig, da in Kabul keine ausreichen den Truppen lagen und die Verstärkungen nur lang sam vorrückten. Durch die vereinten Bemühungen der Truppen, der Mannschaften von der Luftfahrt und An gehörigen der bewaffneten Bevölkerung gelang eS je doch, den Vormarsch der Aufständischen aufzuhalten. Di« hartnäckigen Kämpfe dauerten den ganzen Abend und die ganze Nacht an. Während der Nacht trafen Verstärkungen aus den benachbarten Ortschaften Sogar und Giardez sowie Trupps südlicher Bolk-stämme ein. Am 17. Dezember gingen die RegterungStruppen, unterstützt von Flugzeugen, zum Angriff über und drängten gegen Abend den Gegner von Kabul in Richtung auf Pagman und auf di« Tscharikarstraße zu rück. Die Aufständischen befestigten sich auf der: An höhen, die dpS Kabultal vom Lscharikartal trennen.,, „ „ nordwestlich von Kabul. Ferner wurde die Anhöhe angesehen werden könne. Auch das AuswärtigeAmt steht nach Bagibala von den Aufständischen besetzt. > dem Blatt mit der deutschen Gesandtschaft in Kabul wieder m Am 18. und am 19. Dezember dauerten die har ten Kämpfe fort. Besonder» hartnäckig verteidigten g^rima die Laue bei di« Aufständischen ihre Stellung auf der Bagibala- Deutschen gegenwärtig nichts zu befürchten ist. Die Verdtn- Anhich«. Bi» zum 19. Dezember abend- führte der dungsstraße nach Peschawar scheint allerdings noch gesperrt zu »«reinigte Angriff der RegterungStruppen und der sein. t idsnda edeboue vsl^N)-,, e »Vlel- :disvo!l- Ku L.M. enscvsu Lffuntzr- ;e! -y Uw. > lassen.)