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Auer Tageblatt : 16.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192812162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19281216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19281216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-16
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Auer Tageblatt : 16.12.1928
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Der erste Flug vor 25 Fahren gm Erimttnmg « Ws» 17. «Md« LVVS in S bi» 4 Meter Höhe, la sogar -iS zu sechs Meter Höhe «»rück« »»logen. Schließlich gelang e». die etwa- sagenhaften oerettS drei Jahve zurückliegenden Leistungen der Brüder Wright zu überbieten und seht erst schenk« man Ihnen Beachtung. Sa Herbst 1908, also genau vor 20 Jahren, fand Lbjährige Jubiläum de, ersten wirklich» .frühe» HerauStreten cm di« OeflmMLKit und ein M>Mn«n enschen begehen, so dürfen mir dabei ihre Sache nur in Mißkredit bringen konnten. , Erst al, tz so« Wunsch, fliegen zu können, bereits er« .weit waren, traten fie vor die OefferMchkeit mit dem Verspre- aber erst d« technischen Entwicklung chen, einen Flug von 50 Kim. -urück-ub-gen. Und, da» im halten blieb, diesen jMrtausend« Men Iah« 190k al» noch wiraend, wo ander» «in Mensch sich in .it amzusetzen. di« Lust erhoben hatte. ES ist daher rmr »u vorstehen, daß liegenden Menschen findet fich in der man ihnen leinen Glauben scheMe, und daß mehr al» drei ulturvolle«, Achgültig, wann und wo Uhre vergingen, ehe e, ihnen gelang, vor aller Oesfentlichleck usterbeispiel ist die Ick ar,uS-Sag e sich V-eigen. Fm Kanu auf dem Socho-nor Gverr He-in» erster Sericht von -er großen Zahrt 1-27-1-2- einen Abschnitt des Buches folgen: „Wir näherten uns den blauen Flächen deS SeeS. wo sich das trübe Flußwasser nicht mehr geltend macht. Von den offe nen Weiten her hörten wir ein starkes Brausen. Das ist der Voraussetzungen, nämlich zum Fluge Hilfsmittel zu «benutzen, die einmal leichter als die Luft sind und zum anderen Male schwerer als diese. Dieser zweiten Richtung, die man gedank lich auch als die allere ansehen kann, gilt heute unsere Be trachtung. Die Lösungsv-ersuche waren durchaus verschie dener Art, man suchte mit Schwingenflugzeugen den Flug der Vögel oder Insekten nachzuahmen, oder Schrauben flieger zu konstruieren, die sich im Sinne des Wortes in die Luft hinein schraubten, und schließlich versuchte man Riesen drachen zu bauen, aus denen sich unser modernes Flugzeug entwickelt hat. Bei i " war man sich aber darüber Wenn wir jetzt da» ! freien Fluges eine» Mei nicht übersehen, daß der heblich älter ist, daß es aber erst unseres Zeitalters Vorbehalten bl! , Traum in die Wirklichkeit umzusetzen. Der Traum vom fliegenden Me Mythologie fast jeden Kulturvolkes, es gelebt hat. Das Musterbeispiel ...... . _ der alter Griechen, die zugleich auch tu die Tragödie auSklingt, daß die naturgegebenen Kräfte des Menschen nicht ausreichen, um die Herrschaft über den Luftraum zu erringen. In unse rer eigenen Kulturepoche finden wir am Ausgang des Mittel alters und «dem Beginn der sogenannten Neuzeit immer wieder Lösungsversuche des Problems austauchen, die wir heute aber als utopisch, ja man könnte fast sagen als kindlich ansehen, was nur selbstverständlich ist, da die Anschauung und daS wohl be- gründete Wissen in jenen Jahrhunderten über die natürlichen Voraussetzungen für uns heute «den Sinn von Aberglauben, aber nicht von Wissenschaft haben. Erinnert mag hier nur sein an die Ablehnung, die etwa einToricelli erfuhr, als er zu behaupten wagte, daß d ie Lust ein Körper sei, wie jeder andere und auch Gewicht habe. Nur Wenigen das Niveau damaliger Anschauungen weit überragen den Geistesgrößen, welche die Grundlage für unsere moderne naturwissenschaftliche Auffassung gelegt haben, blieb «S Vorbe halten, Erkenntnisse zu gewinnen, die auch ein« technische Be herrschung der naturgegebenen Voraussetzungen, wenn auch noch nicht ermöglichten, so doch wenigstens andeuteten. So nimmt eS auch nicht Wunder, daß der genialste Kopf jener Epoche, Leonardo da Vinci, sich mit diesem Problem befaßte und auch eine Lösung fand, die auch am Ausgang des IP Jahrhunderts zum Teil noch Nicht einmal erreicht, ge- st :ge denn überwunden war. Nach der Mitte des IS. Jahrhunderts ms venen Pcyun-ier mooernes Mugzeug war zu überwinden, doch zäher Wille, allen drei verschiedenen Losungsvcrfuchen und die Macht seiner Persönlichkeit tr E,. varuber klar geworden, Sieg "davon. Aus Gegnern wurden di« Chinesen daß die Muskelkraft des Menschen zmn Antritt» nicht ausreicht, ßxn und Förderern beS Planes, ja zu Teilnehmern. bei dem Seegang vor- und zurück schwappte. Al» ich nach un ten sah, fand ich zu meiner Bestürzung, daß di« KwnuS zu einem Drittel voll Wasser waren. Dieser unnötige Ballast machte sie noch schnrerer und erleichterte es den Wogen, die Bordkante zu errtern. Ich ergriff die eiserne Kelle und schöpfte, was ich nur konnte, Haslund dagegen war bemüht, mit dem Paddelruder die schlimmsten Wogenkämme -u brechen und ihre Schlagkraft zu dampfen. Bisweilen schien mir das Schöpfen recht hoff nungslos, und ich fragte mich, ob ich die Kanus schneller auS- schöpfte, als sie sich wieder füllten. Und in der Zwischenzeit durfte ich doch auch meine Peilungen, Lotungen und anderen Beobachtungen nicht vergessen. Wäre «der Wind noch um einen Grab stärker gewesen, dann hätte der See die Oberhand über uns gewonnen, das Boot hätte sich gefüllt und sich bestenfalls gerade noch schwimmend erhalten. Dann war die Frage, wie "lange man es ausgehalten hätte, im kalten Wasser zu liegen und sich an der Kante festzuklammern, ehe die Glieder erstarren. Aber alles ging gut. Die Tiefe nahm ab und betrug bald nur 1 Meter und weniger. Wir hätten im Notfall« also an Land gehen können. Die Schwierigkeit war nur, zu beurteilen, wie west es bis zum Ufer war. Wenn dieses wie hier nach Osten zu ganz flach ist, sieht der See sehr groß aus. Der Sicherheit halber änderten wir auch unfern Kurs und hielten genau nach Osten, so daß wir vollen Rückenwind hatten und besser landen konnten. Auf dem südlichen und südöstlichen Ufer waren gebundene Dünen, Degetationshügel und dunkle Flächen zu sehen, di« nur Tamarisken oder Pappeln sein konnten. Das Nordufer war, soweit man auS der Ferne sehen konnte, völlig unfruchtbar, ein Stück vom Ufer entfernt verlief ein« steile gelbe Lehmterrasse, die eine frühere Ausdehnung des Sees bezeichnete. Im Westen schien sich der Socho-nor ins Unendliche u erstrecken. Aber jetzt wird der «See immer seichter, und "die flache Dodenwellenkräuselung auf dem Grund tritt deutlich hervor. Es ist ein Viertel nach vier, als wir am Ostufer aufsahren. Von diesem Punkt hatten wir noch 70 «Möter bis ans trockene Land, und wieder trug mich Haslund auf seinen starken Schul tern hinüber. Dann mußte er diesen Gang noch zweimal machen, um unfern Proviant und unsere Sachen zu holen. Inzwischen ging ich einen geeigneten Lagerplatz suchen und wandte zehn Minuten landeinwärts, bis ich völlig trocke nen Boden fand. Darauf begann ich sogleich Brennholz ein zusammeln, und wir machten ein Feuer an, was bei dem hefti gen Sturm nicht so leicht war. Wir machten uns auf eine schlimme Nacht gefaßt; elf Stunden in Dunkelheit und Kälte und Näss« zu verbringen, ist keine angenehme AuSstckt, wenn man nur leicht oder fast gar nicht bekleidet ist und noch dazu halb naß ist und nichts Warmes zu essen und nicht allzuvtel Brennholz hat. Doch plötzlich vernahmen wir ein Geräusch im Norden und im nächsten Augenblick kam Dänische ans Feuer herangeritten. Auf seinem Kamel hatte er unsere Schlafsäcke, zwei Decken, meine "Kasckmirstief-el, die Larson mir 1923 in Kalgan hatte anfertigen lassen, HaßlundS Kleider und eine große Dose eingelegte Heringe? n auch res erfahren wollen, nachgeben zu sollen und «läßt das Buch Dumps- über den ersten großen Abschnitt der Reise unter dem Titel ' ' : „Auf großer Fahrt. Mein« Expedition mit Schweden, Deut müssen hier feststellen, daß das scheu und Chinesen durch die Wüste Gobi. 1927/28" erscheinen, u einer Frage nach dem Motor ge- Wir lassen mit Genehmigung des Verlages F. A. Brockhaus Sven Hedin, der Name bedeutet ein Programm — die wissenschaftliche Eroberung der großen Äüstsnwelt Inner- asiens. Nach "der Entdeckung deS TranshimTaja, sie leinen i Namen in der "ganzen Welt berühmt machte, hatte Sven Hedin nur eine Pause von ganz wenigen Jahren vorgesehen, ehe er Vorbereitungszest sich verlängerte, gewann er Zeit zur Aus arbeitung neuer großer Pläne: so reifte der Entschluß, für diese seine, menschlicher Voraussicht nach bedeutendste Reise nach Asien alle Mittel moderner Forschung in den Dienst zu stellen, eine Aufgabe, die die Leistungsfähigkeit eines einzelnen bei weitem überstieg. Er hielt Ausschau nach jüngeren Wissen- schaftlern, und im Jahre 1926 begann er dann m Peking die größte Expedition zusammenzustellen, die je nach Jnnerasien aufgebrochen ist. "Erbitterter Widerstand der chinesischen Re gierung war zu überwinden, doch zäher Wille, diplomatisches Geschick und die Macht seiner Persönlichkeit trugen auch hier "den Sieg davon. Aus Gegnern wurden die Chinesen zu Freun- Noch ist di« Expedition mitten in «der Arbeit, aber Sven Hedin glaubte dem Drängen seiner vielen Freunde, die Nähe- der erst« international« Flugtag in Frankreich statt, zu dem auch di« beiden Amerikaner er schienen. Nun hagelte e» Weltrekorde, wenn auch mit Leistun gen, di« un» heute nur noch sehr gering erscheinen. Aber der Bann war gebrochen. Im Jahre 1909 vollbrachte B.Srtot feinen Sekcmnt« Flag wer den Kanal und im Herbst 1911 war der Dauerweltrekord bereit» w« 11 Stunden hinauf geschraubt. In Deutschland setzt« die Ent wicklung verhältnismäßig sehr spät ein und hier ist eS vor allem Grad«, der die ersten erfolgreichen Versuche macht; in Oesterreich find eS WelS und E1 rich, schließlich wieder in Deutschland Hirt und Rumpler und als wichtigster Typ deutscher Flugzeuge die Etrich-Rumpler-Taube au» dem Jahre 1912, die bis in die erste Kriegszeit hinein die «beste Leistung schien. Dann kam der Weltkrieg und mit seinen An forderungen eine ungeahnte Entwicklung, die den ungeheuren Sprung von einer 12 Stunden-Vorkriegsleistung bis zum Ozeanflug in nur wenigen Jahren ermöglichte, wozu bei einer normalen "Entwicklung wohl ebensoviel Jahrzehnte erforder- Schon erklimmt die zudringlichste von ihnen die Bordkante —serer Kanus. Der Wind frischt auf; eS beginnt gefährlich zu . Ich erinnere mich lebhaft meiner abenteuerlichen Bootsahrten auf -dem Lov-nor und den Seen des Tarim -und wußte, daß es ein gefährliches Spiel war. Da die Kanus aus ruiwen Baumstämmen ausgehauen find, find ihre Bordkanten »rach innen -gebogen und laden die Wellen -geradezu ein, uns zu : hören wir daS ungemütliche Plätschern, ein» der Kanus hersrngerollt kam. Wir hielten Kurs auf em Ufer-eichen in Nord 80 Grad Ost. HaSlund ruderte kräftig, und der Wind blie», daß die Wanten wie Bogen straff gespannt waren. Bald hatten wir den Boro-obo in Nord zwei Sekunden West von unS. Wir näherten uns schnell der offenen Weite mitten auf dem See, aber noch war das südliche Ufer uns näh« al» daS nördliche. Hier auf dem tieferen, klaren Wasser waren nur vereinzelt Trupps von Seevögeln zu sehen, Mandar-inenten, graue und weiße Möwen, Schwäne und ein schwarz« Vogel mit rotem Schnabel, vermutlich -eine Art Taucher. In umso größeren Scharen hielten sie sich auf "dem "seichten Wasser aus. Immer wieder flogen sie über uns hin und ließen sich klatschend auf dem «See nieder. Wenn wir uns ein« schwimmenden Schar näherten, flogen sie mit rauschenden Flügelschlägen auf. WMgänse erblickten wir nicht. «Sie scheinen die Nahrung nicht zu lieben, die ihnen der Socho-nor bietet. Ich habe nicht viel freie Minuten. In kurzen Abständen meße ich die Tiefe. Der Socho-nor ist seicht und gleicht in seinem flachen Becken ein« dünnen Glasscheibe. Fast den gan zen Weg genügte meine in Meter und Zentimeter -eingeteilte Stange, die nur 2ch3 Meter lang war, und wir brauchten nicht anzuhatten, um zu loten. Nur an einigen wenigen Punkten in der Mitte des Sees reichte die Stange nicht au», und ich mußte von einer kleinen Lötleine Gebrauch machen. Di« größte Tiefe betrug nur 2M) Meter. Ebenso oft maß ich unsere Fahrgeschwindigkeit und die Temperaturen der Luft und deS WasferS und schrieb alle Be obachtungen auf, die ich machen konnte. Den Fernstecher hatte ich stets zur Hand. Im Südosten waren zwei Jurten und wei dendes Vieh zu sehen. Im Süden stand eine Herde Pferde im Wasser. Die Luftspiegelung verlängerte ihre Bein«, und sie schienen fast über dem See zu schweben. Sie «tranken, nahmen also mit dem Seewasser vorlitzb, trotz seine» unangenehmen, bitteren SvdagefchmackS. Auch wir konnten e» trinken, aber -uns« Magen empörte sich dagegen. Draußen auf dem See ist daS Wasser fast völlig klar. Eine am Ende meiner Stange befestigte kleine weiße Scmi'be konnte ich bis auf eine Tiefe von IM Meder sehen. Der Deeboden ist ganz hart. Wo daS vom Schlamm de» Flusses gelbgefärbte Wasser allmählich in reine» blaue» Wasser überseht, «beträgt die Tiefe IM Met«. MS der Wind jetzt an Stärke zunahm, war eS un» ein beruhigende- Gefühl, daß -wir hier im Falle eine» Schiffbruchs festen Grund finden konnten. Mer di« Tiefe nahm zu, mrd «S di« Wogenkämme in di« Kanu» -metn-uspülea de- gamma, hatten mir über -»et Mater Nasi« «tt« un». Kun «mStt eß Ich fs- mir das FLtzso 1» vag«, da» zu zeigen. Das Problem war ab« so gut wie spruchreif geworden. Im Jahre 1906 gelang «S auch dem ersten Europäer, dem DänenEllehantzmer,einen Sprung von 40 Metern in ein« Höh« von 75 Zentimetern über dem Erdboden zurück- »ulegen und zwar am 12. September, während «S einen Tag darauf dem bekannten Flieger SantoS-Dumont gelang, 50 Meter zurückzulegen, wobei « sich nicht wesentlich mehr über den Erdboden «hob. Sein Flugzeug war eigentlich nur ein recht großer und ebenso primitiver Kastendrachen, aber er brachte ihm den Preis von 50000 Franken, der für einen Flug über 25 Meter ausgesetzt -war. 1907 trat dann Farman - - , „ . , „ mit seinen Versuchen "in -Erscheinung und eS gelang ihm, am normalen "Entwicklung wohl ebensoviel Jahrzehnte erforder- 26. Oktober 1907 «den europäischen Rekordflug von 771 Metern lich gewesen wären. sondern daß eine künstliche Krastwelle den Antrieb zu über nehmen hat. Damals war diese Antriebskraft -die noch nicht hoch entwickelte Dampfmaschine und so erkannte man bald, daß unter den damaligen Voraussetzungen die i maschine nicht «in Frage käme. Die Lösung brachte erst der Explosionsmotor, und wir i " " Problem des Fliegens jetzt zu , worden ist; -betrachten wir den heutigen Stand der Flugtech- ni! nach dieser ungeahnten 35jährigen Entwicklung, so müssen wir -feststellen, daß auch heute "das Fliegenkönnen und die Wei terentwicklung in -die Zukunft hinein noch «immer eine Frage . - - des Motors "ist. Gewiß -ist das Gesicht dieser Frage anders ge- Wind, der den See in schaumgekrönten Wogen gehen läßt, worden; damals handelte es sich darum, überhaupt ein« An- Der Seegang nimmt zu, die Wogen werden "immer «drohender, tviebskraft zu finden, heute darum, diese bekannte Kraftquelle Schi zu einer hundertprozentigen Sicherheit zu entwickeln. uns«... War man sich also etwa in den neunzig« Jahren des A^rden. vorigen Jahrhunderts dahin klar geworden, daß das Fliegen nur noch von dem Motor abhängt, und hatte man i n dem Benz inm ot or die kommend« An- tri-ebslraft nicht zuletzt auf Grund besonders der französischen ^besuchen. Immer -öfter Versuche mit Luftschiffen entdeckt, so handelte es sich zunächst wenn ein« Welle -in ei noch darum, die aerodynamischen Voraussetzungen und -ihre W? hielten Kurs technische Auswertbarkeit kennen zu lernen. Im Laufe all dieser Bemühungen konzentrierte sich daS Interesse aus daS sogenannte Drachenfliegen oder wie wir es "heute nennen wür den, auf den Gleitflug. So nimmt «S auch nicht Wunder, daß die Ersten, die einen freien Flug verwirklichten, von den Gleit fliegern herkamen. Otto Lilienthal hatte durch seine Versuche, die er leider allzu früh mit dem Tode bezahlen mußte, Grundlegendes geschaffen, und man darf "ihn wohl mit Recht den Begründer der F l u g w "i s s e n s ch-af t nennen. Dr-e Konstruktion seines Gleitfliegers lehnt sich an den Fledermaus flügel an und -es ist nicht uninteressant, daß bereits Leo nardo da Vinci «"ine sehr ähnliche Konstruk tion entworfen hat. Die Lilienthalschen Versuch« wrrrden von einem Amerikaner namens Chan ute aufgsgrif- fen und weiter entwickelt, -indem er nicht nur zwei oder vier Tragflächen, sondern bis zu sechs übereinander "benutzte und ihre Form soweit a-bwan-delte, daß sie der Tragslächenform des modernen Flugzeuges bereits sehr ähnlich war. Die Versuche dieses Amerikaners wurden von den beiden amerikanischen Brüdern Wright fortgesetzt und soweit ent wickelt, daß es ihnen gelang, den Schritt vom Gleitflug zum motorischen Flug zu tun. «Mit ihrem Gleitflieger hatten die Brüder Wright bereits eine erstaunlich technische Vollendung erreicht, dietnihrvnGrundzügen noch völlige Geltung hat und die auch von allen viel jüngeren Kon struktionen bis wenige Jahre vor dem Weltkrieg nicht Überholt wurde. Sie kannten einen bereits ziemlich vollkommenen Steuerungsapparat mit Flächenverwindung und so nimmt eS auch Nicht Wunder, -daß ihre ersten Leistunggen für damalige Voraussetzungen durchaus erstaunlich waren. Nachdem sie ihren Gleitflieger so weit entwickelt hatten, machten sie sich daran, sich "selbst einen Benzinmotor zu bauen, und auch hier war es «ihnen gelungen, über den Stand europäisch« Technik hin- auszukommen. Im Jahre 1903 waren sie so weit, Gleitflieger und Motor miteinander verbinden zu können, und am 17. Dezember 1S0S erfolgte der «ft« tatsächlich völlig frei« Flug, indem sie etwa in ein« Minute 260 Met« in mehreren Metern Höhe zurücklegcn konnten. Dis -um Oktober 1905 waren sie mit ihren versuchen so weit gekommen, daß sie in etwa» mehr als halbstündigem Flug fast 40 Kilometer zurückgelcgt hatten. Dies« versuch« waren in aller ML» vorgeaommM w«s«, M di« LE>« da- «si» allz» Zehn Personen in einer Eine sonderbare Fran Der englische Arzt Dr. Albert Wilson, ehemaliger Präsi dent der Royal Medical Society, hat kürzlich ein« Aufsehen erregende Broschüre über ein eigenartiges Krankheitsphäno men verösfentli-cht. In dieser Arbeit versucht er «die seltsame Lebensgeschichte eines jungen Mädchens psychiatrisch zu -be leuchten. Bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr war Mary — so heißt die junge Patientin — völlig normal zu nennen. Aber eines Tages, als Dr. Wilson zu Besuch im Hause ihr« Eltern weilte und sich mit ihr unterhielt, blieb sie mitten in einer Antwort stecken. Ihr Gesicht bekam den Ausdruck eine» völlig anderen Menschen. Schaum trat ihr vor den Mund. Sie stürzte sich in» Nebenzimmer und warf sich auf ein Bott. Dort begann sie wie «in Baby zu lallen und redete ihr« An- gehörigen mit wildfremden Namen an. Dan« «hob sie sich und gebärdete sich scheinbar wieder völlig normal. Ein anoe- reS Mal verlor sie für einige Stunden jegliche» Geh« und Stehvermögen, nannte ihren Mund Nase, verwechselte Ohren und Augen, Hals und Kopf. Ebenso Buchstaben und Zahlen. Dann setzte sie fick hin und schrieb von rechts nach «link» stink und sicher einen fehlerfreien Brief. Sechs Jahre später war sie zu ein« strahlend schönen jungen Dame erblüht, die jeden Vorwurf anormal veranlagt zu sein, mit "Entrüstung von sich gewiesen hätte. Dieser Zustand währte jedoch nicht lang«. Eines Tage» wurde sie taub. Bald erlahmten ihre Beine und le verlor jegliche» Erinnerungsvermögen. Endlich erblindete le und offenbarte seitdem ein überraschendes zeichnerisches La- " ent. Es traten noch andere Phänomen in ihrem Leben auf, ohne daß man sie je als geisteskrank im engeren Sinne bezeich nen konnte. Dr. Wilson führt dies« Krankheitserscheinungen auf eine unnormal- Blurzirkulariva im Hirn der bedauerns werten Patientin zurück, in der nicht wenig« als -«h» verschis- Was E-arM«» sich zu «««ksiH« schein«.
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