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Noch vor etwa 50 Jahren bildete der Wsihnachtsmarkt ein fröhliches Ereignis für alle Kreise. Aus dem .großen Plaste vor dem alten grauen Berliner Schloß, aber auch im Lust garten und in der Breitenstraße standen die leichten luftigen Buden und Zelte der Verkäufer. Einen wirklichen Markt, eine Warenmesse, bot der Weihnachtsmarkt den Reftdenzlern und selbst wohlhabende Familien machten dort ihre Feststnkäufe. Der Haupttrubel war am Albend, wenn überall die Lämp chen und Kerzen auflsuchtsten vmd allerlei musikalische Ge räusche sich mut den lauten Lockrufen der Verkäufer zu einer brausenden Sinfonie vereinigten. Aus jedem Stadtteil, zu Fuß und zu Wagen, kamen die Leute herbei; selbst die Aerm- sten mutzten einmal das Vergnügen haben, auf den Weihnachts markt zu gehen. Tanz selbstverständlich für den Berliner war «S, daß di« königliche Familie den Wsihnachtsmarkt besichtigte und ihre Einkäufe „befahl". So wandert auf einem alten Kupferstich die Königin Luise, von einer Schar Neugieriger umgeben, durch die Budenreihen. Was gab «S nicht alle- auf dem Markte! Die prächtigen Spielsachen, die feinen Wachspuppen mit „Schiafaugen" und richtigem paar, Puppenstuben, Spiele, Baukästen, „ländliche Beschäftigungen", und ein paar Schritt« weiter Musikinstru mente: Kindergeigen mit Zwirnsfäden bespannt, Hand- und Mundharmonikas, Hammerklaviere, Spieldosen, aus Lenen «in zartes Geklimper tönte, und andere für Kinderherzen herrliche Dinge mehr! Und dann die Pelzwarenstünde mit den warmen Mützen um> Muffen, daneben die Zelte mit Leinen- und Weib waren. Dor der „Stechbahn" hielten Wagen mit echten tiroler Holzschnitzereien, Hampelmännern, Sägemüllsrn, Schmieden, klappernden Windmühlen, Holz Pferdchen und Wagen, Schach teln mit Holzsoldaten usw. ihre Waren feil. Soldaten, hauptsächlich auS Zinn, waren daS Lieblings- sipelzeug der Jungen; alle Waffengattungen gab e»; sauber in Hvlzfchächtelchen verpackt, kamen sie aus der Spielzeugstadt Nürnbergs, Ebenso Vie Minen Kanonen, aus denen man mit Erbsen schießen konnte. Szenen au« den letzten Kriegen mit schiebenden und stürmenden Soldaten, mit krepierenden Gra naten ustd Gefallenen, Mit Verbandplätzen für die verwunde ten waren in größeren Schachteln -usammengesteM. Ein krie gerischer Geist wurde damit in der Jugend gezüchtet, eine Vorliebe für die Soldatenspielevsi, die später so entsetzliche FoHen gezeMgt hat. Dieser militaristischen Spielerei bienten «ich die malen Ausrüstungen: Uniforme», Waffen, LromweL». SkrvLräige Rucken Wollen Sie »uts l-vdervsrsn »o gellen Sie in ds» titelte Lperisl - L^denvsren - OescftSlt von Ssttlermekler W. Uslomsnn X««, 8cknevbvrxei' 8trn6s 26. Lmpkedl« nur gut« undi pr«i»»«rtv Weren. bebauvteten die! von ihnen «inst getragenen Arm- und Bet kitt iedock Iminen sondern an deren Stelle Nachbildung«, r« jedoch vömen Andenken an den Verstorbenen wurden emi Am Spveeufer entlang erhob sich ein«Wald von Fichten- <r^» ! mck m« di. Lu« «rIM-nd. N/ WWWWWWMM»WWMWWWW^WWMWMMMMWMW zur Passionszoit die „Faste nbrezsln" zu backen vegL! Die Buden, wo diese fei lgeh alten wurden, übten auf alle Jun gen eine magische Anziehungskraft aus. Das Schönste aber für alle Kinder boten die Süßigkeiwn, die Honigkuchen, „echte Braunschweiger" mit Mandeln reich bespickt oder mit Zuckerguß und schönen Aufschriften, vielfach in Hcrzform und darauf die Worte: ,/Detin .ist mein Herz". Diese Honigkuchen (der Berliner sagt Pfefferkuchen) taten es auch der jüngeren Weiblichkeit an und selig lächelnd wanderte die Küchenfee heim, mit einem großen Kucherherz, das ihr «ihr Grenader ausgesucht hatte. Auch andere süße Genüsse bot der Markt den Kindern in erster Linie eine Berliner Spezialität, di« „Naute". Es waren dies kleine braune Täfelchen au? Syrup mit Mohn bestreut, sie kosteten zwei Pfennige das Stück. Auch außerhalb der. Weihnachtszeit gab es bisse „Götterspeise", jetzt weiß man kaum noch etwas davon. ! Das lustige Markttreiben steigerte sich, je mehr der Abend vorschritt; ebenso der Lärm und da» Getose der Ausrufer, d«S Gedudel aller Arten von Muflkinstrirmenten, das Geräusch der Holzknarren, das Gebrumm der „Waldteufel". „Een Sechser die Knarre, een Jroschen der Walddvibel!", so brüllten halb wüchsige Jungen. „Een Dreier bet Schäfken!" rief Sin kleines Mädchen mit dem umgehangenen Kasten, «in dem naiv Mckende Watteschäfchen lagen. Da lockte der Mann mit dem bunten Spaßvogel auf der Stange: „Vorne pickt er, hinten nickt er!" Da boten kleine braungefrorene Hände den Vorübergehenden bunte Bilderbogen oder Hampelmänner -um Kauf an, genau so, Wie es der Maler Hosomann mit seinem Stifte «inst fest gehalten hat. Hinter dem Schloff«, im Lustgarten, wo sich di« Buden stadt fortsttzte, standen die Schmalzkuchenbäcker. Schon der Geruch ihrer Erzeugnisse gab einen Vorgeschmack der köstlichen. Pfannkuchen und Brezeln. Böse Mäuiler bey Kuchen seien in „Pferdefett" gebacken, das hielt vom Kaufen ab. Viele unserer festtäglichen Gericht«, darunter auch die verschiedenen Arten der Kuchen, können aus «ine ehrwürdige Vergangenheit zurückblicken, besonders diejenigen, welche m alten Zeiten als Opfergebäck verwandt wurden. Die älteste Kuchenform, di« wir kennen, ist di« Scheib«, das Sinnbild der Sonne, der unsere Vorfahren Dor allem zur Zeit der Sommer- und der Wintersonnenwende opferten. Aus der Scheibe wurde der Ring, als man den Toten nicht mehr di« :nen Arm- und Beinringe ins Grab ^nauS Teig. Zum Andenken an den Verstorbenen wurden emige der gebackenen Armringe (lateinisch: braviatellum) verspeist und im Lauf der Das von dem als man , iNN. Die oebackenen „Zöpfe" erinnern an jene Tage, als man beb Begräbnissen den Sklaven und Glavinnen deS Ver storbenen die Zöpfe abschnitt und dann mit in das Grab legte. Später wurde der Sklavenzopf durch das Gebäck ersetzt. Ebn mehrere Jahrtausende altes Opfergebäck ist auch das ^Hörnchen". In heidnischer Zeit wurden dem Erntegott Widder geopfert, dl« dann aber die Opfernden selbst verspeisten, während sich die himmlischen mit den Hörner begnügen muß ten. Schließlich gaben dies« Widderhörner den Anlaß zum Hörnchenbacken. Die in dem stammverwandten Donaustaat so beliebten Hörnchen, Gipfel oder Mpfet genannt, sind dagegen jüngeren Datums. Sie entstanden Sm Anschluß an die Belagerung von Wien durch die Türken (1888), welche durch dies« schmackhafte RachWduog de» Halbmonde» vxchöHi» werden jvllleir. Welch lustiger Wald um da» hohe Schloß hat sich jprsani««» gefunden. Gin grünes bewegliches Nadelgehölz, Von keiner Wurzel gebunden. Anstatt der warmen Sonne scheint Das Rauschgold durch die Wlpfel, Hier backt man Kuchen, da brät man Warst, Das Räuchllsin zieht um die Gipfel! Mit diesen Versen verewigte kein Geringerer als Gott fried Keller die Stimmung des Berliner Weihnachts marktes. Und auch Wilhelm Raabe hat seine Poesie empfun den, wovon seine „wundervolle" Chronik der Speringsgasst Zeugnis ablegt. j So war er einmal, der WsihnachtSmarkt, ein liebes schönes Märchen der Kinderzeit. Er hat sich sachte von den großen ! Plätzen davongeschlichen, hat sich Huer ein Winkolchen gesucht, dort eins Ecks, einen Hausflur — „ein armer Mann, ein Rei cher von einst, der nun am Straßenrands betteln muß."