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Rund um da» -rüm»strlahaas voa elaer Laslae verschüttet Eine von der Gipfelwonid bes Brünnstein« niederae-ende Lawine verschüttete bas -er Alpenvevetnssektton Rosenheim «hört« Brünnsteinhau«. Währen- da« gutgebaute Hau« dem »ruck de« Schnee« standhteL, würben die Nebengebäude größ- tentells zevstövt. Di« Insassen de« Lause« kamen mit dem Schnellen davon. Man rechnet bannt, daß di« Unterkunft«, hüue di« Donnerstag abend wieder auSgegralben werden kann. Furchtbar« llagkückssall — drei Todesopfer Dral Dienstmädchen, bi« tu Mu« Ortschaft tu der Näh« von Fürstenau (Haanoo«) tWg waren, versuchten, den Fuß- baden mit Dapoliu zu reinigen. Hierbei kamen sie dem Ofen -u nah«, wormrs «in« furchtbar« Explosion erfolgte. Di« Klei- b« b« Mädchen standen im Augenblick in Flammen. Mit schweren Brandwunden mutzten sie in da« Fürstenau« Kran kenhaus gebracht «erden, wo sie an den erlittenen schweren vrandwundeu gestorben find. Haftbefehl zwecks Aeugniszwanges während der Verhandlung einer Beleidigung«» klage zwischen -Wei weiblichen HauSnachbarn weigerte sich ein Zeuge, «ine Aussage zu machen. Bei dieser Weigerung hlteb er auch trotz der Androhung des Richter«, ihn in ein« Strafe von 100 RM zu nehmen. Darauf verfügte da« Gericht einen Haftbefehl gegen den Zeugen zum Zweck der Durchführung des Zeugnis zwanges und ließ ihn sofort abführen. Nach der Straf prozeßordnung kann die Haftdauer in einem solchen Palls bis auf sechs Monate ausgedehnt werden. Llebestragö-lr Mord und Selbstmord Gestern nachmittag erschoß in Frankfurt an der Oder der Kaufmann Stumpf feine Geliebte und sich selbst. Die Eltern der Erschossenen sahen das Verhältnis ihrer Tochter mit Stumpf nicht "gern und sie sollte daher zn ihrem Bruder nach Karlsruhe Pehen. Am Tage vor der Abreise geschah die furchtbare Dai. Schweres Explosionsunglück kn Neupork In einer DeSinfektionSanlage in der Nähe des Eastrivers im Nordosten Neuyorks erfolgte gestern eine schwere Explosion, deren weithin vernehmbares Dröhnen in der Umgebung ge waltige Aufregung auÄöste, zumal, da in mehreren benach barten Straßenblocks durch den Duftdruck sämtliche Fenster scheiben zertrümmert wurden. Nach den bisherigen Fest stellungen find vier Personen getötet und mindestens sechs verletzt worden. Fünfzehn Personen wer-- den vermißt. Mehrere Feuerwehrzüge, di« Polizeireserven und dis Ambulanzen von sechs Hospitälern sind an die Stelle des Unglücks beordert worden. Di« Aussetzung der Emmy Weikert Der Kraftwagenführer Alberti wrrrde verhaftet, weil er verdächtig ist, an der Aussetzung der Emmy Weitert, über die wir vor einigen Tagen berichteten, mitbeteiligt zu sein. Frau Hildebrand gab an, daß Alberti in den Plan des Zahnarztes eingeweiht war und die Stelle bezeichnet habe, wo die Weikert zweckmäßig ausgesetzt werden könne. Die gerichtsärztliche Un tersuchung der verstorbenen Weikert hat nicht ergeben, daß ein verbotener Eingriff vorgenommen worden ist. Als Todesur sache kommt wahrscheinlich Gasvergiftung in Frage. die Wett hauselnsiurz durch Explosiva vorgestern ereignete sich in Schwarzenbach (Saale) in dem Hause Münchberger Straße SS, da« dem Landwirt Fritz Kaiser gehört, «in« Explosion, durch di« ein großer Teil der Hinteren Umfassungsmauer in den Hof stürzte und große Teile der Wohnungseinrichtungen mit in die Tiefe -gerissen wurden. Ein Ehepaar erlitt leichte Brandwunden. Opfer an Menschen leben find nicht zu beklagen. Vier Familien find durch den Einsturz obdachlos geworden. Gestern vormittag ist eine Un» tersuchungSkommission aus Hof eingetrosfen. Raubmord eine« Dienstmädchen« Ein Landwirt in Valensol (Frankreich) sowie fein« Fra« und seine beiden Kinder find in einem zwei Kilometer vorn Dorfe entfernten Bauernhof von einem Dienstmädchen «rmav» det worden. Offenbar liegt Raubmord vor. Raubüberfall aas -inen Briefträger In Belsdorf bei Hohenelbe (Böhmen) wurde der Brias» träger Josef Gottwald, al« er um 6 Uhr abend« zur Bahn fuhr, knapp vor dem Bahnhof« von zwei Männern überfallen, oi« ihn wieder schlugen und ihm den Postbeutel entrissen. In dem gestohlenen Postbeutel befand sich aber nur Briefpost, so daß di« beiden bisher unbekannnten Räuber nicht auf tHae Rechnung gekommen sein dürften. Mehr Licht unter Tage! Von Prosesior Dr.-Jng. E. H. Philipp, Berlin. DaS Bild, daS sich der mit dem Bergbau nicht Vertraute über die Tätigkeit des Bergmannes unter Tage, insbesondere dort, wo es sich um die Hersingewinnung des Produktes, z. B. der Kohle, handelt, macht, ist an Beschwerlichkeit und Gefahren für Leben und Gesundheit außerordentlich reich. Viel hat zu einer solchen Auffassung zweifellos der Zolasche Roman „Ger- minal" beigetragen, der geradezu vorsintflutliche Verhältnisse schildert, wie sie, in Deutschlands wenigstens, seit langer Zeil nirgends mehr zu finden sind. Ab^r auch dort, wo dieser Roman nicht bekannt ist, macht man sich von den Gefahren und den Schwierigkeiten der Bergbauarbeit eine falsche Vorstellung. Die Temperaturen sind nur noch auf den sehr tiefen Gruben erschwerend hoch. Die Luft ist infolge tnr starken, dauernden Zufuhr frischer Wetter rein und gut. Die große Zahl von Hilfsmaschinen erleichtert denn Bergmann d!e Hevei-ngewm- nung und Weiterbeförderung des Produttes wesentlich. Wenn auch gewisse Gefahren, wie hauptsächlich die Schlagwetter gefahr, sowie die Gefahr, durch hereinbrechendes Gestein oder Kohlen verletzt zu werden, zwar bedeutend Herabgesetzt, aber immer noch weiter bestehen, so find doch die Arbeitsbedingun gen im -ganzen genommen nicht annähernd so schwer, wie sie sich der Laie vorzustellen Pflegt. Die körperlichen Anstrengun gen werden um so eher ertragen, als die Arbeiter an sie von Jugend auf gewöhnt sind, ebenso wie etwa der Maurer, der Schmied, der Landarbeiter die von ihm zu überwindenden Anstrengungen kaum noch -als besonders schwer empfindet. Nur in einem Punkte liegen vie Verhältnisse unter Tage auf den meisten Werken noch wesentlich ungünstiger, als sie nach dem heutigen Stande der Technik liegen -müßten, nämlich dem Grade der Helligkeit des Arbeitsplatzes. Zwar sind die alten Oellämpchen, mit denen der Bergmann früher in die Grube einfuhr, verschwunden und, soweit -es sich um Schlag- wettergruben handelt, fast durchweg durch tragbare Akkumula torenlampen und in schlagwetterfre-ien Gruben durch Azetylen lampen oder andere Lampen mit einer Lichtstärke von wenigen Kerzen ersetzt worden. Da aber die tragbaren Akkumülatoren- lainpen nur eine Helligkeit von etwa -einer Kerze besitzen, die am Schluß der Arbe-itsschicht, wenn die Batterie schon stark entladen ist, auf -etwa 80 Prozent der anfänglichen Stärke herabgeht, und auch die übrigen Lampen mit einer Helligkeit von mehreren Kerzen nur ein sehr schwaches Licht verbreiten, so ist an der uralten Tatsache, -daß der Bergmann praktisch im Finstern seinem Beruf nachgehen muß, noch -kaum -etwas geändert. -Nur -vereinzelte Gruben sind dazu über gegangen, diesen gänzlich veralteten und mit Rech: stark getadelten Zu stand durch Einführung von Lampen von üO bis 100 Kerzen, zum Teil noch stärkeren Lampen, zu beseitigen. Ms Pionier auf diesem Gebiete ist der Direktor der Wenzeslausgrube in Ni-ederschlefien, Dr. A. Gaertner, besonders zu erwähnen. Natürlich würden derartige hochkerzi-ge Lampen, wenn sie als Mkumulatorenlampen ausgebildet würden, viel zu schwer wer den, als daß der Bergmann fie -bei seiner Einfahrt in die Grube mit sich führen könnte. Sie müßen vielmehr mit Hilf« bieg samer Kabel an das Kabelnetz der Grube oder an eine klein« besondere Dynamomaschine angeschlosfen werden. Die bisher ausgeführben Anlagen sind derart durchgsbildet worden, daß in Abständen von vier bis fünf Metern die Lampen am Ar beitsplatz. also vor Ort, dort, wo die Kohle hereingewonnen wird, aufgehängt werden. Die Lampen selbst sind -in besonders kräftigen Armaturen derart unt-erg-ebracht, -daß die Gefahr -der Zertrümmerung gering ist, da sie nicht nur durch eine Schutz glocke aus starkem Glas, -sondern außerdem noch durch einen Schutzkorb aus starkem Draht geschützt werden. Die Gefahr, daß -das Regsame Kabel durch die Koilhacke, mit der der Berg mann arbeiten muß, oder durch herabfallendes Gestein beschä digt wird, ist außerordentlich germa, weil di« stromführenden Drähre durch eine starke Gummifchicht und einen dies« um gebenden besonders starken Gummimantel gegen mechanische Beschädigungen geschützt sind. .In mehreren Fällen sind solche Kabel durch niedergehende Gesteinsmassen verschüttet worden, und die von ihnen gespeisten Lampen haben am freien >End« weitergebvannt, die Kabel blieben also unbeschädigt. Der Nutzen, der durch -eine gute Beleuchtung der Arbeits plätze für die Sicherheit und -die Leistungsfähigkeit der Arbeiter erreicht wird, ist, wie ohne weiteres einleuchtet, ganz bedeu tend. Risse im -Gebirge, die ein baldiges Herabfallen von Ge stein oder Kohle ankündigen, sind schnell zu erkennen, und all die zahlreichen auf das Arbeiten im Dunkeln zurückzuführen, den Unfälle werden vermieden. Die Leistungsfähigkeit der Arbeit sowohl was die Menge als auch die Reinheit der ge wonnenen Kohle angeht, wirb bedeutend gesteigert, wie die bisher erzielten Ergebnisse mit Sicherheit -gezeigt haben. Kurz, die Arbeitsverhältnisse im Kohlenbergweä. insbesondere auch in Schlagwettergruben, werden durch eine derartige stark« Be leuchtung außerordentlich verbessert. Im Kalibergbau liegen ebenso wie in den besonders be günstigten oberschlesifchen Kohlengruben mit ihren hohen Flözen, also auch hohen Arbeitsräumen, die Verhältnisse von vornherein günstiger. Um hier die anzustrebende Helligkeit zu erreichen, werden Scheinwerfer oder sogenannte Flutlichtleuch ten, ähnlich denjenigen, die bei RetlamebeleuKungsanlaaen eingeführt worden sind, neuerdings verwandt. Mit ihnen laßt sich eine Praktisch beliebige Helligkeit ohne Schwierigkeit er reichen. Starker Kapitalmangel bei fast allen Kohlengruben und eine an sich wohl verständliche Vorsicht der Aufsichtsbehörden allen Neuerungen im Bergbau gegenüber haben bis jetzt zur Folge, daß die Einführung derartiger starker Beleuchtungs anlagen, insbesondere auf den durch Schlagwetter gefährdeten Kohlengruben, nur sehr langsam vor sich geht. Dort, wo fie eingsführt worden sind, hat sich der Bergarbeiter schnell an sie gewöhnt und lehnt es meistens -ab, wieder mit den alten, gänzlich ungenügenden -Lampen zu arbeiten. 1. Me olvlettsamkne Gardine rauschte langsam zur Seite und gab den Blick auf die Bühne srell Der vierte Akt des Dramas, besten Neuaufführung für die grobherzogliche Re sidenz seit Wochen eine Sensation bildete, begann Den ersten drei Akten war ein voller, rauschender Erfolg beschielten gewesen, sie hatten Beifallsstürme heroorgerujen wie sie das große, im vornehmsten künstlerischen Stil er- baute und ausgestattete Bühnenhaus wohl noch niemals durchtost. Wieder und immer wieder mußte sich der Autor des Stücke», Roland Banner, dankend vor dem tauienb- köpfigen Publikum verneigen. Obwohl noch nicht zu Ende gespielt, schien das Schicksal de» Dramas „Der Totentanz" bereits im günstigsten Sinne entschieden zu sein. In der letzten Pause hatten die Theaterkritiker der ge- lesenften Zeitungen und ihre au» Berlin eigens um dieser Premidre willen nach der norddeutschen Residenz geeilten Kollegen die Köpfe zusammengesteckt und die Ausrufe, die man au« diesem Cercle vernommen, hatten die Sicherheit gegeben, daß man in den Morgenblattern begeisterte Be sprechungen über do» Werk des Autor« lesen werde. „Unser Roland Danner Ist nun einmal ein Glückskind," batte Doktor Wernicke, der Chefredakteur des „Tagesboten" gewissermaßen als Resumö der journalistischen Erörterungen getagt, er, der in der Stadt nicht anders als das „alte Ora kel" genannt wurde, „muß entschieden an einem Frühlinge sonntag geboren sein. Bedenken Sie, meine Herren Kol- leoen; kommt als blutarmer. lunger Hauslehrer mit einem federleichten Köfferchen und einem Bändchen lyrischer Ge dichte in di, Residenz, schlägt sich mit einem Dutzend un- artiger Rangen herum, verdient sich mit ihrer Dressur ein schmale» Stück Brot, verfaßt aber In schlaflosen Nächten ein Theaterstück, lein guter Geist gibt ihm den Gedanken ein, es mir zu bringen und Ich - das will ich mir keineswegs etwa zu besonderem Ruhme anrechnen — erkenne auf den erft-n Blick daß die Sache Hand und Fuß hat, und daß wir e« hier mit einer ganz ungewöhnlichen D'pebvna zu tun haben voa ttiarrx Zckett Urd^>*,r«rU»»«lE »KU äurcd V«I-g N-I.ter Verclou Nachdruck» verboten. Boi passende: Gelegenheit breche ich sür Roland Banners Stück beim Intendanten eine Lanze, überwinde alle Schwierigkeiten, die man dem unbekannten Autor entgegen stellt. und letze die Aufführung durch. Großer Erfolg, den auch Berlin durch mehr als hundert Aufführungen bestätigt, and Banner ist aus allen Wassern. Er besitzt plötzlich einen Namen, mehr Geld als er jemals in seinem Leben zusammen gesehen hat, und das höchste Interesse unserer Gesellschaft Man entdeckt, daß er nicht nur ein geistreicher Dichter, son dern auch ein ichöner Mann ist, unsere beste Gesellschaft be mächtigt sich seiner. Ein Roman mit einer stattlichen Serie von Auflagen, zwei weitere dramatische Arbeiten schnellen seinen Ruhm immer höber empor. Damit nicht genug, meine Herren Das Glück begnügt sich nicht damit, halbes für e-n Sonntagskind zu tun. Roland Banner kommt in dar Haus des millwnenreichen Reeders Iohanien. Erringt im Sturm die Liebe Marias, des einzigen Kindes des „Uebersteischen" und zieht als Gatle Marias im Triumph in die „Villa Iohansen" ein. Daß die Genüsse und Freuden des Lebens nichl jedem dichterischen Schassen verhängms- voll werden, hat uns Banner heute Abend bewiesen. In den fünf Rosenmonden seiner Ebe hat er den „Totentanz" geschrieben — eine bedeutende Arbeit, meine Herren, ein Werk, das seinen Schöpfer lange überleben wird." Allgemeine, beifällige Zustimmung. Rur der junge Kri tiker der „Bolksstimme" glaubte bemerken zu müssen: „Der Erfolg des Stückes ist natürlich nicht zu bestreiken, und er ist berechtigt. Aber Banner hat auch treue werktätige Helfer die fein Stück zum Siege führten. Man hat die männliche Hauptrolle m die Hände unseres göttlichen Lud wig Satander gelegt, eines Künstlers, um den Berlin uns beneidet. Er Hot sich heute mal wieder leibst übertroffen No und die Vilma Hsllborn — ein rassiges Frauenzimmer Welches Feuer, welche Leidenschaft bei so viel Jugend und Schönheit!" „Na da warten Sie nur jetzt noch die große Szene Im vierten Akt ab." lächelte Doktor Wernicke überlegen. „Auf der gestrigen Generalprobe, der außer Prinz Egon nur ich be zuwohnen die Ebre hatte, war ich einfach baff. Sie hat e ne große Karriere vor sich." „Die Prinz Egon, der Neffe unseres Großherzog» und präsumtiver Thronfolger abzukürzen bereit sein soll," be merkte ein anderer Aber Doktor Wernicke wehrte ab Die Hellborn sei das anständ gste Frauen,immer da, ihm jemals an der Bühne! über den Weg gelaufen „Die will recht« und nicht» link» ! -k-beiratei sein - und nur geheiratet" > Die Glocke, die den Beginn des vierten Aktes verkündete, unierbrach das Gespräch' der Journalisten. Alle« strömt« wieder in den Zuschauerraum. Der zeigte jetzt noch einmal oo- Beginn des letzten Auszuges die interessante Physiogno mie. welche mehr einem gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges als einem Theaterabend ihren Reiz zu verleihen säüen. In der großherzoglichen Loge der greise Monarch, der be geisterte Förderer aller ehrlichen, künstlerischen Bestre bungen, neben ihm lein Nesse, Prinz Egon, den er, der stet» unvermählt geblieben, gewissermaßen an Kindes Statt an genommen hatte, hinter den beiden Fürstlichkeiten ein paar hohe Würdenträger des Hoses und die Adjutanten in ihre« ordengeschmückten Uniformen. In den Logen die allerbeste Gesellschaft der Residenz und Umgebung, der adlige Großgrundbesitz, die Großindustrie, die Wissenschaft, vertreten durch den Rekto* Ser Universität unb eine Anzahl Professoren. Wie zum böchsten Fest hatten sich Frauen und Mädchen geschmückt Aber Entzücken und Begeisterung, die sich auf den Gesichtern der Schönen der Residenz widerspiegelten, waren doch nicht ganz und nicht allein auf das Konto Ro land Banners flammerfüllter Dichtung zu setzen. Wenn Ludwig Satander, die alles überragende und tragende Säule des Hof.Heaters die Bühne betrat dann ging ein leise, Rauschen durch den Saal, ein fast hörbares Atmen, dann we-teten sich die Pupillen schöner, in verborgener Sehnsucht schimmernder Frauen- und Mädchenaugen, dann neigte sich manch.-r schlank» Leib ein wenig vor. und kleine, rosige Ohren ließen sich von der geheimnisvoll süßen, doch männ lich kraftvollen St mme dort oben auf der Bühne um schmeicheln, betören. Sie entführten die Herzen in da« Re'ch verbotener Träume. Denn da» war Satander» ur eigenste Kunst Machten Kunstkenner auch von Ludwig Satander be haupten, er sei zwar der glänzendste Virtuose deutscher Bübnen, aber doch kein tiesschöpsender Künstler - eine» mußte ihm selbst der Neid le ner Gegner uneingeschränkt lassen- Er verfügte über das herrlichste Rüstzeug, das die Natur jemals einem darstellenden Künstler aus leinen Wea mitgegeben. Der stolze Wuchs, da» edle Haupt mit dem ausgeprägten Römerantlitz, die ein wenig sinnlich geforw L-ppen die großen, ausdrucksvollen Augen deren M stumm zu flehen, machtvoll zu gebieten verstanden Grazie seiner Bewegung. — wie hätte diese Harr männlicher Schönheit und Kraft nicht jede» weibliche Wese, tief durchdringen, machtvoll »rschüttern Alen