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23. Jahrgang Donnerstag» äen 30. August 192S Nr. 203 r-!N, die ihn erfolgreich benutzt haben, n pielen wird. scheinlichkeit spricht für eine Fälschung. iß man sich mit dem Rat begnügen, der Das Schicksal will es nun, daß dasselbe konservative Kabi- ziemlich umfangreichen Tagesordnung nett, das mit Hilfe des Slnolmew - Briefes ans Ruder kam, Punkte umfaßt die Tagesordnung, von f ebenfalls von einem Briefe in seiner Existenz bedroht ist, von t alle politisches Interesse bcan pruchen ! dem man wiederum nicht weiß, ob er echt oder falsch ist. Der a. behandeln Finanz- und Verwal- j Londoner Berichterstatter der „New York World" hat dieser kerbundes, die Festsetuma der Gebältcr ! Ucber die grundlegend« Frage der Kontrolle und istaga- ;entale chtigkei Genua rrücktev, große.c »Pa zu MtMo itzer ge meister er mi nchelloc Londor -schästS telltr ich „in Ler di« md wie chne ich :n habe ese Tä° 26 400 he Zu rich ge- unter- ickenderr erteilte, r keiire ertraui hi Nicht ter ei. he Sie, Paga- n wahi ler der seiner o hätte rtiemen !t l" be- diesen Umständen werden, da zwei Ratstagungen und eine Vollsitzung bewältigt werden müssen, die Genfer Verhandlun gen, wie stets im September, längere Zett in Anspruch neh men. der Po- ? bereit- l buchst»- . l, dann I will ich , ig weiter md steckt fährt es Vie keutige Nummer enthält u. a. folgende Beiträge: Die Frau und das Heim. Wo kommen die Edelsteine her? Giftige Tiere in fremden Ländern. Die Fahrt ins Goldland. iS Sclmlo, lryo.- man.t- 'rlvate. t cl»> el oline ltulie- llo.tr- prob«- aßt ge- lhai jede Lhineser n anzu- um der es in nesischen sichere' saulen die Jn- l vorge- m Sieg gange ai durch Hunden Begreif rit den idlich ist fernung such des ourchzu- w war ; Schal- estürmt, ;lns auf u. lrill , 8«. Schlechter Abrüstungswille Keine Einigung über die Kontrolle der Rüstungsindustrien. Gefälschte Briefe. Die gegenwärtige konservative Regierung in London ver dankt ihr Dasein nicht zuletzt einem Briefe, von dem diejeni gen, zu derer: Aerger und Not er bekannt geworden ist, heute noch immer behaupten, daß er gefälscht sei, während die aride ren, die ihn erfolgreich benutzt Haber:, noch wie vor für seine Echtheit glauben eintroten zu müssen. Das ist der berüch tigte S i n o w j e w -Brief, dessen Photoarovhie während der Regierungszelt MacDonalds in einen! oppositionellen Lon doner Blatt veröffentlicht wurde. Man hatte eo in den kon servativ-englischer: Kreisen ungern gesehen, daß MarDonalo, !oer neue Ministerpräsident ans der Arbeiterpartei, die diplo- ! malischen Beziehungen mit Moskau wieder angeknüpft hatte !und so kam dieser Brief, der von allerhand dunklen Plänen cher russischen Revolutionspolitik in England sprach, sehr ge legen. Tatsächlich ist das Kabinett MacDonald vor allem durch diesen Brief gestürzt worden, von dem heute nochntcht einwandfrei feststcht, daß er echt ist. Die größte Wahr- schen Konferenz sowohl für Königsberg wie für Gens Hufttmmte Anregungen zu derartigen' Verhandlungen abgelehnt hatte. Wie u / '' - - - - . - . - liefert den besten , der sehr scharf gegen Litauen und gegen Woldemaras Stellung nimmt. In diesem Artikel, der offenbar die Auffassung der britischen Völkerbundsabordnung wtederaibt, kommt die starte Verstimmung darüber zum Ausdruck, daß man sich immer wieder mit dem polnisch-litauischen Konflikt beschäftigen muß. So wird hier die Erwartung ausgesprochen, daß der Völker bundsrat diesmal in energischerer Weise als es sonst üblich sei, Herrn Woldemaras über die möglichen Folgen seines Ver haltens Vorstellungen machen werde, zumal die Wilnafrage als tatsächlich geregelt bezeichnet werden müsse. Diese Aus führungen des englischen Blattes sollten dem litauischen Dik tator zu denken geben, wenngleich er sich auch wohl darauf wird verlassen können, daß man auch diesmal in Genf das heiße Eisen Wilna nicht berührt, wie man ja auch im Dezem ber versuchte, den litauisch-polnischen Konflikt beizulegen, ohne auf die eigentlichen Ursachen etnzugehen. Eine Politik, die typisch für Genf ist und auch noch auf lange Zeit hinaus bleiben dürfte. Man geht wohl kaum fehl in der Annahme, daß man in der 51. Ratstagung überhaupt die polnisch-litauische Frage noch nicht zum Abschluß bringen wird, sondern daß die ent sprechende Entschließung der 52. Ratstagung Vorbehalten bleibt, die ja unmittelbar im Anschluß an die Vollsitzung des Völkerbundes stattftnden wird und die insofern ein veränder tes Bild bieten dürfte, weil inzwischen dis Vollsitzung die Neuwahlen für die auSscheidenben drei Ratsmitglieder, näm lich Holland, Columbien und China, vornehmen muß. Unter /luer Tageblatt MZM Anzeiger für öas Erzgebirge L,l«gram«.r Lag,bla« Mnrrg.l>lra« Enthalten- öle amtlichen Sekanotmachungen -es Rate» -er Sta-t VN- -es Amtsgerichts fine. poMsck-z-awr fnm «ps»g w. 1"S und Kompagnien einznteilen, wie es bei der polnischen Armee der Fall ist. Zur Teilnahme an den Manöver» find vorwie gend gediente Mannschaften zugelassen, doch auch Nichtmili tärs finden im Hilfsdienst Verwendung. Die Vorbereitung des Uebungsvlanes und der Kumpfhandlung unterliegt den Militärbehörden. Ein Filmoperateur ist engagiert worden, der die einzelnen Kampfhandlungen, den Aufmarsch und das Lagerleken aufnehmerr soll. vr. Slresemanns Abreise. Ans der Fahrt zmn Bahnhof nahm Dr. Stresemann Ge legenheit, einen Umweg zu mache::, um einige sehenswerte Ge bäude von Paris im Vorbeifahren kennen zu lernen. Die Einfahrt in den Bahnhof erfolgte so gut wie unbe merkt. Da Botschafter von Hoesch an dem Empfang der Be vollmächtigten für die Unterzeichnung des KriegsächtungS- Paktes teilnahm, den der Präsident der Republik in Rambouil let veranstaltete, gaben Botschaftsrat Dr. Rieth in seiner Vertretung sowie andere Mitglieder der Botschaft dem Minister das Geleit. Auf dem Bahnsteig hatten sich in Vertretung veil Chefs des Protokolls Herr Carrä sowie der Polizeipröfskt von Parts, Chiappe, eingefunden. Als Dr. Stresemcmn deu Bahnsteig durchschritt, um sich zu seinem an der Spitze des Zuges befindlichen Salonwagen zu begeben, grüßte ihn das auf dem Bahnsteig befindliche reisende Publtkinm durch Hutbanehmen und Tücherschwenken. Stresemcmn, der sich schon 15 Minuten vor Abfahrt des ZugeS eingefunden und seinen Salonwagen bestiegen hatte, zeigte sich erst am Fenster, als sich der Zug in Bewegung setzte, und grüßte. Gestern abend 8,32 Uhr ist Dr. Stresemann in seinem Salonwagen in Baden-Baden eingetrosfen; er begab sich so fort mit seiner Begleitung im Automobil nach dem Hotel „Bellevue , wo er für die Zeit seines Nachkuraufenthaltes Wohnung genommen hat. LtresLMLtms-VornLLr Ls Anterreäung. Der Pariser „Temps" würdigt die Bedeutung der Unter redungen, die Reichsmiuifter des Aeußeren Dr. Stresemann mit Äriand und Poincarä gehabt hat. DaS Blatt hebt, wie bereits oft geschehen, hervor, daß das RLumnngSproÄem alle au der Besetzung beteiligte:: Mächte interessiere, und gelangt zu nachstehender Schlußfolgerung: „Sollten diese Vorbehalte bedeuten, daß die Unter redungen Sttesemannä mit PoincarH und Vriaud, über Lis man größte Zurückhaltung beobachtet, jeder B^eutung ent behren? Niemand wird das ernstlich anneh- m s n. Schon die Tatsache NN sich, das; der französische Ministerpräsident sich in herzlicher Weise mit dem deurschen Minister des Aeußeren unterhalten und einen fünfviertel stündigen Meinungsaustausch mit ihm pflegen kcmnnte, hat eine beträchtliche politische Bedeutung. Diese Tatsache bestätigt, daß sich in der internationalen Lage etwas geändert hat. Sie schafft auch ihrerseits wieder eine Atmo sphäre und bedeutet einen Markstein für die Politik der Ent spannung und Verständigung und der Annäherung." ÄU „Insormanon" glaubt berichten zu können, Ltrekr* mar::: habe oie Feststellung machen können, vatz der französische Minist-rpräsidem vollkommen dis Politik BriandS billigt, daß lerhin der Landweg Deutschland—Asien völlig von Polen ab hängig werden würde. Deutschland hat mithin ein sehr großes Interesse daran, daß die gegen wärtige Machtverteilung im Osten keine Ab- Diesen Richtlinien für den Bericht wurde zuge- kal soll jedoch von der kategorischen „Feststellung, daß ... , . > geschen werden. Me Polen äen Aettoggpakt auslegt. Aus- statt Abrüstung. Der polnische Außenminister Zalesk-i erklärte in Pa ris Pressevertretern gegenüber, es gebe Gegenden, in denen die Nationen gegeneinander rachsüchtige Gefühle be hielten, wo indessen Klugheit und Mäßigung ost nicht der Ge fühle und Leidenschaften Herr werden könnten. Man müsse also Lösungen suchen, die geeignet seien, die Sicherheit in die sen verschiedenen Gegenden zu schäften, ohne ans Kem Auge zu verlieren, baß die Aufrechterhaltung des Friedens in diesen Gegenden nür gesichert werden könne durch Nationen, deren Interessen dort direkt in Frage stünden. Folgl ch sei es Auf gabe dieser Nationen die notwendigen Streitkräfte und Mittel zu stellen, um die Entfesselung der Feinüsellgke teu unmöglich zu machen. Nach Mitteilungen des „Pommereller Tageblattes" finden am 22. und 23. September große Felkübungen von Militär- organisationen auf dem Gelände zwischen Dirschau und Star- gard statt. Die Kommandanten und Führer der einzelnen Organisationen sind angewiesen worden, unverzüglich mit den Vorbereitungen zu beginnen und ihre Mannschaften fleißig üben zu lassen Die WMrorgpnissfwneu sind in Mt-i'ung-n . Man .müsse sich, daher fragen, ob! es nicht zbesser sei, nach dem Scheitern der Verhandlungen vom Frühjahr 1927 nunmehr ein zweites Fiasko einzugestehen. „ , Ta eine Einigung nicht möglich war, schlug der ändcrung erfährt und daß nicht etwa Polen irgendein Vorsitzende Gras Bernstorfs vor, dem Völkerbunds- Mandat Litauen gegenüber erhält. Ganz zweifellos hat nun rat über die weiter bestehenden Meinungsverschieden heit^ litauische Mmlsterprapdent Woldemaras durch h^ten und Vorbehalte zur Kontrollfrage unter Schil- sonderlichÄ Sttmmunhnochhette? ^seinen Ungunst?» > Gerung tzeS gegenwärtigen Standes der ganzen Ange- verschlechtert. Auf der anderen Seite ist Polen sehr geschickt l^genheit Bericht zu erstatten. In dem Bericht müßte vorgeaangen, es war ein äußerst kluger Schachzug, als Pil- 8 nach seiner Auffassung gleichzeitig gesagt werden, daß suski in Wilna nur lustige Anekdoten erzählte und nicht mit eins Einberufung der geplanten Konferenz für die Kon- dem Säbel rasselte, wie man vielfach gefürchtet hatte und es trolle der Rüstungsindustrien noch nicht möglich sei war ein nicht minder kluger Zug, als die polnische Regierung und daher der Sonderausschuß zu einer neuen La- noch vor wenigen Tagen der Abhaltung einer polnisch-litaui- <,una AUiammentreten mMe Anreaunaen »u derartiaen Nerbandlunaen obaelebnt botte. stimmt.- Auf Anregung des polnischen Vertreters So- rn- 'sbrilc VSKI. n u. Tellen llen. nkett. 2 Volt Mecker Kalsragimg. l Am 30. August tritt iu Genf wieder einmal der Völker« bnndsral zu einer Tagung -- es ist die 51. — zusammen. Gang zweifellos ist das Interesse für die Genfer Beratungen heute nicht mehr so groß, wie unmittelbar nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Allerdings wird man trotz allen: den Vorgängen in der Schweizer Konferei^stadt volle Aufmerksamkeit zuwendeu müssen, ganz- besonders, wenn mit Beginn der Vollversammlung des Bundes, die am 3. Sep tember ihren Anfang nimmt, die Kulissenverhandlungen be ginnen, in denen hoffentlich die R h e i u l a n d f r a g e eine sehr erhebliche Rolle spielen wird. Zunächst aber muß man sich mit dem Rat begnügen, der sich wiederum einer gegenüber sieht. 28 i, denen allerdings nicht alle politisches Interess können. So sind u. a. z'. behandeln Finanz tungsfragen Völkerbundes, die Festsetzung der Gehälter der Völkerbundsbeamten, dann gibt es Probleme wie Kinder schutz, oder wie etwa den Punkt 11, den Tätigkeitsbericht der Kommission für geistige Zusammenarbeit, oder den Punkt 12 über die Satzung des internationalen Lehrfilminstitutes. Daneben fehlen aber auch diesmal leider nicht die Mtn - ! derheitenfragen, die ja den Vvlkcrbundrat fast auf jeder feiner Tagungen beschäftigen, ohne daß doch bis heute irgend etwas Grundlegendes geschehen wäre. Eins vom Deutschen Volksbund in Kattowch eingereichte Beschwerde, die Offenlegung der gesamten Erzeugung der staatlichen ich m:t der Schließung von deutschen Mindcrheitenschulen be-und der privaten Rüstungsindustrien konnte in dem chaftlgt, zeigt erneut, wie Polen sich über ahle B e--O euser Sonderausschuß zur Ausarbeitung Abkommen- für dl° Kontroll- d-r Schulen „st <mch L°S-rn reine Mnlgnm Vnntt/L TaaesLunahn^ ienhm dem neunten Die vom' RedaMonskomitee vorgeschlagene Kom- polni sch - nfa u i f ch?n ^o n^ Nkt' be chäAgt Me hromißformel, die für die Kontrolle der privaten Rü- Welt hat so oft ihr Interesse dieser Frage zuwenden müssen, i stungsindustrien Wertangabe ihrer Produktion mit daß man heute ein wenig müde geworden ist. Trotzdem ver- maßgebenden Einzelheiten Vorsicht, für die staatlichen dient gerade vom deutschen Standpunkt aus dieser Punkt der Rüstungsindustrien sich aber auf die Wertangabe be- Tagesordnung Beachtung. Man darf nicht vergessen, daß >! schränkt, wurde von dem Berichterstatter Guerrero Litauen das Land ist, das an Ostpreußen angrenzt und man ^Salvador) angesichts 'der Von verschiedenen Staaten darf nicht übersehen, daß mit emem polnischen Litauen mcht aufrecht erhalltenen Vorbehalte als unzulänglich be- nur Ostpreußen völlig in die polnische Zange käme, sondern - - - o » . daß damit auch der Landweg Deutschland—Rußland und Wei- xs s Tage ein Gerücht wettergegeben, wonach ameriklmische Zei tungen in den Besitz eines geheimen Briefe- von Chamberlain an Briand gekommen seien, auS dem hervorgebe, daß -wischen England und Frankreich Abmachungen beständen über perto- dische Konferenzen englischer und französischer Marinesachver- ständiqer sowie über gegenseitige Bekanntgabe von Flotten dispositionen. Ferner sei darin die Ausarbeitung eines Pro gramms vorgesehen für die Zusammenarbeit beider Flotten im Stillen und im Atlantischen Ozean, besonders zum Schutz des Seeloeges nach China. In gleicher Weise sollten auch die militäcischeu Flugsachverständigsu miteinander beraten. Sollte der Weltfriede bedroht werden, so würden beide Mächte sofort die Eventualität eines gemeinsamen Vorgehens erwägen. Dieser cmgebllche Inhalt eines angeblichen Briefes ist eine Aufarbeitung ver Befürcbtnngen, die man in Amerika ob der Absichten des snglisch-frnnMsch'M Marineabkommens hm. Der Brief kann daher aut erfunden sein, er kann aber auch eckt sein, denn ein englisch-französisches militärisches Zusam mengehen gibt es ja neuerdings bet den Manöver» im besetzten Rheinland. Aus London aber wird offiziell und inoffiziell bekannt gegeben, daß der Brief eine offenbare Fälschung sei, ein schrift licher Gedankenaustausch habe nicht stattgefunden. So bleibt es aber noch möglich, daß ein mündlicher Gedankenaustausch nachttäglich in der Form eines Brieses schriftlich fixiert wor den ist. Jedenfalls ist die Unruhe in Amerika ob der Ver öffentlichung noch größer geworden und auch in England ist man sehr nervös, da man sich irgendwie bloßaestellt vorkommt. , Um den Kellogg-Pakt spielen also mächtige In trigen, deren letzte Auswirkungen noch recht sensationell werden I können.