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Veila-e zu «r. LV8 de» kuer rageblatte» undSnzetgerr flk dar Erzgebirge, yrettag, d« >4 «ugust LSL8. «kzze von «arl H-inig. e , Runde. anz hängt da schon, den er vorüegen. Das da ist sein darauf, das ihm er greift nach dem Und auf Moll» Handbeweguna ging er scharfen Blick» durch die Zimmer in die Küche. Die Hintertür war verschlos sen, in der Kammer neben der Küche lagen nur Sohlen, leere Kisten, ausranaierteS Gerät. „Donnerwetter!" ries Rupp. „Wo steckt nur der verdammte Bengel?" „Bengel?" fragte Moll verdutzt. „Bon wem sprechen Eie denn?" , „Bon dem Lümmel, der uns wieder durch die Lappen ge gangen ist! Dabei waren wir im heute dicht auf den Fersen! Ein ganz gerissener Bursche! Mn Dieb ersten Ranges! Uebri- gens aus gutem Hause! Sein Trick ist, als Mädel zu gehen, und jeder fällt d'rauf rein! Also auch hier nichts! Verzeihung!^ Die Beamten grüßten und eilten hinaus.' Moll starrte ihnen entgeistert nach. Ernt Ley, die reizende Tochter des spanischen Generalkonsuls . . . „So ein verdamm ter Lümmel!^ Am nächsten Tage bekam der Juwelier Martens zu seiner höchsten Verwunderung von einem Unbekannten ein Paket, das die tags zuvor bet ihm, neben kostbaren Ringen, gestohlene goldene Börse sowie einen eleganten Damenmantel und Damenhut enthielt, und . . . Moll ein Paket mit Kleid, Schürze, Häubchen, Korb, Schlüssel und einem kurzen Brief: „Nochmals herzlichsten Dank! Ich werde Sie in meinen Kreisen bestens empfehlen. Erni Ley. Der Erntekranz. Skizze von Albert Liebold, Leipzig. Morgen, am Erntedankfeste, feiert der Bauer Franz Kahnes, seinen achtzigsten Geburtstag. Er kann glücklich und froh sein. Sein ganzes, langes Leben war erfüllt von Gnade. Segen wuchs aus allem, was er tat. Größer als sonst ist daher der Erntekranz, den er heute als Dankopfer in die Kirche trägt und dort am gewohnten Platze neben dem Altarbild aushängen will. Es ist spät geworden, und der Gedanke, der Küster könnte die Kirche schon geschlossen haben, treibt den Bauer zu doppel ter Eile an. Weder lockt ihn die Versuchung wie manchmal schon, den wesentlich kürzeren Fußweg quer über die Haus wiese seines Nachbars Thomas zu nehmen. Aber seit jenem Grenzstreit vor vieler! Jahren, den das Gericht zu des Nach barn Ungunsten entschieden hatte, sind sie einander bitter seind, und alle Versuche Dritter, eine Versöhnung Mischen ihnen herbeizuführen, sind an der Dickköpfigkeit und dem tiefen Haß des abgewiesenen Thomas gescheitert. Noch steht das Hauptportal weit geöffnet, auch die Tür »um Mittelschiff ist nur angelehnt. Da scheint also noch jemand im Gotteshause zu weilen. Mühsam schleppt der Bauer sich die schmale, gewundene Holztreppe zur Altarempore hinaus, um dort den schweren Kranz an feinen Platz zu hängen, wo ihn morgen alle sehen und bewundern können, als den schönsten in der Runde. Aber — aber, ein schwerer Kr< ' nicht kennt! Es muß ein Versehen vorllcgen. Platz von jeher gewesen. Er hat ein Recht bis heute niemand streitig machte. Und < fremden Kranze. Da knackt es im Gestühl. „Latz den Kranz hängen, Kahnes!" Ein Schreck fährt ihm in die Knie. Er ''"ht zur Seite: Kaum drei Schritt von ihm entfernt, steht im Dämmerdunkel sein Nachbar Thomas. Der Bauer nimmt sich vor, ganz ruhig zu bleiben. Das Gotteshaus ist nicht der Ort, zu streiten. „Dieser Platz," fängt er gelassen an, aber der wre fällt ihm ins Wort: „Ist diesmal mein!" Der Alte fühlt kalten Schweiß auf der Stirn. Seine wel ken Lippen zittern. Er sucht nach den rechten Worten. „Thomas, du wirst mrr doch mein Recht . . ." Da lacht der Angeredete laut auf, daß es dem alten Mann die Rede verschlägt. „Dein Recht — dein Recht? Wer gab Dir's? Stehts im Kirchenbuche? Genommen hast du dtr's, wie ich mir's diesmal nehme!" „Thomas!" Er spricht den Namen aus wie Anschrei aegen eine Kränkung, aber der andere lätzt ihn nicht auf kommen. „Weißt du, daß heute ein Jubiläum ist? Gerade heute vor fünfundzwanzig Jahren, da gaben sie dir recht! Es hat mich schwer getroffen damals, daß ich darüber sogar Gott all jährlich das Erntedankopser verweigert habe seit jener Zeit!" Mn stürmischer Händedruck, ein bezaubernde» Nicken, dann war ste die Hintertreppe hinab. Er atmete tief, spähte hinter dem Vorhang hinaus: am Vorgarten hielt einer der drei Wache, die beiden anderen durchsuchten wohl das HauS und konnten jeden Augenblick bei ihm sein. Wenn ste nur glücklich davonkam. Da trippelte und tänzelte ste heraus. Sofort war der Posten bet ihr, musterte, fragte ste, lächelte und sah ihr wohlgefällig nach, als ste, behend wie ein pflichtbewutzteS Mäd chen, doch ohne Eile die Straße hinaus ging. Jetzt war ste an der Ecke, nun verschwunden. Es war Moll wie ein Phantastischer Traum. Wäre nicht die goldene Börse gewesen ... Da gellte die Klingel. Moll riß bas verräterische Stück in seinen Rock hinein. Draußen stand voll Ungeduld ein stattlicher Herr. „Komissar Rupp!" Eine Blechmarke blinkte. „Verzeihen Sie die Störung! Wir sind hinter einer gefährlichen Person her . . . Na, Marschall, nichts gefunden?^ rief er dem Beamten zu, der die Treppe herabkam. „Nichts? Zum Donnerwetter! Nun, vielleicht ist hier eine Spur. Solche Bande kommt die Hintertreppen herauf, 'nen Dietrich heraus, und drin sind ste! Erlauben Sie, Herr Doktor?" „Thomas, sei vernünftig, eS sind da noch viele schöne Plätze!" „In den Winkeln, ja!" Da hilft kein Reden mehr, denkt der Bauer, hebt seinen chweren Kranz über die Brüstung und hängt ihn über den eines Feindes. Dem steigt alles Blut ins Gesicht. Er poltert jeran, und ehe es der alle Mann verhindern kann, fällt sein Kranz hinab auf die Steinfltesen des Ältarplatzes. Der Bauer mutz sich am Gestühl festhalten, so schwer sind ihm plötzlich alle Glieder geworden. Sein Kranz! Sein Dank opfer! Ihm ist, als wäre er selbst die Brüstung hinab gestürzt und läge mit zerschlagenem Körper auf den kalten Steinen. Nach einer Weile tastet er sich schweißend davon. Er ver gißt ganz die feierstille Minute am Grabe seiner Frau. In ihm ist ein großer Schmerz, der sein Denken völlig verwirrt. Anderen Tages ist es seinen Leuten unbegreiflich, daß der Großvater nicht aufstehen will. Seine Reden klingen wunder lich und fremd. Aber er duldet nicht, daß um seinetwillen eins den Erntedankgottesdtenst versäumt und schickt sie alle fort. Nun liegt er allein im Hause, ganz still. Durchs Fenster scheint freundlich die Sommersonne und legt ihr Licht über oas große Bild seiner Heimgegangenen Frau. Ab und zu tau melt vor den Fenstern ein bunter Schmetterling. Die Glocken klingen. Da legt er die welken Hände gefal tet über die Brust. Seine Lippen bewegen sich, seine Lider sinken herab. Die Bilder der Umwelt verwischen. Er schaut nach innen. Erntedankfest , « . Er hört nicht, wie sein Freund, der alte Pfarrer, in sein Gebet eine besondere Fürbitte für den Achtzigjährigen einfltcht, sieht auch nicht, wie sein schöner Kranz mitten auf dem Ältar- platze am Taufstein lehnt und so noch sichtbarer und bester zur Geltung kommt! , Wie seine Leute aus der Kirche zurückkehren, bringen sie den Pfarrer mit. — „Aber lieber Freund, wer wird gerade heute solche Geschichten machen!" Da lächelt der Bauer ein wenig und hebt müde den Arm. Der Pfarrer sitzt bei ihm, hat viel tröstende, liebe Worte und redet von Gottes Gnade und reichem Erntesegen. „Und dein Kranz! Er war doch wieder der schönste von allen! Kein anderer Platz wäre so würdig für ihn gewesen wie gerade am Taufstein vor dem Altar." Da geht ein Leuchten über das Gesicht des alten Mannes. Seine Hände können nicht ruhig bleiben und greifen auf der Decke hin und her. „Es soll alles so bleiben bis zum Sonntag, da wirst du kommen und dich selbst daran erfreuen." Später verhängen ste die Fenster und gehen still hinab. Gegen Abend muß der Pfarrer noch einmal kommen. Er steht am Bette des Sterbenden und gibt ihm die letzte Wegs zehrung. Minuten später steht ein Herz still. — „Ich wünschte, uns allen wäre solch ein Erntedankfest beschieden." Der junge Bauer hält die Hand des Pfarrers in langem Drucke. Dann geht er ans Fenster und öffnet es, um der Seele des Vaters den Weg sreizugeben, wie es Glaube und Sitte bei Sterbefällen im Dorfe ist von alters her. Der junge Doktor Moll ging gedrückt durch seine kleine Wohnung. Das Wartezimmer war leer wie immer seit dem Monat, da er sich hier niedergelassen. Das FrüKjahrSwetter, klar, sonnig, mit lauem Wind, gab nicht die kleinste Hoffnung auf gründliche Erkältungen mit ihren für ärztliche Kunst so einträglichen Folgen. Wo blieben seine Hoffnungen? Er schämte sich jeden Tag mehr vor der jungen, adretten Auf wartefrau, die sich für die Sprechstunde als Einpfangsfräuletn im koketten schwarzen Kleide mit weißem Häubchen und weißer Schürze kostümierte und bisher noch keinem Patienten batte öffnen können. Er sah auch jetzt wieder auf ihrem hübschen frischen Gesicht deutliche Mitleid, als ste in der Tür erschien: „Die Sprechstunde ist zu Ende. Dars ich gehen, Herr Doktor? Er nickte ihr hastig zu und war sroh, als hinter ihr die Tür -ufiel. Er blickte mißmutig aus die stille Straße: eine Dame, lang sam mit ihrem Dackel wandelnd, ein alter Herr mit Akten tasche, drei Kreisel treibende Kinder. Plötzlich brauste ein Auto um die Ecke. Eine junge Dame sprang heraus. Der Wagen flitzte davon. Sie eilte, die Schilder musternd, die Straße htn- nauf. Molls Interesse war geweckt. Suchte ste etwa .. .? Er riß das Fenster auf. Wirklich, ste kam schnell heran, las an einem Haus tzie Namen und war schon in der Tür. Moll chlotz das Fenster, horchte — da schrillte die Klingel. Er lief sinaus. Atemlos, erregt, ein BUd der Angst, stand eine hübsche unge Dame vor ihm. „Herr Doktor Moll?" Welch süßer klang in ihrem Hellen Alt! Moll nickte beglückt. Ste eilte an ihm vorbei in sein Zimmer: „Sie müssen mir helfen, ich werde verfolgt!" stieß sie hervor und spähte hinter dem Vorhang auf die Strotze. „Wer verfolgt Sie?" fragte er verblüfft, verwirrt. „Die Polizei! Ich bin verloren! Meine armen Eltern!" Tränen schossen in ihre schönen, braunen Augen. Sie griff seine Hand. „Wie unglücklich ich bin!" Sie schluchzte, ritz ihre Handtasche aus und warf eine goldne Börse auf den Tisch. „Darum sind sie hinter mir Herl" „Ja, aber . . ." Moll sah fassungslos von der Börse auf die zitternde junge Dame. „Kleptomanie!" rief ste. „Ein unwiderstehlicher Drang! Monate habe ich Ruhe, dann übcrkommt's mich mit Gewalt und ich . . ." Ste brach in heftige Tränen aus. „Denken S nur, ich, Ernt Ley, das einzige Mnd des spanischen General konsuls, kann dann nicht solch einen! glitzernden Ding wider stehen! Heut' beim Juwelier Martens ... ich kaufte ein Paar Ringe" — an einer schmalen kräftigen Hand blitzten vor Molls Augen bunte Steine — „da packte es mich wieder, und ich nahm das elende Ding da . . ." Sie brach ab, starrte hinaus: „Da! Himmel! Da sind sie." Ein Auto mit drei Männern sauste heran und hielt bei der Dame mit dem Dackel. „Ich bin verloren, wenn Sie mich nicht retten. Sie müssen mich retten! Ich und mein Vater werden es Ihnen ewig dankenw Sie fiel fast vor ihm nieder und rang flehend die Hände: „Netten Cie mich!" „Ja, aber wie? Ich kann Sie hier nicht verbergen. Man würde Sie gleich finden!" „So wie ich hier bin, kann ich nicht fort. Sie haben ge wiß ein Mädchen . . . Wenn ich von ihm die Sachen . . . Jede Minute ist kostbar!" Sie sah durch das Fenster und er bleichte. „Sie können im Nu meine Spur haben!" „Kommen Sie!" Moll eilte in die Küche, wo das Kleid der Äufwärterin hing. „Hier! Etwas anderes habe ich nicht!" „O, mein Retter!" Stürmisch, mit aufleuchtenden Augen drückte sie seine Hand. „Lasten Sie mich jetzt allein, damit ich mich umziehen kann!" Moll sah klopfenden Herzens hinaus. Die Drei hatten die Spur gefunden, deuteten auf fein Haus, kamen heran. Wenn sich das arme Kind nur retten konnte! Welch schreckliches Schicksal drohte sonst der unglücklichen Erni Ley! Wie sie ihn angesehen hatte! Ihr Name klang schon wie Musik. Spanischer Generalkonsul! Ewige Dankbarkeit! Moll sah schon sein Sprechzimmer bis zum Bersten voll Menschen. Ernt Ley, sein erster Patient. Ein leises Geräusch: da stand sie wieder, jetzt ein reizendes Dienstmädchen, kokett im schwarzen Kleid, mit weißer Schürze, weißem Häubchen, einen Korb in der Hand. Er war sprachlos vor Verwunderung. Die Verwandlung war fabelhaft. Ste lächelte geschmeichelt. „Mantel und Hut habe ich hinter den Kohlen versteckt. Kleid und Korb schick' ich gleich zurück. Herz lichsten Dank!" IV! 0 6 —.... .1 kaufen Lis sottr prslsvrsrl In euter yuslltüt in äer Fabrik» nlsttarlsK einer cker be- äeutenästen Lperislksbrik Oeutscdianäs äieser ^rt in ^Srds »travs 1 Leks Kslelrstr. ru günstigen LtdiunLsbe- ciinqunxen, mit 10 O/o Ü3Ü211 Larrsdlunx Komplette Lcbiakimmer, auch geteilt, V^okn- u. Speisezimmer, komplett« Kücken, Lisenbetten, Loks, Lksiselongues, polstersukisgen, LtskIäralUmstratzen, kkcierbetten usv. 6U81SV Sss, Ssrs Verssncl suck nscb susvärtst Katalog 701 gratis. Soeben eingetroffen: Blutfrischer Schellfisch, Kabliarr, Seelachs, Goldbarsch «. Fischfilet. Paul Matthes, MWdlW,Aue. Lelef»« ML. Henkel 5 §ekeuermittel GtMerLettyaver m 1-2000 NM bet 20°/„ Gewinnbeteiligung sofort gesucht. Angebote unter A. 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