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folge der westliche» Einstellung der zur Zeit makgebenden Kreise könnten alle jene Ueberlieferuiiaen vielleicht in Ver- aessenkeit aeraten. Die Beir-egung wird von« ltzhazi, dein Prä sidenten Mustapha Kemal, alif das wohlwollendste aefördert. Er zeigt damit, das, er die Hervorraaende Bedeut»»» nlttürki- ILen Wesens für den neuen Staat erkannt hat. Die aus erlesene Kunst der Innenausschmückung der alte» Moscheen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die vollendete türkische Kleinmaleri und Schönschreibekunst, die Innenarchitektur und reliaiösen Bauten aus der Zeit Sulimnns, Selims und Ach- mets werden der Vergesseüheit entrissen. Die kehlen drei oder vier Sultane batten für das Barock, den Stil Louis Philipps oder die früh - viktorianische Zeit geschwärmt und die Ueber- lieferung ihrer Ahnen vernachlässigt. Zahllose alttürkische Kunstwerke, insbesondere Bauten aus dem 16. Jahrhundert, von einem unersetzlichen Kunstwerk wurden damals zerstör«, um geschmacklosen Werken ganz unorientalischeu Stils, wie dem Aildiz-KioSk und dem Kiosk Abdul Aziz' in den Gärten des alten Serail Platz zu machen. Obwohl Konstantinopel sich in seinem Leben täalich mehr seinen westlichen Borbildern anpasst, ist sein Baustil, auch iu den neuen Vierteln im Herzei« von Stambnl, doch durchaus orientalisch. Er stutzt sich auf die älteste und reinste türkische Baukunst, die der Seldschucken, deren Prachtbauten noch in Kenia stehen und denen man daS älteste türkische Bauwerk in Konstantinopel verdankt, den Chinili Kiosk, der heute zu einem ottomanischen Kunstmuseum ausaebaut ist. Auch die Erbaltuna soustiaer türkischer Altertümer lässt man sich an- geleaen sei«, ohne dabei das Interesse an der früh-bhzantinischen Periode anszuschalten. Der Besuch der Museen hat bedeute»» zugenommen, seitdem man die Schätze des früheren Serail der Oeifentlichkeit zugänglich aemacht hat. Auch iverden aus- läüdisckn' Gelehrte, die Ausarabunaeu oder Studien machen wollen, aern aeseluni, und die allerdinas noch bescheidenen Einrichtungen der neuen Universität stehen ihnen zur Ver- füauna. Seitdem man das alte Seraskerat, das frühere Krieasministerium, In eine Stätte der Torschung und Gelehr- snntkeit nmaewairdelt hat, scheinen zahlreiche Vorurteile und .Hemmungen verschwunden zu sein. Angora ist heute die poli tische Hauptstadt einer Türkei, deren Bewohner Türken sind, nicht eines von einem Sultan rccsterten Gemisches von Türken, Griechen, Juden und Armeniern: Konstantinopel da- aeaen ailt ledialich als eine alte, ehrwürdiqe Stabt, welche niemals rein türkisch, zeitweise soaar griechisch war, und die der Sache der Kultur nm besten dient, wenn sie ihre alten Schätze einem neuen Geschlecht zur Berfüquna stellt. Ihre Kunstuierke sind jetzt allaemein zugänglich. ihre bisher ver borgenen kostbaren Handschriften können erforscht, ihre Ban- werte von Sachverständigen und Kunstkennern untersucht wer den. Solche Institute wie das schon genannte Mnseum otto- manischer Kunst, ein anderes, das altorientalische lasshrische, liethitische nsw.j Kunstwerke enthält, und eine Bibliothek alter Handschriften batte die Sultnnsherrschaft niemals hervor- oebrncht. Konstantinopel besitzt heute ein Schauspielhaus. Während früher nur Armenier und Griechen als Schauspieler auftraten, findet man heute nur Türken, vom Direktor und Spielleiter bis hinab zur lebten Ehorsänaerin. Die Leistun gen stehen auf einer anerkennenswerten Höhe, selbst an Ibsen und Shakespeare wagt man sich heran. — Alles dies hat «nit den sogenannten kleintüvkischen Bestrebungen nicht das Min deste zu tun: vielmehr ist es im Interesse der Erhaltung alt orientalischer Kulturerscheinnngen zu begrüben. Tantalusqualen. Die „amerikanische Legion" ist jetzt von ihrer Rundreise durch Ira nk re ich nach Hause zurückgekehrt, zum weitaus grössten Teile aber nicht mehr mit der gleichen überschäninen- den Begeisterung erfüllt, mit der sie seiner Zeit anszog. Denn die ehemaligen Bundesgenossen haben die wackeren „Kampfer für Recht und Gesittung" in einer Weise geschröpft, das« ihnen die Haare zu Berge standen und mancher sich zu vorzeitigem Abbruch der Reise entschlieken musste. Ein besonders trau riges Los erwartete einige hundert Legionäre, die kürzlich mit dem Dampfer „Pennland" nach Neuhork znrückkehrwn. Da man von anderen Reisen wusste, da» die Heimkehrenden ehe sie daheim wieder trocken gelegt werden, auf dem Schiffe noch einmal einen gehörigen Trunk zu tun Pflegen, halte die betreffende Gesellschaft dem Dampfer einen groben Vorrat an Wein, Bier usw. mitgegeben. Aber ach, was hnls dies den tapferen Kriegern: sie hatten ihr ganzes Geld bis auf einen winzigen Rest in den Händen ihrer französischen I-reunde und — Irenndinnen gelassen. Unglücklicherweise bekam der Hanptsteward von der Lage der Dinge Wind, sonst hätte man wohl, wie es sonst auf den Dampfern allgemein üblich ist, noch ab und zn etwas auf Gutschein entnehmen können, nm dann nm Ende der Reise dem Himmel die Begleichung der Rechnung zu überlassen. So aber prangte nm Eingang deS SpeisesnaleS und der Restanrntionsräume ein grobes Schild: „Getränke werden grundsätzlich nur gegen Barzahlung nbaegeben." Das war bitter, denn sür die meisten bedeutete dies, dab die heimische Trockenheit gewissermaben schon zehn Tane früher beginnen sollte, als man eigentlich erwartet hatte. In der Verzweiflung kam man auf den geradezu kom munistisch aumutende» Gedanken, alle irgendwie verfügbaren Barbestände zusauimenznwerfen und davon auf gemeinsame Rechnung den nötigen „Stoff" zu beschaffen, damit doch jeder wenigstens etwas bekäme. Doch auch dies scheiterte daran, dab die wenigen Begüterten sich für eine derartige Teilung bedankten, und mit Gewalt konnte man doch einen derartigen Kommunismus auf einem amerikanischen Schiff nicht in die PrariS umsetzen. — So musste man mit dem Bewusstsein, Hunderte von Hektolitern der kostbarsten „geistigen" Schätze au Bord zu haben, mit trockener Kehle den heimischen Pena ten znstrebeu. - Die Ironie des Schicksals wollte es übri gens, dab auf dem gleichen Dampfer zuvor 1200 Legionäre noch Europa gefahren waren, die, im Besitze einens geübten Durstes und wohlgefüllter Börse, schon am vierten Tage der Reise mit den Alkoholvorräten des Schiffes restlos ausräum- len. vbm hl man in Vorausahnung der Dinge diese Vorräte dreimal so grob genommen hatte wie bei gewöhnlichen Jährten. Auch sonst gelten Amerikaner heutzutage als be liebteste Schifssgäste: denn sobald sie — gleichgültig ob Män ner oder Tranen - ihr angeblich „trockenes" Land verlassen haben, beginnt eine allgemeine Kneiperei, die wohl am deutlichsten bekundet, was man von den Lobeshymnen ge wisser Abstinenten zn halten hat. «ms N>r Nu»« I*rnspr«ch Lelegram« Nr. MoL arbeitende tag der b der Masse die rteseni gön: Arl Hunderte schmucke 2 und Stitm schen Kost: Rot der s die in ga: el? Klbend auch! sämt amtlichen Jliuminat hell glühe: Aufrufen gterung, c wird nicht über die t allem der lichkeiten! Das Partei des Neuaufnal erleichtern bei Erst) eit sch ast im c Jntelligen. nähme sol sich in Bc Itchen Org haben.