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Nr. >66. Auer Lagrblatt und «uzet«" für da» Kczgrbtrge. Dlentztag, den 1K. NovrmLr, 1927. s von aus der der Wer? beruhte auf militärischen Erfolgen. Er Soldatenköniqtum. Kriegerische Mißerfolge Spftem vernichten, der von ihm bekämpften .. Siege verhelfen. England hätte uns weder femals anneariffen noch einen feindlichen Usberfall unterstützt. ES Üra: hi uns als Gogen- aowtcht aeaen Rustland und Frankreich. Niemals aber hätte es eine Niederlage Frankreichs zugelassen. Die Wurzeln der Katastrophe waren: staatsmännische Un fähigkeit, die Autokratie, der Militarismus als Staat im Staate, die Verherrlichung des Krieges seit Bismarck und die Allianz mit Oesterreich. Man könnte auch noch hinzufügen: Herr von Holstein. Nicht ob man das serbische Ultimatum gekannt hat, ist die entscheidende Frage, sondern ob man gemuht und ge billigt hat, dah es auf Ablehnung berechnet warl Le auf dem und übe Wenn wir fortfuhren, uns völlig mit Oesterreich-Ungarn und mit der Türkei zu identifizieren und alle anderen Grost- mächte zu brüskieren, so war der Weltkrieg früher oder später unvermeidlich. i ml i i Wir haben die russisch-französische Allianz gemacht, ebenso auch die rnssisch-savanische und russisch-englische Verständigung: durch Verarämung aller Beteiligten. Mi bat sich durch ei Komvon Er bat gebrauch Die Entente war unser Werk, eine auf gegenseitige Ver sicheruna gegen Kriegsgefahr beruhende Genossenschaft. Unsere auswärtige Politik wurde abwechselnd von Patho logischen und von önologischen *) Köpfen geleitet. Eh härtst bi durch di Stock be der vevl mann w Weder Bündnisse noch Kriege brauchten wir, sondern Verträge, die uns und andere'vor Angriffen schützten. Niemand wollte uns bekriegen, nur erregten wir überall das gleiche Misstrauen. L geriet Person einen abgab, Lokal, Kinder weiter« dem si> der sch' lis v° Auci lich. Se gewesen, nen. Fi Der Gel Besänge: rufen, ui den sei. Ihr keilen, fr KlemenS wurde fi So alles im kein Kini kräftiger am Vak Lotte Ml nur verz die Züae da ganz Züg doch ein! Ein« Vorhäng Kinderar Tischdecke bete alle- ..Lai Die lief um der Deck« muhte, iü .Se Vor Hafen V artiges! der dein Murmel chen aibg reaelrech kung en bemerkte Simmel Bismarcks befestigte das muhten dieses Demokratie zum S Um England zu verstimmen, bauten wir eine völlig zweck lose Riesenflotte: damit die Franzosen sa nicht einschliefen und die Revanche vergasten, beunruhigten wir sie gelegentlich durch Kriegsdrohungen und Säbelgcrassel und suchten mi ihnen Streit in Marokko (obwohl DelcassL zu einem Ent- aeaenkommen bereit war): um schließlich uns Rustland zu ent fremden und es den Franzosen, Japanern und Engländern »u nähern, unterstützten wir Austromagparen und Osmanen und demütigten Rustland in der bosnischen und in der alba nischen Frage. Smlrnoss feines Amtes enthoben. Moskau, 13. Nov. Wie ,HSwestija" meldet, hat Präsidium des Zentralexekutivikomiteetz beschlossen, Volkskommissar für das Post- und Telegraphen- Aufw« fendin Mtnte Ein« »u «el Veglel braun ltzet. mittel, ter sei ben." Wir konnten längst zur einjährigen Dienstzeit für alle und zu Rüstungsbeschränkungen übergehen wenn wir niit Rustland aut standen und der Politik der „ pcuczerten Faust" und der .schimmernden Wehr" entsagten. Mexiko, 14. Nov. Ale der ehemalige Staats präsident Obregon sich, in einem Kraftwagen nach der Stterkampfarena begab, wurde eine Bombe gegen ihn geschleudert. Tie Scheibe des WindfängerS wurde zer trümmert und die Glassplittcr verletzten den Präsi denten an der Hand. Tie Begleiter Obregons, die in einem zweiten Wagen folgten, gaben auf zwei Per sonen, die die Bombe geworfen haben sollen, Schüsse Vie sozial-emokratische Wahlparole. Berlin, 13. Nov. Im „Vorwärts" schließt Retchstagsabgeordneter Breitscheid die sozialdemo kratische Werbewoche mit einem wahlprogrammatischen Leitartikel. Die Sozialdemokratie strebe nach der Macht im Staate, wolle sie aber auf dem Wege der Demokratie erreichen. Ta man selbst in den Reihen der Koali tion nur noch mit wenigen Monaten Weiterexistenz für diese Regierung und diesen Reichstag rechne, sei die nächste große Aufgabe die Erneuerung des Parlaments. Tie Sozialdemokratie, deren selbstverständliche Parole der Sozialismus ist, wolle die republikanische Staats form verteidigen sowohl gegen Angriffe von bewaff neter Hand wie auch gegen die systematischen Unter höhlungen, "die die Rechte betreibe. Aus dem inner politischen Teil des sozialdemokratischen Programmes, das die bekannten sozialpolitischen Forderungen um faßt, hebt Breitscheid hervor, datz das nächste Ziel des Sozialismus die EtnhettSrepnblt? sei. Was die aus wärtige Politik anlangt, so sei die Partei im großen und ganzen mit den Bemühungen der gegenwärtigen Negierung einverstanden. Hier aber gelte es, hie Hem mungen zu überwinden, die bis jetzt die Anwesenheit der Teutschnationalen tm.Kabinett bereitet hätten. ab und verwundeten sie. »in« dritte Person wurde verhaftet. Obregon dlieb vollkommen gelassen, setzte seine Fahrt nach de, Arena fort und wohnte dem Stier» kampf bis zu Ende bei. Ali» Präsident Talle», der ebenfalls in der Arena anwesend war, von dem Awb» schenfall erfuhr, sprach ?r Obregon seine Glückwünsche aus. Eröffnung -es vnterir-ischen verkehrstunnels Neupork-Neujerfep. Neuhork, 12. Nov. Der Verkehrstunnel, der unter dem Hudson-Fluß, hindurch Neuyork mit Neu- Jersey verbindet, wurde heute unter großen Feierlich keiten mit militärischen und anderen Paraden eröffnet. datz di» Ntichsregirmng vor d»m 1. April 1929 prüfen soll, ob und inwieweit «in Fortbestehen der Entschuldungsstruer üb»r diesen Zeitpunkt hinaus erforderlich ist- Uebrr den Ausgleich von Härten sollen die Durchführungsbestimmungen die erforderlichen Vorschriften bringen, jedoch wird mit dem in einigen Ländem durchge- führten Grundsatz gebrochen, daß in der Person des Mieter» begründete Umstände Erlaß oder Ermäßigung bedingen können. Hierdurch bekommt di« Steuer noch stärker den Charakter einer Objektsteuer des Hausbesitzes. Die kurz gekennzeichnete Struktur de» Gesetzes zeigt, daß es zweifellos manche Vorteile gegenüber der jetzigen Haus- ztnssteurr aufweist, daß es aber eine zunächst mit 1^/, Milliarden sich auswirkende Belastung des städtischen Haus besitzer bringt. Wenn man glaubte, dem Hausbesitz eine solche Belastung neben den übrigen ihn treffenden Steuern zumuten zu können, so hät»-> es eines so komplizierten Ge- bäudrs nicht bedurft, dann hätte man es einfacher gehabt, wenn man für - städtischen und ländlichen Grundbesitz eine Sondersteuer vom tatsächlichen Mietertrag oder bei Selbst benutzung vom geschätzten Mietbetrag erhoben hätte. Das Schicksal des Gesetzes läßt sich zur Zeit auch nicht im ent ferntesten übersehen, wohl aber läßt sich das eine sagen, dah mit der Annahme des Gesetze« «ine sozial und wirtschaftlich gerechte Ordnung der Mealbesteuerung des Hauvbrsitzee nicht erreicht sein würde. Der letzt« Lntscheidnngskampf wird beim endgültigen Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Ge- metnden zu führen sein, dessen endlich« Durchführung «in Lrbensgebot sowohl für die drei Körperschaften de« öffent- ltchen Gemeinschaftsleben», wie für die deutsche Wirtschaft ist. Auch der Hauebesttz wird sich gegen eine angemessene Heran ziehung zu den Steuerlasten nicht wehren können, aber er wird mit Recht ein sozial gerechtes, wirtschaftlich erträgliches und ausgeglichenes Realsteuersystem verlangen. unglür von N Verlor O-'rze.l der, Ü> gnsasst «tr» R« fchlechtskrankheiten bekanntlich eine Reichszählung Geschlechtskranken in Deutschland angeordnet. Die ge samte sächsische Aerzteschaft hat beschlossen, diese aus freiwilliger Mehrarbeit beruhende Forderung der NctchsministeriumS solange abzulehnen, bis die sächsi sche Negierung si.h zur Aufhebung des noch bestehenden Abgabenzwan^'- von der ärztlichen Gebührenordnung bercttsindet, die tm übrigen Deutschland (in Preußen bereits seit dem 1. Januar 1927) schon längst aufge hoben ist und lediglich! der sächsischen Aerzteschaft zur Zeit noch aufgezwungen ist. Wie hierzu von anderer Seite verlautet, hat da» ReichSmintsterium des Innern, das auf die Reichs zählung natürlich den größten Wert legt, bei der säch sischen Regierung Vorstellungen erhoben mit dem Er suchen, zu der Forderung der sächsischen Aerzte aus Aus hebung des Gebührenabgabezwange» erneut Stellung zu nehmen. Tie sächsische Regierung hat sich! entschlos sen, dem Wunsche Rechnung zu tragen und aus den 14. November eine Sitzung des Gesamtmtnisterium« einbe- rusen, die sich erneut mit dieser Frage beschäftigen wird. Im Interesse des allgemeinen ^Wohles ist zu erwarten, datz, auch die sächsischen Aerzte durch Erfül lung ihres Wunsche» in die Lage vev.' i-t werden, sich L» drA Kr^hSLählung zu beteilig»". kleine Meldungen. München, 13. Nov. In Bayern wurde heute der Volkstrauertag zum Gedächtnis der im Weltkriege Gefallenen begangen. Stuttgart, 13. Nov. Heute sand hier Anlaß der Hauptversammlung der Notgemetnschaft deutsHen Wissenschaft eine Kundgebung statt, bei hervorragende Redner mttwirkten. Bombay, 14. Nov. Aus den Gouverneur Bombay wurde ein Anschlag entdeckt; wettere sollen aeplant fein. Auf äem Meg zum Mgrunä." Fürst Lichnowstys Aphorismen. Der frühere Botschafter in London, Fürst LIchnowskp, veröffentlicht unter dem Titel „Auf dem Wege zum Abarund" seine Erinnerunacn, sowie vor allem die Berichte, die er als deutscher Botschafter in London nach Berlin geristtet hat. Dem ersten Band, der in nächster Zeit von dem Verlag Carl Reiß ner in Dresden herausaegsben wird, entnehmen wir einige politische Aphorismen, die er kurz nach dem Zusammenbruch 1918 verfaßt bat: Ein Staatswesen, das der Militarismus beherrscht, iß nicht nur für seine Nachbarn, sondern auch für das eigene Volk eine Gefahr. Die militärischen Gesichtspunkte verdrängen allmählich alle anderen. Vie Madien zur Angestellten- Versickerung. Berlin, 13. Nov. Unter stärkster Beteiligung wurde heute in Berlin zur Angestelltenversicherung ge wählt. Gegenüber 1922, wo nur 5^000 Stimmen ab gegeben wurden, zählte man heute 138 985 Stimmen. Diese ganz^ unerwartet starke Wahlbeteiligung hat piep fach zu großen technischen Schwierigkeiten geführt; u, a. stellte sich vielfach heraus, daß, die bis 3 Uhr befri stete Wahlzeit nicht ausreichte oder die Wahlumschläge nicht zureichten, so daß viele Wähler unter Protest die Wahlstätte verließen, da sie unabgefertigt blieben. Die Auszählung der auf 13 Wahllisten verteilten Stim men findet erst in den nächsten Tagen statt. Wie in Berlin, war auch im übrigen Reich die Wahlbeteiligung stark, so wurden in München 17 000 Wähler gegenüber 9600 bet der letzten Wahl gezählt, in Hamburg, wo auch noch morgen gewählt wird, wurden heute schon 27 600 Stimmen gegen 11 400 bei der vorigen Wahl abgege ben, in Guben wurden 1164, in Kottbus 1884 Stim men abgegeben. Wie ein Montagsblatt meldet, weist das Berliner Hauptwahlamt darauf hin, datz die Betei ligung an der Wahl vorher nicht zu übersehen gewesen wäre. Sollten in einzelnen Bezirken Proteste gegen die Gültigkeit der Wahl erhoben werden, die sich auf die Tatsache berufen, datz wegen mangelnder Wahlum schläge ein Teil der Wähler nicht mehr zur Wahl zu gelassen werden konnte, so seien diese Proteste beroch? tigt. DK sächflsihe flerztesthaft gegen öie Regierung. Das NetchSministertum de» Innern hat zur Aus führung des neuen Gesetzes zur Bekämpfung der Ge- -' » —----- DerReickskrmzler uncl Stresemann in Men. Berlin, 18. Nov. Reichskanzler Dr. Marx hat sich heute abend 18.48 Uhr in Begleitung von Staats sekretär Tr. Pünder und NetchSpressechef, Ministerial direktor Tr. Zechltn nach Wien begeben. Der Mnister des Aeutzeren Dr. Stresemann wird mit den Herren seiner Begleitung in Leipzig den Zng besteigen. Wien, 14. Nov. Heute vormittag stud Reichs kanzler Tr. Marx und Retchöautzenmintster Dr. Gtrese- mann mit Begleitung mit dem Zug um 9.45 Uhr auf dem Westbahnhvf eingetroffen. Znr Begrüßung hatten sich der Bundeskanzler Dr. Seipel, Polizeipräsident und Bundeskanzler a. D. Schober und andere Herren einglfunden. Beim Besteigen der Automobile wurden die deutschen Minister von dem versamutclten zahlrei chen Publikum mit Hochrufen begrüßt. D Reichskanzler Dr. Marx und ReichSmintster Dr. Stresemann statteten alöbald nach ihrer Ankunft dem Bundeskanzler Tr. Seipel einen Besuch ab. Die Her ren blieben in einer längeren Aussprache beisammen. Tie Aussprache wird nachmittags fortgesetzt. Mittags empfing Bundespräsident Haintsch Reichskanzler Tr. Marx und Tr. Stresemann, mit denen er in längerer freundschaftlicher Aussprache verweilte. An den Emp- pfang schloß, sich ein vom Bundespräsidenten zu Ehren des Reichskanzlers Tr. Marx und des RetchSmtnisterS Tr. Stresemann gegebenes Frühstück. Attentat auf den ehemaligen SlaatsprWenten von Mexiko Die Bombe ohne Schaden anzurichten geplatzt. Flugzeug D 1220 nicht mehr verwenäungssähig. Mißglückter Start -es heinkel-^lirgzeuges x> 1220. Horta, 13. Nov. Da» Hetlckr^' ^eug D 1220 ist heute früh 5.30 Uhr mitteleuropäischer Zett gestartet. Es überschlug sich, muhte wieder etngesthleppt und 4m Hufen an der Boje festgemacht werden. Die Besatzung ist unverletzt. > > Berlin, 14. Nov. Wie von den Heinkel-Flug- zeugwerken mitgeteilt wird, find die Beschädigungen des verunglückten Flugzeuge» D 1220 sa schwer, datz dumlt gerechnet werden mutz, datz datz Flugzeug nicht mehr verwendungSfähtg ist. Englische Ehrung -eutscher krkgsgafallener. London, 18. Nov. An den Gräbern der deut schen Soldaten auf dem Lodge-Hill-Friedhofe in Bir mingham wurde heute von einer KrlegSwaise ein Kranz ntede'gelegt, dessen Schleife die Widmung trägt „von früheren Feinden und englischen Kindern". Eine Kin der, und Krtegstcilnehmerprozession bewegte sich zum Friedhof, um dort an den Soldatengräbern Kränze ntederzulegen. > ' da» den wesen, Smtrnoss, seines Amtes zu entheben. Mit der Leitung des Volkskommissariats wurde vorläufig Lju« bowitsch beauftragt. Vor Note Sanner-Gr-en für Klara Zetkin un- Max Hölz. Moskau, 13. Nov. Durch einen Besch! de» Re volutionären Kriegsrates ist Klara Zetkin, Max Hölz, Andre Marty, Jacques Sadoul, Bela Khun, Changkuo- tao und Stanislaus.Lanzuzki der Rote Bannerorden verliehen worden. Unfall eines französischen deckojfiziers. Koblenz, 14. Nov. In der Nacht zum Sonn abend tat der Führer der Interalliierten Rhetnschiff- sahrtskommission des beschlagnahmten Dampfers Rhein strom von der französischen Rheinmarine, als er sich an Teck des am Kciiserdenkmal liegenden TamPfer» bo- geben wollte, einen.Fehltritt und ertrank. ' Wieöer ein schaühofter italienischer Dampfer. Rom, 13. Nov. „Messaggcro" meldet auS Genua, datz der große Passagicrdampser „Duilio" der Navigw- zionc Generale, der gestern nach Neuyork in See stechen sollte, vom Hasenkommandanten den Befehl erhielt, die Ausreise auszugeben und in Dock zu gehen, weil die mit der Untersuchung des Schiffes beauftragte Kom mission einen Schaden fcstgestellt hatte. Tie Passagiere, die schon mit ihrem Gepäck aus die Einschiffung war teten, mutzten in ihre Hotels zurückkehren. Der neue Völkerbund wird «in Gtaatenbund sein, eine internationale Organisation mit Zwangsmaßnahmen geaen den einzelnen. In feder Gesellschaft gibt es einen Vor- sik. eine Leitung. Sie wird den Analo-Amerikanern zufallcn. Wir werden unter anglo-rmerikanische Aussicht gestellt. ») Oluo» (griechisch) — Wein.