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Die zweite Störung trat dann durch «ine GleiSsenkung ein, die durch das Befahren der Baustelle mit einer schweren GüterzugSlokomotive entsto den war. Trotz angestrengtester Arbeit war die Behebung des Schadens nicht schneller möglich. Die Verkehrsstörung erregte unter den Reisenden begreiflichen Unwillen. Schuld ist jedoch niemandem zuizusch-hebenj. "Brückenbau erfordert -seit und außerordentliche Vorsicht, ein kleiner Fehler kann groß« Opfer an Menschenleben zur Folge haben. Schwarzenberg. Feueralarm. In der vergange nen Nacht gegen 2 Uhr ertöme Feueralarm. Dadurch, daß keine rechtzeitig« Meldung an berufener Stelle vorlag, konnte der Brandherd nicht gleich festgestell werden. Das Gerücht, es brenne in der Beese-Fabrik, schien sich nicht zu bewahr, beiten, da man am Fabrikgebäude nirgends Feuer entdeckte, sodaß sogar ein Teil -der Wehren nach Sachsenfeld abrückte. In Wirklichkeit brannte eS in einem der oberen Lagerräume, die am Fuße deS Ottensteins liegen und zur Beese-Fabrik gehören. Der Brand, dessen Entstehen noch völlig unaufgeklärt ist, wurde rechtzeitig von Nachtdienst tuenden Volizeibeamten entdeckt, sodaß nur ein Teil der Wehren in Dtigkeit zu treten brauchte und der Brand in seinen Anfängen erstickt werden konnte. Also rechtzeitige und sachdienliche Meldungen an die betreffenden Stellen der Wehren! Schwarzenberg. Militärkonzert. Das letzte Mili- tärkonzert im Ratskeller war leidlich aut besucht trotz de^ schlechten Wetters. Musikmeister Waldau aus Dresden war mit seinem Trompcterkorps des Art.-Regts. (Dresden) zu Gaste. Er war uns von früher her bestens bekannt. Wir wissen, wie er den Stab führt und wie er Programme zusam menstellt. Er hatte viel aus Opern herangezogen. Das war eine wertvolle Bereicherung zu den altbekannten, aber auch altbewährten Marschweisen. Im zweiten Teile herrschte die leichte Muse: Tanz und Operette, zwar nicht die klassische, aber auch nicht die übermoderne. Dieses Mal fehlte das Popourri. Wir freuen uns darüber, daß es auch ohne diesen oft recht be-- langlosen „Mischmasch" geht. Zum Schlüsse gabs tanzfreudige Gemüter und Glieder. Waldau wurde mit reichem Beifall belohnt. Wir erhoffen, nicht zuletzt die Jugend, baldiges Wiedersehen. Pöhla. Gemeindeverordnetensitzung. Wegen Dek- kung fälliger Forderungen in Höhe von 8600 Mark soll in nächster Sitzung Beschluß gefaßt werden. Das Gesuch des Gaslhofsbesitzers M. Gehlert betr Konzessionserweiterung be fürwortet man. Aus Gesundheitsrücksichten schied Kurt Päßler aus dem Kollegium aus Sein Nachfolger ist Mar Keller. Die Mieten in sämtlichen Gemeindegebäuden sollen einer Nach prüfung unterzogen werden. Die Kosten für Beseitigung der Mängel an der neuen Dampfheizungsanlag« werden von der einbehaltenen Sicherheitssumme abgezogen. Einem Drund- stücksverkauf stimmte die Amtshauptmannschaft unter der Be dingung zu, das der Erlös zum Erwerb eines anderen benutzt wird. Ein vorgelegter Plan, der eine Autoverbindung zwischen Schwarzenberg und Oberrittersgrün vorsteht, wurde mit viel Beifall angenommen, da der Bahnanschluß in Grünstädtel in Richtung Rittersgrün besonders nachmittags ungünstig ist. Mit einer Erhöhung der Gebühren für Schornsteinfeger von 16 auf 20 Pfennige war man einverstanden. Auerbach i. E. 40 Personen an Fleischver« aiftuna erkrankt. Nach dem Genuß von Wiegebraten und Kartoffelsalat in der Fabrikkantine der Strumpffabrik von R. Wieland bet Auerbach i. Erzgeb. erkrankten von 180 Arbeitern und Arbeiterinnen ca. 40. Es stellten sich bei den betreffenden Personen Erbrechen und Darmerkrankunaen leichterer Natur ein. Vom Bezirksarzt ist eine eingehende Untersuchung eingeleitet worden, deren Ergebnis erst abge. wartet werden muß. Nach eingezogenen Erkundigungen sollen bis erkrankten Arbeiter und Arbeiterinnen wieder arbeits fähig sein. für meinen lieben Pflegesohn," und daneben lag ein offenes Schreiben, ebenfalls an ihn adressiert. Ulrichs Hände zitterten leise, als er jetzll die vergilbten Blätter des Tagebuchs berührte; tiefer neigte sich das stolze Haupt, und seine Lippen streiften mit wehmutsvollem Kuß die feine, zierliche Schrift, welch« die Seiten in engen Reihen bedeckte. Dann nahm er Hellmms Brief zur Hand und begann zu lesen: »Mein teuerer Sohn! Die Tage verstreichen und Du kommst nicht. Eine große Angst wächst plötzlich in meinem Herzen riesengroß empor, daß es mir nicht mehr vergönnt sein wird, noch einmal in Dein liebes Angesicht zu schauen, ehe meine müden Augen sich für immer schließen. Aber noch eine schwere Sorge belastet meine Seele und macht mir das Abschiednehmen schwer. Tat ich damals recht daran, Deine Werbung um RitaS Hand anzunehmen? Viel leicht bist Du anderen Sinnes geworden in den langen Jahren, vielleicht auch hat sich dein Herz — für ein anderes Weib entschieden! O Ulrich, ich will ja nur Dein Bestes, ich versprach es Deiner sterbenden Mutter, über Dein Glück zu wachen. Ich habe mich redlich bemüht, mein Wort einzulösen, und ich will meinem Versprechen treu bleiben — Lis über das Grab hinaus. Ist dem so, wie ich vermute, dann bist Du frei! ganz frei! Sein« Feste! der Dankbarkeit, keine Rücksicht auf mich soll Dich binden! Rita ahnt und weiß noch nichts, sie sieht in Dir nur den Pflegebruder. Ich wollte ihr den schönsten Augenblick im Leben der Jungfrau nM verkürzen, daher schwieg ich. Rita ist rein und unschuldig wie eine Blume, in ihrem iungen, unberührten Herzen lebt nur das Bild des teuren Iugendqefährten, kein anderer Mann ist in ihren Lebens kreis getrö.en. — Dir sollte es Vorbehalten bleiben, ihr schlummerndes Herz zu wecken. Meine Kraft verläßt mich, darum lebe wohl, lebe wohl! Und wie Deine Entscheidung auch fallen mag, mein Sohn, verlaß — meine Rita nicht! Beiliegend findest Du ein teure» Bermüchtni» Deiner Buchholz. Einbruch. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag wurde im Hause Friedrichstraße 10 bet der Firma Buschbeck u. Co. eingebrochen. Es wurden 20 Damen taschen und eine Geldkassette mit Wechselgeld entwendet. Anuabrrg. Flug tag. Der Flugtaa, der infolge der Ungunst der Witterung verschoben werden mußte, wird bestimmt am Sonntag, den 16. Oktober mit allen leinen be reits schon bekanntaeaebenen Veranstaltungen abgehalten werden. Reichenbach. 178 Erkrankungen an Fleisch vergiftung. Wie amtlich gemeldet wird, haben sich die Erkrankungen infolge des Genusses von rohem Pferdefleisch, die erst einen kleineren Kreis von Personen betroffen hatten, in großem Umfange vermehrt. Es sind jetzt 178 Personen erkrankt. Ein Fall ist tödlich verlaufen. Die meisten Erkrank ten befinden sich auf dem Wege der Besserung. Den Srüdern lm bedrohten 1.rmd mitMlend Herr und offne l-lond! Spendet kür die deutschen Sckulen lm Nuslsndl Rlederhatzla«. Das verhängnisvolle Ballspiel. Ein tiefbedauerltcher Unfall ereignete sich am Sonnabend auf der hiesigen Hauptstraße, indem der im sechsten Lebensjahre stehende Heinz Nürnberger, während er auf der Straße spielte und seinem Ball nachlief, von einem Zwickauer Personenauto über fahren wurde. Das unglückliche Kind verstarb auf dem Transport nach dem Zwickauer Kreiskrankenstift. Den Führer des Autos soll keine Schuld an dem Unglücksfall treffen. Zwickau. Robert Schumanns Tochter in Zwickau. Die Schumanngesellschaft teilt mit, daß zu der diesjährigen Tagung am 22. Oktober, welche mit der Wieder eröffnung des Schumann-Museums zusammenfällt, auch die greise Tochter Robert Schumanns Eugenie von Interlaken zur Teilnahme an der Tagung eintreffen wird. Oschatz. Der deutschnationale Landes- Parteitag in Oschatz- Die deutschnationale Volks partei Westsachsens hielt im Landbundhaus in Oschatz ihren Landesparteitag ab. Leisnig. Ein Sägewerk niedergebrannt. Freitag morgen in der dritten Stunde brannte das der Bau firma Schurich gehörende Sägewerk bis auf die Umfassungs mauern nieder. Die Feuerwehr, die mit sieben Schlauch leitungen den Brand bekämpfte, muhte sich darauf be schränken, die angrenzenden Gebäude und Holzvorräte zu- fchützen- Einige Feuerwehrleute erlitten bei der Bekämpfung des Brandes Verletzungen und muhten die Hilfe der frei willigen Sanitätskolonne in Anspruch nehmen. Flöha. Vom Tode durch seine Arbettskameraden gerettet. Ein Bahnarbeiter aus Flöha, der an der Strecke Dresden-Chemnitz am Gleisbau beschäftigt war, wurde plötzlich von Krämpfen befallen- Kurz bevor ein Güterzug die Strecke passierte, wurde der Erkrankte durch schnelles mutiges Hinzu springen zwei seiner Arbeitskollegen vom Tode gerettet. Lunzenau. Ein tödlich verlaufener Fall spinaler Kinderlähmung. Das in Schlaisdorf bei Lunzenau an spinaler Kinderlähmung erkrankte 15 Jahre alte Kind eines Wirtschaftsbesttzers ist im Chemnitzer Kran kenhaus verstorben. Weiterhin wurde ein 9 Iahte altes Mäd chen aus Arnsdorf ins Chemnitzer Krankenhaus übergeführt, da spinale Lähmungserscheinungen an ihm festgestellt wurden. Tiresde«. Besuch des ReichSin nenmtnt- sterS. ReichSmintster Dr. von Keudell empfing am ! Freitag nachmittag die Vertreter der im Landesverband der christlichen Elternvereine Sachsens organisierten Mutter, welches mir gehörte; nun soll es Dein sein. Wer hätte wohl ein größeres Anrecht daran, als der Sohn der Ent schlafenen, die mir das Teuerste und Liebste »war, was die Erde für mich' barg, und mit der ich nun bald vereint sein werde für alle Ewigkeit. Lellmut." Ulrich senkte erschüttert das Haupt auf die verschlungenen Hände. Nagende Reue und heiße Scham wallten in seinem Herzen auf. O, wenn Hellnrut noch lebte, er würbe hin knien vor dem Edlen und flehen: vergib mir Verblendetem, daß ich an Dir zweifeln konnte! Und doch brach durch seine übermächtige Beweauna das blendende, überschwengliche Glücksgefühl, er war frei, ganz frei! Herta war sein, vor ihm laa ein Leben voll sonnigen Glanzes, voll Liebe und Glück! Äin Blick fiel auf Rita. Mit welchem Ausdruck namenlosen Wehs, herzerschüt ternden Schwerzes sahen die großen Kinderaugen in die Feme. Tiefes Mitleid mit der Verlassenen flutete urplötzlich durch sein Herz, es drängte ihn unwiderstehlich zu ihr hin, sie an sein Herz zu nehmen, ihr zu sagen: hier ttt fortan dein Platz, hi«L ruhe aus von allem Leid. Nein, nein, er konnte es nicht! Hertas Bild tauch.« plötzlich wieder auf mit zauberischer Macht und die weiche Regung verschwand, so schnell wie sie gekommen. Ictzc nahm er die Tagebuchblätter zur Hand. In scheuer Andacht löste er das blaue, verblaßte Seidenband, welches dieselben umschloß. Bald umkpann ihn der Zauber weiblicher Hoheit, jung, fräulicher, reiner Liebe, der alle dies« Aufzeichnungen durck> wehte. Ja, das war daS echte Hohelied der Liebe, die alles duldet, alles erhrägt, die nie versiegt, ob sie auch tausendfach leiden nniß. Und alle diese Ergüsse waren an Sellmut gerichtet. O, dreifach, beneidenswerter Mann, der so geliebt wurde. Und doch durften diese beiden Menschen sich nicht angehören. sie Hatten dem starren Gebote der Pflicht gehorcht und einander entsagt. Und er? Todmüde lehnte er sich in dem Sessel zurück! und hielt still« GintHr mit sich selbst. christlichen Elternschaft unter Führung von Oberlande«, gerichttrat Dr. Hering. Der Minister gewährte.der Deputation eine längere Unterredung. — Der Reichs minister hat dem Ministerpräsidenten mtt Freitag nach« mittag seinen Besuch abgestattet. Zittau. Die MililärveretnSsahne gestoh len. Der Bezirk Zittau des Sächsischen Militärvereins- bundeS gibt nachträglich folgendes bekannt. Den zahlreichen Neberfällen linkSradtkaler Elemente auf die Festteilnehmev während der tzindenburgtage in Berlin ist auch die Fahne des sächsischen MilitärvereinS „Kameradschaft" Zittau zum Opfer gefallen. Der Fahnenträger wurde am 1. Oktober 10 Uhr abends auf dem Lausitzer Platz am Görlitzer Bahnhof in Berlin, als er sich mit dem Fahnenpakete — die Fahne war nicht entrollt — zur Straßenbahn begab, um nach seinem Quartier zu fahren,, von etwa 80 bis 40 Kommunisten hinter rücks überfallen und durch Schläge mit einem scharfen Instrument auf den Kopf verletzt. Nack) heftiger Gegenwehr wurde ihm die Fahne entrissen und von den Angreifern ver- schleppt. Amtliche Anzeigen. AubttLuinvfeier der Pestalozzischule. Donnerstag, den IS. Oktober 1927 feiert die Pestalozzi- (frühere 1. Büraer->Schule ihr 2bjährigeS Bestehen. Zu die ser Feier werden alle ehemaligen Schüler und Schülerinnen, die Eltern, die Behörden und alle Gönner und Freunde der Schule herzlichst eingeladen. Fe stordnuna: 8 Ubr AuSmarsch nach dem Sportplatz am BrünnlaSgut. 9 Ubr Turnerische Vorführungen und Spiele. 19 Uhr Festfeier im Schulfaal: Klavievvortrag, Ansprache des Schulleiters, Aufführuna des CH 'rwerkes Schnee wittchen von Karl Reinicke mit Lichtbildern. Aue, den 9. Oktober 1927. Das Lehrerkollegium der Pestalozzischule. Dir. Dietzel. Ge«»erbeschule Aue i. Erzgeb. Die Einweihuna des Gebäudes der Verbandsgewerbeschule an der Metzschstraße findet Mit.woch. den 12. Oktober, mittag 12,39 Uhr statt. Die für Montag, den 10. Oktober, bestellten Schüler kom men demnach am Mittwoch 1412 Uhr in die ne^ie Schule. Mittwoch, den 12. OL.br., abends >46 Uhr Stellen zum Fackel- zua in der alten Schule. Daselbst Ausgabe der Fackeln. Am Fackelzug nehmen alle Schüler teil. Der Unterricht beginnt am 13. Oktober, früh 7 Uhr lSin- denburgfeiev). Die Direktion «nd di« Lehrerschaft. Bang, Direktor. Schneeberg. Arbeitnehmer-NachWeise. Zur Feststellung des BeteiligungSverhültnisses der A"- beiterwohnsitzgemeinden an der Gewerbesteuer werden alle Arbeitgeber hierdurch aufgefordert, bis zum 17. Oktober 1S27 Nachweisungen über die am 10. Oktober 1927 in ihrem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, soweit diese nicht in Schneeberg wohnen, einzureichen. Die Nachweisungen sind nach Wohn orten getrennt aufzustellen und müssen Name, Vorname, Stand, Wohnort und Wohnung der Arbeitnehmer enthalten. Aufzunehmen sind auch solche Arbeitnehmer, die am Stichtag keinen Lohn bezogen haben. Gleichzeitig ist zahlenmäßig anumeben, wieviel Arbeit nehmer am 10. Oktober 1927 insgesamt beschäftigt worden sind. Schneeberg, den 6. Oktober 1927. Der Stadttat — Steueramt. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Fritz DebuS. Druck u. Verl. Auer Druck- u. Verlagsgesellsch. m. b. H., Aue Endlich! fuhr er sich mit der Hand über dis heiße Stirn und laS weiter; da kam er an eine Stelle, darin hieß; eS: „Ich fühle, ich werde das unermeßliche Glück nicht mehr erleben, mit ihm vereint zu sein; aber kann der Tod uns wirklich trennen? Unsere Seelen sind ein» — es ist nur ein Abschied für kurze Zeit, da droben über den Sternen werden wir uns zu heiligerem Leben zw- sammenftnden. Mein lieber, kleiner Ulrich, mein süßer, wilder Junge, daß ich dich! verlassen muh, daS erfüllt mein Herz mit Trauer; aber ich lasse dich ja in seinen Hän den zurück, er, der Gute, Teure, wird dir Vater und Mutter sein. Liebe ihn, mein Sohn, wie du eS nur vermagst, folge ihm treu und gehorsam in allen Stun den, vertraue ihm blindlings, auch wenn du ihn nicht verstehst; denn er will nur dein Bestes. Laß nie die Dankbarkeit in deinem Herzen gegen ihn erlöschen; denn ein ganzes Leben voll Dankbarkeit und Liebe ist nur gerade genug, um das einigermaßen zu vergelten, was er für dich tun wird!" Eine Träne glänzte in Ulrich» Augen und ein fester Entschluß leuchtete auf in seinem ernsten Ange sicht. Sacht legte er die Blätter zusammen und strich schmeichelnd mit den schlanken Fingern darüber hin. Dann trat er zu Rita, die noch immer in derselben starren Ruhe verharrte. „Woran denkst du, mein liebe» Kind?" fragte er weich und fuhr liebkosend mit pex Hand über da» blondgelockte Köpfchen. Sie schauerte zusammen; da war er wieder, der alte traute Klang der geliebten Stimme, den sie so oft in ihren Träumen gehört. Sie sah zu ihm empor, e» fiel Hm plötzlich! auf, wie groß und tiefblau doch ihre Augen, und so durch» sichtig klar, al» wenn man in einen krtstallheilen und doch unergründlichen See schaute. (Fortsetzung folgt.)