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-raaz tzoffckaoo-Zallerslebea gestorben. Berlin, IS. Mai. Der Landschaftsmaler Professor Arm» Hoffmann»Fallersleben, der Sohn des Dichters des Deutschlandliedes, ist gestern hier im Älter von 72 Jahren gestorben. «Meteor" ans der Heimreise. Berlin, IS. Mai. Das Vermessungsschiff „Meteor" ist mit der deutschen atlantischen Expedition auf der Heim reise am 12. Mat in Teneriffa etngetroffen und wird am 17. Mat in Seo gehen. Ein Flugzeug von einem deutschen Dampfer gefunden. London, 16. Mai. Die Funkstation am Humber er hielt einen Funkspruch des deutschen Dampfers „Max Weidt- yiann", nach dem dieser ein abgetr ebenes Flugzeug wieder ausgefunden habe und seine Fahrt nach Kings Lynn fortsetze. Vie Suche nach -en Gzeanstlegern. Neuyork, 16. Mai. Rodman Wanamaker, der den geplanten Flug des Kapitäns Byrd von Neuyork nach Parts finanziert, hat eine Belohnung von 25 000 Dollar für.die Auffindung der französischen Flieger Nungesser und Goli oder ihrer Leichen ausgesetzt. Havas zufolge sind die französischen Dampfer, die Nach forschungen nach Nungesser in der Placentina - Bucht ange stellt haben, unverrichteter Sache zurückgekehrt. Es wird noch mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Flieger in Labrador gelandet sind; in diesem Falle würde erst in drei Wochen Nachricht von ihnen zu erhalten sein. Eisenbahnunglück in Kanada. Fort William, 16. Mai. Infolge eines Erdrutsches Lei Nipigon am oberen See entgleiste der Canadian Pacific Zug. Drei Eisenbahner wurden getötet und vier Eisenbahner und 17 Fahrgäste verletzt. Der Postwagen wurde vernichtet. Vie ganze Familie ermor-el. Graudenz, 16. Mai. Am Sonnabendnachmittag hat sich hier eine furchtbare Ehetragödie abgespielt. Infolge ehe licher Zwistigkeiten hat der Malermeister Miller seine ganze Familie, bestehend aus der 38jährigen Ehefrau, einer zwölf jährigen Tochter und einem zehnjährigen Sohn, ermordet. Der Mörder erschoß sich dann selbst. Posteinbruch in Salzburg. ch Wien, 16. Mai. Am 3. Mai wurde im Hauptpostamt Salzburg ein Kasseneinbruch verübt, wobei dem Täler Post wertzeichen und Bargeld im Werte von etwa 4000 Schilling in die Hände fielen. Der Polizei gelang es nunmehr, den Täter in der Person des 27jährigen ehemaligen Studenten Nikolaus Staroch zu verhaften. Es gelang, von der Beute Marken und Postwertzeichen im Werte von 2670 Schilling wieder herbeizuschaffen. Staroch leugnete bisher, den Ein bruch in Salzburg verübt zu haben. Bergwerksunglück in der Tschechoslowakei. Mährisch-Ostrau, 16. Mat. Auf -er „Barbara- Grube" in Karwin wurden heute nachmittag zwölf Berg arbeiter verschüttet. Bis abends wurden sieben Bergarbeiter als Leichen und einer in schwerverletztem.Zustande geborgen. Neuer weltrekor- Na-emachers. Magdeburg, 16. Mai. Boi den heutigen internatio nalen Schwimmwettkämpfen drückte Erich Rademacher den bisherigen Weltrekord über 200 Aar-s um Sekunden mit 2 Minuten 35,3 Sekunden. Große Ueberraschung auf der Berliner Trabrennbahn. 1800 für 10. Berlin, 16. Mai. Auf der Trabrennbahn in Ruh leben gab es heute im Eichen-Preis eine große Ueberraschung. Beide Derby-Favoriten, „Gottfried" und „Aga", konnten sich gegen die alten Pferde nicht behaupten. Sieger blieb Eck stein, auf den der Toto bei 50 Mark Einzahlungen die Sen- sationsguote von 1800 für 10 bezahlte. Turnen s> s> Spieß Am Mittwoch, 18. Mai 1SL7, abends A7 Uhr auf dem Sport platz am Floßgraben in Auerhammer unter neutraler Leitung: v.f K. I - v.f.S. I -we-Zelle. Der morgige Kampf obiger Mannschaften, welcher einen interessanten Verlauf zu nehmen verspricht, erhält noch da durch eine besondere Bedeutung, indem die gesamten Ein- nabiuen der Kasse des Roten Kreuzes zufließen. Der Sport st. ll sich also d eSmal in den Dienst einer sehr guten Sache und wäre ein Massenbesuch wünschenswert, um einen recht ansehnlichen Betrag dieser segensreichen Einrichtung zuzufüh ren. Be'de Mannschaften werden in bester Besetzung einander qegenübertreten. Die Spiolstärke der Rasensportler ist ja zur Genüge bekannt, die gesamte Etf Pflegt ein gutes Stellungs- und flaches Kombinationsspiel und dürfte die Hintermann schaft von NfW. bei der Durchschlagskraft der Stürmer vor eine harte Probe gestellt werden. Die Elf von VfB., die zum größten Teil in ihrer Besetzung aus früheren Alemannia- sp eiern besteht, wird alles daranfetzen, ein günstiges Resultat zu erzielen. Sollte das Sichverstehen innerhalb des Sturmes der Zeller diesmal ein besseres sein als bet den bisher aus getragenen Spielen, dann dürften die Erfolge, auch bei einer so guten Hintermannschaft wie die der Nasensportler, nicht ausbleiben. Bei Auerhammer wird sich das Fehlen -es immer noch verletzten, technisch hervorragenden Mittelstürmers Walther sehr bemerkbar machen, aber trotzdem ist die Mannschaft in Front zu erwarten. Ihr technisch besseres Können sowie die größere Spielerfahrung sollten schließlich für den Steg aus schlaggebend sein. E'n Spiel, wo es an den nötigen Kampf momenten nicht fehlen wird, ist also zu erwarten und dürften die Besucher voll auf ihre Rechnung kommen. Der Anpfiff erfolgt pünktlich N7 Uhr. Sportverein Alemannia-Aue. Ain Donnerstag, 19. Mai, findet auf dem Sportplatz am Biünnlaßberg abends 6 Uhr nochmaliges Training für den Lauf „Rund um den Spiegelwnld" statt. Alle sich daran Beteiligten werden gebeten, sich pünktlich einzufinden und an der nach dem Training stattfindenden Besprechung teilzuneh men. Fifa - Kongreß in Helstngsors. D'e Tagesordnung zum 1.. Kongreß des Internationalen T-uschallverbandes, der am 3. und 4. Juni in Helstngsors statt findet, liegt nunmehr vor. Neben den üblichen Jahresberich ten verzeichnet die Liste folgende Punkte: Aufhebung der Mit gliedschaft des Oesterreichischen Fußballbundes und Ersetzung durch den Allgemeinen Oesterreichischen Fußballbund: Auf nahmegesuche der Fußballverbände von Kostarika und Grie chenland: Antrag Oesterreichs und Ungarns auf Ausschluß des Fußballverbandes von Nordamerika; Internationale Fußballmeisterschaft; Anschluß an das Permanente Büro der internationalen Sportverbände: Angelegenheit Länderkampf Schweiz—Belgien vom 29. August 1926 (Erlaß der Abgabe gebühr, da das Spiel eine Wohltätigkeitsveranstaltung war); Olymp'sche Spiele (Spielerqualifikation, Austragungssystem, Schiedsrichter); Studi.m der Geschäfte des International Football Board. Dresden als Auswahlmannschaft zum Fifa-Kongreß. Die Dresdner Städtemannschaft folgt einer Einladung des Finnischen Fußballverbandes zu drei Spielen anläßlich des Fifa-Kongresses nach Helsingfors. Ihre Gegner sind in Helsingfors am 4. Juni Stockholm, am 5. Juni Helsingfors und am 7. Juni Reval in Reval. Die Genehmigung -es DFB. h erzu ist bereits erteilt. Die Wahl der Städtemann schaft ist für Dresden um so ehrenvoller, als sie als einzige deutsche Mannschaft die Reichsfarben vertritt. Das Spiel kann eine große Propaganda für den ostsächsischen Fußball werden, wenn die Dresdner Vereine ihre Spieler dem Dres dener S ädteauSschuß restlos zur Verfügung stellen, um mög lichst günstig abzuschneiden. Auf der Rückreise spielt di« Mannschaft auf Wunsch Stettins am 11. Juni gegen di» dor tige Städtemannschaft. Deutsche» de, Aegypterspiek. Der ägyptische Fußballmeister Arsenal-Kairo hatte durch eine i'goslawische Stelle in Deutschland fünf Spiele abge schlossen, denen der Deutsche Fußballbund aber fetzt die Ge nehmigung versagt hat. Er stützt sich dabet auf eine Fest legung der F. I. F. A^ welche -en Abschluß von Spielen durch berufsmäßige Vermittler verbietet. Es handelt sich um den gleichen Unternehmer, der seinerzeit die Südamerika- Tournee des Teplttzer FC. managte. BfN. I gegen TuB. Werdau II 0:8 (0:3). Um Sonntag, den 15. Mai, weilte BsR. I zum fälligen Rückspiel tr Werdau. VfR. mußte obige Niederlage, nur wegen zwei Mann Ersatz und zehn Mann spielend, nach aus geglichenem ^oldspiel einstecken. Trotz der vielen Durchbrüche war es den Rasensportlern nicht vergönnt, das verdiente Ehrentor zu erzielen. Ein totstcherer 13-Meter wurde ins „aus" geschossen. Der Schiedsrichter von TuB. Werdau zeigte recht mäßige Leistungen und verhalf TuB. zu zwei recht billi gen Erfolgen durch Fehlentscheidung. Im übrigen war das Spiel ein offenes. Mittwoch, den 18. Mai, abends 8 Uhr: Mannschaftssitzung im Vereinsheim. Glpmpla-Kan-i-aten. Vorbereitungen der Deutschen SportbehSrde. In München beschloß die DSB., im Herbst einen Gesamt kursus aller Olympia-Kandidaten unter Leitung des Reichs sportlehrers Wacher und aller Verbands-Sportlehrer abzu halten. Als Olympia-Kandidaten gelten vorläufig: 10 0 Meter: Körnig, Corts, Wege, Schüllxr, Asseyer, Treibholz. 2 00 Meter: Körnig, Corts, Woge, Schüller, Büchner. 4 0 0 Meter: Dr. Peltzer, Stoz, Schmidt, Faist, Büch ner. 8 0 0 Meter: Dr. Peltzer, Bücher, Engelhardt, HvU, Giesecke. 1 5 0 0 Meter: Dr. Peltzer, Böttcher, Walpert, Echoe- mann, Krause, Ienuwein. 5000 Meter: Dieckmann, Frandsen, Rätze, Bräuti gam, Petri, Husen. 10000 Meter: Petri, Husen, Rätze, Wese. Mar a * h or lau fen: Reichmann, Hempel. 110-Meter-Hürden: Troßbach, Steinhardt. 400-Meter-Hürden: Dr. Peltzer. Hochsprung: Scoczinski, Betz, Huhn. Weitsprung: Dobermann, Köchermann, Schumacher, Meier. Stabhochsprung: Werkmeister, MöbiuS. Dreisprung: Schumacher, Holz. Kugelstoßen: Brechenmacher, Schröder, tzirschfeld, Külzer, Hänchen, Söllinger. Diskuswerfen: Hänchen, Hoffmeister, Schnüffele, Rödl, Ploch, Knoob. Speerwerfen: Molles, Heller, Dr. Lüdeke, Zimmer mann, Schnapkertz, Hoffmeister, Günther (Stuttgart). Hammerwerfen: Mann, Furtwengler. Zehnkampf: Holz, Weiß, Werhaus, Leppke. Sofern es die finanziellen Verhältnisse gestatten, soll Anfang Juli eine große Expedition deutscher Leichtathleten zu den englischen Meisterschaften nach London entsandt wer den. Ferner soll den besten Leichtathleten viel Möglichkeit geboten werden, im Auslande zu starten. Roman von Paul Hain. Urheber-Rechtsschutz Verlag Oskar Meister, Werdau Sa. ft«. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Herr Wastlhuber rieb sich die Hände, als er das Telegramm erhielt und kabelte a tempo nach U S A. „Sie wird vernünftig — sie wird vernünftig," sagte er vergnügt zu sich selbst. Dieser Amerika-Ver trag! würde ein Geschäft sein — ein Bombengeschäft — auch! für ihn! ' Karl Ferdinand hatte es doch! nicht mehr über sich gebracht Anita noch! einmal im Theater zu sehen. Er wußte, es würde nur neue Qual bedeuten. Und — er wollte sich! ihres Vertrauens würdig! erweisen und nicht schwächer sein als sie. Wie hatte sie doch gesagt? Wenn sie sich noch ein mal wtedersähen, so sollte eS Schicksalsfügung sein! Nun gut. Tos hietz wohl: Entsagung für immer. Aufs neue suchte er Vergessen in seiner Arbeit. Im März fuhr er mit Therese und der Herzogin nach Schloß Waldburg zurück. Therese sehnte sich selbst, nachdem sie reichlich Geselligkeit in Wien genossen hatte, nach eini gen Wochen der Ruhe. Niemand war damit zufriedener al» Karl Ferdinand. Vorfrühlingssturm rauschte durch die Wälder und um die spitzen Türme mit den knarren den Wetterfahnen vom Schloß Waldburg, als man dort ankam. hoffentlich haben dich deine Patienten hier nicht zu sehr vermißt," sagte Therese ein bißchen spöttisch. Er antwortete nicht darauf. Einige Tage später, da er von einem Spaziergang zurückkam, meinte er r ,-S» wird ein früher Frühling! werden in diesem Jahr. Die Amseln sind schon da — und tm Hucherv schlag wirb -L schon §rün —" „Nichts ist mir schrecklicher als das unbeständige Frühltngswetter hier," sagte Therese. „Tu ahnst nicht, wie lange es trotzdem dauert, bis die Natur Oer fix und fertig dasteht. Und dann die Aprilstürme — oh —" Er lachte. „Es wird zu ertragen sein." XXVI. Die Wochen gingen hin. Therese hatte nicht unrecht gehabt — wilde Stürme jagten über das Land. Ihrem Gatten machte das we nig aus — aber Therese behauptete, psychisch darunter zu leiden. Sie hielte dieses Wetter hier auf die Dauer nicht aus. Und eines Abends sagte sie unvermittelt: „Ferdi — jetzt ist die richtige Zett für eine kleine Reise. Wie wärs? In vierzehn Tagen läuft der „Le- piathan" von Hamburg aus in See. Tu weißt doch, der entzückende Luxusdampfer des Amcrtcan.Lloyd —" „Ach — du hast dich wohl schon informiert?" Sie lächelte kokett. „Ich hob ja sonst nicht» zu tun —" „Also — nach Neuyork?" Sie nickte. „Auf ein paar Wochen. Tu mir den Gefallen, Ferdi. Eine Fahrt auf so einem Dampfer muß doch wundervoll sein." Er runzelte die Brauen. Sollte er denn immer — der Sklave seiner Frau sein? versäumst ja auch nichts, Ferdi. Wir sind beide jung —" „Ich, werd mtrS überlegen, Therese —" Nein, er wollte nicht. Diese» Reisen — nur au» Langeweile heraus, aus Lust am Vergnügen — e» lag ihm nicht. Therese mutzte ihn doch, kennen! Tollte sie mit ihrer Mutter allein fahren, wenn sie durchaus ihre Sauna befriedigen wnM». Er sagte es ihr. Therese stampfte wütend mit dem Fuß! auf. „Ich will es!" stieß sie Hervor. „Du bist mein Mann! Warum habe ich denn geheiratet?" Er kniff die Lippen zusammen. „Ich Hoffe — nicht deswegen, um mich durch die ganze Welt zu schleppen," murmelte er. „Ach — spiele doch nicht immer den Tragischen! Ich werde dir etwas sagen: Träge bist du geworden! Tas ist alles! Was ist aus dem „»lustigen Ferdi" von früher geworden — ach! Gott!" „Za — man wird eben älter, Therese! Man kann doch nicht immer lustig sein —" Tie Herzogin nahm natürlich die Partei ihrer Tochter. Sie selbst hatte keine Lust, diese Reise mitzu machen. Sie fürchtete die Seekrankheit wie nicht» in der Welt. Zudem fühlte sie sich wirklich, noch ruhebe dürftig. „Reist nur, Kinder! Später ist e» doch, nicht» mehr damit. Ferdi — laß Therese nicht so lange bitten. Zhr werdet drüben ausgezeichneten Anschluß haben. Man wird euch überall in der Gesellschaft mit offenen Armen aufnehmen. Einen Prinzen Branzell gibt» da nicht alle Tage zu sehen." Karl Ferdinand gab den Widerstand auf. Wa» sollte er noch viel reden. Er war der Gemahl seiner Frau So wurde denn die Reise beschlossen, damit Therese nicht länger unter den Frühlingsstürmen zu „leiden" hätte. Das Gepäck, ein Dutzend Koffer von Riesenformat, wurde vorauSgeschickt, die Billette lagen bet der Ree derei jn Hamburg reserviert. Therese war glücklich!- Karl Ferdinand Hatte sich nun mit der Tatsache dieser Reise abgesunden und trug eine freundlich« Men« zur Schau. Aber innerlich! hatte er einen Schwur getan r S» wird da» letzte Mal sein, daß ich mich! zu «iwa» Habs zwingen lassen, pa» meiner Natur rmvider ist!