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Nc 109. Auer Tageblatt und Anzeiger tilr das (trzgedirge Mittwoch, den 11 Mat 1927. Vas Polizeiaufgebot am Ztablbelmtag. Der Polizeipräsident von Berlin veröffentlicht in der „Voss. Ztg." einen Artikel über die polizeiliche Durchführung des Stahlhelmtages. — Nachdem er die lchmieriaen Auf gaben — überall zu schützen — besprochen, teilt er interessante Zahlen über das Polizeiaufgebot mit: Wie groß dieser Aufwand aber war, dafür will ich einige Zahlen angeben: Insgesamt wurden 1-3 >86 Beamte eiugeievt. Zum Schutze der Bahnhöfe waren 3150 Beamte erforderlich, zum Schutze der Stahlbelmgunnierc 1600. Sie Züge zur Kundgebung am 8. Mai wurden von 205 Kommando-? bei einer durchschnittlichen Stärke von je 30 Beamten begleitet. 295 Polizeikraflfahrzeuge mußten verwandt Weeden, iüe ins- gesamt 30 255 Kilometer gefahren sind und einen Brenii- stoZvcrbranch voll 101 !0 Litern halten. Ai'ßerdem tnußie, da bei den erheblichen A nforderung n der Polizei-Wagenpark nicht ausreichte, in beschränktem Maßstabc auf ge.nielrte Fahrzeuge znrückgegr'üen lverden, die allerding-- in der Hauptsache für den Tran--gort der Bervflegung zu den ein zelnen Dienststellen denn".: wurden. Diese gemieteten Krn':- fahrzeuge, deren Zahl 02 betrug, haben zusammen 2212 Kilometer gefahren bei einem Brennnoffoerbranch von 1350 Litern. Noch einige weitere Ziffern mögen die Arbeit der Polizei illustrieren. Waffendurchn'.chnngen haben 28mal smttmüun- dsn. 12 davon waren olme Criolg, nw^eaen in 15 Zullen Pistolen, Schlagringe, Meller, Ställe und dergl. ne'.inden wurden. Zwanasattkellr wurden insgesamt 833 Per'onen, und zwar 123 Mitglieder der KPD., 21 Mitglieder der aufge lösten NSDAP., 8 Stablbelin ellglieder, 5 R icheb mw. rlente und 676 Personen, bei denen die Parteizugehörigkeit nstht i zustellen war. Verletzt wurden insgesamt 28 Personen, da von 6 Stahlhclmleute shwer und 17 leicht, 2 Nat-onalfozia- listen schwer, 1 Kommunist leicht und zwei anaeblich Port- lo'e Personen, davon die eine schwer und die andere leicht. Zn ernsteren Zwischenfällen ist cs dank der vorbeugenden Ta'g- keit und der mustergültigen Haltung meiner Beamtenschaft nicht gekommen." Stahlhelm kn PoLc-am. Potsdam, 9. Mai. Etwa 10000 Mitglieder des „Stahlhelms", Berliner und Auswärtige, verausiei. neu al Abschluß der svrontfoldalcn'agung deute vorn, tta Km- Nusmarßh nach Potsdam. Pberbürgern-nü.-i NauD r h. grüßte die Stahlhelme-- und fehl- s-, seit:.- .. . Hoch, auf das deutsche Baterl.nrd. Nach cnv. r Ans? >e ' - zweiten Bnndcstührers, Obernlentnant a. D. DHsierb.lv. marschierten die Teilnehmer nach der Garnisonkirche, wo an der Gruft Friedrichs des Großen ein Kranz niedergclegt wurde. Zu Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. Amerikanische Setrachtunyen zur inneren Lage in deutschlanü. Neuhork, 9. Mai. „World" bemerkt in einem Kommentar zu der Berliner Stahlhelmkundgcbung, die Hauptgründe dafür, daß die Republik unter Hinden burg, Marx und Stresemann gestärkt worden sei, seien Tawesplan, Locarno und die deutsche Mitgliedschaft im Völkerbund. Eine fortschreitende Räumung des besetz ten Gebietes sowie großzügige Behandlung der Abrü- stungs- und Reparationsfrage würden die Reaktion in Deutschland weiter schwächen. der Neichspräjlüent kn Wilhelmshaven. Wilhel tn § Haven, 9. Mai. Reichspräsident von Hindenburg ist heute vormittag 91/2 Uhr hier eingetrof fen. Auf dem Bahnsteig erfolgte der Empfang durch Reichswehrminister Tr. Geßler, den Chef der Marine leitung Admiral Zenker, den Stationschef, Vizeadmiral Bauer, den Festungskommandanten sowie die Oberbür germeister von Wilhelmshaven und Rüstringen. Nach Abschreitcn der Front der Ehrenkvmpagnie fuhr der Reichspräsident, von der Bevölkerung herzlich begrüßt, zur nahen evangelischen Gannsomkirchs, durch die ein kurzer Nundgang unternommen wurde. Von äer Tagung äer preuAlcken Generalsynoäe. Berlin, 9. Mai. Im weiteren Verlauf der Ver handlungen der Gcneralsynvde wurden mehrere klei nere Gesetzesvorlagen tn zweiten und dritter Lesung er ledigt. Daraus wurde die Behandlung des Gesetzes über Anstellung und Versorgung der Kirchgemeindebeamten Vvrgeuommen mit dem Ziel einer möglichsten Anpassung an das Slaatsbeamtenbesvldnngsgesetz unter Ausdeh nung der bisherigen gesetzlichen Regelung für Organi sten, Kantore und Kirchner auf den gesamten Kreis der in Betracht kommenden Kirchgemeindebeamten. Das Ge setz wurde in der vom Kirchensenat vorgelegteu Form angenommen. TaS Kirchengesetz über die Vorbildung und Anstellung der „Vikarin" wurde gestern von der Generalshnvde in der dritten Lesung mit großer Mehrheit angenommen. Nach den endgültigen Beschlüssen des Hauses sollen die weibli chen Theologen befugt sein, zur kirchlichen Wortverlün- dung im KindergottcSdienst und in Bibelstuuden, zur Lehrtätigkeit an Berufsschulen, znr Seelsorge in der Gemeinde, insbesondere an der weiblichen Jugend, in Müdchenheimen, in den Frauenabteilungen der Kranken häuser und Gesangenenanstalten. Dagegen ist die „Vi karin" .nicht befugt zur Pfarramtlichen Tätigkeit im Ge- meindegoltesdienft, zur Verwaltung der Sakramente, so wie zur Vornahme der anderen herkömmlichen, vom Pfarrer im Ornat zu vollziehende« Handlungen. — dr. Stresemanrw Sommerurlanb. Die Nachricht eines Berliner Blattes, daß RetchS- mlßenministcr Tr. Stresemann seinen Urlaub in Skan dinavien verbringen würde, trifft nicht zu. Tr. Mrese- inann wird sich lediglich nach Oslo begeben, nm als Trä ger des Friedens-Nobelpreises den in den Satzungen vorgesehenen Vortrag zu halten. NLkchskol0tÜ6»kagttrrg. Gera, 9. Mai. Unter starker Beteiligung tagte . l.rer am Sonnabend und Sonntag der Bund der Kolv- >-:alfeeunbo. Ter frühere Gouverneur von Deutsch Osi- I aseika, Tr. Schnee, hielt eine Ansprache über die Wege und Aussichten zur Wiedererlangung deutscher Kolonien. Es wurde eine Entschließung angenommen, Ur der die Neichsregierung ersucht wird, die Forderung nach Ueber- eignung ausreichender Kolonialgebiele mit allen zu Ge bote stehenden Mitteln durchzusetzen. Modernisierung dcr portugiesischen Marine.. Der Mcirineminister wird demnächst dem Ministerrat ein Projekt über die Verstärkung der portugiesischen Kriegsmarine zngehen lassen. Demnach soll der Schfifsbestand um 30 Kampf einheiten modernsten TYPS vergrößert werden, zu denen leichte Kreuzer, Torpedobootzerstörer und Unterseeboote gehören. Die Schiffe sollen im AnSlande — sicherlich in England — erworben,lverden. In Kürze wird bereits mit dem Bun von zwei achttausend Tonuen-Kreuzern im Werte von etwa 4 Mil lionen Pfund Sterling begonnen werden. Gerb oll des russischen Films „Mutter" in Holland. Rus Staät unä Lanä. Au«, 10. Rial 1927. Tagung bürgerlicher Gemeindevertreter. Am Sonntag, den 8. Wal 1927 tagte unter dem Vorsitz des Herrn Syndikus Dr. Mitzschke die Freie Bereinigung der bürgerlichen Gemeindevertreter in der AmtshauPtmannschaft Schwarzenberg in Aue. In dieser Sitzung konnte bekannt ge geben werden, daß der von dieser Bereinigung eingesetzte Schlichtungsausschuß die Streitigkeit unter den bürgerlichen Gemeindeverordneten in Bernsbach geschlichtet Hai. Diese Bekanntgabe wurde mit allgemeinem Beifall begrüßt. Sodann referierte Herr Syndikus Dr. Mitzschte über die sächsische Geincindekammer und ihr Arbeitsgebiet. Nachdem sich eine lebhafte Debatte hierüber entwickelt hatte, wurde znr Festsetzung des 150prozcntigen Gemeindezuschlags zur Grund- uud Gewerbesteuer in einigen Gemeinden unseres Bezirkes durch die Aufsichtsbehörden Stellung genommen. Es wurde eiustiunuig festgestellt, daß eine schuldhafte Vernachtäsiigung der Pflichten der bürgerlichen Gemcindcverordneten nicht vor-- § tiegt und daß deshalb ein Einschreiten der Aufsichtsbehörden > nicht gerechtfertigt sei. Es wurde beschlossen, eine Enlschlie- i ßuug au den Bezirksausschuß Schwarzenberg und Kreisaus- schuß Zivillau weilerzugeben. Auch soll tn allen Fällen die i Neuieindelanuuer angerufen werden. Nachdem weitere Genieindeangelegenheiten eingehend be- ' sprachen waren, haben sich Herr Oberstudieiidireklor Professor i Aichiuger-Aue und Herr Diplomingenieur Sternlopf-RitterS- t grün bereit erklärt, in der nächsten Versammlung Referate l über außerordentlich wichtige Themen zu halten. ES ist erfreulich, daß die bürgerlichen Gemeindeverord ! neteu in der Aintshauptulanuschaft Schwarzenberg dieser ! festen Zusammenschluß fanden und cS ist zu wünschen, daß Dieser Zusammenschluß weiterhin ausgebaut wird. Moderne Malerei. j Gestern.abend hielt Herr Dr. Gurlitt seinen s zweiten Vvrtrag über „Moderne Malerei", der noch stärker als der erste besucht war. Wir werden, auf Wunsch von Interessenten, eine ausführliche Besprechung in unserer morgigen Ausgabe bringen. Heimatschntzvor räge Diesen Donnerstag, den 12. Mai abends 8 Uhr beginn' im Bürgergarten in Aue di Hoimatscbuyvortrngsrciye uv 0 m Vortrag „Sächsisches Lachen und knimor" mit Web ! L-chibildern naa- alten Sti llen, Bilderbogen und Zeich ! iluugen. Vortragender ist der bekannte Dichter Sachsens uw j beliebte RE-aer Kurl Arnold Findeisen, Dresden. Ueberalh Iwo der ollginelle Abend bisher veranstaltet wurde, löste er ' einmütigen, begeisterten Beifall aus. So schrieben z. B. die E „Dresdner Nachrichten": „Kurt Arnold Findeisen stellte sich diesmal mit einer überraschenden Fülle ausgezeichneter Licht- s bilder ein und sprach über „Sächsisches Lachen und sächsischen Humor", von Kunz von Kausungen, dem Pechvogel, an bis Fritze Vliemchen und üver den hinaus. Er stellte erst einige Naturgesetze des sächsischen Lachens auf und führte dann durch Beispiele mitten in den Kern der Sache. Unter den Beispielen aus dem sächsischen Leben der Vergangenheit und , Gegenwart waren besonder-, wirksam und überzeugend die ' alten lursknhsilcheu Hofnarren, die Spaßmacher der Straße (Originale besonders aus Dresden und Leipzig), die Bilder vom Vogelschießen, Jahrmarkt, Kinderfest, „Boomblut", Leip ziger Messe, di: überaus lustigen und sinnigen Gestalten der rrzgebirgisclwn Weihnacht. Im zweiten Teil des Abends Die Ausführung des russischen FilmS „Mutter" "acb den: bekannten Roman von Maxim Gorti ist in Amsterdam vom Bürgermeister, als oberster Polizeibehörde, verlwnn worden. Wie zuverlässig verlautet, wird der Film auch in den übrigen holländischn Großstädten verbaten werden. Kirchcnschlicßnng in der Ukraine. Die ukrainische Regierung beschloß neuerdingö, eine Au zahl Gotteshäuser in der Westutraine zn jcbließen. Dav n -e. rossen lverden neben einigen crthodoren Dorjürcheu auch zwei imaaogeuy In Ehvtvmir und Winnitza. ferner zwei katholisclle Kirchen der polnischen Minderheit. Die geschlosse nen Kirchen sollen für Volksbildungszwecke verwandt werden. i sv-gten Beispiele aus dem geiüigen Leben unseres Stammes, aus Literatur und Kunst. Sehr interessant Ivar die Charakte ristik unserer Sagenwelt. Das heitere sächsische Volkslied zeigte sich von seiner originellsten Seite, alle bekannten Dich ter und Schriftsteller unserer Heimat marschierten auf, soweit sie Witz, Satire, Ironie ans bodenständige Art veranschau lichten. Dcr widerliche Schädling Fritze Bliemchen wurde vernichtet, die spöttischen Maler machten den Dllluß. Lösten i schon die schmunzelnden Scherze Ludwig N'mters, Fodor : e. .-rmann Vogels, Th. Th. Heines - 1 >>- ,-er- ' ständnisvolles Gelächter aus, so entfesselten di, ausgezeichne- j len satirischen Zeichnungen Kurt Rübncrs lDer Sachse auf ^Reisen, llT Vereiusdeputation, der sächsische Schutzmann, in friiklmg miä Vogelsang. i Von Wilhelm Hochgrede. Frühling und Vogelsang. Sind das nicht zwei untrennbare Begriffe? Laßt uns heute, an diesem Frühlingstage, gemein-! sam wandern durch die Gärten, die im Schnee der Blü-, ten prangen, und so ihr wollt, geht ihr danach mit mir in den Wald, dessen Ränder schimmern und sprühen in ( allen Farven jungen Lebens. Hört ihr das Inb ln ans- den Hellen, ans den Ovstvänmen? Lausende gehen vor-i über und inerten kaum auf. Aber eindringlich tönt der Amselsaug ans der Spitze der nahen Lärche. Langsam, feierlich, flötend, ausdrucksvoll folgen die Strophen aufeinander. Aus dem Wipfel der schlanken Fichte schallt jetzt das Lied ihrer Schwester, der Singdrossel. Helle Jubelrufe sind es, die in immer neuen Rhythmen als kunstvolle Mo tive in zwei- und dreimaliger Wiederholung erklingen. In diesen beiden Vögeln, die allmählich immer zahlrei cher aus den Wäldern in die Gärten und Anlagen der Dörfer und Städte übersiedeln, haben wir zwei vortreff liche Sänger gewonnen, die trotz naher Vcrwandtschaft in ihrem Gesänge so charakteristisch verschiedenen Aus druck zeigen. Jetzt schmettert ein Buchfink dazwischen: Helten, siegesfrvhen Schlag. Wahrscheinlich hat er einen Ne benbuhler vertrieben. Nun Ist sein Zorn verraucht, und in feuriger Liebeslust jubelt er dem Weibchen zu. (Vor ein paar Menschenaltern gab man im Thüringer lande für einen gut schlagenden Finken eine Kuh her.) Ter bunte Ritter fliegt dcr „Schönen" nach, die einen anderen Baum ausgesucht hat, und neue Klänge dringen an unser Ohr. „Tttehot — tsc — tse —" und nnn flötet die Nw.'el, plärrt kurz ein Star dazwischen. Oder ist , es der kleine Imitator, der darum auch der Garten- oder ÄelvspötKr heißt? Schlank wie diä niedliche Gras j mülle, unten hell schwefelgelb, oben oltvengrau, hüpft er hin und her im Gezweig, schnappt zuweilen nach einem LäuSlcin, und nun sitzt er wieder still, um aber mals sein Notenbuch aufznschlagen und uns durch den reichen Wechsel der Motive, Triller, Strophen zu er freuen. Hier und da mischt sich der Glockenruf der Meisen in den Chor unserer kleinen Gartenfreunde. Im Wildrvsenbusch der Gartenhecke schwatzt gemütvoll eine Grasmlwe Nachmittag im srühliugsgrüncn Wald! Wieder hö ren wir manchen unserer Freunde ans dem Garten. Da zwischen aber auch neue Weisen. Tas Schwarzplättchen ist ein allerliebster Schwätzer. Laut und süß quellen ihm die Töne aus der Kehle. Bisweilen unterbricht er sein Lied durch „tzä, tzä" oder „schäck, schäck". Dann hat irgend etwas seine Neugierde oder seinen Aerger erregt. Auch Grasmücken lassen sich hören, derer: Ge sang dem des Schwarzplättchens ähnlich ist. Vor dem Walde, auf einer .Kahlhiebfläche, ist das Revier des Baumpiepers. Er ist der beste Sänger unter den Pie pern. Kräftig und lieblich! erschallt sein Lied, an den Schlag des Kanarienvogels erinnernd, voll und klar im Ton und mannigfaltig in der Weise. Trillern, Pfeifen, schnell auseinander folgende Strophen gestalten sich zu einem lieblichen Ganzen. Jetzt steigt auch die Baum lerche singend, in schräger Richtung flatternd, in die Luft empor und schwebt, noch ehe das Lied zu Ende ist. sanft wieder auf ihren Zweig zurück und läßt hier die letzten Töne Heren. Im nahen Fichtendickicht klingeln die zierlichen Tannenmeisen, im Altholz heulen .die Täuber und hämmern die Spechte, tn den alten Eichen schnalzen die Kleiber, stammaus, stammab reitend, und tn den Buchen juchzt der Kuckuck. Wir verlassen den lachenden, jubelnden Wald, da die Sonne schon tief steht und wir die Zeit der Abend dämmerung im Vorholz Zubringer: wollen, das sich am Mühlenbach MiSürettct. Buchen- und Eschenübcrhülter LHxLkk empor. An den Mngen dehnt sich junger Fichtenbestand mit Birken untermischt. Uebermooste Baumstümpfe laden zum Sitzen ein. Weiche, würzige Frühlingsluft umschmeichelt uns. Wir lauschen andächtig in die Abendstille. Leise und schwermütig klingt ein liebliches, aus wenigen langsamen oder -be wegteren Noten gesetztes Liedchen durch das sanfte Ge murmel des Baches, feierlich und anmutig: Rotkehlchens feines, süßes Abendliedchen. Und nun, langgedehnt, wonnig, das im.Crescendo hingezogene LÜ — lü der Königin dec Nacht! und brächte sie auch nur diese wenigen Töne hervor, die Nachtigall wäre damit schon der Meistersänger. Nicht ein einziger der anderen fro hen Sänger kommt ihr gleich. Zu dem Ausdruck von Seele und Empfindung kommt die Kraft, dcr Woht- kkang der süßflütenden Stimme, dcr Reichtum in laut licher Gestaltung, das Gleichmaß der Töne und Stro phen. Unbeschreiblich anmutig wechseln weichflötende Strophen mit schmetternden, schmelzende mit wirbeln den, klagende mit fröhlichen, in unendlicher Mannig- kett. Der Rausch dcr Liebe ist cs, welcher der kleinen Kehle so kräftige Töne entlockt. Ter Nachttgallengcsang zählt zu den kleinen Natur wundern dieser Welt. Helfen wir alle, die wir noch Sinn haben für echte Schönheit, uns dieses Wunder zu erhalten! Wir Helsen auch gleichzeitig all den vielen anderen gefiederten Sängern, die eine gegen glleS Schöne abgestumpfte und blinde Kultur immer mehr verdrängt. Wo sind die Büsche und Hocken im Felde, die den Vöglein Schutz, Nahrung und Nistgelegenheit boten und die oen Quell beschatteten, aus dem sie und auch der Wanderer sich labten? Fallt denen in den Arm, die die Art gegen die Vogelhecken und die Büsche tm Felde erheben. Klärt sie auf, daß sie mit ihrem Tun wett mehr verlieren, als sie zu gewinnen hoffen, indem sie nützlichen Vögeln die DasetnSbedtngungen rauben. Sorget mit, daß unser Land nicht eintönig, daß unsere Heimat nicht stumm werde! L eignet stürzt, beiter richtet war j merie abette diger freien einem trümn Leben I Zwei ! Achtjä ein ur daran! B Zuchtv ten au Der E Hauer Zustan A Münch schleud genfigi seine t Kirche, nehme, festgest störten Eink B wurde brocher Di am Mc Erdstos worden nismätz Lc bruchar Felder weise v Landau Teil ga A, witterr das Gl nächster entgleis werden, tet. A ser und Nc einem j gelötet, beschallt Du wo elf ' Frauen Garlanl ganzen n (28. F> W Kinder treuen Arzt, Ä daran Mochte Reisen Langen können Zett g- geword sich - ltchen wenn e die Au M E nachläs ein Hai sal Hiv D selligle tm SH Halten Stunde Halten. Mns«