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Nc. 29 Freitag» äen 4. Februar i 22. Jahrgang --- > ««Ich.mark, «mtUch« -«U. « Postscheck-Xonto: flmt Leipzig Nr. 1»»» Mer Tageblatt /HtlAktAkk Mk Ü(l6 EkMtblkAt <°,hal,-n» »I« »mttlchcn s-kanotmachungen t„ Nale« irr SlaSI IM» »,, „mt,,nicht, «ue. 4^ diesem Wege von der Kontrolle zur Scheinkontrolle zu POlNliMe b^reiie ^ur ß^iNlAUiiA gelangen. Da» Kompromiß über die Ostsestungen der«, rr ipraae cier Osivesesliaunaen.l schleiere den Rückzug der Alliierten tn der Frage der. . ^.. . ^ ..." Kontrolle über die Rüstungen. Kontrolle über die Rüstungen. Peking. 2. Febr. Tie britische Gesandtschaft hat bet dem Minister des Aeußeren gegen die Entlassung des Generalinspektors der Seezollverwaltung, Dir Fran cis Aglen, Protest erhoben. Abenteuerliche Clemente in -er britischen Regierung. Liu kiihnr, W>'r« Lscheu«. London, 2. Febr. Die Pressestelle der Arbei terpartei veröffentlicht ein Telegramm de» Ministers! des Aeußeren der Kantonregierung, Tschen, das sich zum größten Teil mit seiner bereits gemeldeten Note an die britische Regierung dockt. Weiterhin führt Tschen unter Betonung des Verständtgungswillen» der natio nalistischen Regierung aus, die Kantonregierung rechne bet der Verfolgung ihrer Diplomatie des Friedens dar auf. daß. die britische Arbeiterschaft „bei der Kontrolle der abenteuerlichen Elemente tn der heutigen britischen Regierung" mithelfen wird. Der Vormarsch d-r Muld-N.Truppen. Paris, 2 Febr. «ach einer Meldung der Agen- turIndopaeifique au» Peking sind tn Peking neue Ver stärkungen au» Tschahar und Sujuan und die ganze -, achte Mukden-Armee etngetrosfen. Die ersten Kontin gente der Wukden-Truppen, die gegen dte Südtruppen, angesetzt werden, ständen bereit» aus dem Norduser de» Gelben Flusse». ! Oer Inkalr cler Regierungs erklärung Ueber da» Programm der neuen RetchSregterung, das heute im Reichstage vom Reichskanzler Tr. Marx vorgetragen werden wird, will dte „Tägliche Rundschau" wissen, daß das Programm nicht nur ausführlicher al* dte sogenannten Richtlinien für dte Kabinettsbildung sein werde, sondern auch Punkte umfassen werde, dte tn die Richtlinien nicht ausgenommen worden find, weil sie grundsätzlich nicht strittig waren. Man könne an nehmen, daß, auf dem Gebiete der Außenpolitik auch auf Fragen Bezug genommen wird, mit denen man sich tn den letzten Tagen so lebhaft beschäftigt hat: Abschluß der Entwaffnungsverhandlungen und Abzug der Kon trollkommission. Es könne ferner angenommen wer den, daß über das Schulgesetz und über dte sozialpoli tischen Vorlagen der nächsten Zett eingehendere Mit teilungen gemacht werden. Daneben würden auch Wirt schafts- und Finanzpolitik, dte tn den Richtlinien nicht erwähnt sind, zu ihrem Rechte kommen. Dte Frage de» taktischen Verhaltens der Regierungsparteien wird den Blättern zufolge erst im Lause de» heutigen Lage» ent schieden werden. Krichspostminister Schätzet übernimmt -le Leitung feines Ministeriums. Berlin, 2. Febr. Der neuernannte Reichspostmi- nister Tr. Schätze! hat heute die Leitung seine» Mi nisterium» übernommen und zunächst dte leitenden Be amten und die Angehörigen der Behörde, sodann die Mitglieder des Arbeitsausschusses deS Verwaltungsrat» begrüßt. Er gedachte der Verdienste seine» Vorgänger» Tr. Stingl und entwickelte darauf fein Programm, da» tn der Erfüllung seiner Pflicht gegen Volk, Vaterland und die deutsche Republik bestehe. Er erbat dazu dte Unterstützung der Beamtenschaft und de» Verwaltungs rats und versprach, alle Kräfte an dte Erfüllung sei ner Ausgaben zu setzen. Im Namen der Beamtenschaft und des Verwaltungsrat» daniten Staatssekretär Saut- ter und Graf von der Schulenburg für dte herzlichen Worte der Begrüßung und sagten dem Minister treue Mitarbeit de» Personals und verständnisvolle Mitwir kung des Berwaltungsrate» zu. Um Vr. Strefemanns Erholungsreise. Berlin, 2. Febr. Einige Berliner Abendblätter wissen zu berichten, daß ReichSminister Tr. Stresemann § im Anschluß an seine Erholungsreise in Nizza mit Ver tretern der übrigen Locarnomächte zusammentreffen wer de. Diese Nachricht ist jedoch, wie WTB. auf Erkundi gung von unterrichteter Seite erfährt, eine leere Kom bination, die jeder Begründung entbehrt. Ebenso ist die Meldung der Bezet umutreffend, daß Tr. Stress- mann seinen Urlaub erst nach der Märztagung de» Bvl- kerbundsrates antreten werde. Richtig ist vielmehr, daß der Außenminister gleich nach Abschluß der außenpoli tischen Aussprache, also am Sonnabend oder Anfang i nächster Woche, in Urlaub geht. Negierungskrise I« Mecklenburg. Im Hauptausschuß de« mecklenburgischen Landtag» wurde der Nachtrag-plan für 1S26/27 mit Stimmen gleichheit abgelehnt. Dagegen stimmten sämtlich* Nahts part,len, einschließlich de, wtrtschaftspartei. Di, Kom munisten enthielten sich der Stimm«. Dte ««aiemtng erklärte darauf, daß st« Infolge der Ablehnuna bt» auf wett,«es davon absehen müsse, dts sozialen Hilfsmaßp nahmen so,tzuschen. Oie in cler frage Warschau, 2. Febr. Zu der Einigung über dir yrage der Ostbefestigungen nimmt nur ein Lei! der hiesigen Presse Stellung. „Kurjer Porannh" »eigt sich über da» Kompromiß befriedigt, da e» seiner.Auffas sung nach die wesentlichen Bedenken de» Marschall» yoch berücksichtigt. Selbstverständlich hab« man auchDeutsch- land gewisse Zugeständnisse machen müssen, doch! liege dies eben in der Natur eine» jeden vergleich». Auch „Kurjer Polski" ist mit der Pariser Entscheidung zu frieden, die er die Realisierung der Pläne de» polni schen Außenministerium» nennt. Professor StrvnSki ist in der „Warszawjanka" an derer Meinung. Für ihn ist da» wesentliche, daß am 1. Februar 1827 die »nteralUterte MtlttärkontroMonv Mission aufhvrt, obgleich die Tatsache, daß Deutschland ?A« altbekannt sei* Ueber die Frage der vstfestunxn - ,tn« Angelegenheit, dte «tn« offensichtlich» Verket- zung der Bestimmungen des versailler vertrage» dar bell« — b-h» man «in Kompromiß geschlossen, um auf Notenaustausch ßwikben -er Svtschofterkonserenz un- -er -rutschen Negierung Part», 2. Febr. Nachd«m in der Entwaffnungs- frage di« sachliche Einigung übe« alle Punkte erfolgt ist, steht nunmehr auch dte formelle Erledigung durch Notenaustausch zwischen der «otschafterbonferenz und der deutschen Botschaft tn Part» unmittelbar vor dem Abschluß. So ist am »1. Januar über dte Frag« de» Luftsahrtgeräte» sowte übe« dte sachlichen, bereits tn den Pariser Verhandlungen Anfang Dezember gereael- ten Fragen, die die verbände und die ungesetzliche Ein stellung tn die Reichswehr betreffen, der abschließende Notenaustausch erfolgt. Der No"nw«hs,l üb« die Ostfestungen und das Kriegsmaterial tst tn den nächsten Lagen zu smarten. kreisen beschwichtigend erklärt, daß sich Tschen lediglich weigere, seine Unterschrift unter die bereit» abgeschlossen ! nen Vereinbarungen zu setzen, dte sich auf den künftigen Status der englischen KonzesstonSgebtete tn Hankau und Kiuktang bezogen. Die Weigerung bedeute auch kei nen eigentlichen Protest Tschen», der lediglich — „fast gesprächsweise" — erklärte, er könne doch unmöglich das Abkommen mit der britischen Regierung unterzeich nen, während dte britischen Truppen unterwegs nach Schanghai seien. Tschen selbst sagt tn einer Erklärung, dte Reuter verbreitet, daß dte Kantonregierung alle anderen Fra gen durch Verhandlungen und Ueberetnkommen zu re geln bereit sei, er wiederholt jedoch, daß eine Unter zeichnung des Ueberetnkommen» unter den angeführten Umständen unmöglich sei. Dieser Einwand Tschen» ist übrigens ein Wink für die mögliche Entwirrung der Lage, dte durch dte Trup» pensendung nach Schanghai geschaffen tst. E» tst nicht ausgeschlossen, daß das Expeditionskorps nach! Gtngapore oder Honkong dirigiert wird. Dann besteht für Eng land dte gleiche militärische Lage wie für Amerika auf den Philippinen und für Japan. Andeutungen einer solchen Entwicklung kann man herauslesen aus dem, wa» etngewethte Kreise durchbltk« ken lassen. Das Konzesstonsgebtet tn Schanghai sei viel zu eng für dte Unterbringung großer Truppenmen gen. Außerdem finde sich für diese Lage eine Analogie tn dem Vorgehen Amerikas, wo vorgestern 1200 Mann Marineinfanterie unter versiegelten Order» „für den Dienst im Osten" abgegangen sind. Oie Reichsregierung verkauft ikre O.R.L.-Aktien Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" teilt mit: Dte bi»h«r im Besitz der Reichsregterung befindlichen Aktien unserer Gesellschast sind mit dem heutigen Lage von einer Gruppe erworben worden, dte sich aus Industrie, Handel und Schiffahrt zusammensetzt. Damit hat jede mittelbare oder unmittelbare Beteiligung de» Reiche» oder anderer amtlicher Stellen aufgehört. An der un abhängigen, nationalen Politik der „Deutschen Allge meinen Zeitung" wird unverändert festgehalten. Di, Leitung und Zusammensetzung der Redaktion, deren Un abhängigkeit ebenso wie bisher gesichert tst, bleibt die o^Zu der Angelegenheit de» verkaufe» wird noch mit- g,teilt, daß der «äufergruppe in der Hauptfach« die Darmstädter Bank und der rheinisch« Großindustrielle Otto Wolf angehvren. De« Kaufpreis soll 1»/e Mll. M. betragen. Ein weiterer Erfolg der Kantonregierung. England sendet keine Truppen nach Schanghai! London, 2. Febr. Der Text der Vorschläge, dieI chen habe. Heute nachmittag wird au» Regterungs- von dem englischen Vertreter am 20. Januar den zu- ständigen chinesischen Behörden tn Peking und Hankau gemacht wurden, tst htute nachmittag vom Foretgn Office bekanntgegeben worden r 1. Dte Regierung Seiner Majestät usw. tst bereit, die modernen chinesischen Gerichte als zuständige Ge- richte für Prozesse, in denen Engländer Kläger oder Beklagte sind, anzuerkennen und auf da» Recht zu ber- ztchien, einen englischen Beisitzer tn solchen Prozessen zu Haben. 2. Dte Regierung usw. tst bereit, die Rechtmäßigkeit eines billigen chinesischen Nattonalttätengesetze» anzu erkennen. 3. Die Negierung usw. tst bereit, soweit dies tunlich ist, in britischen Gerichten tn China da» moderne chine sische bürgerliche und Handelsrecht mit Ausnahme des Prozeßrechtes einzuführen, ebenso verfassungsmäßig zu- standegelommene Ausführu.lgsbcstimmungen und gesetz-> liche Verordnungen, wie und sobald diese Gesetze und Verordnungen tn ganz China verkündet sind und von den chinesischen Gerichten chinesischen Bürgern gegen über eingeführt werden. 4. Die Regierung usw. tst bereit, dte englischen Untertanen in China der regulären und gesetzlichen chinesischen Besteuerung zu unterstellen und keine Aus nahmestellung der britischen Unternehmen oder pes britischen Eigentums zu beanspruchen. Mit einem Wort, sie solchen Steuern zu unterwerfen, wie sie den chinesischen Bürgern auserlegt sind und von ihnen be zahlt werden. 5. Die Regierung usw. ist bereit, sobald die refor mierte chinesische Strafgesetzgebung angenommen und von den chinesischen Gerichten auch! angewendet wird, seine Anwendung auch durch dte englischen Gerichte in China in Erwägung zu ziehen. 6. Die Regierung usw. ist bereit, zu verhandeln und gemäß den besonderen Umständen tn jedem betreffen den Hafen Vereinbarungen zu treffen, um dte bisherige Muniztpaloerwaltung der britischen KonzesstonSgebtete abzuändern und sie auf diese Weise den spezifisch chine sischen Verwaltungen näherzubrtngen, wie sie in den ehemaligen Konzessionen oder bet Verschmelzung ehe maliger Konzessionen, die sich jetzt unter chinesischer Kontrolle befinden, angewendet werden, oder über dte Uebertragung der Polizetkontrolle der Konzessionsge biete auf chinesische Behörden tn Verhandlungen etn- zutreten. 7. Die Regierung usw. tst bereit, da» Prinzip an- zuerkcnnen, daß dte britischen Missionäre nicht länger da» Recht haben, Land im Innern zu kaufen, daß dte chinesischen Konvertiten da» chinesische Gesetz und nicht die Cchutzverträge al» für sich! geltend anerkennen, und daß die Missionsschulen, Erziehungsanstalten und nie- diz!Nischen Einrichtungen (Hospitäler und dergl.) mit den chinesischen Gesetzen und Verordnungen, dte für die entsprechenden chinesischen Institutionen gelten, übcr- einsttmmen. London, 2. Febr. Die Morgenblätter haben mit großer Beunruhigung die Mitteilung au» Hankau ver öffentlicht, daß der Kantonminister Tschen die Verhand lungen mit dem englischen Vertreter Omalleh abgebro-