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r 1/ L ns» der ppe nd- ere da» Sn er- inz so «r "t, rln >«n as b« g- !N. tltch durh V SVf-7, Handlung, Reichs» aschenbler- lat« kennt- KSstrttz« !N<Lttketi, litt. Irettsg» ckea 21. Zanuar 1S27 22. Jahrgang /luer Tageblatt Anzeiger Mr -as ErzAebirge r-g.il-» ««Hal«-,» »k amtllchn, 0,ka»°tmachllng-n S,s Na««» »« «M ua» »es plnl-gerlchl- Me. Nr. ir MM Vl i>e»i MmrtiW MmMmMO. Bereit zur BerstSndigung über vorzeitige RSumung. Paris, 19. Jan. Leber die heutige Sitzung der KammerauSschusfeS für auswärtige Angelegenheiten wird folgende» offizielles Kommuniques verbreitet Der Kammerausschuß für auswärtige Angelegenheiten ist heute nachmittag zusammengetreten, um den Bericht des Ministers für auswärtige Angelegenheiten Brtand über die auswärtige Lage entgegenzunehmen. Brtand erstattete sehr ckusführltchen Bericht über die in Lo carno und Thoirh verfolgte Politik und erklärte, daß er unter allen Umständen mit der Regierung in vollem Einvernehmen gewesen sei. Er hat ferner auseinander- gesetzt, das; die interalliierte Mtlttärkontrollkvmmisston am Ul. Januar durch einen JnvestigattonSauSschuß des Völkerbundes, der von einem französischen General ge leitet werde, ersetzt werden würde. Was die Räumung des Nhetnlandes betrifft, so hat Brtand erklärt, daß diese Frage in Gens nicht gestellt worden ist. Er hat gegen die darüber geführ«-» Kampagne protestiert. Der Minister ging dann auf vte Lage in Europa und im fernen Osten ein. Er teilte mit, welche Friedenspolitik Frankreich überall verfolgt Habe. Alsdann antwortete er aus verschiedene an ihn von AuSschußmttgliedern ge richtete Fragen und erklärte wiederholt, daß, bet der Durchführung dieser Politik tn keinem Augenblick die Regierung und da» Parlament wegen der ernsten Fra gen, die aufgeworfen würden, vor eine vollendete Tat sache gestellt werden würden, und daß er tn dieser Hin sicht in Zukunft ebenso handeln werde wie bisher. Von unterrichteter Sette erfährt der Vertreter der T.-U. über den Verlauf der Sitzung noch folgende»: Auf Befragen erklärte Brtand, daß er bereit set, sich mit Deutschland über eine vorzeitige Räumung zu verständigen, wenn er die Klarheit über die Ent wicklung der Dinge zwischen heute und dem 1. Februar oder nach den Beschlüssen der Jnoesttgatton»kommis« sion des Völkerbundes habe, Beschlüsse übrigen», in die er volles Vertrauen setze. Auf der anderen Sette versicherte Brtand, daß er nicht da» geringste Miß trauen gegenüber Deutschland habe. Volkspariei unä Kegierungs- bilclung. Zu der partetofft,teilen Mitteilung über die gestrige Sitzung der ÄeichStagSfraktion der Deutschen Volk-Partei bemerkt die „Deutsche Allgemeine Zeitung": In der starken Betonung der von T«. Eurttu» gepflogenen Verhandlungen und tn dem Hinweis auf die bisherigen Beschlüsse der Fraktion liegt ein starker Druck gegen alle Versionen, die Volk-Partei werde ihr bisheriges Ziel aufgeben und sich der stillen Koalition mit Link» fü gen. Die „Tägliche Rundschau" schreibt: In der Mit teilung kömmt ganz klar »um Ausdruck, daß di« Fratz« tton die Verhandlungen zur Herbeiführung einer g- samtbkirgerlichen Koalition auch jetzt noch für aussichts reich hält und eine endgültige Klärung dieser Möglich« kett wünscht. Die Fraktion hält den Uebergang zu Ver handlungen mit den Deutschnationalen für dm einzig möglichen Weg. Da» „Berliner Tageblatt" will sogar wissen, daß in Konsequenz de» Ergebnisse» der gestri gen yraktion-beratung der Deutschen Volk-Partei be reit» gestern abend der yraktionsvorsttzende Dr. Scholz erneut Verhandlungen mit Vertretern der Deutschna ttonalen, vor allem mit Gras Westarp, gepflogen hab«. Die „Germania" schreibt, man nehme an, daß Dr. Marx tn der Stellungnahme der Deutschen volkspartet kein« Absage erblickt, von einer Rückgabe de» Auftrage» an den Reichspräsidenten set daher zurzeit kein« Red«. Der „vorwärts" schlägt als Ausweg au» den Schwierigkeiten vor, daß Dr. Marx sein« Mtntsterltst« und sein Pro gramm ausstellt und beide so etnrtchtet, daß der Soztal- demokratte die Unterstützung nicht unmöglich gemacht wird Vie So-lal-emokrokle hat gegen eß« Kabinett -er Mitte nichts alazuwen-en. Die sozialdemokratisch« ReichStagSstealstlon teilt «tt. daß sie den Bericht de» Fraktion-Vorstandes Mer die Verhandlungen von Dr. Marx wegen der Bildung eine» Kabinett» der Mitte mit sozialdemokratischer Unterstüt zung entgegengenommen hat. Nach etwa zweistündiger Au»sprach« wurde nahezu einstimmig ein Beschluß de» Inhalt» gefaßt, daß die Fraktion grundsätzlich gegen ein Kabinett der Mitt nicht» einzuwenden habe, daß sie sich ihre letzte Ent scheidung aber Vorbehalte, bi» Wer Zusammensetzung und Programm eine» solchen Kabinett» Klarheit be steht. die demokraten lassen GeKier fallen. Die demokratische Fraktion hat tn abschließender Form ihr Verhältnis zu dem bisherigen Reichswehr minister Getzler geregelt. Sie hat festgestellt, daß Dr. Heßler die Aufgabe, die er sich gestellt hat, di« Reichs wehr zu einem Bolksheer zu machen, nicht durchzufüh« ren vermag, und daß die Voraussetzungen, die 1999 dazu sührten. daß die demokratische Fraktion ihn als Reich-wehrmtnister vorschlug, nicht mehr gegeben sind. das Kabinett für GeZlerk Berlin, 19. Jan. Wie verlautet, tritt für Dr. Getzler da» gesamte Retchskabtnett einschließlich de» Herrn Külz ein. Der Abgeordnete Koch erklärte sich von seiner Unterhaltung mit dem Minister Külz sehr unbe- friedigt. Besonder» hervorzuheben ist, daß der Außen minister sich persönlich sowohl bei Herrn Marx wie beim Reichspräsidenten für Getzler» verbleiben im Amt «in gesetzt hat. Der Au»weg au» dem parlamentarischen Kampf um Getzler könnte aber letzten Ende» «tn fr«t- williger Verzicht Getzler» sein. Kurz« Naichstagost-ung. B«rlin, 19. Jan. Rach einer wethnacktspaus« von «tnem Monat ist der Reichstag wieder zusammen getreten. Gin« Regierung ist noch nicht zustande^- wmmen. Präsident Löb, ertzffnete di, Sitzung mit einem Rachruf für den verstorbenen soztald.mokrattfchen Ab geordneten Zubeil, an dessen Stell« d«r SchriftstekP, Heini, in den Reichstag «tng<tret«n ist. De» Kommunist Stöcker führt au»: Der Reich»- tag hab« durch sein« fünf woch«n Ferisn dt« Mitver antwortung für di« Verschleppung der Krise übernom men. «r beantragt di« Auflösung d«S Reichstage». L«r kommunistisch« Antrag soll auf dis DageSord- nung d«r worgtgen Sitzung gesetzt w«rd«n. Ohne Aussprach« wird tn allen dr«t Lesungen an genommen der Gesetzentwurf Mer da» zwischen der deutschen und der französischen Regierung und d«»R«- gterungskommisston des Saarg«bi«t» vereinbart» Pro tokoll vom 14. September 1996 über die Regelung H.S Arb»tt«w«^chw an d« deutsch-saarländisch«» Grenza. Chinesen greifen amerikanische Dampfer an. London, 19. Jan. Nach englischen Agentur meldungen aus Schanghai ist heute tn einer japanischen Baumwollspinnerei tn Schanghai ein Ausstand ausge- brachen. Drei Chinesen wurden getötet, mehrere ver wundet. Die drei Toten wurden später al» bekannte, fremdenfetndliche Agitatoren identifiziert, versuche von Chinesen, bet Jtschang amerikanische Dampfer anzu greifen- ^wurden durch amerikanische Marinekräfte ver hindert. Nach Meldungen au» Peking haben die militäri schen Führer der Kantontruppen beschlossen, Nantschang, 80 Meilen südlich des Jantse, zur neuen Hauptstadt zu machen, statt, wie zuerst beabsichtigt, die Häfen Hankau, Kantang und Wutfchang zu einer Hauptstadt zu ver einigen. Diese Aenderung soll al» Vorsichtsmaßnahme gegen Angriffe vom Fluß her getroffen sein, da nur Landkräfte nach Nantschang Vordringen können. Reuter meldet au» Malta, daß das erste Kreuzer geschwader heute Malta in Richtung Schanghai ver lassen habe. Botschafter Solf abgerelss. Der deutsche Botschafter in Tokio, Dr. Solf, ist gestern abend von Berlin abgereist, um über Rußland nach Japan ^urückzukehren, wo er, wie gemeldet, die deutsche Republik und den Reichspräsidenten persönlich bet den Aeisetzungöfeterltchkeiten für den verstorbenen Kaiser von Japan vertreten wird. Gründung eines -eutsch-lltaulschen Wirtschafts verbandes. Berlin, 19. Jan. Gestern fand im Hause de» neuen litauischen Generalkonsul» im Berlin, Dr. Fi scher, die Begründung eine» deutsch-litauischen Wirt- schaftsverbande« statt. In der gestrigen Gründungs feier wurde ein gefchästsführender Vorstand gewählt, dessen erster Vorsitzender Generalkonsul Dr. Fischer ist, während Baron von Richthofen vom Auswärtigen Amt den stellvertretenden Vorsitz übernahm. au» Srllsebun-en für ein» schle-sgerichtllch« Lösung -s« Konstlktss -Mischin den U.G.P. und Mexiko. Washington, 1». Jan. Di« von dem Demo kraten Robinson eingebracht« Resolution, die «tn« schieds gerichtlich« Lösung d«s Konflikte» »wischen d«n Ver- einigten Staaten und Mexiko verlangt, wird, wt« Reu ter meldet, insbesondere von dem Senator Borah be fürwortet. Kellogg soll erklärt haben, er habe die Frage einer Anwendung de» tn der Resolution nieder gelegten Grundsatzes einer Prüfung unterzogen. Auch der Bundesrat der Kirchen und die amerikanische Ar- beitervereintgung haben sich neuerdings zugunsten der schiedsgerichtlichen Lösung de» Konfliktes tn Mexiko aus gesprochen. Ferner erhielt Präsident «ooltdge gestern » werden. üO Millionen ein« von 499 Journalisten, Lehrern usw. unterzeichnet« Auslands untergebracht «erden. Adresse, di« sich ebenfalls für «tn« schiedsrichterlich» " Regelung aussprtcht. > »art«, 19. Jan. wie dl« Agene« HAa» Zürich meldet, hat votnear« tn seiner Eigenschaft al» ytnanzmtntster mit vem Sredtt Suisse tn Zürich eine Anleihe von ISO Millionen Schweizer Franken zu 7 Prozent für di« französischen Staatsbahnen abgeschlos sen. von dieser Summe sollen SS Millionen tn Hol land und SS Mtlltonen tn Schweden zur Zeichnung auf- SO Millionen sollen anderwärts im Sine Kun-gebung -er Pekinger Unlversttäts- professoren. Peking, 19. Jan. (Reuter.) Ter verband der Professoren der Pekinger Nationaluntversttät Hat an die Mitglieder des britischen Parlaments ein Telegramm gesandt, das besagt, die britische Niederlassung tn Han- kau set jetzt unter chinesischer Verwaltung und dürfe unter keinen Umständen zurückgegeben werden. Japan un- -te §rage -er Konzessionen in China. Tokio, 19. Jan. Zu dem Beschluß der belgi schen Regierung, die belgische Konzession tn Tientsin an China zurückzugeben, erfährt der Berichterstatter de» Reuterschen Büros, daß die japanische Regierung nicht der Meinung ist, datz e» dadurch für Japan erforderlich wird, ebenso zu Verfahren, obgleich das von China ge wünscht werde. Die belgische Konzession wird al» einer anderen Kategorie zugehörig betrachtet al» die Kon zessionen Japans, Englands und Frankreich» tn Tientsin. -ranz-M» Ruolan-oanlolh» für -to Gtaatsbahnsn. Polen un- -le -rutschen Gskfeslungen. Pari», 19. Jan. „Matin" will erfahren haben, datz die Unterredung, die Minister Brtand gestern mit dem polnischen Botschafter Chaplowskt hatte, sich auf die Frage der deutschen Ostfestungen bezogen habe. T«r polnisch« Botschafter habe Brtand von der öffentlichen Meinung tn Polen und von dem Standpunkt seiner Re gierung zu diesem Problem unterrichtet. Mussolini beruft -sn pariser Botschafter ab. Pari», 19. Jan. Die Meldung «ine» Morgen blatte» über den bevorstehenden Rücktritt de» italieni schen Botschafter» tn Part», Baron Avezzana, wird nunmehr o fiztell bestätigt. Al» fein Nachfolger war ursprünglich der italienische ytnanzmlntster, volpt, ge- nannt worden, doch sch«tnt Mussolini im letzten Moment anderen Sinnes geworden zu sein, da er mit Rücksicht auf die prekäre Lage der italienischen Finanzen auf die Mitarbeit volpis nicht verzichten zu können glaubt. An Stell« Avezzana» wird de, bisherig« italienische Bot schafter tn Moskau, Manzont, tn da» Polat» in der Mu« värenne» «inztehen. z.