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«ab« «. 21. Iahrrianfl caße 3, lMrr. ll kl !»« London, 17. Nov. In der heutigen Sitzung sprachen Lord Parm vor und Lord Oxford und Asquith über Abrüstung»- r>nd Militärfragen. Er» sterec verwies daraus, daß Großbritannien sich, zur Ab. Lüftung "verpflichtet habe und erklärte, Deutschland be schwere sich «über die Ungerechtigkeit, daß ihm Entwasf. nung auserlegt wepde, ohns daß zugleich die anderen Länder ihre Verpflichtungen ausführten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß an die Stelle der internatio nalen Mtlttärkontrolle eine neutrale und unparteiische Ueberwachung durch den Völkerbund trete. Lord Ox-i ford hob hervor, daß die Entwaffnung Deutschlanvs eine vollendete Tatsache sei und trat ebenfalls für all gemeine Abrüstung ein. Beiden Rednern antwortete namens der Regierung Lord Cecil. Er erklärte zur AbrüstungSsrage, daß diese von zwingender Notwendig keit sei, und daß kein Zweifel darüber bestehe, daß die internationalen Verpflichtungen aus Herabsetzung der Rüstungen vollkommen klar und endgültig seien. Die internationalen Verhältnisse seien bisher für einen Ver such zur internationalen Abrüstung nicht sehr günstig gewesen, doch sei insbesondere durch das Locarno-Ab kommen viel zur Besserung der Lage getan worden. Cecil erklärte weiter, daß nach seiner Ansicht die gro ßen Schwierigkeiten in der AbrüstungSsrage keineswegs von der Tatsache abhängen, daß kein Schiedsgerichts- shstem endgültig geschaffen worden sei., Mit Bezug auf die Entwaffnung Deutschland» sagten der Redner, daß diese, wie er glaube nicht sehr eng mit der Frage der allgemeinen Abrüstung verbunden sei. Die britische Regierung sei äußerst bestrebt, diese Frage zu erledigen. Im wesentlichen habe Deutschland aus jeden Fall den bei weitem größeren Teil seiner vertraglichen Verpflichtungen auSgesllhrt. ursul mit tkundareif, gung zum . Mädchen rilung mit zue AuS- e Besäht« ersekunda« ülertnnen r), in die en Volk»« i Leben», ehranstalt i) ausge- sr Unter. er-Tertta iwöchent. Wochen. !. Schul« Das größte Unternehmen öer Welt Sraeral-irektor vorpaMer über Sie Srutfih« ReichsbahngrfeUschaft. Tarlfgestaltung. — Setrlebsstcherhelt. — Arbeiter- un- Seamtenschaft. dafür zu sorgen, daß keine Ueberbürdung de» Personal» etutritt. Da» Personal soll in der Höhe seine» Lohne» nicht schlechter stehen al» vergleichbare Arbeitnehmer in der privaten Wirtschaft. Deshalb sollen in den Be zirken, wv höhere vergleichbare Industrtel-Hne gezahlt werden, auch die Löhn« der Retchlbahnarbeiterfchast an diese angeglichen werden. Ich hoffe, daß der Verkehr sich auf solcher Höhe hält, daß der RetchSbahnarbeiter wieder ein« stetige, sicher, Arbeitsstelle und «ine sei- ner Leistung entsprechende Aufstiegsmöglichkeit bei un» findet. Panik an cter pariser Körle. Die Pariser Börse hatte gestern geradezu einen schwarzen Tag. Unter dem Einfluß der wetteren Klä rung der innerpolttifchen Lage ging da» Pfund von 145,LS auf 141 zurück. Die Flaute am Devisenmarkt zog auch den übrigen Markt in Mitleidenschaft, und sämtliche französischen Jndustrtepapiere und au»ländt- schen Werre hat.en Kurdetnbußen von 10 Prozent und mehr zu verzeichnen. S» herrschte geradezu ein« va- ntk, die dadurch verstärkt wurde, daß verschiedene groß, Firmen wegen Geldmangel» zur Liquidation gezwungen waren. UebersaU aus fronMfche Zltrge» in Sponisch-Westafrika Madrid, 17. Nov. Wie halbamtlich mttg,teilt wird, scheint e» sich zu bestätigen, daß in der spanischen Besitzung Mio de Oro zwei dort zur Notlandung ge- zwungene Postflugzeug« überfallen worden sind. Ein Flugzeugführer und ein Mechaniker wurden dabei ge tötet, der andere Flugzeugführer wurde verletzt. Di« spanischen Behörden Haden sofort Maßnahmen getrof fen, um dj, Freilassung de» letzteren herbei,»führen. Mssaüon soll d«, Minister»«» beschlossen habe«, di, Portugie sischen Eisenbahnen zu verpachten. Die englischen Parlamente über Abrüstung Internationale Abrüstung nötig und unvermeidlich. Er glaube, daß nur etwa drei oder vier Fragen von irgendwelcher Bedeutung noch erledigt werden müßten, und die britische Regierung hoffe, daß sie in onge- meissener Zett erledigt sein würden. Mit Bezug auf den Fortschritt der allgemeinen Abrüstung gab Lord Cecil eine Verzögerung in dieser Frage zu, erklärte jedoch, daß diese unvermeidlich sei, und daß sehr große Fort« schritte während des letzten Jahres gemacht worden feien Die Abrüstung werde jetzt in einer Weise wie niemals in den letzten Monaten verhandelt. Königsberg un- Küstrin. London, 17. November. Im Unterhaus richtet« Fre derick Hall an den StaatSekretär des Aenhern d!e Anfrage, ob in Anbetracht der Errichtung von befestigten Werken in Königsberg und Küstrin durch die deutsche Regierung im Widerspruch zum Artikel 160 des Versailler Vertrages bei der deutschen Regierung Vorstellungen erhoben wurden, und ob Chamberlain bereit sei, darüber eine Erklärung abzugeben, ob beabsichtigt sei, die Schleifung dieser Befestigungen zu ver langen. Chamberlain antwortete: Die Angelegenheit wird zurzeit von früher alliierten Regierungen erwogen. Ich bin nicht in der Lage, irgendwelche Erklärungen abzugeben. Frederick Hall fragte darauf noch: Ist es N'cht Tatsache, daß die betreffenden Werke derart angelegt sind, daß sie nur von Personen aufgefunden werden können, die im Besitz der deut schen militärischen Geheimnisse sind? Wird der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes ins Auge fassen, die Angelegenheit vor dem alliierten militärischen Rat in Versailles zu bringen? Der Staatssekretär des Auswärtigen antwortete, daß anschei. ncnd Hall seine Antwort nicht gehört habe und wiederholte darauf die von ihm bereit» einmal abgegebene Erklärung. Kommunistischer Ueberfoll auf Nationalsozialisten. Berlin. 17. Nov. Gegen Mitternacht wurden im Norden Berkin» mehrere von einer Versammlung kommende Nationalsozialisten von etwa 50 Komm», nisten überfallen und mißhandelt. Siner der Natio nalsozialisten wurde mit Gummiknüppeln und Stöcken zu Boden geschlagen. Vier Täter wurden von der Po lizei zwang-gestellt und in» Polizeipräsidium einge- ltefert. Berlin, 17. Nsv. Ami Bußtag« «am «S nach an drei anderen Stellen der Stadt zu Üeberfällen »der Schlägereien t u. a. wurde ein Nationalsozialist, der «inen Kommunisten Mittel» eine» Schlagringe» nieder geschlagen hatte, festgenommen. Ueberfoll und Hefangeuenbefrelung -urch Kommunisten. Berlin, 17. Not'. Heute vormittag wollt« ein Poltzetbeamter -Wei Personen wegen groben Unfug» und Ruhestörung sistieren. Auf dem Wege zur Wache wurden ihm die beiden Yestgenommenen von etwa LOO anderen Personen, grvßtenteil» Angehörigen der kom munistischen Partei, entrissen. Al» ander« Beamt« zur Httst «amen, g»lang »», »inen de« Haupttäter zu ver haften. Berlin, 'IS. Nov. Der Generaldirektor der Deutschen NeichSbahngesellschast Dr. Dorp müller veranstaltete am Dienstag einen Empfang»abend, zu dem zahlreiche Prominente Vertreter der Wirtschaft und der Presse erschienen waren. Dr. Dorpmüller hielt da. det eine große Programmatische Rede, in der er u. a. folgende» ausführte i ES bietet sich heute zum ersten Male, nachdem ich mein Amt als Generaldirektor der Deutschen Reichs- bc-Hn 'angetreten Habe, Gelegenheit, zu einem größeren Kreise von Herren zu sprechen, die die öffentliche Mei nung und die Wirtschaft vertreten. Zuerst'da» für die deutsche Wirtschaft so wichtige Gebiet der Tartfgestal- tung. Der neue Tartfentwurf steht vor, die Spannung Mischen den einzelnen Wagenladung-klassen durch Einführung neuer Wagenia-ungoklasten zu verringern und damit auch die Versetzung von der einen in Vie andere Klasse zu erleichtern. Die höheren Klassen sollen etwa» gesenkt unp auch die Sätze für die Wagenladung-klassen von zehn Tonnen etwa» er mäßigt werden. Auch eine Ermäßigung der Frachten für Eilgut in Wagenladungen soll, abgesehen von der Klasse A, etntreten. Wie auch das Schicksal dieses Eni. Wurfe» sich gestalten wird, ich werde stets bemüht sein, den Wünschen der Wirtschaft entgegenzukommen. Aus die so viel umstrittenen Durchfuhrtarife kann nicht ver zichtet werden. Wie bereits früher, so erkläre ich auch heute wieder, daß bet nachweisbarer Schädigung der deutschen Wirtschaft im Etnzelsall ein solcher Durch fuhrtarif aufgehoben werden soll. Ich freue mich, feststellen zü können, daß von all den «vielen Angriffen, die gegen die Deutsche Reichs bahn gerichtet worden sind, sich keine gegen die Bilanz der Reichsbahn gerichtet haben. Nun wurde in letzter Zeit so viel von der Mobilisierung der deutschen Reich», bahnobligationen gesprochen, mit deren Hilfe unser be setztes Deutschland vor den Versailler Terminen frei, gemacht werden könnte. Magi dieser Plan zustande kommen oder nicht, auf jeden Fall ist bisher kein Zwei fel an der Güte dieser Schuldscheine geäußert worden, denn sie haben ja ihre gute Stütze in unserer Bilanz. Doch dürfen wir nicht vergessen, daß da» Geschäftsjahr 1925 ein Schvnjahr war. Gewiß wird eine Belebung unserer Wirtschaft und unsere» Verkehr», wenigsten» noch für die nächsten Monate, vielleicht auch für di weitere Zukunft, zu erwarten sein. Aber mit erhöhten Einnahmen, wie im Jahre 1928, wage ich für die folgenden Jahre nicht zu rechnen. Dazu kommt, daß die Zinszahlungen für die Obligationen und die zurück, zustellenden AuSgletchSrücklage steigen. Nimmt man hierzu die Dividend« für die dem Reich als Ropara- ttonSlast der Eisenbahn übergebenen Vorzugsaktien und die von der Reichsbahn zu erhebende Verkehr»- steuer, so erwarten un» folgende steigende Lasten: 1926 rund 975 Millionen Mark, 1927 rund eine Milliarde Mark, 1928 rund 1 Milliarde 7» Millionen Mark. Aber auch sonst sind wir gegenüber der Vorkrteg»!. zett stark belastet. Insgesamt wird das Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben durch die Betriebs- zahl gekennzeichnet. Im Jahre 1918 entfielen auf 100 Mark Betriebseinnahmen nur 72,12 Mark BetrlebS- opSgaben, heute sind sie auf 88,68 Mark gestiegen. Sie wären noch größer, wenn wir nicht die Rationalisie rung auf allen Gebieten soweit getrieben hätten, daß wir bald an der obersten Grenze angelangt sind. Denn e» gibt Gebiete, auf denen nicht gespart werben darf. La» sind diejenige»», die mit de« ' > Setrlebostcherhelt in «Verbindung stShen. Wir haben in den letzten Mo naten eine beklagenswert« Periode von Unglücken bet der Reichsbahn erlebt, die zu scharfer Kritik gegen di« Betriebssicherheit der Reichsbahn in der Oeffentltch- kett geführt haben. Ich habe darauf Veranlassung ge nommen, durch besondere Kommissionen da» gesamte Gebiet der Reichsbahn bereisen zu lassen. Al» vorlätt- ftge» Ergebnis dieser eingehenden Ermittelungen, die bi» Ende diese» Jähre» ihren Fortgang nehmen, kann ich feststellen, daß von einer Gefährdung der «etri.dGtche'chett der Lsutschsn «»ichäbahn kein» Red» sein kann. Da» Personal ist sich an allen Posten sein»- schw«- r»n Dsrant-vartüng voll bewußt. Unser« Pflicht ist s», Den Beamten der Reichsbahn soll da« Verufebeamtentu« gewährleistet sein. Denn diese Form de» Dienstverhältnisse» kann durch -Fetzt werden, wenn die herkömmlich« Pflichttreue und Zuverlässigkeit erhalten bleiben soll. Die Reichsbahn al» größte» deutsche» Unterneh. men, ja al» größte» Unternehmen der Welt, vcnlachlässigt auch ihr« Pflichten in sozialer veztehvna ntcht und geht weit über den Rahmen ihrer gesetzli chen Verpflichtung Hinau». Lite Krankenkasse für V«. amte, die am 1. April diese» Jähre» in« Leben ge rufen worden ist, wird viel Not lindern. Da» Wich, tiqste für da» Personal wird sein, daß es in Zukunft vor weiterem Abbau gesichert ist. Abgesehen von den Werkstätten und vereinzelten Stellen in einigen Bezir. ken ist eine Herabsetzung der Kopfzahl nach dem jetzt, gen Stande de» Verkehr», der Technik und der Orga- ntfatton nicht mphr erforderlich. ^uer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge """"""«utt. Nm,„«Ich..Nu«, Nr- 2SS Aeitsg, äen iS. November IS2S .K> >.