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«Ihm«, »I» Ka-tr»,« «e fvk »I« Postanstatt,, - «,st»,In< ««ttlgttch. prnfpeech-KajchluS sr Mer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge «°ch°«-,.....Ech.«-°'°°n..°chu„-»...N-,.-- .««,«un» — ,^"-6. äen ö. November IS2S 21^ -1°^-,^ de« auf Iwei Mißtrauens on«rä.» gegen Eires« mann Im Reichstag ist außer dem kommunistischen auch von der völ'.t.chen NetchStag»frakt an zur auäwärltgen Debatte ein Mtß.rauenSantrag gegen den Reich,außen- Minister Dr. Stresemann «ingegangen. Vie preußische Negierung und Mahraun« Venkstdrift. Berlin, 24. Nov. Die Denkschrift Mahraun» ist, wie die Blätter erfahren, der preußischen Regierung in ihren wichtigsten Leiten bekannt, doch ist die Regie rung bisher noch nicht amtlich in den Besitz der Denk, schrist gekommen. Fortsetzung -er autzenpolttWen Debatte im Reichstag. Nochmals die Denkschrift des Aungdo. ^"te! damals vorredete, war glatter Schwindel. Er hat die , jungen Leute vor die französischen Maschinengewehre treiben wollen. (Abg. Tit.mann (La-,.): Ist es richtig, daß Watrer 18 000 NM. Pension be.ommt?) Da« weiß ich nicht. Tie Offiziere des alten Heeres unterstehen ja nicht mir, sondern dem Netchsarbe^mintstertum. Ich glaube nicht, daß er so viel bekommt. Wehren muß ich mich aber dagegen, daß Mahraun «» so darstellt, al» ob er mich über die Vorgänge von 1921 jetzt im Fahre 1920 noch tnsormteren muß. Ueber diese Ding« war schon damals die Net hsregterung sowohl, wie di« preu ßische vollständig Informiert. Wa» hier behauptet wird, sind Ting«, die allgemein längst bekannt waren; im Zähre 192ö sollen wieder ähnliche Pläne bestanden Ha- ben. Da wird der Nam« de» Obersten Nicolai ge- nannt. Auch hier Haben die Leute sich völlig zu Un recht auf Beziehungen zu un» berufen, Damit die» völlig klargestellt wird, habe ich den Minister Vevering gebeten, diesen Dingen nachzugehen. Der Oberst N- colai ist sorgfältig beobachtet worden; man hat ober keinen Anlaß gefunden, gegen ihn etwa» zu unterneh men. Er ist in« Ausland gegangen und hält sich, glaube ich, dort noch heute aus. ÄS hat sich bet diesen Plänen um unverantwortliche Kreise gehandelt, die versucht haben, uns in außenpolitische Verwicklungen htnetnzubringen. Wir Haben mit diesen Dingen nichts zu tun. Wir haben nur unsere Pflicht getan. Daß durch solche Behauptungen in «tnem Augenblick, wo Erfndung als glatten Schwindel zu entlarven. Im Herbst des g.eichen Fahre» wurde für einen Feld- ! zugsplan Stimmung gemacht, in dem man sich ebenfalls auf den Willen der Reichswehr berief. Polen sollte im Bunde mit Rußland Überfall:» werd:» und dann gemeinsam mit der großen Armee der Kampf an der Elbe gegen Frankreich ausgenommen werden. Man suchte wieder Ordensbrüder für den P an zu gewinnen und zu vereidigen. Einer meiner Mitarbeiter ging den M l- dungen der Ordensbrüder nach und stellte fest, daß der durch die Landsberger Prozesse inzwischen ku könnt gewordene Ober leutnant Schulz die Seele dieser Bestrebungen war. Schulz erläuterte ihm den Plan mit folgenden Worten: „Der Westen ist separatistisch, der Süden katholisch. Auf beide können wir nicht rechnen. Wir müssen deshalb die Franzosen zwingen, bi» zur Elbe zu marschieren. Dann nehmen wir den Polen Lan^, um Arbest r anuedeln zu können und errichten einen nationalen Agrarstaat im j Osten. Dieser wird dann die Basis für die Wtederge un- düng Deutschland» sein." Diese Nachricht wurde von mir dem ReichSwehrmin ste- rium mitgetci t. Trotzdem brach der Küstriner Putsch au». Als ich im Jahre 102b einer Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich daS Wort redete, setzte seitens gewisser NechtSkreise ein Kamps gegen, mich /in.der^sogar -... , Ich d"be festste- ! slMl^atz^i^der Krttf't«' am'Werke wa^n^die national^ Be in« — >H'la', 'dessen P°l'ti,che Be- tätigung sehr undurchsichtig ist., dessen Sympathien für^ Sow- sen Plan, und Kreise, welche sich aus b°e m lcyowiwr oe- riefen, behaupteten sogar, entsprechende« Aust ag zu haben, und trafen dafür Vorbereitungen. Ach habe e» für meine Pflicht gehalten, hiergegen di« Hilf« de» RetchSwehrminister, anzuru -n und hab« ihm »«bin iMmmm, da» »l, «an mir eingereichte Denkschrift nachweislich den einzigen ^^ hat, den Mißbrauch nationaler Kräft« und Organ» ationcn zu landeiaeföhrlichen außenpolitischen Abent.uern ^' ver- hindern. Auf Ärund meiner Kenntnisse bin ich "ber eugt, diesen.gweck auch zum Heile de« Vate. lande, erreicht ,u V^Dte Srklärung schließt mit d«r Versicherung Mahraun, daß er auch fernerhin s«ine ganz« Kraft dazu verwenden werde, um derartige Abenteuer zu verändern die Deutsch land xy» in ncuest unabsehbare, Unglück stürzen würben. Berltn, 24. Nov. »7 zunächst den Gesetzentwurf über die Vereinbarungen -wischen Deutschland und Frankreich vom 6. NMember 1926 über den Austausch von Är»eugntssen einiger deutscher und saarländischer Industrien, ferner den Ge setzentwurf über den deutsch-polntschen Vertrag zur Re- gslunz der Ärenzverhältnt se und endlich über ein Ab. kommen betreffend den gegenseitigen Eisenbahnverkehr -wischen Deutschland einerseits und Polen und der Freien Stadt Danzig andererseits endgültig an. Hier- auf wurde die Beratung eines zweiten NachtragSetal« für 1926 mit der Aussprache über die auswärtige Po, litik fortgesetzt. Ab». Tr. Bredt (Wirtschaftliche Vereinigung er- klärtet Die Überschwenglichen Hoffnungen, die in der Negierung,presse an Lhotrh geknüpft wurden, sind der Enttäuschung gewichen. Die wichtigste Aufgabe der Außenpoltlik ist die Befreiung des Rhe nlandeS, wobei die Negierung uns immer hinter sich haben wird. Abg. Müll er-Franken (Soz.) führte au«: Die Deutschne.tionalcn haben Völkerbund und Verständi gungspolitik immer bekämpft. Wenn sie jetzt ander« reden, so tun sie da» nur deshalb, weil der Landbund ihren schleunigen Eintritt in die Regierung verlangt Ter Redner erklärte sodann weiter: Wenn Potncare kürzlich in Bar.le.Tux gesagt hat. Frankeet )S « ol tik habe sich immer von Hatz und Ranküne gegen Deuts » land fretgehalten, so ist das falsch. Bis 1923 war die französische Politik gegen Deutschland von Hatz und Ranküne diktiert, dafür ist auch der Versailler Vertrag ein Beweis. Die Politik von Locarno und Thoirh bedeutet den endgültigen Verzicht auf Elsatz-Lo brin gen; auf der anderen Sette bedeutet diese Politik, daß die Franzosen ein für alle Mal auf ihren historischen Drang nach dem Rhein verzichten müssen. In der Ab wehr des SeparattstengestndelS haben die Rheinländer gezeigt, wie deutsch sie fühlen. Wir verlangen die völlige Befreiung des jetzt besetzten Rheinlandes und die volle Wiederherstellung der Souveränität in die sem Gebiet. Wir wünschen die schleunige Rückgabe de» Gaargebtetes, wo man auf eine Abstimmung ganz ver zichten sollte. Tie Militärkontrolle darf auch in ver änderter Form nicht fortgesetzt werden. Wird die all gemeine 'Abrüstung nicht durchgeführt, so müßte da zu einer K>ltse im Völkerbund führen. Abg. Graf Neven tlow (Völk.): Die Aufrollung der Kriegsschuldfrage sei, so erklärte der Redner wet te«, nicht zu erreichen, solange die DaweSgesetzgcbung und die Loearnoverträg« beständen und Deutschland dem Völkerbund« angehäre. Die Politik von Genf und Thoirh sei eine ungeheure Blamage für Deutschland. Abg. Tr. v. Yrehtagh-Lortnghoven (Dn.) begründet« den Antrag der bürgerlichen Parteien be züglich einer Prüfung der Kriegsschuldfrage und er klärte, die gestrigen AuSsührungen de» Minister, de, Aeußeren hätten das Urteil seiner Partei über die Er folglosigkeit seiner durch die Namen Lhotrh und Genf gekennzeichneten Politik nicht erschüttern können. Eben sowenig hätten die Ausführungen de» Minister» über die Militärkontrolle und die Investigationen befriedigt. Auch er verurteile die Flaggenhissung de» deutschen Bot, schafter» in Washington. Neichswehrminlster Vr Geßler erklärt dann; Ich habe auf Wunsch vor allem NetchSaußenmintster« mir da» Wort erbeten, um die Erklärungen einzugehen, die Heute der Vorstand d«S Aungdeutschen Orden, abgsgeven hat. iAch -ave da» Elaborat sorgfältig durch gelesen. Ä» beschäftigt sich mit den Vorgängen de» Jahre» 1921, und Mar heißt «» da; Dnnral» hab« man «in«» il,verfall auf di« franzvstschen vttsatzungStrmmen veranlassen wollen und dann wird davon gesprochen, daß im Mittelpunkt der Aktion ein damals vielge nannter General gestanden hab«. Mahraun meint, da, hätte er un, nicht mitteilen müssen. Ter General, der da gemeint ist, ist General von Watter. Er gehört -u denjenigen Personen, vor denen ich im Jahre 1922 selbst den Reich,tag gewarnt habe, indem ich aus den „verrückten" htngewtesen habe. Das war der Grund, weshalb wir ihn damals gleich nach dem Kapp-Putsch von seinem Kommando abgelüst und verabschiedet ha- ben. General Walter ist e, allerdings gewesen, der in der Ausrrgung diese Pläne gehabt Hat. Deshalb habe ich auch damal, im Reichstag« gegen dies« aktivistischen Pläne auf» schärfste Stellung genommen und Matter aufs ssrgMWs übrMischk Vak Watt« lttn LtüttL ver vage, Offiziere zu nennen, -------- erhielten. Da überall der Eindruck erweckt wurde, daß die Reichswehr hinter dieser Aktion stehe, entstand In na.iona.en «reisen, die mir nahestehen, eine Psychose, in der jeder Appell an die Vernunft verhallte. Aufklärungen, welche ich zu geben versucht«, wurden mit der Bs'aupiunq zunichte ge. macht, ich ,«i zu schlapp, diese Sach, mttzumachen. Bei der im Ruhrgebiete herrschenden Erregung konnte die Crploston jederzeit erfolgen. In letzter Stunde gelang e, mir, vt« Nachricht von des gigantischen der Außenminister sich um Verständigung bemüht, im die Phantastischsten Vorstellungen entsteüen müsse», ist doch selbstverständlich. ? vr. Wirth (Zentr.) erklärt, man könne ein« Opposition von d«r Art de, Tr. Hoetzsch vielleicht begrüßen, man dürs« ab«r nicht von einer „nationalen" Opposition sprechen. Da» Wort „national" wird nirgend« soviel gebraucht und ««miß braucht wie tn Deutschland. Dieser Winter ist der Prüfstein für die Politik, die wir alle machen wollen, mit Frankreich zu einer aufrichtigen, dauernden Ver ständigung zu kommen. Tonner»tag 2 Uhr; Fortsetzung der auswärtigen Debatte und Abstimmung über d!e Mißtrauensvoten, »wett« Beratung de» Gesetzes gegen Schmutz und Schund. Der Inhalt der Mahraunfchen Denkschrift Das sagenhafte Sprengmittel. Der Jungdeutsche Orden stellt der Presse die folgende Erklärung ArHur Mahraun» zur Ver fügung: Reichswehrmtnister Dehler hat im Reichstag zu der ihm von mir eingereichten Denkschrift Stellung genommen. Er hat erklärt, die Denk'chrift behandle „Streitigkeiten zwischen früheren aktiven Offizieren und ihren Verbänden, wer die richtige Vaterlandsliebe habe", und bringe die „Besorgnis dcS Ordens zum Ausdruck, dah die Reichswehr in diese Streitigkeiten hineingezogen werden könne, ohne dah diese Besorgnis näher begründet worden fei." Bereits am 22. No vember soll das Reichswehrministerium laut Pressemeldungen die Erklärung abgegeben haben, eS sei ihm über derartige Dinge — gemeint ist offenbar der Inhalt der Denkschrift — nie etwas bekannt geworden, e» seien wohl vor Jahr und Tag derartige „Gerücht," aufgetaucht. Hierzu habe ich zu bemerken: Ach habe die Denk'chryt aus Aufforderung de» Reichswehr- . Minister, etngereicht. In ihr befinden sich die Beweise, dah im großen Rahmen ver'ucht wurde, Organisationen, welche sich auf die Reichs wehr beriefen, für ein Abenteuer einzusetzen, dessen Verwirk lichung ein furchtbares Unglück für bas deutsche Reich herbei« geführt hätte. Für dieses Abenteuer wurden tn den Reihen des Jungdeutsschen Ordens Truppen geworben. Da dieser Zustand, für den in der Vergangenheit bereits Paralst-ten Einleitung eines LandeSverratSversahrens gegen meinen bestehen, unhaltbar war, kam nur ein Eingreifen des Reichs« Mitarbeiter Bornemann und mich führte. Ich y"^.^stZ«« wehrministerS in Frage. ! stellt, daß wieder Kräfte am Werke waren, " . '' '' Bereit» im Jahre 1928 wurde auf ganz ähnliche Mise wegung für ein Zu'ammengehen mit Sowietrustland gegl ver'ucht wurde, Organisationen, welche sich auf die Reichs- Frankreich zu gewinnen. Wieder spielte die Elb mir ev zu einem Uebersall aus die französischen Besatzungstruplen große Rolle. Der Oberst Nie-'- ,u provozieren. Im Mittelpunkt dieser Aktion stand da- tätigung sehr undurchsichtig ist. dessen Sympmynn für «ow- inalS ein auch in der nachrcvvlutlonärcn Jett vielgenannter sotruhland ich aber se bst stststelst'n kvvn e, ngit erte für General. Im Vertrauen auf 'eine militärische Autorität f^sen Plan, und Kreise, welche sich m«f waren sogar alt« besonnene Soldaten zu der Ansicht gekom men, dah der auf diese Weis« entstsseite Krieg zu einem Er- folg führen könne. Der General berief sich auf ein neuersundene» Sprengmtttest mit dessen Hilf« man auf elektrischem Wege sämtliche Spreng stoffe der Franzosen in di, Luft sprengen rbnm. Diese Angabe wurde in weitesten Kreisen geglaubt, da der General erklärte, selbst der Vorführung d e er gtgantt. schen Erfindung beigewohnt zu hab:». Er teilte b reit« Trllpp« zur Sprengung der Rheinbrücken ein. Ich bin in der Lage, Offiziere zu nennen, welche die Befehle von ihm