Suche löschen...
Auer Tageblatt : 17.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192611172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19261117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19261117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-17
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Auer Tageblatt : 17.11.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— — - — - - I.»»..«> irde nur drtnq. icl- er mutz ube und sie den cht au» habende en, kam hr der« ilchtung, Belgien er Mit- -u er- :ch eine »gesetzt, sonders gaben es sich >uf den r, und -n Ruf in und »er zu. lligsten immen "; be« ist sei- trächt- heim mäßig .'astlos Trust, M er- ffnete, rorge- ir sich erden, s er- hoch rufen, äßen. und die Huhn Is sie Vor- oche- stän- twas afen. , bis An l. n den lfR. «ten cin. den !Nt- ien icht ohl der rch ter er iuf id, nd in es ir« ne te ie i- m it !i e e »Mag» zu Nr. -S6 des vuer Tageblattes und Anzeiger« für da« Erzgebirge. Mittwoch, den N. NövtttM l9«S. Aus Mussolinis Vergangenheit. Landstreicher, Bettler, Pennbruder und Anarchist. Mussolini» Lebensgeschichte, verfaßt von Margertta Sarfatti, seiner Mitarbeiterin auf allen seinen Wegen, die ibn vom „Avanti" über den „Popolo d'Jtalta" und die Zeitschrift „Gerarchia" begleitete, erscheint jetzt in deutscher Ueber« setzung im Verlag Paul List in Leipzig. Der Diktator selbst hat ein Vorwort betgesteuert, dessen Faksimile die charakte« ristische Arbeitsweise eines Journalisten zeigt, der sich in immer erneuten Korrekturen um Stil und Ausdruck bemüht. Diese mehr als sorgfältigen Verbesserungen, die von innerer Unsicherheit zeugen, sind für Mussolini kaum minder kenn zeichnend, als die große Geste des Herrschers, der keinen Widerspruch kennt. Aus der Fülle bisher unbekannten Materials, das in dem Buch verarbeitet ist, sei hier einiges wiedergegeben: Benito Mussolini, der Sohn eines Schmiedes, der sich später als Gastwirt kümmerlich ernährte, wurde am 29. Juli 1883 geboren. Seine ersten Iugendeindrücke schilderte er später in der Muße des Gefängnisses in einem kleinen Heft, das erhalten blieb: „Ich wurde," so schreibt er, „an einem Sonntag um 2 Uhr nachmittags geboren. Man feierte das Fest des Patrons der Pfarrkirche „delle Camminate", deren alter baufälliger Turm feierlich und erhaben die ganze Ebene von Forli beherrscht. Die Sonne war seit acht Tagen in das Zeichen des Löwen eingetreten. Mein Vater hieß Alessandro. Er hatte nie eine Schule besucht." Den Namen Benito erhielt dieses Alexanders Sohn zu Ehren des mexikanischen Revolutionärs, der d e Er hebung gegen den Kai er Maximilian bef hl'gt hat E nes Tages verübte ein älterer Spielkamerad einen hinterlistigen Streich gegen den Siebenjährigen, der blutend und weinend nach Hause kam. „Wie," sagte sein Vater, „du hast dich schlagen lassen? Von einem Größeren? Und du ließest ihn entkommen? Lern lieber, dich als Mann verteidigen, statt wie ein Mäd chen zu flennen." Und damit gab er ihm eine tüchtige Maulschelle. „Mit einem Schlage versiegten die Tränen. Das Kind begann zu überlegen. Es verbrachte den ganAen Tag damit, einen Stein zuzuspitzen, und noch vor dem Abendessen suchte es den größeren Jungen auf, der den Zwischenfall schon längst vergessen hatte. „Du hast mich auf den Kopf geschlagen — da hast du einen Denkzettel ^afür." . „Mit diesen Worten hämmerte er seinem Gegner den spitzen Stein zwei-, dreimal auf den Kopf, bis er endlich Blut fließen sah." „Wenn Mussolini auf dieses Erlebnis zu sprechen kommt, spürt er auch heute den Groll gegen seinen Belei diger und die Befriedigung der Rache, und ein hochmüti ger, stolzer, gefährlicher Zug spielt dann um seinen Mund." Dieses kleine Erlebnis ist eine bedeutsame Episode in seinem Seelenleben, denn eine solche erste Enttäuschung in der Kindheit ist wie eine Vertreibung aus jenem Para diese der Reinheit, wo jedes Kind noch ein Engel ist. Sie ist die Erkenntnis des Guten und des Bösen." Im „Kollegium der Salesianer" wurde der Sohn des Schmieds zum Volks schullehrer vorgebildet. Als Mussolini mit dem Lehrerdiplom wieder nach Hause zurück gekehrt war, bemühte er sich um die freigewordene Stelle eines Gemeindeschreibers beim Gemeindeamt Predappio. Er tat das hauptsächlich, um in der Nähe seiner kränklich gewor denen Mutter zu bleiben. Aber man fand ihn mit seinen 18 Jahren zu jung für einen solchen Posten. Mussolinis jüngerer Bruder Arnaldo erzählte später, der Vater habe den Gemeindebehörden Vorwürfe gemacht und gesagt: „Ihr werdet Euch noch einmal schämen, daß ihr meinen Sohn nicht als Gemetndesekrctär gewollt habt, so wie sich die Heimat von Francesco Crispi einst später aus dem gleichen Grunde zu schämen haben wird." * Enttäuscht suchte Mussolini eine neue Existenz in der Schweiz. Mit 2 Lire und 10 Centesimi in der Tasche kam er am 10. Juli 1902 in Bverdon an. Dort verd eure er sich sein Brot als Steinträger auf einem Neubau. Ueber- mäßige Arbeit bei schlechter Behandlung veranlaßte ihn, nach wenigen Tagen seine Stellung aufzugeben und in Lausanne sein Glück zu probieren. Von dort schreibt er an einen Freund: „In der ersten Woche konnte ich ganz bescheiden von dem Gelds leben, was ich in Orbe verdient hatte. Dann aber stand ich vor dem Nichts.. Die einzige Münze, die ich am Montag in der Tasche hatte, war eine Nickeldenk münze von Karl Marx. Am Morgen hatte ich nur ein Stück Brot gegessen und ich wußte nicht, wo ich am Abend schlafen würde. Verzweifelt schweiften meine Gedanken in die Ferne um Hilfe, während ich auf dem Sockel des Denkmals von Wilhelm Teil im Park von Montbönon saß- Ich konnte nicht mehr gehen, meine Magenkrämpfe ließen es nicht mehr zu. Mein Blick muß wohl in jenem fürchterlichen Moment etwas Erschreckendes gehabt haben, denn die Besucher des Denkmals betrachteten mich mit mißtrauischen und beunruhigten Mienen. . . Am 5 Ahr verließ ich Mvntbönon und begab mich in die Richtung nach Ouchy. Während ich den Kai (eine prächtige Straße am Ufer des Sees) entlang bummelte, zog der Abend herauf. Das letzte Licht der Dämmerung, die verlorenen Klänge der alten Glocken, die nun herüberschwebten, lenk- ten meine Gedanken ein wenig ab. Eine unendliche Me lancholie umfing mich, und angesichts des Genfer Sees er hob sich in mir die Frage, ob es denn der Mühe wert sei, noch einen Tag länger zu leben ... So ging ich meinen Gedanken nach, bis eine süße Harmonie, sie klang wie das Lieb einer Mutter an der Wiege ihres Kindes, mich ab lenkte. Ich wandte mich um: auf der Terrasse des groß artigen Hotels „Beau Rivage" spielte ein Orchester von 40 Künstlern. Ich lehnte mich an daS Gartentor, schaute durch daS Tannendunkel und lauschte. Die Musik tröstete mir das Gehirn und den Bauch. Aber die Pausen, wenn sie nicht spielte, waren entsetzlich; bann peinigten die Krämpfe meine Eingeweide wie mit glühenden Nadeln. — Unterdessen lustwandelte eine fröhlich? Meng« auf den Pariwegen, man hörte da» Rauschen der Seide und da» Gemurmel von Sprachen, die ich nicht verstand. Ein alte», verschrumpelte» Ehepaar ging an mir vorüber. E» schienen Engländer zu sein. Ich wollte sie um „l'argent vour me coucher ee svtr" bitten, um Geld für ein Nacht lager, aber die Worte erstarrten mir auf den Lippen. Die untersetzte, wie gerupft au»sehende Frau strotzte von Gold und Edelsteinen. Ich hatte keinen Soldo, kein Bett, kein Brot. Ich floh fluchend von dannen. O heilige Idee der Anarchie de» Gedankens und der Tat! — Hat der am Boden Liegende nicht das Recht, seinen Bedrücker zu beißen?" In Lausanne gibt eS eine Brücke, die historische Bedeu tung in Mussolinis Leben hat. Auf dem trockenen Kiesgrund unter dieser Brücke hatte er manchmal nachts Zuflucht und Schlaf gesucht. In einer Regennacht benutzte er einmal eine liegen gebliebene leere Holzkiste aus einer nahen Druckerei, um sich hineinzukauern und so ein wenig geschützt zu sein. Beim Erwachen wurde ihm das Erlebnis der ersten Verhaf tung zuteil. Man nahm ihn wegen Landstreicherei in Ge wahrsam. Nach vierundzwanzigstündiger Haft wurde er .wieder freigeiassen. Damit begann das erste Kapitel einer Lektion, die elf solcher Kapitel hatte, 1902 in Lausanne, 1909 in Mailand endete und durch die Gefängnisse der Schweiz, Deutschlands, Frankreichs, Oesterreichs und Italiens führt. „Genau 20 Jahre später, 1922, begab sich", so schreibt Mussolinis Biographin, „das Haupt der Regierung Italiens nach der Schweiz. In Genf luden die ihn dort erwartenden Vertreter Englands und Frankreichs, Lord Curzon und Poincarch zufällig gerade nach Lausanne ein, um mir ihm dort umfassend über das Schicksal Europas zu konferieren. (Es war erst kurze Zett — zwei bis drei Monate — her, daß die Schweizer Republik die seinerzeit gegen Mussolini als einen gefährlichen Revolutionär verhängte Landesverweisung aufgehoben hatte!). Ein höherer schweizerischer Beamter erschien im Hotel, um von Mussolini Anordnung über den Sicherheitsdienst entgegenzunehmen. Bei der Gelegenheit fragte er, ob der Herr Ministerpräsident zufricdcngestellt sei. „Ich bin durchaus befriedigt, Herr Kommissar," sagte Musso lini. Und dann zeigte er lächelnd auf eine Brücke, die man vom Fenster des prächtigen Hotels aus sah. „Erinnern Sie sich, Herr Kommissar? Das dort ist der Ort, wo mich Ihre Polizei vor zwanzig Jahren verhaftete." Der Kommissar verbeugte sich mit philosophischer Ruhe: „C'est la vie, Mon sieur le President — So ist das Leben, Hert Präsident." Mussolini kam dann in die Kreise der russischen revolu tionären Emigration, studierte Nietzsche und den Vorläufer des heutigen Kommunismus, den Franzosen Babeuf. Vor allem arbeitete er mit der Genossin Bala banoff zu sammen, die ihrerseits eng mit Lenin befreundet war Mussolinis Biographn sagt nicht ohne Sentimentalität: „So merkwürdig sind oft die Geschehnisse: Angelika Balabanoff nahm aus der ärmlichen Schweizer Pension, wo sie zwischen einer Kommode und einem Samowar wohnte, den Weg zum goldenen Kreml, wo Throne aus Samt und Damast standen, um von dort wieder in die Verbannung zurückzukehren. Der Genosse ihrer Armut und ihres Glaubens, der Mann mit den tatarischen Backenknochen, Lenin, nahm den gleichen Weg nach dem Kreml, aber er blieb dort, emporgehoben zu übermensch licher Macht, mehr als ein König, mehr als ein Kaiser, und umgeben von einem Volke, das ihn um Gnade an- flehte; und ihm Leid, Hoffnungen und Illusionen zu ver danken hatte. Der blasse Jüngling aber, der mit Angelika zusammen so eifrig bemüht war, Engels und Marx ins Italienische zu übertragen — er wuvde später zu einem Manne, der mit jenem anderen Russen als ein Gleichge stellter verhandelte, er wurde mehr als ein Gesetzgeber, mehr als ein Volksführer — er wurde der Retter seines Volkes — der Duce." Aus den Not- und Gefängnisjahren, die Mussolini als revolutionärer Sozialist mitmachte, sei noch die Episode sei ner Ausweisung aus der Schweiz erzählt. Am Karsonn- abend des Jahres 1904 trat er die zwangsweise Rückreise ins Vaterland an. Das Osterfest verlebte er noch auf Schweizer Boden, und das kam so: Die ihn begleitenden Schutzleute wollten Ostern noch mit ihren Familien verbringen. Also mußte Mussolini solange im Gefängnis warten, bis der Transport weitergehen konnte. Am nächsten Morgen läuteten alle Kirchenglocken das Oster fest ein. Ostern! — ein Wort, das alle Süßigkeit des Fami lienglücks heraufbeschwört. Ostern! — Neben ihm -ag ein Landsmann, der Angst hatte, daß seine Beteiligung an einer Messerstecherei entdeckt wurde. Der Mann hatte zwei Leute getötet und war selbst sehr schwer verletzt. Sobald er das Geräusch von Schritten auf dem Gange vernahm, richtete der Mörder, der in heftigem Fieber lag, sich schnell auf und nahm die Hand von der schreÄichen Wunde fort, auf die er sie gepreßt hielt. Als am Abend die einzige Mahlzeit des Tages, ein Napf voll Suppe, gebracht wurde, bekam die Zelle neuen Zuwachs. Es war ein Mann, der italienisch sprach. Schweigend, still und wachsam beobachtete er die anderen. Mussolini ging ganz nahe an den Verwundeten heran und raunte ihm zu: „Nimm dich in acht. Der Neue da ist kein Italiener wie wir, er ist keiner von denen, die man nach Italien abschiebt. Er ist aus Tessin; wenn sie ihn hier zu rms sperren, so ist er sicher „una piantina della gutsta" (ein Spitzel). Erklärend fügt Mussolinis Biographin hinzu: „Me Re bellen gegen die gesetzliche Ordnung, ob sie nun Idealisten oder Verbrecher sind, haben gegen ihren gemeinsamen Feind, die Polizei, ein ihnen allen gemeinsames Schutzmittel: das Rotwelsch. Das Volk aus der Tiefe, das an der Grenze der Gesellschaft lebt, macht sich gegenseitig auf die Spitzel und Gendarmen mit den harmlos scheinenden Worten „piantina della giüsta" und „piantina della negra" aufmerksam." — Man wird diese Bemerkungen gerade jetzt im Zeichen des Garibaldi-Skandals nicht ohne Interesse lesen. * Mussolinis Fingerabdrücke sind bet der Polizei von Zürich verewigt. Er wurde dort den erniedrigenden, anthropome- trtschen Messungen unterzogen. „Ihr werdet diese unwürdige Handlungsweise noch eine» Tages bereuen," sagte er zähne knirschend zu dem Arzt. „Bedenken Sie doch," erwiderte dieser, „daß e» unter den politischen Revolutionären der gan- zen Welt kaum achtzig Persönlichkeiten gibt, die wir für würdig genug halten, die Ehre einer Aufnahme in unser Archiv zu genießen." Sei unseren kriegsgr-bern. Nttftberlcht«. Unser «»such aus dem Frkdhos Vauske (Lettland). Durch die stzhr günstigen und ermunternden Mitteilungen in der „Täglichen Rundschau" üler den Besuch eine» Krieg»« grabe» aus der Insel Oelel entschlossen meine Frau und ich un» zur Reise, um da» Grab unsere» im Mat 1918 in den Gefechten bei BauSse gefallenen Sohne» aufzusuchen. Wir wählten den Seeweg von Stettin nach Riga und kamen nach zweitägiger guter Fahrt mit dem Dampfer „Nordland" am LI. Juni d». Js. frühmorgens in Riga an Am anderen Tage fuhren wir über Mitau nach Meilen mit dem sogenannten „Auslandszuge" und von da ab mit der von den deutschen Truppen als Truppentransport gebauten Schmalspurbahn nach BauSke. Auf dem Kleiirbahnhof in Bauske wurden wir von dem Pastor der dortigen Gemeinde in freundlicher Weise empfangen und nach der kleinen Kreisstadt Bauske geleitet. Für unsere Unterkunft in dem ersten Gasthof hatte der Pastor ebenfalls'liebenswürdig Sorge getragen, und wir erhielten ein sauberes Zimmer mit guten Betten. Der freund, lichen Einladung zum Mittagessen im Pastorat leisteten wir gern Folge und lernten dabet auch die liebenswürdige junge Frau Pastorin und die prächtigen Kinder kennen. Gegen Abend begleitete uns der Pastor nach dem Fried hof. Die Schilderung des Ehrenfriedhofes in dem Schreiben eines Kameraden unseres Sohnes, in welchem er uns seiner zeit von seinem Tode Anzeige machte, traf in jeder Beziehung zu. Der Friedhof liegt am Ende der Stadt hoch über dem tief eingeschnittenen Memelfluß und ist von hohen Bäumen beschattet und umgeben. Mächtige Birken heben sich von dem dunkelsten Grün der Ulmen, Linden und Eschen lichtvoll ab. Der Ehrenfriedhof ist durch eine Hecke von dem allgemeinen Friedhof abgegrenzt. Auf ihm steht ein großes schönes Ge- dächtnismal, eine Säule aus Kalkstein, gekrönt von einem sitzenden Adler. Für die im Jahre 1919 in dem zweiten Krieg, wie ihn die Lettländer nennen, gefallenen Deutschen war kein Platz mehr auf dem mit der Hecke umgebenen Ehrenfriedhof. Dort ruhen nur die bis 1917 bei Bauske Gefallenen. Für die taten Helden des zweiten Krieges müßte ein Platz seitlich von dem umfriedeten Friedhof gewählt werden. Es ist ge plant und soll nun in diesem Jahre ausgeführt werden, diesen zweiten Teil mit in die Umwehrung des alten Teiles durch entsprechende Verlegung der Hecke einzubeziehen. Die auf dem neuen Teil liegenden Gräber haben 35 Opfer der Kämpfe des Frühjahrs 1919 ausgenommen und tragen in der Liste des Friedhofar fsehers die Nummern 22 bis 56. Die Gräber sehen zurzeit leider etwas verwahrlost aus. Die hölz.rnen Grabkreuze sind vermorscht und die Grabplatten aus ge branntem Ton vom Frost zerstört. Sie wurden schon vor mehr als zwei Jahren entfernt und harren immer noch des geplanten Ersatzes. Es sollen alle Friedhöfe Lettlands Kreuze aus Zementbeton erhalten, für leben Gefallenen mit dem Na men und dem Tag, an welchem er für das Vaterland den Tod erlitt. Ich habe mich auch bei meinem Besuch der deut schen Gesandtschaft in Riga durch die mir freundlich vorgeleg ten Zeichnungen davon überzeugt, daß die geplante Art der Ausführung der Kreuze und der Anlage der Grabhügel zwar einfach, aber durchaus würdig ist. Mir ist dort ferner mit geteilt worden, daß die Asführung nunmehr in beschleunigter Zeitfolge geschehen würde, da jetzt hierfür vom Reiche und vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zureichende Mittel zur Verfügung gestellt sind. Die Instandsetzung des Bausker Friedhofes wurde für dieses Jahr sicher in Aussicht gestellt. Die deutsche Gemeinde in Bauske hat in den ersten Jahren den Ehrenfriedhvf gut gepflegt und instandgehalten; sie würde auch dies weiterhin getan haben, wenn ihr nicht durch die Ungunst der wirtschaftlichen und politischen Verhält nisse hierzu die erforderlchen Mittel gefehlt hätten. Dazu kam, daß die beabsichtigte Erneuerung der Kreuze infolge mangeln der Mittel sich jahrelang hinzögcrte, und es nicht zweckmäßig erschien, Instandsetzungen vorzunehmen, die durch das Setzen der neuen Kreuze wieder zerstört werden müßten. Meine Auskunft bei der Deutschen Gesandtschaft in Riga habe ich dem Pastor in Bauske sofort mitgeteilt und hoffe, daß hierdurch das Gefühl der Mißstimmung in den deutschen Kreisen in Bauske beseitigt wird. Ich darf hier noch einfügen, daß mir auf meine Anfrage, wie die amtlichen Reichsstellen sich zu den Bestrebungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge verhalten, auf der Gesandtschaft versichert wurde, daß sie mit dem Volksbund in gegenseitiger Unterstützung stets Hand in Hand arbeiten. Auch diese von mir nach Bauske übermittelte Auskunft wird bet den dortigen Deutschen, denen die würdige Erhaltung der Gräber ihrer Befreier vom Bolschewismus Herzenssache ist, Freude erregen und aufgetauchte Zweifel be seitigen. Schrieb doch der Pastor von Bauske in bas Jahrbuch des Deutschtums in Lettland für 1926 als Widmung: „Daß wir unser Deutschtum von der roten Flut retten konnten und nun weiterbauen dürfen, haben auch Sie durch Ihr Opfer geholfen. Dies Opfer trägt Frucht und Segen, davon zeugt dieses Buch." Durch den Pastor bei Verwandten und Freun den eingeführt, haben wir überall herzliche und liebevolle Auf nahme und Teilnahme gefunden und die Ueberzeugung ge wonnen, daß die an deutscher Sprache und Kultur in zäher Kraft festhaltenden Deutschen im Baltikum sich auch fernerhin der Pflege der deutschen Kriegsgräber mit sorgender Liebe annehmen werden, trotzdem ihnen leider nur geringe Mittel vom Reiche zur Verfügung gestellt werden können. (Für die 100 Gräber in Bauske, beispielsweise nach unserem Gelbe, knapp 50 Mark jährlich). Sie selbst stehen im härtesten Kampfe zrm ihr wirtschaftliches Dasein. Die von uns und auch vom Volksbund schmerzlich empfundenen Stockungen und Unregel mäßigkeiten im brieflichen Verkehr in Sachen der Krikgs- .gräberfürsorge in Bauske finden ihre Aufklärung durch die Mitteilung, die uns dort zuteil wurde, daß auf der Grenz- station Melken öfter Briefschaften aus und nach Deutschland beanstandet und zurückgehalten wurden. Dies geschah wohl durch Uebereifer untergeordneter Stellen. Geh. Baurat L. N., Berlin. ruß dvl dlensoken unck Tieren keilen «oknell, okn« Nnt- rünckung, ckurok ckinosoi. Verlangen 8is in.än->" n voll Drogerien kostenlosen Prospekt mit ^nxveu^an^s- vorsokrillea. '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)