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Auer Tageblatt : 04.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192611048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19261104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19261104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-04
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Auer Tageblatt : 04.11.1926
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llk. 9V-. Vuer Tagedlan und Anzeiger fUr da» Erzgebirge. Lonn»r»ta-, dm 4. KoviittLtt 19>S. richten. «s Grzgrbkj Aus Staät unä Lanä. Aue, ü. November 1026. Geffdntllch» Eta-tveror-netensi-ung vom L Oktober 1926. kr 1926 in E d Uhr. , Untersuchung wSwald^Srünh^ Schreier-Law n. 6-15 Uhr. s jammer im Sp Izähltg und pün lche vor den Gj rschetnen könnt !« . 2 Uhr; Schiei . 2 Uhr; Schied ,30 Uhr; Schic! l. 2 Uhr; Schic! 1926 fehlt. cd. Baumann,^ au ErAgebtr, ktober 1S26 ui heim und eini t man Kennt» > wird dem 6) t beim GV. ei -Lehrgang uni sowie Ort wi z „Tanne"«Thl "ordert, sämtlb Spiele bis zr rm 9. Noveml Herr Bürgermeister Hoffmann eröffnet die Sitzung um 6 Uhn Bon der kommunistischen Fraktion wird der Antrag gestellt, den Punkt Bürgermeisterwahl aus der nichtöffent lichen Sitzung hervorzuztehen und in der öffentlichen Sitzung zu behandeln». Der Antrag wird abgelehnt. Ebenso findet der Punkt 1 der Tagesordnung Ablehnung: Etngab des Zen- tralverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutsch lands, da die Eingabe der Reichsgesetzgebung zuwiderlüuft. In dem Wahlgang von Vertrauensmännern für die Auswahl von Schöffen und Geschworenen werden die bis herigen Vertrauensmänner wieder gewählt. Ein Nachtrag zum Ortsgesetz über das Bestattungswesen wird genehmigt. Punkt 4 Üebernahme der Bürgschaft bei Gewährung von Staatskredit bei Hochwasserschäden wird in die nichtöffent liche Sitzung verwiesen. Es handelt sich um zwei hiesige Firmen, die schweren Schaden erlitten haben. Das Gesuch der Freiwilligen Feuerwehr um Gewährung eines Betrages von 1000 Mark zur Beschaffung von Musik instrumenten wird nach heftiger Debatte genehmigt. Stadt». Lein weist auf die Anschaffung einer Motor spritze hin, die notwendiger wie Musikinstrumente wäre. Bürgermeister Hofmann erklärt, daß bei d'er Stärke des Wasserdruckes in der Leitung eine solche für unsere Stadl nicht notwendig sei. Stadtv. Lorenz referiert über den Ausbau der Uhlandstraße, der Gellertstraße und des Forstweges auf dem Sichert, die durch das Hochwasser sehr gelitten haben. Die Arbeiten sollen durch Arbeitslose ausgeführt werden. Es ergeben sich 12 450 Arbeitstage. Die Kosten betragen ins- gesamt 140 000 Mark. Die Anträge werden' angenommen. Stadtv. Pfefferkorn berichtet über notwendige Neuerungen im Schlacht- und Viehhof. Eis- und Kühl räume entsprechen nicht mehr den Anforderungen. — Ebenso notwendig ist eine Wasseranlage. Der Rau eines Pferde- stalles sowie eines Autoschuppens soll im Auge be^alttn wer den. Die Baukosten sollen durch die Rücklagen des Schlacht hofes gedeckt werden. Der Antrag wird angenommen. Angenommen wird auch Punkt 11 der Tagesordnung Bewilligung von 10 000 Mark für weitere Notstandsmaß nahmen. Diesen Punkt nahmen die Kommunisten wahr, um wieder einmal eine ihrer Propagandareden vom Stapel zu lassem über die man stillschweigend hinweggehen kann. Zu sehr erregten Szenen kommt es bei dem letzten Punkt der Tagesordnung Antrag der kommunistischen lann. Sellach. lovembrr. erkehrs und ! , ferner die gü anken und zä üschaftlicher ri resse für deuts ;es wurden tt stigungen von tehenden Mar waren von d Maschinen- » irkte sowie Mo kums war dah 7 Prozent ni en Sätzen oh 114 gegen Lv 29 und Madr » gab auf 4,84 4ark auf 4,20 agte Joe Je gen, „ich ha : Haft befre r Liebe ist d rl genau ai junger Mai rchführen, tt irden Sie n ahren und I hn wieder b n und in d e keine Ang r Verhaft»» e Fälle dur m lassen, ui z ist daher si dlichkeit. S Augen sehe n und zuglei an den We uns in Am Kommen S ovon er et» Blick setzte im Lause d u machen." torck. r Jenkins w einen Passt mdstratze ve zufällig ei' licken, so ve len Tie ntch r ein — d« öffnet» do Fraktion, betr. 1. Mietfestsetzung für die Eichert- und Lin denhofwohnungen, 2. Ermäßigung der Mieten für die Baracken und 3. Abstandsnahme von der Durchführung des Obdachlosenasyl. Da die stark besuchte Tribüne sich in die Verhandlung durch Zwischenrufe einmengte, werden zwei Tribünenbesucher aus dem Saale gewiesen. Der Punkt ; des Antrages wird dem Wirtschaftsausschuß überwiesen. Punkt 2 und 3 wird abgelshnt. Anschließend nichtöffentliche Sitzung. Goldene Hochzeit. Herr Arno Fritzsch, Oberpostschaffner a. D., hier, Mittelstraße 22, beging am 31. Oktober das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Schon am Vorabend wurden dem Jubel- paar Ehrungen zuteil. Eine Abordnung des Reichsverbandes deutscher Post- und Telegraphenbeamten übermittelte die Glückwünsche und ein Geschenk der Ortsgruppe Aue und Um gegend-. Der Männergesangverein „Liederkranz" ehrte das Jubelpaar durch ein Ständchen. Am Sonntagfrüh erfreute der Konzertinaklub mit Morgenmusik. Nachmittags erfolgte die Einsegnung des Gold-Ärautpaares und die Ueberreichung der vom Landeskonsistorium gestifteten Ehrenbibel in der Wohnung. Der Posaunenchor brachte am Abend ein Ständ chen. Einer Einladung des im Muldental versammelten Reichsverbandes deutscher Post- und Telegv.-Beamten hatte die Jubel-Hochzeitsgesellschaft Folge geleistet; Der zweite Vor sitzende des Bezirksvereins Chemnitz vom Reichsverband, Herr Postsekretär Keller, beglückwünschte das Jubelpaar im Auf trage des Gesamtvorstandes Chemnitz. In besonders ehrende« Worten hob er die Verdienste und Tätigkeit des Jubilars her vor. Herr Fritzsch ist das älteste Mitglied und Mitbegründer der Ortsgruppe Aue. Beförderung. Der Studienassessor Dn Beeker an der Oberrealschule zu Aue Ist zum Studienrat befördert worden. Bei der Städtischen Sparkasse Aue wurden im Monat Oktober an Spareinlagen in 528 Posten 152123 RM. ein« und in 127 osten 55 070 RM- ausgezahlt. Das Einlegerguthaben beträgt am Ende des Berichtsmonats 1508000 RM. Bei dieser Gelegenheit sei auf die unentgelt liche Ausgabe von Heimsparbüchsen durch bei Städtische Spar kasse Aue hingewiesen. Aus dem Reichsanzeiger. Der Relchsanzetger veröffentlicht eine Bekanntma chung des ReichsfinanzmtntstertumS über die Umsatz-! steuerumrechnungSsähe auf Reichsmark für den Monat Oktober 1926. Reformatsionsfestfeier. Am Freitag, den 5. November, abends 8 Uhr findet im großen Pfarrhaussaale St. Nicolai eine Reformationsfestfeier, veranstaltet von der Elternvercinigung und dem ev. Männer verein, statt. Borträge werden gehalten von Herrn Pfarrer Herzog und Frau Kochschulleiterin Bertha Hoffmann. Fer ner wirkt ein Vtolintrio mit. Alle Freunde des lutheri schen Gedankens werden zu dieser Feier herzlichst eingeladen. VolkShochschulkonzert. Als 41. Konzert bietet die Volkshochschule statt Kammer musikabend diesmal enien Liederabend. Dorothea Schröder, eine Altistin aus Leipzig, begleitet von Hellmut Meyer-Bremen, singt Lieder von drei bedeutenden neueren Me stern des deutschen Liedes, vvn Peter Cornelius, Gustav Mahler und Hugo Wolst Nach dem Ruf, der der Sängerin vorausgeht, und nach der eigenartigen Zusammenstellung des Programms verspricht das Konzert einen seltenen Genuß. Hörer der Volkshochschule zahlen 1 RM., andere Besucher 2 RM. bei Rothe und am Eingang. Erwerbslose erhalten Freikarten durch da» Arbeitsamt. > den. Das Mädchen gchmd, daß s s»tn mn^n«m» Mud auf dies, Weis, getötet hatte. Tharandt. Jubiläum der Forstakademie. Die Forstliche Hochschule zu Tharandt beging am Montagvormtttag di, Yeter ihre» UOjährtgen Bestehen» mit einem Fchaktu», bei dem der scheidende Rektor Prof. Dr. Buffe in ettier An sprache di« anwesenden Ehrengäste, insbesondere di« Vertreter der Staat»- und städtischen Behörden herzlich begrüßte. Nach ihm sprach der neu, Rektor Geh. Forstrat Prof. Groß, der «inen Rückblick über die Entwickelung der Hochschule gab und die Männer würdigte, deren Namen mit der Geschichte der Hochschule eng verbunden find. An die Feier schloß sich dann di« Grundsteinlegung de» neuen Institut,gebäudeS, wobei Mi- nisterialdirektor Just eine Ansprache hielt und die ersten drei Hammerschläge im Namen de» Bauherrn, der sächsischen Re gierung, rm »führte, Dresden. Mord und Selbstmord im Auto. Am DtenStagabend mieteten zwei 22 Jahre alte Arbeiter au» Copttzj bet Pirna in Neustadt in Sachsen, wohin sie einen Aus flug unternommen hatten, eine Kraftdroschke, um sich nach Hause fahren zu lassen. Während-der Fahrt, etwa um 10 Uhr 40 Minuten nacht», hörte der Kraftwagenführer kur- vor Copitz in, Innern de» Wagen» mehrere Schüsse fallen. Er brachte den Wagen sofort zum Stehen und fand beide Fahrgäste erschossen vor. Der ein« hielt noch den rauchenden Revolver in der Hand. Er hat aller Wahrschetn> lichkett nach erst seinen Freund und dann sich selbst erschossen. Ueber da» Motiv zur Tat ist zurzeit noch nicht» bekannt. Mir den Sozialofarrie in Sachsen. Der Kirchlich-Loztal« Bund süßte aufsttner die»jährigen Landestagung folgende Entschließung; Auf Grund eine» Vorträge» über da» Eingreifen der Kirche in den englischen Bergarbetterstretk richtet die in Plauen t. V. tagende Jahresversammlung lx» Kirchlich-So zialen Bunde», LandeSgruvpe Sachsen, an da» Ev.-luth. LandeSkonsistortum die dringende Bitt«, mit verstärktem Nachdruck die Pfleg« sozialen Geiste» und praktischer sozialer Arbeit in der sächsischen Landeskirche durchzuführen; die Kräfte, die auf diesem Gebiete arbeiten, zusammenzufassen und die Anstellung des bewilligten Soztalpsarrer» zur Tat werden zu lasten. Ein luftiges Preisausschreiben der Dresdster JahrüSschm» Der Vergnügungspark der Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden soll eine Erneuerung erfahren.» Nun liegt der AuS- stellungsleitung daran zu wissen, welche Art von Vergnügun gen der Besucher sich selber wünscht. Ein fröhliche» Preis ausschreiben soll daher der Ausstellungsleitung Aufschluß dar über bringen, welche Belustigungen Jung und Alt im Ver gnügungspark der Jakjresschau haben möchten. Der eine tanzt gern Shimmy, der andere wirft lieber Porzellan in Stücke, ein dritter sucht heiße Würstchen, ein vierter möchte sich aus der Rutschbahn vergnügen, der fünft« aber alle» auf einmal haben, die Jahresschau möchte aber möglichst viele Wünsche erfüller». Jedermann kann seine Idee schriftlich bi» zum 1. Dezem ber 1926 an die Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden in Dresden-Aj., Lennöstraße 3, einsenden. Genaue Angabe der Adresse des Einsenders und Kenntlichmachung der Einsendung auf dem Briefumschlag mit dem Wort „Vergnügungspark- Wettbewerb" ist notwendig. Nach dem 1. Dezember 1929 ein gehende Vorschläge können nicht mehr berücksichtigt werden. Es stehen zur Verteilung von Preisen 2000 Mark zur Verfügung, welche in Beträgen zwischen 800 Mark und 50 Mark verteilt werden. Jeder Preisträger erhält außer dem eine Dauerkarte für die Jahresschau 1927. Die mit Preisen bedachten Ideen werben Eigentum der JaHreSschau, eine Verpflichtung zu ihrer Ausführung übernimmt die Jah resschau jedoch damit nicht; Eine Zurücksendung der Vor schläge erfolgt nicht. Schwarzenberg. Bischofsbesuch. Am 7. November wird Landesbischof v. Jhmels dem 25jährigen Jubiläum der Emmauskirche in Schwarzenberg beiwohnen!. Die Gemeinde, an der seit ihrer Gründung Pfr. Seyfferdt wirkt, hat in Ver bindung mit der Muttergemeinde Beierfed umfangreiche Vor kehrungen zur Feier dieses Festes getroffen. Ellefeld. Neue Kirche- Am 17. Oktober 1926 wurde die zweite neue sächsische Kirche nach dem Kriege geweiht: die Lutherkirche zu Ellefeld im Vogtland. Die Weihe wurde voll zogen durch Superintendent Liz. Dr. Kühn, das Landeskonst- storium war vertreten durch Geheimrat v. Hempels. Die Be völkerung nahm an den Feierlichkeiten der Weihe begeisterten Anteil. Der Entwurf des Baues, den der Ortspfarrer Al- berti leitete, stammt von Architekt L». D. A. Rudolf Kolbe, Dresden-Loschwitz, die Entwürfe zu den Malereien von Prost Otto Lange. Die Kirche faßt oa. 700 Sitzplätze. Bei der Kirchweihe wehte zum ersten Male eine große neutrale, von Prof. Otto Lange-Dresden entworfene Kirchenfchne vom Turme herab: ein schwarzes Kreuz in schöner Form auf wei ßem Fahnengrund, im Mittelpunkt des Kreuzes vier goldene Strahlen. Klingenthah. Kampf mit dem Gendarmen. In dem an die Stadt Klingenthal angrenzenden Orte Markhaus mußte der Gendarm Centner gegen einen 53 Jahre alten In strumentenmacher aus Niedersachsenberg eingreifen. Der In strumentenmacher entriß dem Gendarm das Seitengewehr und schlug ihn damit über den Kopf, so daß der Beamte eine tiefe Wunde davontrug. Erst nach Eingreifen weiterer Gendarme riekräfte gelang es, den Widerspenstigen festzunehmen. Er wurde ins Gerichtsgefängnis in Eger eingeliefert. Wilzschhaus. Tödlicher Unfall. Infolge Platzens einer Kette an einem zum Verladen auf dem hiesigen Bahn hofe stehenden Langholzwagen riß eine Runge und traf den Oberweichenwärter Queck mit solcher Gewalt gegen die Brust, daß er rückwärts fiel und sich einen schweren Schädelbruch zu zog. Die Verletzung war so furchtbar, daß der Tod des Un glücklichen auf der Stelle eintrat. Leipzig. Reisebericht des Oberbürgermei sters. Oberbürgermeister Dr. Roth, der zur Unterzeichnung des Bonds der Leipziger 5-Millionen^Dollar-Anleihe nach Amerika gefahren war, gab am Montagabend vor einem größe ren Kreise einen Bericht über seine Reise. Der Nebenzweck, den die Reise hatte, für Leipzig zu werben und den Namen der Stadt bekanntzugeben, sei voll erreicht worden, da die Zeitungen stets ausführliche Berichte gebracht hüten. In viel fach humorvoller Darlegung schilderte der Oberbürgermeister seine Eindrücke in Bezug auf Fragen des Städtebaues, des Verkehrs, der öffentlichen Einrichtungen- Er zollte der ame rikanischen Großzügigkeit und Organisationskunst uneinge schränkte Anerkennung, stellte aber auch fest, daß wir in Fra gen der Hygiene, namentlich in der Einrichtung von Kranken häusern, in keiner Beziehung hinter den Vereinigten Staaten zurückständen. — Der amerikanische Konsul in Leipzig de Goto, der darauf das Wort ergriff, sprach die Hoffnung aus, daß die Reise dazu beitragen möge, die guten Beziehungen dee Messestadt Leipzig zu den Vereinigten Staaten aufzufrischen. Er wisse, daß die Reise des Oberbürgermeisters eine Anstren gung gewesen sei, und wünsche, daß das Geld, das die Ver anlassung gewesen sei, der Stadt zum Segen gereichen möge. Weiter sprach der Konsul dem Rat der Stadt seinen Aank für das Wohlwollen aus, das seinem Konsulat stets entgegen gebracht worden sei. Er selbst werde ebenfalls nach wie vor bemüht sein, die guten Beziehungen nicht nur oufrechtzuerhal- ten, sondern zu erweitern zum Nutzen von Handel und Indu strie, von denen die Entwickelung der Stadt ja wesentlich ab- hängs. Der Redner schloß, nachdem er unter stürmischer Hei terkeit erklärt hatte: „Und wenn Sie mehr Geld brauche«, kommen Sie ruhig nach Amerika!" mit einem dreifachen Hoch auf die Stadt Leipzig. Nerchau. Kindestötung. Auf Grund bestimmter Verdachtsmomente verlangte ein Gutsbesitzer in Grottewitz die Schlafkammer einer landwirtschaftlichen Gehilfin besichtigen zu können». Das Mädchen verweigerte dem Besitzer den Ein tritt. Ein Schlossermetster öffnete die Tür und es wurde dann bei der Untersuchung der Kammer unter dem Bett der Leich nam eines neugeborenen völlig ausgewachsenen Mädchen» ge funden. Das Kind war mit einem Taschentuch erdrosselt wor- WeiiW M»lW ttt Wte«,W. Bon Prospffor Des W; Grösste Direktor der Landeswettevwart« in Bremen» Die uns umgebend«, beständig in Bewegung befindlich« Luft, in der wir leben und atmen, sehen wir nicht, «der wir fühlen und empfinden fie. Die Richtung und Stärk« de» Winde» ist von großer Bedeutung für unser körperliche» und seelisches Befinden. Die un» umspülende Strömung kann stark oder schwach, warm oder kalt, feucht oder trocken sein. Die durch diese drei Paare gegebenen Kombinationen bestimmen die von uns gewählte Kleidung und beeinflußen erheblich die unbedeckten Stellen des Körpers, mit denen wir sehen, fühlen, hören, schmecken und riechen» Im Sommer bet starker Hitze erfrischen uns stärkere Winde, im Winter bei großer Kälte find fie dagegen unerträglich. Ein gleichmäßig starker Wind wirkt auf uns anders als ein stoßhafter, wirbe liger oder böiger. Dieser regt unsere Nerven stark an und kann bei längerer Dauer ungünstig auf fie wirken. Starke Kälte in Polargegenden ist bei ruhiger Luft erträglich, Hitze in den Tropen dagegen unerträglich. Eine wichtige Rolle spielt auch die Feuchtigkeit der Luft, deren Stärke durch Verdunstung und Niederschlag bestimmt wirt». So lange keine Nebel am Boden oder Wolken in der Höhe sich bilden, ist die Luft mit Wasserdampf noch nicht „gesättigt". Zu jeder Lufttemperatur gehört eine bestimmte Sättigungsmenge von Wasserdampf, die mit der Temperatur anstetgt. Der menschliche Körper scheidet durch Atmung und durch di« Haut eine große Meng« Wasserdampf au», zusammen etwa täglich ein Kilogramm, von dem zw«i Drittel durch die Haut gehen. Nahezu dieselbe Meng« geht mit dem Harn oder Kot ab. Bet hohen Temperaturen wächst die Wasserabgabe bedeutend und erzeugt am Gaumen und an der Zuagenwurzel da» Durstgefühb. Da wir täglich etwa neun Kubikmeter Luft ein? atmen, die uns auch Wasserdampf zuführt, so spielt die Feuchtigkeit der Luft, die in Prozenten der Sättigungs menge gemeßen werden kann, eine wichtige hygienisch« Rolle. Man sollte in von Menschen oder Vieh bewohnten Räumen außer dem Thermometer auch einen Feuchtemeßer aufhängen, um die Regulierung auf den günstigsten Stand von 60 bis 70 Prozent zu ermöglichen. Die Stärk« des Blutdrucks, die Einwirkung auf Muskeln und Nerven ist stark abhängig von der Feuchte. Jeder kennt das unange- nehme Gefühl der Schwüle an feuchten, heißen Sommer tagen, an denen die Verdunstung der Haut stark einge schränkt ist, aber auch di« unsere Arbeit hemmende zu große Trockenheit in der im Winter uns umgebenden Zimmerlust, die man durch auf die Heizung gestellte Verdunstungskästen beßern kann. Im Freien ist ein wesentlicher Unterschied zwischen nordöstlicher und südwestlicher Luftströmung; Erstere ist Po laren Ursprungs und daher kühl, außerdem stammt sie vom Festland und ist daher trocken. Letztere hat äquatoralen Ursprung, ist daher warm und da fie den Ozean überquert hat, feucht. Man darf allerdings nicht außer Acht laßen, daß die Winde oft ihren wahren Ursprung verleugnen, da sie infolge der Luftdruckunterschiede nicht geradlinig, sondern bogenförmig fortschretten. Die Unterschiede deS Luftdrucks bestimmen auch die Stärke des Windes: schon wenige Mil- limeter Differenz im Luftdruck zwischen zwei Orten in hun dert Kilometer Abstand bringen stürmische Winde. Schwache Winde bringen lang dauernde geringe, starke kurzdauernde, aber oft erhebliche Niederschlägö. Wenn es auch nicht ange nehm ist, mit dem aufgespannten Schirm zu wandern oder gar ohne Schirm im Regen sich zu bewegen, so soll man doch seine gute Laune behalten, da solch ein Wetter immer gesunde Luft mitbringt und daher Atmung und Blutumlauf beßert. Niederschlag bringt die Verunreinigungen der Luft mit her unter, da jeder Tropfen einen kleinen festen Kern in sich hat. In großen Städten ist die Trübung der Luft besonders groß. Die meisten Menschen müßen ja ihre Arbeit in dichtbebauten Straßen leisten. Aber der sich stetig entwickelnde Autobus-, Bahn-, Schiff»« und Luftverkehr ermöglicht es, seine Feier stunden und da» Nachtlager in Gegenden mit besserer Luft zu verbringe:». Auf dem Lande ist die Luft wenig durch Rauch und industrielle Arbeit verunreinigt. Höchsten» kann dort die Verwitterung der Gestein«, da» Aufwtrbeln des Bodenstaubes, die Austrocknung organischer Stoffe, der Blütenstaub, die Sporen und Keime die Luft etwa» trüben. Mikroorganismen, die Gährung und Fäulnis, sowie An steckung von Krankheiten mit sich bringen, find in der Stadt viel zahlreicher wie auf dem Lande. Besonder» im Frühling und Sommer find fie zahlreich. Oft findet die Uebertragung der Krankheiten auch nicht durch die Luft, sondern durch die Nahrung statt. Auf Bergen und in größeren Höhen ist di« Luft natürlich viel reiner und daher auch gesünder al» am Boden. Da aber die Temperatur nach oben ab- und der Wind zunimmt, muß mm seine Kleidung darauf richtig einstellen. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Fritz De»«S. Druck u. Verl. Auer Druck, u. v«rlag»-es«llsch. u».b.H, Aue.
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