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««Ich« Nr. 24S Donnerstag, äen 2t. Oktober tS2S 2t. Jahrgang > isr !!«. i. wieder auf da» .Schiff zurückgebrächt. > 8tsW SüÜ») MWVMM AWch< punkt 7,!> ue «LW ü«vn«k» icht zum amast iten, er- aufmerksam gemacht, die den Giftgaskrieg geradezu legitimie ren würde, anstatt ihn zu verbieten. Die englischen, amerikanischen und viele anderen Sach verständigen haben sich wegen des politischen Charakters dieser Frage, für welche das Militärkomitee überhaupt nicht zu ständig sei, an der Beratung nicht beteiligt, ebensowenig wie an der ganzen Verhandlung des militärischen Komitees über die sogenannte regionale Abrüstung, die eine rein politische Angelegenheit darstelle und deshalb nur von der Hauptkommts- sion für die Abrüstungskonferenz beraten werden dürste. Parts, 19. Oktober. Der gemischte Unterausschuß, der die wirtschaftliche und finanzielle Sette des Entwaffnungs problems prüfen soll, befaßte sich in seiner heutigen Sitzung mit der Diskussion des Kommissionsberichtes, den das tschechi sche Mitglied Pospischtl über die Frage der eventuellen Herab' setzung der militärischen Ausgaben erstatet hat. Die Kommis sion beschloß, einen Bericht des polnischen Vertreters beim Völkerbund über die Lage der Gebiete, die nicht über genügend Hilfsmittel, namentlich Rohmaterialien, verfügen, um im Kriegsfälle aus eigener Kraft das notwendige Material zur Kriegsführung herzustellen, entgegenzunohmen. Hapern unö öle geplante Zrt-erieus-Mark«. Der bayerische Kurier", da» Hauptorgan de» Bayerischen Dolkspartet, schreib« über di« angekündtgte 10-Pfenntg.Briefmarke mit dem Bild Friedrich» de» Großen, man würde e» in Süddeutschland nicht ver stehen, wenn das Bild Friedrich» de» Großen auf einer Reichsmarke erscheinen würde. Den derzeitigen Art- dertcuSkult mitzumachen, hätten nur diejenigen ein In teresse, die ein Grotzpreußen anstreben. Was würde man in Berlin sagen, wenn da» Bild eine» bayerischen Königs auf einer Reich-Marke erscheinen würde? Dieser bayerische Protest, so bemerkt da» „Berliner Lage- blatt" ist um so interessanter, da ReichSpostmintster Stingl selber Bayer ist und al» Dertrauen»mann der Bayerischen Dolkspartet im ReichSkabtnett sitzt. iz selbst- r Beleg- stt bietet ng. rhanden. Zehalts- st. b Bl. Aum Srfuch -es holländischen Ministers -es Innern kn Haus Doorn. Amsterdam, IS. Vkt. Zu dem Besuch de» Mi nister» de» lJnnern, Tr. Kan, beim ehemaligen deut schen Kaiser in Doorn bemerkt „Algemeen Handel», blad", vonseiten der niederländischen Regierung «erde die Erklärung ausrechterhalten, daß von, einer Abreise deS früheren Kaisers keine Rede sei- der Besuch de» Ministers stehe in keiner Verbindung mit einer solchen. Es sei unrichtig, daß die niederländische Regierung in dieser Frage gegenüber den Großmächten Verpflichtun gen etngegangen sei. Zu den in der deutschen Presse geäußerten Vermutungen, die englische Regierung habe über eine Rückkehr de» ehemaligen Kaiser» auf offi ziösem Wege im Haag Erkundigungen einziehen wollen, erklärt „Telegraaf", 'daß keinerlei derartig« Schritte unternommen worden seien. Herusung Bros«»»» kn ük» Historische stommlstlon für -as Nekchsarchkv. Berlin, 19. Vkt. Zum Mitglied der Historischen Kommission für da» MetchSarchiv hat der Reichspräsi dent an Stell» de» Botschafter» Grafen von Vrockdvrff- i a. D. Groene» für die fünf Aa-«en ttrüfen. n IMMlN warnt vor an voltrpsrtel M Sn vnttschnallsnalrn Sollnparlel» General Ludendvrff erklärt zu den Wahlen in Sachsen: Ich erwarte, daß sich niemand mehr von den Parteien fangen läßt, die ihre Mitglieder immer wieder dadurch irreführen, daß sie vorgeben, deutsche Politik zu treiben. Ich meine die Deutche VolkSpartet und die Deutchnationale Volk-Partei. Ueber dke verfreimauette, rein kiapitaliftiche volk-partet des Herrn Stresemann wird ein Zweifel nicht bestehen. Sie ist schon lange klar erkennbar aus den schwarz-weiß-roten Par teien ausgsschieben, obwohl sie immer noch diese heiligen Far ben entweiht. Die Deutschnattonale Dolkspartet scheidet sich selbst immer mehr aus den schwarz-weiß-roten Parteien au». Jüdisch«, römische und sreimaurisch« Einflüsse werden in ihr immer maßgebender. Seitdem sie nun Loearn», Genf und damit mittelbar Versailles und die Schuldlüge al- recht anerkannt, den Dawes-Pakt ermöglicht und die Sparer m Stich gelassen hat, zeigt sie klar und deutlich, daß sie nur noch Dienerin der überstaatlichen Mächte ist, keine deutsch« und völkische Partei. ir sämtlichen -'treibt, zu )errcn, die sind und m, wollen niederleg. Die Abrüstungsberatungen in Genf Giftgase offiziell als Kampfmittel vorgefchlagen. W Zkkliil. stngoladcii. sschuß. ploftssok -kunnsr gegen -as Zenfnkgefetz. Der au» setner Berliner Tätigkeit al» Zensor be kannt« Professor Brunner, der jetzt am Lhtemsee lebt, sprach gestern Im Verein der Münchener Buchhändler und Verleger gegen den Entwurf de« Gesetze» »um Schutze gegen Schmutz und Schund. Rach einer Mel dung der „Vosstschen Zeitung" erklärt« Brunner, da» Gesetz gefährde die Pressestetheit, da e« den Begriff Schund nicht hinreichend definiere. Auch di, dem End' wurf beigelegte Schundlist« sei schlsht Um wirtschaft, ltche Verlust» zu vermeid««, würden di« Verleger ge» vor einem neuen stutlsker-prozest. Bor dem erweiterten Schöffengericht Berltn-Mitte werden sich, wie der „Berliner Lokalanzetger" meldet, Anfang November ' der Kaufmann Avan Kuttsker, Staatsftnanzrat z. D. Dr. Fritz Rühe und Oberfinanz, mt a. D. Dr. Han« Hellwig wegen schwerer Verstöße gegen da» 'Kapttalfluchtgesetz zu verantworten haben. Kuttsker ist angeklagt, weil er Devisen gehandelt hat, ohne dazu berechtigt gewesen zu sein, während Rühe und Hellwig beschuldigt find, ihm dabet fahrlässig, unter- Genf, IS. Oktober. In den immer noch andauernden Beratungen des Mill- tärkomitees der Abrüstungskommission, die in der ersten Hälfte November nach sechs Monaten Dauer zu Ende gehen dürfte, ist der sonderbare Gedanke eines StsttzaskriegeS im Namen de» Völkerbundes aufgetaucht. Die französischen Militärs haben zusammen mit denen der „Kleinen Entente", Polens und Finnlands, die unter dem Druck einer Kriegsdrohung von Rußland her stehen oder zu stehen behaupten, den Vorschlag gemacht, als Sanktion für üinen etwa vertragswidrig unternommenen Angriff mit Gift- gasen den schuldigen Staat dadurch zu bestrafen, daß alle übrigen Bertragsstaaten mit allen Mitteln ihrer chemischen Industrie den Verbrecherstaat überfallen sollen. ?ie deutsche Delegation unter Führung des Oberstleutnants .an Bötticher hat dazu erneut die Erklärung abgegeben, wst Deutschland zu jedem Abkommen über ein Verbot de» Giftgaskrieges vorbehaltlos bereit 'ei, und sie hat auf daS Bedenkliche einer solchen „Sanktion" WE Anzeiger Mr -as Erzgebirge stein« ver»e»-u«g Geeckt» km -lplomatlsthen dienst. Berlin, 19. Okt. Di« Gerücht« von einer Ver wendung v. Seeckt» tm diplomatischen Dienst werd«» vom tzluewärttgen Amt al» Phantastereien bezeichnet. heute vormittag, wie vorgesehen, eröffnet worden Boran ging die feierliche Enthüllung deS Denkmals für die im Kriege Gefallenen in der Westminsterabtei durch den Prinzen von Wale». Nach der Eröffnung der Konferenz wurde eine Bot schaft an das Königshaus abgesandt, in der auf die „Liebe und Ergeberchett der unter der Krone vereinig en Völker des britischen Gemeinwesen»" hingewiesen vtvd. Ministerpräsident Baldwin begrüßte die Ver- reter der Uebersee-DvmintynS. Er erinnerte daran, was von den früheren Konferenzen zur Entwicklung der einzelnen Teile de» Reiche» geschaffen worden war und kündigte an, daß die Erörterungen auf dieser Konferenz sich auf das gesamte Gebiet der Retchspolitik und auf daS Verhältnis der einzelnen Teile de» Meiches unter einander erstrecken werde, um! fostzüstellen, auf welche Weise die Dominions untereinander und mit dem Mutterlanbe inniger verknüpft werden könnten. Ti« Konferenz werde sich Wit der Frage zu befassen haben, wie diese Verbindung enger gestaltet werden könnte, wie der Handel vermehrt und die wirtschaft lichen Möglichkeiten zum gegenseitigen Vorteil gestal tet werden könnten. — Nach Baldwin sprachen die Pre mierminister von 'Kanada, Australien, Neuseeland, Süd afrika, Neufundland, der Präsident des BollzugSrateS deS irischen Freistaates, der Maharadscha von Burdwan und der lStaatSsekretär für koloniale Angelegenheiten. Hem Ftnanzsekretär der Admiralität Davidson wurde die Ueberwachung des VechandlungSbertchte» übertra gen. Ein gemeinsames Sekretariat, da» Vertreter Großbritannien», der Dominion» und Indien» umfaßt, wurde ernannt. Einzelheiten -er öalüwknreüe. In feiner Red« führt« Ministerpräsident Bald- win noch au»r Mit einem!«stetigen Prozeß der Er weiterung der Selbstverwaltung und der Entwickelung de» Nationaldemußisein» ist dauernd kuch di« Notwendigkeit verbunden, di« Be ziehungen »wischen der Regierung von Großbritannien und den Regierungen der einzelnen Teil« de» Reiche» der veränderten Lage der Dinge anzupassen. Nirgend» sei die Notwendigkeit für den Ausgleich der Beziehün- verstrchte Heimkehr eines türkisthea Prinz««. Pari», 19. Vkt. Nach einer Blättermeldung au» Konstantinopel hat Prinz Zta-Gddin, der Sohn de» verstorbenen Sultan» Mehmed V., der al» Verbannter tm Ausland« lebt, am Montag versucht, mit falschem Paß nach der Türkei zurücky»kehren. Bei der Landung m«n»airer wurde «v jedoch trotz setner Verkleidung erkannt und Rantzau den Generalleutnant wieder auf da» .Schiff zurückgebracht. mit dem er die Dauer vsn fünf La-«en beru Die britische Nrichskonferenz. Die Beziehungen zwischen den Dominions und dem Mutterland. ' London, 19. Dkt. Di« britische Retchskonferenz, gen zwischen den Negierungen de» Reiches deutlicher gie- ln der die leitenden Mitglieder der Kabinette sämt-; wesen al» auf dem Gebiete der Außenpolitik. Baldwin licher Länder des britischen Reiches vertreten sind, ist, erinnerte an die Rede Sir Edward Grey» vom Jahre 1911 vor dem ReichsvertetdtgungSausschuß, worin er sagte, „der Ausgangspunkt der bevorstehenden Bera tung über die Außenpolitik und die auswärtige Lage sei in ^Wirklichkeit die Schaffung und die wachsende Stärke getrennter Flotten und Streitkräfte in den Do minions. GS fei «möglich, getrennte Flotten in einem Vereinigten Reiche zu haben, aber die» set nicht mög lich ohne eine gemeinsame Außenpolitik, di« die Ak tionen der verschiedenen Streitkräfte in den verschie denen Tellen de» Reiches bestimme. Daher habe die Schaffung getrennter Flotten e» notwendig gemacht, daß die Außenpolitik de» Reiches eine gemeinsame Po litik set." Baldwin fuhr fort, daß eS sich jetzt nicht nur um die Frage handele, wie man den Grundsatz der Selbstverwaltung in äußeren sowohl wie in inneren Angelegenheiten mit der Notwendigkeit einer auswärtigen Politik de» all gemeinen ReichsinterefseS verbinde. Baldwin erklärte unter Hinweis vuf die auf der Reichskonferenz vym Jahre 1928 vereinbarte und von allen auf der jetzi gen Konferenz vertretenen Regierungen aufgenomme nen Entschließung über die Unterzeichnung, den Ab schluß und die Ratifizierung von Verträgen, daß diese Entschließung auf Grund der Erfahrung jetzt einer Er läuterung und Erweiterung bedürfe. Aus deut Gebiet der RetchSverteldtgunz sei ein ständiger Fortschritt zur Besserung der Möglichkeiten deS Zusammenwirken», ,Zvenn sich die Notwendigkeit unglücklicherweise erge ben sollte", vor sich! gegangen. Baldwin bezeichnete die Flotten der einzelnen Reichsstelle, von denen der Be stand de» Reiches letzten Ende» abhängig sei, al» die denkbar stärksten Bande, die daS Reich zusammenhtelten. Auf dem Gebiete de» Landheere« set auch! viel zur Er leichterung der Zusammenarbeit geschehen. Nicht min der bedeute die Luftflotte ein wichtige» Bindeglied zwi schen dem Mutterland und den Dominion», nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Verteidigung, sondern auch dem de» Verkehr». Ml» da» dritte, nicht unbedeutendste Gebiet, auf Yem sich die RetchSkonseren» betättgen könne, bezeichnete Baldwin di« Handel»- und Muewan- derungsfragen. !Fn der morgigen Sitzung der Konfe renz wird Ehamberlatn In einer Red«, di« nicht ver öffentlicht werden soll, zu den Fragen der Außenpoli tik Stellung Nehmen.