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Markt 1«. silrrer retlwirt mfabrik, dlu, ^Witttnplatz : gründltchen tirricht in jwMlh? T. 4LS7 o« latt «rb«ten. Ml«: lch, »er. WM et«n. r Tageblatt. >etes he« .' alt, t Pau,halt Ng. ort erfolg«, später. o<mt «III! «II"' i, Elfenbein- u verkaufen. »orn, monlumsabr. zelstrab* S« Muer Tageblatt MMW Anzeiger für öas Erzgebirge I-,.«-» ft».,,,»,»!,,,. «ft,»I» orkaOftkiacharglL »«, ««I IM» ».»ft,ft« «,.>«» Nr. 24 l Freitag, cten ,5. Vktobnr 1926 21. Jahrgang Wilhelm II. bleibt in Doorn. Amsterdam, 12. Olt. 'Zu den in der Presse der verschiedensten Länder wiederholt aufgetauchten Mel dungen, das; der ehemalige deutsche Kaiser binnen kur- zem nach Deutschland zurück-,uichren beabsichtige, und daß mehrere ausländische Negierungen aus diesen, Grunde bei der niederländischen Regierung Schritte un ternommen hätten, erfährt der Amsterdamer Bericht erstatter des WTV. von zuständiger Stelle, daß bei der niederländischen Negierung weder von der Seite des ehernaligen Kaisers noch von selten irgendeiner aus ländischen Negierung Schritte mit bezug aus die Mög- 'ichk'eit einer Rückkehr des Kaisers nach Deutschland unternommen worden sind. Bei der niederländischen Negierung ist auch nichts -arüber bekannt, daß der ehemalige Kaiser aus Ge- »chndheitsrli Nichten Hau: Doc rn verlassen möchte. Ins besondere entspreche es keineswegs den Tatsachen, daß e,er ehemalige Kaiser oder Beauftragte desselben ir gendeine Nnterrednna mit dem niederländischen Muri ner Kes Innern gehabt haben. In amtlichen greifen glaub! man zu wissen, daß der Kaiser selbst einer Rück kehr nach Deutschland abgeneigt ist. Unnötige Aufregung in Parks. Paris, 13. Okt. Die im Zusammenhang mit der Abtretung des Schlosses in Homburg an die Familie Hohenzollcrn verbreiteten Gerüchte von einer cheovr- stehendcn Rückkehr des Exkaisers nach Deutschland, be schäftigen die französische öffentliche Meinung in wach senden, Maße. Die uat'oualisriiche Presse insbesondere ergeht sich in außerordentlich heftigen und ausfallen den Kommentaren, die in einen, geradezu lächerlich wir kenden Mißverhältnis zu der absoluten Haltlosigkeit Ker offenbar in tendenziöser Absicht lanzterten Informa- i tionen stehen. > Schlimmer Ist eS aber, wen , Blätter, die, wenn eö sich um innere Angelegenheiten Frankreichs handelt, von einer geradezu krankhaften Empfindlichkeit gegenüber ! jeder ausländischen Kritik sind, Deutlchlaud durch Dro hungen etnschüchtern zu müssen gtaubeu uuo darüber offenbar vergessen, daß es sich hier um eine rein inncrpolitische Frage handelt, über die das deutsche Volk allein zu entscheiden Hai und die jeder fremde Einnnjchnngsversuch nur zu komplizieren vermag. MW hss MkM im FmMWs im WWW in MiW. Die Vorwürfe gegi München, 13. Okt. In Ker heutigen letzten öf fentlichen Sitzung des Femeausschusses des Reichstages gab der Berichterstatter Dr. Levi folgende Erklärung ich: AuS den Akten war bei mir der Eindruck ent binden, als ob der Schritt deS Dr. Gäbe n, ann bei den Staatsanwälten in Augsburg, der zur Enthaftung and schließlich zur Außer-Verfolgung-Ketzung der in der Mordsachc .Hartung verdächtigen Personen führte, aus eie Initiative des jetzigen Justizministers und dama ligen Landgericht-Amts Gärtner zurückgehc. Nach dem Ergebnis der in München stattgehabten Beweisaufnahme stehe ich nicht an, zu erklären, daß sich dieser Eindruck nicht ansrechterhalten läßt, sondern Landgerichtsrat Gärtner leojgiiw im Auftrage des Justizministers den Vortrag der Staatsanwälte entgegcngenommen und an den Justizwlnister weitergegcben hat. Wie der Vorsitzende hierauf mitteilte, hat der Ausschuß folgende zwei Entschließungen gefaßt: 1. Im Anschluß an die Erklärung des Berichterstatters Dr. " evI ist der Ausschuß schon jetzt in der Lage, sestzu- nellen, daß die gegen den Justizminister und ehemali- vu Landgerichtsrat Gärtner erhobenen Vorwürfe der Grundlage entbehren. Es ist insbesondere für widerlegt z» erachten, daß der jetzige Iüstizminister und damalige undgerichtörat irgenowtc im Falle Hartung oder im Falle Garels in die schwebende Untersuchung etngegrif- s.n oder seinen Einfluß geltend gemacht hat, um den ortgang des Verfahrens zu hemmen. 2. Der Ans chuß ist nach Abschluß der Verhandlungen in Mün irn noch nicht in der Lage, zu den Strafsachen in Ken ölten Sandweier, Dobner, Hartnng und A, reis schon jetzt in eine grundsätzliche Erörterung der wesentlichen Fragen seines Aufgabenkreises einzu- lreten, weil die Prüfung Kes umfangreichen Materials ei ne genaues Studium der stenographischen Berichte wcht möglich ist und die Beweiserhebung sm ganzen noch nicht abgeschlossen ist. Der Vorsitzende erklärte nach Verlesung dieser Resolutionen: Leider 'iönnen wir nicht feststellen, daß s!.i, unsere Virbeiten vollkommen ungestört und so rei- miugülov vollzogen 'haben, wie wir es gewünscht hätten. Wir wollen aber die Vorkommnisse, die unsere Tagung r Gürtner haltlos. belastet haben, nicht allzu trctgifch nehmen.. Solange die Einrichtung der parlamentarischen Untersuchungs ausschüsse bei uns in Deutschland überhaupt noch um stritten ist und Untersuchungsaufgaben wie die uusrigen starken politischen Strömungen in der öffentlichen Mei nung begegnen, wird cs stets schwer sein, volles Ver ständnis für die Rechte und Pflichten eines solchen Aus schusses zu finde,,. So glaube ich auch, daß die un freundlichen Erscheinungen mehr einer mißverständlichen Einstellung zum Untersuchungsausschuß entsprungen sind als einer Neigung, den Mitgliedern dieses Aus- ! schusseö gegenüber, die nur ihrer Pflicht gedient haben, irgend eine Mißachtung.zu bezeichnen. Die Erwägun gen die dazu geführt haben, die Verhandlungen nach München zu verlegen, und die cS angezeigt erscheinen ließen, die Verhandlungen nicht in Berlin abznhnlten, Waren Zweckmäßigkcttscrwägungen und haben sich im wesentlichen als gerechtfertigt erwiesen. Der Ausschuß kann feststellen, daß es ihm hier möglich war, seine Ausgabe besser und schleuniger zu Ende zu führen als in der Neichshaupistadt. Zum Schluß dankte der Vor sitzende allen Behörden, die den Verhandlungen des Ausschusses in München entgegcngekommen sind. Damit waren die öffentlichen Verhandlungen des FemcanSschusseS in München beendet. An die öffent liche Sitzung schloß sich eine geheime Sitzung des Aus schusses an. Ein Antrag Ser völkischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstag. München, 13. Okt. Wie der Landesdienst des Süddeutschen Kvrrespondenzbüros erführt, hat die Fraktion der Völftschen Arbeitsgemeinschaft im Ret.YS- tag folgenden Antrag Angebracht: Der Reichstag wolle beschließen, die gesamten wohl mehrere hunderttausend Mark betragenden Kosten de» FemenntersuchnngSaus- schnsseS des Reichstages, einschließlich der über Haupt- uni»,, Röhm verhängten ZengntszwangSstrase, der Be weisführung über angebliche Fememorde und Feme- organisatlonen dem Abgeordneten Dr. Levi und der sozialdemokratischen Partei gesamtverblnditch als den Veranlassern der Kosten auszuerlegen. Reis« Seo NekchsprüMnten nach Vraunschuwig. Der Reichspräsident begibt sich, wie die Blätter erfahren, am tt>. d. M. nach Braunschweig zu einem Arfnch der blutigen Regierung. die Verringerung Ser Sesatzung. Uebcr die Verringerung der Besatzung im Rhein land erfahren die Blätterr Vom IS. Juli bi» zum td, September ist eine Reduzier,mg von 4700 Mann ein- M'lvcton, Diese Bewegung ist noch nicht abgeschlossen, 'im iki September betrug Vie Stärke der Beschungv- truppen ist' besetzten Gebiet etwa noch 4V00U Fran- «oft«, tMü Gn§tänd«r uni» 7000 Brlgtsr. der persisch- Generalkonsul kn Neupork löSltch verunglückt. Neuhork, 14. Okt. Der vormalige Persische Generalkonsul Topkat Khan stürzte gestern au» einem Fenster de» 17. Stockwerke» eine» Gebäudes g«genüber dem Hanptbahnhos herab und war sofort tot. Ile bei fall aiijj einen ^kommunistischen Lmidtngvabgriordneten» Der kviilmnnisrische Lanbtag Abgevrknete Richard Schulz wurde gestern noch den: Verlassen Kes Lanktagsgebänkes von zwei Söhnen Kes soziaikeumki-atischen Abgeordneten Osker- roth, der In der Landtagssltznng dei 'der zweiten Beratung des -ohenzollern-VerPeiche» von Schulz tätlich beleidigt wor den war, angegriffen und durch »chläg« verletzt. Prager Prellestimmen über Sen kintritt Ser veutzchen in Re Legierung. Prag, 13. Okt. Das neue Kabinett ist Gegenstand eingehender Presseerörterungen. „Venkov" stellt fest, daß die Deutschen keinerlei Bedingungen stellen könnten, da sie unmittelbar nach ihrer bisherigen passiven Po litik in die Regierung eingetreten seien, wo sie die For derungen ihres Voltes am Verhandlungstisch geltend machen könnten. Vor der realen Tatsache der Existenz des sudetendeutschen Volles und der Erkenntnis, daß diese Sndetendeutschen nicht tschechtsiert werden könnten, könne man nicht ewig die Augen geschlossen halten. „Lidove listy" nennen die neue Situation eine Nie derlage der Bnrgpolitik und der Sozialisten und heben hervor, daß Minister deö Aeußeren Benesch Mitglied einer Oppositionspartei fei. Die sozialistische Presse betrachtet die neue Regie rung als eine vorübergehende und befürchtet insbeson dere eine arbeiterfeindliche und kulturell reaktionäre Politik, da die katholische Partei in der Negierung die stärkste Gruppe darstellc. ,,Narodni vsvvvozeni" erklärt, der Eintritt der Deutschen in die Negierung fei eine vollendete Kapi tulation der deutschen Jrrcdcntapolittk und ein Steg des lschechoslvwakischen StaatSgedankenS. Durch die Teilnahme der Deutschen sei allerdings die national« Frage nicht gelöst. Man könne zweifeln, ob der be schrittene Weg der richtige sei und ob Tschechen und Deutsche psychologisch und politisch für eine gemeinsame Regierung reis seien. Aussehen erregt die Haltung des Blattes „Tech", das die ^Meinung der hohen Kirchenhierarchte vertritt und das Ministerium als das schwächste seit Bestehen der Republik bezeichnet. Im ganzen Kabinett befinde sich kein einziger Vertreter der Arbeiterschaft und des kleinen Mannes. Dieser Umstand sei ein Sargnagel der neuen Negierung. Vie Kickterlekaft uncl Kötting. Erklärung des Staatssekretär« Fritze. Berlin, 13. Okt. In der heutigen Aussprache des Preußischen Landtages über den Magdeburger.Ju stizfall führte der Staatssekretär des Justizministe riums Fritze aus, die Justizverwaltung sei entschlos sen, mit vollem Ernst und größtem Nachdruck gegen Ver fehlungen ihrer Beamten einzuschrciten; sie könne dabei auf die verständnisvolle Mitwirkung der Disziplinar gerichte rechnen. Der Generalstaatöanwalt in Naum burg sei angewiesen worden, im Disziplinarverfahren aus umfassende Aufklärung des Sachverhalts, auch der zunächst unbedeutend erscheinenden Umstände, hinzu wirken. In demselben Sinne habe sich vor wenigen Tagen der Kasseler Nichtertag ausgesprochen. Wenn dem Untersuchungsrichter, LandgerichtSrat Kvlltng, der Vorwurf parteipolitischer Voreingenommenheit gemacht werde, so sei -war zuzugeven, daß die Behandlung de» Verfahrens durch ihn nur schwer verständlich sei, aber hieraus lasse sich noch nicht die Schlußfolgerung ziehen, daß bei ihm Parteipolitische Voreingenommenheit vor liegen müsse. Der Untersuchungsrichter habe sich in seiner Ausfassung festgefahren gehabt, und es sei ihm nicht gelungen, von seinem falschen Standpunkt abzu kommen, er sei dann unter der Fülle der gegen ihn er hobenen Angriffe mit setueu Nerven zusammengebro« cheu. An dem guten Gewissen ttölling» zweifle er aber nicht. ES treffe auch, worauf wiederholt hintzuweisen sei, nicht zu, daß Katz Magdeburger Richterkollegtum sich hinter den LandgerichtSrat Kvlltng stelle. Zum Schluß nahm der Staatssekretär gegen di« Angriffe Stellung, daß die Richter e» an Verfassungs treue fehlen ließen. Er wie» auf da» einstimmige Be kenntnis Hilt, daß der Kasseler Rtchtertag zur vrrfas- sung abgelegt habe, und gab der Hoffnung Au»druL daß es den vereinten Bemühungen der Rtckterschaft unk Justizverwaltung gelingen möge, da» tn dt« Ä«r- safsungstreue der Richterschast gesetzte Mißtrauen aus- zn räumen. Vie neue <Vr;ote für -rutsch» §us»an-erer nach ftmerjka. Washington, 1k. Okt. In Regterung»kr«ts«n schätzt man die neue EtnwanderungSquote für Deutsch« auf L2i)ttü gegen bt»her dl 227. Da jedoch «tn» offi zielle Festsetzung der neuen Quote weder durch die vom Kongreß da-u bestimmte Kommission noch durch den Präsidenten bisher erfolgt ist, wird erwartet, daß dt« Festsetzung noch recht-etttg genug erfolgt, um dte dte«- jährige und dte nächstjährige Einwanderung »u baetn« slufsen. Sollte dte» edoch nicht dir Fall s»tn, so wird dt« Qiu»t« des ,'tLchstrn Jahr»« d«r bt»h«rtg«n gistchsn.