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uer Tageblatt — <rsch«I»t Uch. ,mspnch-stafchl«s »,. «. Anzeiger für das Erzgebirge 0»M««»i«N«, »I« »»N»»,»« f»k fi»»,««,» »«»M-» U»G Um»««,»» *» ou^ «»»«rlt,, Mkl«»«, 1 «»Um«», «»«Och, 5» l'0'amm,r rag,bla« No»«,g»dirse. Enthalten- -l« amtlich»« Selaaalmachaas«« -«» Rat«» ö«e Stasi aas -«» Amt»g««icht» Ra«. p,fych«k-x,at, «M «u»»tg a». 1»», Nr. 18S Sonntag, clen IS. Nugust tS2ö 21. Jahrgang nsere Beziehungen zum Ausland gefestigt. Anerkenntnis Tuns«. Hamburg, 13. Ang. Die Hämburg-Amerika- Mie hatte eine große Anzahl von Vertretern der deut schen und ausländischen Presse eingeladen, den Dumpfer .Hamburg" auf seiner Ausreise nach Neuhork bis Cux. Kaden zu begleiten. Mit dem Tender „Kehr wieder" Kurden die Gäste am Donnerstag nachmittag an Bord scr „Hamburg" befördert, die gegen 4 Uhr ihre Fahrt begann. Nach dem Tee wurde ein Rundgang durch den Dampfer angetreten. Während des Diners hielt Ge heimrat Cuno eine Rede über das Problem der deut schen Schiffahrt. Nachdem er auf die Vermehrung der Tonnage im Nordamertkadienst von 60 000 auf 156 000 hingewtesen hatte, führte er weiter aus: Unsere Beziehungen zum Ausland haben sich gefkstigt «'d erweitert. In der deutschen Schiffahrt haben Sie verschiedene üonzentrationsbewegungen beobachten können, die der Zusammenlegung der Kräfte verschiedener Reedereien >u einer Einheit dienten. Das Gesamtbild der.Schiff ¬ fahrt hat zwar ein etwas freundlicheres Gesicht gewon nen, ist aber noch nicht so weit, befriedigende Ergebnisse zu zeitigen. Das Verhältnis zwischen Welttonnage und Weltbcdarf, zwischen Frachtniveau und Unkostenhöhe, zwischen der sclbstverantwortlichen deutschen Reederei und der meist auf Subventionen angewiesenen oder gar in staatlicher Hand befindlichen ausländischen Schiff, fahrt ist gegenüber dem Vorkriegsstand noch immer zu groß, als daß man für die deutsche Schiffahrt hoffen könnte zu wirklich befriedigender Weiterentwicklung zu gelangen, wenn nicht alle Kräfte zu gemeinsamer Arbeit zusammengesaßt, jeder unwirtschaftliche Wettbewerb ver mieden, die Flotte zweckmäßig veredelt und ausgebaut und die Rationalisierung der einzelnen Betriebe bis zum äußersten durchgeführt werden. Der Vorsitzende des Vereins Deutscher ZeitungSver- leger D«r. Krumbhaar, dankte der Hapag im Na men der Gäste für die Einladung. Er betonte, daß das Binnenland nicht leben und bestehen könne ohne eine ausgebreitete, fruchtbringende Seeschiffahrt. Seine An sprache klang aus in einem Hoch aus die Reederei. Vas geht ln Rußlan- vor! Riga, 11. August. Die amtlichen Kreise schenken den ^armierenden Gerüchten über die innere Lage in Sowje'- iußland wenig Glauben. Nichtsdestoweniger ist man allgemein der Ansicht, daß '' ier kommunistischen Partei eine gewisse aufwühlerische petze am Werke ist, und daß dieser Umstand zu dem Beschluß der Moskauer Regierung beigetragen hat, durch welchen sämtliche Wahlen auf nächstes Jahr verschoben werden. Die letzten Wahlen brachten eine Enttäuschung, über die fick' Boukharin in einer neulichen Rede folgendermaßen tröstet: Mei der letzten Wahlkampagne haben wir zum ersten Male lavon Abstand genommen, den „Wählern einen Zwang auf- iuerlegen"". Zum ersten Mal haben wir Methoden ange wandt, wo die „Ueberzeugung" die Hauptrolle spielte. Das Ergebnis war, daß die Vertretung der Kommunisten in den kandsowjets abgenommen hat. Soll man daraus, wie die Opposition es tut, schließen, daß wir nun durch die Kleinbür ger erstickt werden? Nein. Denn, wenn wir nun auch weni ger Kommunisten in den Sowjets haben, so muß doch zuge geben werden, daß diese Kommunisten die Wähler hinter sick gaben. In Wirklichkeit waren sie früher durch die Verwal tung bezeichnet und hatten gar keine Autorität." In der gleichen Rede kommt Boukharin auf die Treibe. Persien der Opposition zu sprechen. Für ihn ist der große siührer der Unzufriedenen nach wie vor Trotzki. Wer stachelt die Arbeiter gegen die Bauern auf? Trotzki. Wer ist schuld an den wirtschaftlichen Heresien Preobra- Kenskis? Trotzki. An der Demokratisierung der Partei Trotzki und wiederum Trotzki. > Das Ansehen Trotzkis, das einen Augenblick geschwunden fvar, ist fast vollständig wieder hergestellt dank seiner gescki^' ine Haltung auf dem Dezemberkongreß, wo seine Zurückhal tung ihm die Gunst der Minderheit wie auch der Mehrheit einbrachte. Segna-kgung öeutscher unö russischer verurteilter. Berlin, 13. Aug. Der „Germania" zufolge soll das Reichskabtnett in seiner heutigen Sitzung seine Zu stimmung dazu erteilt haben, daß der zum Tode ver urteilte und später zu lebenslänglichem Zuchthaus.be gnadigte russische Kommunist SokelewSkt vollständig be gnadigt und aus dem Reichsgebiet ausgewiesen werden. Der gleichen Zeitung zufolge soll sich die Sowjetunion ihrerseits entschlossen haben, 14 Reichsangehörige, dar unter auch die drei im vorigen Jähr in Moskau zu schweren Strafen verurteilten Studenten, zu begnadigen. Offener -rief Levks un- Gebers vr. Gürtner. Berlin, 18-Aug. Der „Vorwärts" vervffent- licht in seiner heutigen Morgenausgabe einen „offenen Brief" des Reichstagsabgeordneten Paul Levi und Kurt Geher» an den bayrischen Justizmintster T«r. Gürntner. In dem Schreiben heißt es, daß gegen den bayrischen Ju- sttzminister von den Unterzeichneten der Vorwurf er hoben worden sei, daß unter seiner Mitwirkung über- führte Fememörder der gesetzlichen Strafe entzogen wür. den. Trotzdem seien die den Unterzeichneten angedroh ten gerichtlichen Schritte noch nicht erfolgt. Nach Hin- weis aus eine Pressenachricht, daß der Minister beab sichtige, den Reichstagsabgeordneten Buchmann unter Anklage zu stellen, der als verantwortlicher Redakteur der „Neuen Zeitung" in München nicht» andere» ge tan habe, al» die Behauptungen der Unterzeichneten M wtrdeichalen. heißt 'S »n vt.«s Schreiben weiter? „Indem Sie den Abgeordneten BuchMann verfol gen und uns nicht verfolgen, erwecken Sie den Ver dacht, sowohl daß Sie eine Klage erheben wollen, von der Ihnen bewußt ist, daß sie an der Immunität Buch manns scheitern wird, als auch daß Sie es nicht wün schen. daß die von Ihnen zu erhebende Klage vor an deren als solchen Gerichten erhoben werde, die Ihrer Verwaltung unterstellt sind. Herr Minister, .Sie dis kreditieren die Münchener Gerichte, wenn Sie nach außen den Anschein erwecken, daß nur ein Münchener Gericht imstande sei, das von Ihnen gewünschte Urteil zu fällen." Ter Minister wird aufgefordert, gegen die Unter zeichneten die Klage etnzureichen. Der unterzeichnete Paul Levi werde alles tun, daß seine Immunität auf gehoben werde, um vor Gericht seine Behauptungen un ter Beweis stellen zu können. Der Mor- an Stahlhelmführer Lkppolö kein politisches verbrechen. Frankfurt a. M., 13. Aug., Nach, den bisheri gen Feststellungen der Frankfurter Kriminalpolizei ha ben sich keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, daß der Stahlhelmführer Lippold aus politischen Gründen er schlagen worden ist. Lippold ist anscheinend auf dem Heimwege in einen ganz gewöhnlichen Raufhandel ver wickelt worden, der den unglückseligen Ausgang nahm. Den oder die Täter hat man bisher noch! nicht feststes len können. > ! Vie vermögensrechtliche Auseknan-erfetzung mit öem Hohenzollernhaufe. Wie eine sozialdemokratische ZeitungSkorresponden- m'tttetlt, befaßte sich die preußische Regierung gestern in einer Kabinettssitzung u. a. mit dem letzten Schreiben des Generalbevollmächtigten des vormals regierenden preußischen Königshauses und beschloß, zu antworten, daß sie bereit sei, durch unverbindliche Besprechungen dis Möglichkeiten einer Verständigung prüfen zu lassen. Aum sechsten Internationalen Demokratischen ZrieSenskongreß. Paris, 13 .Aug. Morgen findet ich Ministerium des Aeußeren zu Ehren der Teilnehmer am 6. Inter nationalen Demokratischen Friedenskongreß ein Früh stück statt, auf dem die französische Regierung durch Zu- stlz'cktn'ster Darihou vertreten sein wird. Rekchsschulgesetz unö Reichswohlgesetz. Wie der „Demokratische ZeitungSdienst" mitteilt, hat der RetchSminister des Innern, Dir. Külz, einen Ent wurf zum ReichSschulgeseh fertiggestellt. Der Entwurf zum Reichswahlgesetz befindet sich noch in Arbeit. Eine Entscheidung darüber, wann beide Entwürfe hem Reichs* kabtnett vorgelegt werden, ist noch nicht getvoffen, doch darf damit gerechnet werden, daß, sie dem Reichstag! bet seinem Wtederzusammentritt vorliegen werden. Ankunft der Expedition der Deutschen Lufthansa in Tschita. Moskau, 13. August. Die Expedition der Deutschen Lufthansa landete heute in Tschita. Der Start nach Chardin erfolgt wahrscheinlich morgen Europa unä Amerika. Neuhork, 13. Aug. „Neuhork World" beschäftigt sich mit der Antwort Senator Borah» aus den offenen Brief Clemenceaus und schreibt, es sei ebenso Müßig für Borah, Europa von Geldausgaben für Rüstungs zwecke abzuraten, wie für Europa, Amerikas Geldaus gaben für die Durchführung der Prohibitionsgesetze zu kritisieren. Indes habe Amerika die Möglichkeit, da» Sicherhettsgefühl Europas zu stärken. Senator.Borah deute an, Laß er als Vorsitzender des Auswärtigen Aus schusses des Senats eine Nachprüfung der Schuldenab kommen befürworten würde, falls Europa abrüste. Und Europa könne abrüsten, wenn es sich! sicher fühle. Die ses Gefühl der Sicherheit könnten die Vereinigten Staa ten durch Uebernahme eines Teiles der Verantwor tung für Weltfrieden und Ordnung kräftigen. Armeen, Frieden Schulden, all das seien nur Teile de» gleichen Problems. ' i > Aum Srkef Clemenceaus Über Zrankrelchs Schul au Amerika. Paris, 13. Aug. Die Agenee HavaS meldet au» Washington, der offene Brief, den Clemeneeau in der Frage der französischen Schulden bet den vereinigten Staaten an Präsident Coolidge gerichtet habe, habe nicht die Wirkung hervorgerufen, die ein Teil der öffentlichen Meinung erwartete. Er sei, da Clemeneeau nicht gl» offizielle Persönlichkeit gesprochen habe, angesichts der sehr reservierten Haltung der französischen Regierung von der öffentlichen Meinung in den Bereinigten Staa ten als einfache Aeußerung eines hervorragenden fran zösischen Bürgers aufgefaßt worden. Als solche habe sie auch das Weiße Haus ausgefaßt. D!aS Staatsdeparte ment und das Schatzamt nähmen die gleiche Haltung tzin. Zur französisch-belgischen Schul-enregelung. Brüssel, 13 .Aug. Zwischen dem französischen und dem belgischen Schatzamt ist hinsichtlich der Rege lung der beiderseitigen Schulden eine Einigung erzielt worden. Insbesondere war Frankreich noch zu Zah lungen aus der Zett der Ruhrbesetzung verpflichtet. Bet der Schlußabrechnung ergab sich zugunsten Belgien», dessen Verpflichtungen an 310 Millionen Franken be trugen, ein Ueberschuh von ungefähr 150 Mill. Franken. folgen -er amerikanischen Prohibition. Chicago, 13. Aug. Der Chef der.Chicagoer Polizei erklärte, daß die durch die Prohibition geschaf fenen Zustände die Mordfehden der Verbrecherwelt be günstigten. Seit 1922 seien in Chicago 200 Verbrecher von eigenen Genossen ermordet und 160 von Polizisten erschossen worden. Seit Jahresanfang feien 54 ermor det worden. Aum Abschluß -rr internationalen verhan-luagea -er Elsenin-ustklelle«. Paris, 14. Aug. Nach einer von HavaS über die gestern hier zum Abschluß gekommenen internatio nalen Verhandlungen der Eisenindustriellen verbreite ten Mitteilung steht der Vertragsentwurf in keiner Weise Einschränkungen in der Produktion vor. Die Vertragsschließenden wollen sie lediglich regulieren, um eine rationelle Verteilung zu sichern. Die Bestimmun gen, über die man sich geeinigt hat, sehen eins Kon tingentierung sowie eine Regulierung der spezialisierten Industrien vor. Was Vie mitteleuropäischen Staaten betrifft so sind in Len gegenwärtigen Abmachungen Kontingentierungen für die Tschechoslowakei, für Polen und auch für einige Zweige der österreichischen Eisen industrie vorgesehen. ! Eine Sjmipathiekun-gebung für -le Katholiken Mexikos. Einsiedeln, 18. Aug. Der Internationale Katholische Kongreß vom Königtum Christi, der zur Zeit hier tagt, hat «ine Resolution gefaßt, in der e» u. a. heißt: Der Internationale Katholische Kongreß vom Königtum Christi entbietet den in ihrem heilige« Glauben blutig verfolgten Katholiken Mexiko» .warm» fühlende Brudergrüße. Der Kongreß setzt sein unev« schütterltche» Vertrauen auf die Güte und Allmacht Gottes und appelliert an die Weltsoltdarität,aller an« ständig Lenkenden Menschen gegenüber der frevelhaften Glauben-Verfolgung und Gewtssen»knechtung. Kanada» SV. Jahrestag. Die kanadische Regierung wird den Herzog und die Her zogin von York einladen, die kanadische NationalauSstellung von 1927, die aus Anlaß des 60. Jahrestage» der kanadischen Konföderation stattfinden soll, auf der Hin- oder Rückreise nach Australien zu eröffnen.